Ernst nehmen

Sehr viele Menschen mit Beeinträchtigungen werden von der Öffentlichkeit oft nicht ernst genommen und das ist meiner Meinung nach nicht korrekt. Deshalb muss es unser Ziel sein, Menschen, die Probleme haben bei etwaigen Sachen, so gut es geht zu unterstützen. Viele Menschen trauen Menschen mit Beeinträchtigungen oft nichts zu, weil sie nicht wissen, was wir können und so werden wir oft aus unverständlichen Gründen ausgeschlossen.
Ein kleines Beispiel: seit einigen Monaten leiten Klienten der Lebenshilfe mit Unterstützung von Betreuern das Geschäft „Lebensart“, in dem wir unsere selbst produzierten Produkte verkaufen.
Darunter Kerzen, Glasprodukte und Holzarbeiten.
Wir können es gemeinsam schaffen, Ausgrenzung zu verhindern. Denn „Es ist normal verschieden zu sein“ – Zitat von Richard von Weizsäcker. Wir können es gemeinsam schaffen, denn nur gemeinsam haben wir eine Chance.
Viele Menschen haben oft Angst davor selber einkaufen zu gehen, weil sie unsicher sind und weil sie von anderen Menschen beobachtet und nicht ernst genommen werden.
Dies wollen wir für die Zukunft gemeinsam verhindern.
Maco Buchinger

Schulische Trauerspiele

Dass in Salzburg jetzt sogar die Hauptschule der Diakonie, die ja gegründet wurde, um schulische Integration zu leben, Kindern mit Behinderung nicht mehr das volle Schulprogramm bieten kann, wird wohl auch diejenigen überrascht haben, die sich mit dem Thema schulische Integration näher befassen. Wenn man auch in dieser Schule in Zugzwang kommt, muss die Lage wirklich ernst sein.
Es ist inzwischen ja ein alter Hut, dass nicht alle Kinder mit Behinderung, die eine Volksschule besuchen, auch einen Platz in einer Integrationsklasse einer Hauptschule bekommen. Immer wieder gibt es hier unfreiwillige Wechsel in die Sonderschulen, weil es an den Hauptschulen – meist aus finanziellen Gründen – nicht ausreichend Integrationsplätze gibt.
Natürlich sind die österreichischen Sonderschulen sehr gut, aber für die Kinder ist es natürlich hart, auf einen Schlag aus der gewohnten Klassengemeinschaft zu fallen, noch dazu aus Gründen, die 10jährige nicht verstehen werden. Eine Gesamtschule bis zur 8. Schulstufe, in der für alle Kinder Platz ist, hätte schon vieles für sich. Aber da wir das berühmte österreichische „Des hom ma no nie so gmocht!“ wohl so laut erschallen, dass vorher die Schulmauern einstürzen. Eher wird da noch eine zusätzliche Ebene in der Schulverwaltung eingezogen, weil dann kann man die Schuld noch besser hin und her schieben. Das kostet zwar was, aber da sparen wir noch ein bisschen bei der Integration, net wohr?
Michael Russ

Blinde Menschen hören besser!

Scheinbar sichert das Sehvermögen „allein“ den Zugang zur Welt. Flimmern und flackern doch allerorts die matten Scheiben und schnellen Schnitte. Buntheit regiert…

Sprachlich wird Blindheit oft negativ besetzt: „blind läuft man in die Katastrophe“, ist „mit Blindheit geschlagen“, kaum der Rede wert, es handelte sich nur um „blinden Alarm“. Dagegen wird in Redewendungen wie z.B. „blinder Glaube“, „blinde Liebe“, „blindes Vertrauen“ und dem „blinden Vermögen“ einer Kunst oder Fertigkeit wie z.B. dem Musizieren ein Wissensbereich angesprochen, der jenseits der schlichten kognitiven Rationalität liegt. Nur wenige Menschen haben eine Vorstellung davon wie es ist blind zu sein. Immerhin: Das Schließen des Auges, assoziiert das Blindsein eines jeden in jenem Augenblick. Blindheit ist nicht nur Verlust des Lichtes, sondern auch Chance zur Dunkelheit.

Sehbehinderte Menschen erfahren sowohl in der Berufswahl als auch bei Freizeit- beschäftigungen im Vergleich zu Sehenden starke Einschränkungen. Diese Menschen besitzen jedoch aufgrund ihrer Behinderung meist einen überdurchschnittlich gut ausgeprägten Hörsinn, haben aber selten die Möglichkeit ihre hohen auditiven Fähigkeiten kreativ einzusetzen. Radio ist ein barrierefreies Medium, das von blinden, sehbehinderten und sehenden Menschen gleichermaßen genutzt werden kann.

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Sendung 4: Arbeit finden

Die Willkommen in Salzburg Redaktion beschäftigt sich diesmal mit dem Thema „Arbeit finden“.

Erfahrungen einer russischen Neo-Salzburgerin mit der Jobsuche kommen ebenso zur Sprache
wie Siegfried Lochner vom Arbeitsmarktservice Salzburg und Margit Öppmayr vom Verein VEBBAS.

Wie immer gibt es alle Informationen in fünf Sprachen: Je ca. 10 Minuten in Deutsch, BKS (Bosnisch/Kroatisch/Serbisch), Türkisch, Russisch und Englisch.

Weiterführende Links:

Arbeitsmarktservice Salzburg

Arbeit hat Zukunft – Beratungsstelle für Arbeitsuchende in der zweiten Lebenshälfte

Verein VEBBAS – Beratung zur Integration von ZuwanderInnen in den Österreichischen Arbeitsmarkt

Die Sendung zum Nachhören

Arbeit finden

Remembering means working. About the remembrance of Sinti and Romanies, who died during the nazi terror

Has Austria learnt its lesson from history? What about Austria’s part of responsibility for the Holocaust? Developments on the local level indicate the country’s temper very well. Efforts to remembrance of Sinti and Roma, who were deported to Concentration Camps from Salzburg, was an unpopular issue in council meetings in the 1980s. Huge protests took place against the installation of a Roma and Sinti monument. Today one cannot doubt that at least the officials of Salzburg stick by their historical responsibility. What effect did this change of mind during the last 20 years have?
Georg Wimmer has created the following broadcast, about the forms of remembrance projects of schools and NGO’s.

Lebenshilfe-Fest

Haben gestern ein Fest gefeiert, so ein richtig ordentliches. Zwischen 500 und 600 Leute, mit und ohne Behinderung. Im Lehrbauhof am Rande der Stadt. Viel Musik, viel Essen, Trinken nur gemäßigt – das Saufen, um in Stimmung zu kommen, kann unsereins getrost den Nachwuchspolitikern überlassen. 600 Luftballons wurden in den Himmel gejagt, in engem Kontakt mit dem Flughafen, weil die da oben – die Piloten – stehen da nicht so drauf, dass ihnen ein paar hundert grüne Kugeln die Einflugschneise zupflastern. Beim Feuerwerk um 22 Uhr detto, auf die Art von Beleuchtung sind sie nicht heiß die fliegenden Mädels und Jungs. Aber abgesehen davon störst du da draußen niemand, wenn du einmal so richtig abfeiern willst. Nachbarn sind dort rar gesät. Der Lehrbauhof kann reichlich Platz zur Verfügung stellen, die Lebensküche reichlich Nahrung, gute Ideen kann man selber mitbringen. Haben wir gemacht, davon haben wir von der Lebenshilfe reichlich, also optimale Kombination für ein gelungenes Fest. Allen hat es gefallen. Darum werden wir das bei Gelegenheit wiederholen, denke ich jetzt mal.
Michael

Euthanasie-Erlass

Irgendwie fand man in den letzten Tagen in Österreich – im Gegensatz zu Deutschland – kein Echo auf Hitlers Unterzeichnung des Euthanasie-Erlasses am 5. September 1939, also vor 70 Jahren. Damit wurde damals der Startschuss zum 100.000fachen Massenmord an behinderten und psychisch kranken Menschen abgegeben. Schon ein paar Monate vorher wurde mit der Kindereuthanasie begonnen.
Mit Schaudern muss ich manchmal daran denken, wie das heute wäre, wenn diese „Gesinnungsgemeinschaft“ am Ruder geblieben wäre und die Herren NS-Ärzte ihr dreckiges Geschäft weiterhin betreiben würden. Irgendwelche perversen NS-Ärsche hätten dann schon lange meine Tochter und eine Reihe meiner Freunde umgebracht. Darum finde ich, dass man die Verharmloser der NS-Gräuel nicht einfach mit einem Schulterzucken abtun soll, egal ob sie im Parlament oder am Ulrichsberg herum hüpfen. Hier muss Einhalt geboten werden, mit demokratischen Mitteln – die Schmisse am Maul holen sich die Idioten eh selber.
Michael Russ

Einladung

Sehr geehrte Damen und Herren!

Wir laden Sie ganz herzlich ein sich das Geschäft der Lebenshilfe anzuschauen.
Das Geschäft mit dem Namen Lebensart befindet sich in der Fürbergstraße 15 in Salzburg. In diesem Geschäft arbeiten ausschließlich eingeschulte Verkäufer der Lebenshilfe. Wir verkaufen hier schöne originelle Geschenke für jeden Anlass.
Wenn Interesse besteht bitte einfach vorbei kommen.

Unsere Geschäftszeiten:
Montag-Freitag 9.00-11.30
Montag-Mittwoch 13.30-15.30

Maco Buchinger