Halleluja Rainald Grebe

> Sendung: Artarium vom Sonntag, 14. Februar – Er bietet das Vielfältigste, Hintergründigste und Abgedrehteste, das derzeit im deutschen Sprachraum unter den Begriffen Musik, Theater und Kabarett zu erleben ist. Vor allem aber sprengt er die Grenzen der Definitionen – und macht aus allem, was er auf die Bühne stellt, eine noch nie dagewesene Mischform – genau das gefällt uns naturgemäß ganz besonders. Er spricht in Interviews offen über Drogen und seinen Zivildienst in der Psychiatrie, spielt in Jugendzentren, Kellertheatern – und auf der Berliner Waldbühne. Oder im Volkspark Wuhlheide, wo er vor 15.000 Zuschauern die DDR-Weltjugendspiele von 1973 “zum Nacherleben” bringt. Für ihn ist eben alles, was ihm so begegnet, immer auch “Absurdes Theater” – das merkt man seinen Auftritten sogar vollnüchtern an.

WuhlheideDer studierte Dipl. Pup. (Diplompuppenspieler) wird als Dadaist der Kleinkunstszene, als experimentell, eigenwillig und absurd komisch beschrieben. Seine Selbstdarstellung ist aber auch stets eine Fundgrube für Neugierige und Eigenartige. So prophezeit der “Verrückte bei klarem Verstand” über sein (eben auch diese Sendung prägendes) Konzert – oder besser Happening: “Spring nie zweimal in denselben Fluss, sag ich mir gleichzeitig – und werde alles dafür tun, dass Halleluja Wuhlheide kein Aufguss wird, sondern ein Unikat. Monate proben für den einen großen Abend. Mit brandneuen Songs und Klassikern, mit Gästen, Freunden, Wegbegleitern. Die einmalige Verschwendung.”

Es geht mir gut, ich kann nicht klagen,
auf du und du mit meinen Spareinlagen,
hier im Auenland lächelt die Heidi Klum
und an den Rändern fliegen die Nazguls rum.
Lampedusa, Lampedusa, ich rasier mir die Beine,
und wer Nazis nicht sucht – na, der findet auch keine.
Die Arche Noah ist ein schönes Schiff,
Tina – there is no alternative.
Mein Nachbar schläft auf dem Sofa ein
und der Vettelvettelvettel, der fährt immer im Kreis.
This world is doomed – doch ich denke oft,
solang Roland Kaiser tourt, ist doch alles soft,
im Kokon…

Komm in den Kokon!

PS. Link zur Sendung vom 10. August 2014: “Rainald Grebe – auch mit Band!”

 

City Dogs – Hundehaltung in der Stadt

Unübersehbar werden sie mehr: die City Dogs.

Doch Hundehaltung in der Stadt ist weder einfach noch unumstritten. In jeder Stadt, in jeder Gemeinde gibt es eine ganze Reihe von Verordnungen und Gesetzten, an die HundehalterInnen gebunden sind.  Und dazu kommen noch die Erwartungen, die die Umwelt an Hunde und ihre HalterInnen haben, und die immer höher werden.

Sunny Benett, www.dogsinthecity.at, akademisch geprüfte Kynologin, diplomierte Hundepsychologin und selbständige Hundeverhaltensberaterin in Wien, hat 10 Tipps für einen reibungslosen Stadtalltag „So klappt’s mit dem Hund in der City“ für unsere HörerInnen zusammengestellt. Die 10 Tipps gibt es unter diesem Link als Download.

Für ihre wissenschaftliche Arbeit zum Thema TV-Hundetraining wurde Sunny Benett 2014 der Bundestierschutzpreis verliehen. Sie trägt das Gütesiegel „Tierschutzqualifizierte Hundetrainerin“ des BMG und ist als Prüferin für den Freiwilligen und den Verpflichtenden Wiener Hundeführschein bestellt. Zusätzlich ist Benett als Pressesprecherin der VÖHT tätig, wo sie sich vor allem für Aufklärungsarbeit über moderne Trainingsmethoden engagiert.
Kontakt: www.dogsinthecity.at /www.facebook.com/dogsinthecity.at

Pauls Frauchen Sonja erzählt uns über den  Alltag mit Hund in der Stadt Salzburg und die Herausforderungen, die sich daraus ergeben. Mit dem Hund in der Stadt unterwegs zu sein, erfordert viel Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme.

Ihr Sicherheitsgefühl ist mit Hund an ihrer Seite besser, erzählt die junge Frau, nicht ohne deutlich zu machen, dass das nichts mit der Anwesenheit von AsylbewerberInnen hat.

In Salzburg gilt die Regelung, dass Hunde an der Leine oder mit Maulkorb zu führen sind. Davon betroffen sind derzeit mehr als 4000 Hunde, die in Salzburg gemeldet sind und für die hier Hundesteuer bezahlt wird.  Wer seinen Hund nicht anmeldet (und sich die Hundesteuer sparen möchte) macht sich strafbar und muss gegebenenfalls ordentlich Bußgeld bezahlen.

Bunte Hunde in der Stadt

Bunte Hunde in der Stadt

Teuer kann es auch werden, wenn man die Hinterlassenschaften seines Hundes nicht vorschriftsmäßig wegräumt. Sollten Salzburger HundehalterInnen nicht selber ein Sackerl dabei haben, so können sie sich bei einem der derzeit 137 Sackerlspender bedienen. Das wird offenbar auch sehr gut in Anspruch genommen, denn laut Auskunft des Gartenamts werden im Jahr in Salzburg 1,5 Mio Sackerl verbraucht. eine beachtliche Zahl, wie ich finde.

Ein bisschen größer als Salzburg ist die Stadt, in der die Hundeschule von Marie-Luise Zopf zuhause ist. Nämlich Berlin. Dort gibt es (noch) keine Leinenpflicht – außer in den meisten Parks. Dafür sind die BerlinerInnen offenbar besonders unnachsichtig, wenn es um bellende Hunde geht.

Marie-Luise Zopf, ist Diplom-Biologin und seit 10 Jahren selbständige Hundetrainerin in Berlin in ihrer Hundeschule „komm mit Hund“.  Sie lebt mit Mann und 2 Hunden am Stadtrand von Berlin und befasst sich vor allem mit Beratung und Training für HalterInnen sogenannter Problemhunde.

City Beagle

City Beagle

Hundehaltung in der Stadt ist laut Frau Zopf dennoch zu begrüßen und hat viele positive Effekte. Vor allem für Kinder und Jugendliche ist das Aufwachsen mit Hund eine ganz wunderbare Sache. Es gibt sogar Studien, die belegen, dass Jugendliche, die Hunde haben, weniger aggressiv sind und weniger oft kriminell werden.

Der Trend zum Tierschutzhund ist auch in Berlin offensichtlich, doch entstehen gerade daraus allerhand Probleme. So sind es oft Tiere aus dem Auslandstierschutz, die so ganz und gar nicht mit den Gegebenheiten einer großen Stadt klar kommen und auf dem Lande viel besser aufgehoben wären.

Für Menschen, die planen einen Hund zu sich zu nehmen, hat Frau Zopf eine klare Empfehlung:

„Es gibt soviele neue Erkenntnisse und es gibt wunderbare Bücher und man kommt heutzutage nicht mehr drum herum.“

Servicebox:

Sunny Benett, Dogs in the City,
Dog Professional 2016 – der 3. Österreichische Hundetrainerkongress. 20-21.2. 2016 an der VetMed in Wien.
Sunny Benett trägt zum Thema Stadthundetraining vor und gibt unter anderem wertvolle Tipps zur Stressbewältigung.

Literaturtipps:

Verstehe deinen Hund, Kommunikationstraining für Hundefreunde,
Calming Signals, Turid Rugaas
Stress bei Hunden, Clarissa von Reinhardt und Martina Nagel Angsthunde, Bettina Specht

Die Musik zur Sendung:

Beggars Opera – Get you dog off me
Querschläger – Hundsstern Blues
Howling wolf – Dog me around

Sendung anhören:

Live auf der Radiofabrik 107,5 oder per Livestream immer am 2. Mittwoch im Monat um 12:08 Uhr und am 2. Samstag im Monat um 14:06 Uhr. Nachhören ebenfalls über die Radiofabrik oder über den Hunderunde Blog.

Feedback und Kontakt: Karin Immler, www.knowwau.com

Exklusiv Inklusiv

> Sendung: Perlentaucher Nachtfahrt vom Freitag, 12. Februar – Es gibt nur zwei Arten von Menschen – Angenehme und Arschlöcher – soviel sei schon mal klar. Diesem Befund nach gibt es auch nur zwei Arten von Darbietungen jedweder Art: Eine einladende – und eine ausschließende. Und somit zwei Grundrichtungen in einer Gesellschaft: Exklusion oder Inklusion. Ersteres ein Untersichbleiben elitärer Kreise auf Kosten aller, die nicht mitmachen können – weil sie aufgrund der Regeln der selbsternannten Eliten nicht dabei sein dürfen. Und zweiteres ein Miteinbeziehen möglichst vieler Einzelgänger und Randgruppen, die mitmachen wollen – weil sie aufgrund ihres Menschseins, mitsamt ihren speziellen Bedürfnissen und ebenso speziellen Fähigkeiten, ebenbürtige Mitgestalter unseres Gemeinwesens sind.

whyWenn man also genau hinspürt (was schon wieder eine recht spezielle Fähigkeit aufgrund von speziellen Bedürfnissen ist), so erschließt sich einem in jeder künstlerischen Arbeit, in jeder Darbietung, Veranstaltung oder Zusammenkunft die eigentliche Absicht, der wahre Beweggrund hinter dem jeweils Stattfindenden. Entweder geht es ums Ausschließen: “Ätsch, bätsch, da darfst du nicht hinein!”, oder Nur, wenn du den festgesetzten Preis bezahlen kannst.”, auf jeden Fall darum, sich klein und ohnmächtig zu fühlen: “Schau, was wir können. Das schaffst du nie!” Oder es geht ums Einladen zu einem selbstbestimmten Mitwirken: “Verdammt, aus denen ihrem Bild, Gedicht, Lied könnt ich was ganz Eigenes machen!” Könntest? Kunnst! Das ist es, was wir meinen. Und was uns anspricht, uns gefällt, uns zusagt. Das können wir alle gemeinsam singen und spielen – oder auch jede(r) für sichüder oberhaupt nicht. Wie es euch und uns halt gefällt! Diesen feinen Unterschieden von Kunnst um des Mit-Einladens willen, des Sich-Verschenkens aus Menschenfreude – und der gängigen Geizhals-, Geldpuff- und Türzuhälterkunst wollen wir nachspüren:

InklusionInklusion ist ein Dialog auf Augenhöhe
in einer gleichberechtigten Gesellschaft.
Menschen mit besonderen Bedürfnissen
bringen ihre besonderen Fähigkeiten ein,

indem sie als ebenbürtige Mitgestalter
unserer gemeinsamen Welt ernst genommen,
und nicht in ihren abgeschlossenen Zonen
bis zur Unkenntlichkeit betreut werden.

Freundlich bevormundet und entmachtet,
wird ihnen von oben herab vorgeschrieben,
was für sie gut zu sein hat – und was nicht,
während Städte veröden und Länder verrohen.

Dabei wollen sich viele Menschen gern engagieren,
für eine Welt, die nicht ausbeutet, schändet, verkauft,
wenn man sie nur anhören würde und verstehen und
mit ihnen zusammen ihre Vorstellungen realisieren.

Die Geschichte, die jetzt kommt, wird sich
mit all euren Namen den Arsch auswischen,
mit all euren auf unsere Kosten gemachten
Firmennamen, Produktnamen, Vorteilsnahmen,
denn es ist die Geschichte vom Überleben
entweder aller oder niemandes mehr.
Die noch zu erzählende Geschichte
davon, dass das Ende eurer Macht
nicht das Ende der Welt ist,
sondern ihr Überleben.

 

Fvonk Dich Frei heute mit Robert Leichs

Freut Euch heute auf einen äußerst umtriebigen Gast – Robert Leichs.

Der gebürtige Bayer lebt seit zwei Jahren in Salzburg und fühlt sich hier sehr wohl. Neben seiner beruflichen Tätigkeit im Bereich Produktdesign, Entwicklung und Marketing von Möbel engagiert sich Robert in zahlreichen sozialen Projekten. Im Moment setzt er sich besonders für Menschen ein, die vor Krieg, Terror und Gewalt flüchten mussten. Nachhaltigkeit ist ebenfalls ein Thema, was unseren Studiogast sehr am Herzen liegt.

Robert Leichs

Viel Spaß und Inspiration beim Zuhören!

Karo & Su

FVONK Dich FREI – Der Radiotalk mit AlltagsheldInnen. Am Fr, den 05.02.2016 im Studio: Robert Leichs. Live von 18.00-19.00 Uhr auf der Radiofabrik, 107,5 und 97,3 MHz, und im Livestream http://radiofabrik.at/rafab_stream_low.m3u

Winter – im warmen Februar

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(c) Tara von Luipen

In der ersten Sendung des Februar 2016 (ja es wird auch eine Sendung am fünften Montag geben!!! im Februar!!! wegen Schaltjahr!!!), lassen wir die vielfältigen Winter-Assoziationen der letzten 4 Jahrhunderte auf uns einwirken – im Sinne einer Beschwörung oder – wenn es nach Gilbert Becaud geht – einer restlosen Vertreibung.

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Szenenwechsel Salzburg: Heidelbert

Heidelbert ist der allerneueste musikalische Zuwachs in Salzburg, eine Band die so neu ist, dass sie quasi noch fast nicht existiert. Heidelbert machen Musik, irgendwo zwischen Schlager, Noise und Indie. Und wen das jetzt nicht irgendwie neugierig (oder zumindest kurzfristig stutzig) macht dem kann man da auch nicht mehr helfen. Ein Album – „La Nouvelle Egalité“ – soll da auch bald kommen und im Szenenwechsel wird Heidelbert sich selbst mal vorstellen und Auszüge aus dem ersten Album mitbringen, vielleicht erfährt man da mehr (man weiß es aber nicht).

heidelbert.bandcamp.com
facebook.com/ichkannschonnichtmehr

Sendung auf CBA: http://cba.fro.at/305351

Von Doppelgängern und Königen: Aktuell im Toihaus

Humorvoll, absurd, witzig, todernst dreht sich an den Theaterabenden auf der Bühne des Toihaus Theaters aktuell alles um Macht, Krieg, Verrat, Gier und Intrigen. Das hauseigene Ensemble und Regisseur Arturas Valudskis wühlen wieder mal einen Abend lang herrlich in absurden, emotionalen Situationen, im tiefsten Schwarz menschlicher Abgründe. „König Ubu:ng“ ist noch bis Mitte Februar im Toihaus zu sehen, mehr dazu gibts in der aktuellen Sendung. Und auch ein Gastspiel gibts wieder im Toihaus, und zwar „Le Passage.
Traktat eines Schattenwandler“, ein Stück der jungen Künstlergruppe „Strings Theatre“. Erzählt wird die Geschichte von Doppelgängern, von Veränderung aber auch vom Tod. Auch zu „Le Passage“ gibts aktuell in SO A THEATER