It’s all one

Konzertbericht, Attwenger in der Arge 02.06.2016

attwenger_2015_04 © Johannes Wegerbauer

© Johannes Wegerbauer

Ganz Österreich ist mit Einfamilienhäusern zugepflastert, aber es ist eh kana daham. Die sind alle mit ihrem Hausverstand in einem Schwimmbecken voller Lulu und haben sich bei der Landesflagge verwählt. Ganz Österreich? Nein, ein Schlagzeug und eine Ziehharmonika sind von zwei unbeugsamen Linzern besetzt. Diese beiden suchen immer noch das Attwenger (bitte englisch aussprechen) und bringen regelmäßig, live ihre frohe Botschaft übers Land. Auf dass der Widerstandsgeist der Jünger und Jüngerinnen nicht verwelkt, sowie deren Körper und Gesichter. Die Zeit is a Hund. Salzburg war am 02.06.2016 wieder mal an der Reihe um den ganzen Mief raus zu lüften. Wurde in den frühen Jahren das Rockhouse belüftet, so pusten die Herren seit ein paar Jahren die Arge durch. Sie sind naturgemäß auch eine Art Arbeitsgemeinschaft und somit passt das wie eine maßgeschneiderte Jeans. Es herrscht ja Lederhosenverbot! Ein Träger wurde gesichtet, er hängt jetzt noch unten ohne, gefesselt und gerädert an den Radständern im Nonntal.

attwenger-2016-04 © Gerald von Foris

© Gerald von Foris

Nach dem dritten Song, begann der Gassenhauer „muamen“, aber nicht live sondern von Band. Nur wusste niemand woher das Lied kam, es dröhnte nur sehr laut durch die Boxen. War alles gelogen bei Attwenger? Geht der Vorfall in die Geschichte als „the Milli Vanilli incident“ ein? Oder war es eine Störaktion des österreichischen Geheimdienstes, Abteilung Brauchtumsbewahrung? Nach ein paar Minuten war der Spuk vorbei und die Herren ritten on! Jojojo! Was sie nun ja schon über 26 Jahren machen, Gott sei Dank, denn ohne Attwenger waas enger in diesen von Aldi Süd beherrschten Landstrichen. Keine Sorge, sie bleibm e nu lenga.

Wir (sie und das Publikum) schwitzten uns sofort warm und beutelten locker unser Haupthaar bis in den Zugaben Bereich, der gefühlt schon nach fünf Minuten begann. Aber das mit der Zeit ist ja wirklich ein Schmafu. Wir sollten uns davon distanzieren, denn irgendwann ist uns nichts mehr erinnerlich. Ein furioses Landler Medley mit verschiedenen Textpassagen aus US amerikanischen Song Klassikern (u.a. „The Message“) macht zum Abschluss alles klar. Es ist alles eins! Tschakkabum!

MC Wuh

Von Monchhichi bis Louis Vuitton!

Herr König (Lukas) und Herr Leopold (Riegler) gaben sich und uns im Rahmen des Open Mind Festivals am 23.11. in der Arge zu Salzburg die letzte Ölung. Ganz im Stile einer heiligen Messe dauerte ihr Hochamt auch keine 5 viertel Stunden. Der Heiland wurde mit Bier, singender Säge und Becken am Haupt, Dornenkranz war gestern, gekreuzigt. Die Harfen der himmlischen Heerscharen werden mittels Moog und sonstigen Electronics zerhackt. Das ist mehr jenseitig als DaDa!

Moment, am Anfang war ja ganz was anderes und zwar das Monchhichi, es ward Mammon und mitten unter uns (auch auf der Videowall der Konzertbühne.)! Das Monchhichi war wahrscheinlich der Anfang des Konsumwahns, der Inbegriff des beginnenden Merchandising für Serien- und Filmartikel. Das Grauen hat den Daumen im Mund.

Gnadenlos wird dahingeknüppelt als gilt es uns tatsächlich den Teufel per Lärm auszutreiben. Lieber Gott ich schwöre, ich werden nie wieder etwas kaufen. Auch ein Saxofon wird bemüht um das Treiben des Leibhaftigen mit Freejazz zu verjagen. Als Weihwasser fungiert halt in der Kirche der säkularen Bierbauchigkeit nach wie vor eben jener Erhebungen produzierende Gerstensaft. Einem volltrunkenen mongolischem Khoomei Meister gleich versucht sich der Herr Riegler mit Bier gefülltem Mund und singend in der Kunst des Obertongurgelns. Prost, da wird sogar die Unterhose feucht.

Natürlich dürfen die Smashhits, der „Kohlhauser“ und „Heat the Water“ nicht fehlen. Geh hoit de Goschn, wie heißt der neue Song nochmal? Es war nicht zu verstehen. Dafür gab es immer was zum Schauen denn im Hintergrund flimmerten einige selbstgemachte Videos  und besagte Monchhichi Monster über die Leinwand. Alles nahe am Wahnsinn gebaut. Die Predigt zur Buße aller Konsumsünden sollte aber noch in den Schlußminuten visuell über uns hereinbrechen. Wir werden einer Louis Vuitton Handtasche gewahr in die sich, vollends ein weiblicher Darm entleert. Das ist Konsumkritik, Amen!

Ein schöner Abend voll ganz normalem Irrsinn, Gute Nacht und DaDa, äh Baba.

Weitere Informationen gibt es auf der Website: http://www.koenigleopold.at/ hahaha!

© MC Wuh

Bitte nicht stören!

(LiLLy B kiLLeD, Lehnen & Kreisky am 01.06.11 in der Arge Kultur)

Kreisky war einmal unser sogenannter Sonnenkanzler. KREISKY bringen die Sonnenfinsternis. Zumindest ist der geneigte Konzertbesucher von lustigen Funkellampen, welche auf der Bühne stehen, sehr geblendet. Ohrenstöpsel braucht kein Mensch, doch eine Brille gegen die totale Kanzlereklipse wären von Vorteil. Wir lieben den Lärm, lernen sie Rock Historie.

Die Austrofred Academy stellt sich einige Fragen und verteilt Noten. Warum eigentlich Kreisky? Ist das die deppatste Frage die Kreisky je gestellt wurde? Der Outfitcheck bringt ein glattes „gut“, die Performance ist professionell bzw. „sehr gut“. Bühnenpräsenz und Sexappeal übersteigen dann alle feuchten Träume. Man kann das Testosteron förmlich in der Luft greifen.

Naturgemäß zieht der Gitarrist die Groupies an wie der Fladen die Fliegen. In diesem Fall waren die Faninnen allerdings keine „Innen“. Männermucke für Männer mit Macke?

Herr Wenzl macht uns den Conférencier mit Wortwitz und Schlagfertigkeit sehr gekonnt, nur provoziert seine  joviale Art das im Bierdunst euphorisierte Publikum zu allerlei Zwischenrufen.  Der Frontmann sieht sich letztlich gezwungen uns den Mund zu verbieten. Bitte, bitte, gebt eine Ruh wir sind sowieso witziger und kassieren Eintritt von euch.

Mußten die Vorbands auch die harte Austrofred Academy durchlaufen? Woher kommen die eigentlich?

Den Anfang machte „LiLLy B kiLLeD“, barfuß, wild und ungeschminkt (;-), nicht schlecht!

Der darauffolgende Support nennt sich „Lehnen“, sehr atmosphärisch, inklusive Laptop und Videowall, gar nicht schlecht!

So gegen 23:00 Uhr kam noch der Kanzler vorbei und setzte dem Ganzen die Tiara auf.

„Das Leben ist doch Scheiße“ entfuhr es dem Bandleader Kreiskys nach einem langen Blick in die Gesichter im Publikum.

Schlechte Laune? Nein der Abend hinterließ uns doch einigermaßen gut gelaunt!

© A.Woldrich

Arge Attwenger im Nonntal!

Kleiner Konzertbericht!

(Attwenger Fluxgig in der ARGEkultur am 06.05.2011)

Eine Aufführung!

 

Ich&Du&dieFoisnpointner Ani, wir führten uns gescheit auf als die Herren Markus Binder und Hans-Peter Falkner in der ArgeKulturNonntal am 06. des Wonnemonats im Jahre des Herrrrn 2011 als Attwenger „konzertierten“.

Der Arzt und die Packungsbeilage sagen nämlich meist Unterschiedliches aber in diesem Fall sind sie sich einig, der Doktor und der Zettel: „Sich gescheit aufzuführen tut dem Kreislauf gut, fördert die Herzensbildung und lässt die Extremitäten zappeln!“ Außerdem kommt das Schreien der geplagten Lunge zu Gute, der Inhalt des Geäußerten ist nicht so sehr von Bedeutung, er kann von „aaaaaahhhhhh“ bis zu „Falkner ich will ein  Kind von Dir“ reichen. Die Buchstaben gehen sowieso unter in der Ursuppe der Ekstase.

Attwenger

Ja genau, der Körper sollte während des Exzesses vom Geist verlassen werden, nur so erreicht eine Aufführung ihren Sinn und das Elixier der Musik beginnt seine heilende Wirkung zu entfalten. Wir trugen unsere Erektion im Herzen und die Beine konnten dem mantrischen Getrommle nichts entgegen setzen, sie hüpften mit uns aus Reih und Glied. Schweißperlen ließen unser verzerrtes Gesicht vom nicht minder verzerrten Zerrharmonika Klang wie eine Fratze erscheinen. Das Gfrieß der Liebe von Angeschwitzt zu Angeschwitzt.

Keine Liebe ohne Gemüse, denn die Foisnpointner Ani tut nichts ohne ihr Lieblingskraut. Dem Petersil. Bekanntlich kann man uns dreien alles nehmen außer die Petersilie weil ohne diesen holden Doldenblütler fühlen wir uns wie eine nackte Salzkartoffel. Und niemand brät uns an. So kam es auch dass jemand einen Strauß Petersilie mitnahm und wir vor Freude beinahe auszuckten. Nein, wir steckten die Kräuter nicht in die Ohren sondern „petersilten“ die beiden Musikanten. Unser Hirn wurde nun geschüttelt und wir dachten es wird nie wieder so „woam werdn“.

Tja, wer nicht hüpft der trägt wohl Trauer!

© A.Woldrich

 

Attwenger „FLUX“ (Album der Woche)

Hörenswert: Attwenger – „Flux“

Ohne Strom kaust ned rockn! Eine Eloge von Sendungsmacher Andreas Woldrich über das Neue und bereits 7. Album der wunderbaren Attwenger.

Atwenger

Flux

Was bleibt einem gebürtigen Oberösterreicher noch zu diesem „Häufchen Musikband“ zu SONG (1997)? Außer vielleicht: „Voi supa, hee!“. Was soll man von diesem Volxpunk Duo, dass ihr erstes Album nach dem Lieblingsgetränk der OberösterreicherInnen benannte schon erwarten? Alles! Ja, da steckt die ganze Kraft des Apfels und der Birne drinnen und das kann man hören. Es gluckert und gluckst so fein rhythmisch die Gurgel runter, so wie ein kühler Schluck MOST (1991) im Hochsommer.

Hörenswert. Das RF-Album der Woche ist zu hören am Freitag, 06.05.11 ab 14:08 Uhr, Wh am Donnerstag, 12.05.11 ab 00:00 Uhr.

Die KollegInnen aus Übersee nennen es „Groove“ (Furche) und genauso gräbt sich diese Musik ins Gemüt rein, wie ein PFLUG (1992) in die Mutter Erde. Und FLUX (2011) haben Attwenger auch einige Musikstile aus den US and A importiert (kantri, swing, rock‚n’roll). Diesmal wurden sogar echte englische Phrasen übernommen (shakin my brain) und wie selbstverständlich deutsch-englische Wortfusionen eingereimt (feel the mief, olles is dead obas internet ged). Für KulturpessimistInnen ist das wahrscheinlich der Untergang der Sprache oder gleich des gesamten Abendlands, für mich ist es schlichtweg „funky“.

Die Quetschn wird von Hans-Peter Falkner dermaßen verliebt gedrückt, dass einem die LUFT (1993) wegbleibt. Jerry „Lee“ Lewis mit Bierbauch! Markus Binder am Schlagwerk, spielt dasselbige in schöner Garagenrocktradition, mehr österreichische „White Stripes“ geht nicht. Den Gastmusiker macht diesmal der Harri Stojka, in der Nummer swing gibt er sich sehr DjangoReinhardtesk.

Allgemein lässt sich behaupten: Es gibt Wiederholungen! Aber hier muss niemand das Rad neu erfinden. Diese Platte lebt, sie pulsiert und pumpt frisches Blut in den Schädel. Auch die Texte lassen die SUN (2002) im Herzen aufgehen. Attwengers Mundart Reimkunst bricht wieder einmal die Oberfläche auf, spricht Wahrheiten gelassen aus („a kua scheisst an gressan dreg ois wia a hen“) und führt das aufgeblasene Leben des Homo sapiens ad absurdum („i bin ka trottl ned, i find nur die aundan bled“).

Spielfreude trifft Wortspielfreude und kommt nie „hintn umi“. Stubenmusi 2.0, kann man sich jeden DOG (2005) anhören! Oder um Attwenger höchst selbst zu zitieren:

„ohne herz kaust ned lebm

ohne hian kaust ned denga

ohne uns kane attwenger

ohne attwenger waas enger

owa mia bleibm e nu lenga“

Was bleibt mir da noch zu sagen außer: „Voi supa, hee!“

Für die Kurzentschlossenen unter euch, heute (Freitag 06.05.11 / 20:30 Uhr) live in der Arge

Neue Rubrik, online! (made by battle&hum)

yo! battlemaniacs,

Der rote Faden durch die Postmoderne!

wir wollen euch etwas gutes tun und die grauen zellen für kultur auffrischen (auch unsere eigenen.)!
in unregelmäßigen abständen wird auf unserer homepage im bereich der news artikel (auch nebenan verlinkt) die rubrik „recommended stuff! erscheinen.
dort könnt ihr euch an kurzen texten und kleinen youtube links ergötzen und dann die maus selber in die Hand nehmen und das netz durchforsten.

ohne kunst wäre das leben doch nur ein monoton ablaufender prozeß von rein und raus: essen dann scheißen/ kinder hinein machen dann kommen sie wieder heraus/ gedanken kommen rein, vergessen, wieder raus. so eine scheiße.

gutes gelingen im leben wünscht euer battle&hum team!

Konzertbericht Supplement!

Aus aktuellem Anlaß, ein kurzer Erlebnisbericht den MC Randy Andy nach der „Local Heroes“ (St. Mama waren auch dabei.) Veranstaltung im Rockhouse verfaßt hat.

Local Heroes

Freitag 10.07.2009

Die Reise begann auf der Insel, der britischen, es klang ganz danach. Das Boot schaukelte weiter Richtung Iberischer Halbinsel (Stichwort: Fado) um anschließenden über den großen Teich zu rocken um dort vor der Küste des gelobten Landes auf Grund zu laufen. Zum Kentern gebracht von  stürmischen Wellen jugendlichen Leichtsinns.

Der Ort des Geschehens war dann doch nur der locus heroic im Rockhouse downtown S.B.G.!

Hier geben sich junge Bands in schöner Regelmäßigkeit ein Stell dich ein und wagen erste Schritte, und manche stolpern schon länger auf dem „walk of fame“ herum.  Für eine anständige Begleitung ist meist auch gesorgt, frisch gefangene Fans aus dem Umfeld werden zur Stimmungsaufhellung selbst mitgebracht.

Da wird hemmungslos gekreischt und aus voller Brust gebrüllt. Der moshpit ist von Groupies (auch männliche wurden vom Autor gesichtet) besetzt.

Kein Wunder dass bei manchen der Angstschweiß schon vorher aus den Poren spritzte, vor allem für Acts die sich zum ersten Mal (St. Mama) einem größeren Publikum zur Defloration preisgaben.

Erst wenn der kalte zu einem heißen Schweiß wird, hat man alles richtig gemacht, und er ward heiß der Sch(w)eiß.

Mit speziellen „Fels“ (rock!) Pheromonen lässt sich beinahe jede/r zum Austausch von Körperflüssigkeiten überzeugen.

Ich schweife ab.

Am Anfang war Colourline mit flockigem Rock der an die britpopigen guten alten 90er Jahre  erinnerte, ja man mochte fast glauben die Gallaghers standen da auf der Bühne.

Am zweiten Tag wurde Kalliopi in die Welt gesetzt und es passte nicht so ganz in den Rahmen, wenn im großen Steinbruch plötzlich zart gesungene Spinnweben sich ausbreiten.Schön, aber man muss es mögen.

Bereits am dritten Tag sprach der Herr: „Es funkt nicht! Es werde Bass und Zeug und Schlag und Strom und Gitarre, ja und was war da noch, ach ja WORT. Zefix noch einmal! Und er hörte, es funkte gut, heilige Maria Mutter Gottes, kurz St. Mama.

Am vierten Tag war es dem Herrn zu schmutzig geworden und er zauberte Pure One in den Orbit.

Ein bisschen Bombast, Streicher und fünf Saiten am Bass haben noch keinem geschadet. Denkste, als ein Damenslip am Mikrofonständer einlangte war es selbst dem Boss zu billig.

Aus!

Poserkrone geht an Pure One.

Zum Ritter werden Coulorline geschlagen, Verzeihung Sir Coulorline.

Ein Marmordenkmal für Kalliopi.

St. Mama dürfen einmal mit einem Socken auf dem Zipfel über die Abbey Road spazieren!

Let there be rock!

©andreas woldrich