“Meine Welt“: Das fotografierte Leben der Roma in Skopje

Am 6. März eröffnete im Leipziger Stadtbüro eine Ausstellung, in der Fotografien 15 junger Roma zwischen 11 und 14 Jahren gezeigt werden. Lydia Jacobi von Radio Blau sprach mit den Machern der Ausstellung Petra Cagalj und Gjulner Sejdi über Inhalt und Idee des Projekts.

Sinti und Roma – Telefoninterview mit Historikerin Dr. Karola Fings

Eine große Bedeutung für die Verfolgung der Sinti und Roma hatte die 1936 gegründete Rassenhygienische Forschungsstelle. Die Rassenhygienische Forschungsstelle war die zentrale nationalsozialistische Ausforschungsinstitution zur sogenannten „Zigeuner-“ und „Asozialenfrage“. In ihr sollte „wissenschaftlich“ bewiesen werden, dass Roma nicht aufgrund äußerer Lebensumstände „asozial“ wären, sondern dass dies vererbbar ist. Deshalb sollten sie in Arbeitslager gesperrt und zwangssterilisiert werden. In der Rassenhygienischen Forschungsstelle wurde neben medizinischen Untersuchung auch „Ahnenforschung“ betrieben. D.h. in welchen Verwandschaftsverhältnissen die Sinti und Roma zueinander stehen. Man wollte nachweisen, dass die Roma vorwiegend „Mischlinge“ seien, die aus Ehen mit Asozialen und Kriminellen hervorgingen. Der Leiter der „Forschungsstelle“ Ritter vertrat die Meinung dass sie minderwertiges Erbgut in sich trügen, daher asozial, arbeitsscheu und primitiv seien. Sie stellten eine Klassifizierung von „Vollzigeunern“ und „Zigeunermischlingen“ auf. Die Arbeiten ´der Forschungsstelle hatten allerdings mit Wissenschaft nicht das geringste zu tun. Die Ergebnisse dienten politischen Zwecken und waren zusammen mit der systematischen Erfassung die Grundlagen für die Vernichtung Hunderttausender europäischer Roma und Sinti. Welche Bedeutung diese Rassenhygienische Forschungsstelle nun genau für die Deportationen und die Vernichtung hatte, dazu ein Interview mit der Historikerin Dr. Karola Fings. Sie ist stellvertretende Leiterin des NS-Dokumentationszentrums in Köln und hat den Einfluss der Forschungsstelle auf die Entscheidungspraxis in Köln und in anderen Orten des Rheinlandes untersucht.

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Roma und Sinti im Kosovo

Am 17.02.09 feierte das Kosovo seinen einjährigen Geburtstag. In vielen deutschen Medien wird das ganz groß gefeiert. Die Tagesschau z.B. freut sich, dass das Kosovo doch nicht zum Vorbild wurde für andere Seperatisten in Europa. Den Basken z.B.. Madrid hat deshalb das Kosovo auch nicht anerkannt. Genauso wie Griechenland, Rumänien, Zypern und die Slowakei. Trotz der Unabhängigkeit des Kosovo passiert dort nicht viel. Die Wirtschaft ist komplett am Boden Eine Verwaltung nicht aufgebaut. Auch die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch entwirft in ihrem neuen ein nüchternes Bild der Menschenrechtssituation im Kosovo. Roma, Ashkali und Ägypter würden weiterhin in allen Bereichen der Gesellschaft diskriminiert werden. jemand der gerade aus dem Kosovo zurückgekehrt ist, den habe ich jetzt am Telefon. Es ist der n-ost-Korrespondent Dirk Auer.

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Sinti und Roma in der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft

Wie ist die westdeutsche Nachkriegsgesellschaft mit den Sinti und Roma umgegangen? Dr. Peter Widmann vom Zentrum für Antisemitismusforschung in Berlin hat an Fallbeispielen in Freiburg und in Straubing versucht die Entwicklung und Veränderung der westdeutschen Sozialpolitik gegenüber Sinti und Roma zu untersuchen. Dabei kam er zu dem Ergebnis, dass in den sozialen Brennpunkten der Städte, die gängigen mehrheitsgesellschaftlichen Vorurteilshaltungen gegenüber den angeblich asozialen Bewohnern stabil hielten. Geschafft wurde das durch antiziganistische Ressentiments.

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Freiwilligendienste für Roma und Sinti

Jedes Jahr vermittelt das Diakonische Werk Württemberg etwa 40 ausländische Freiwillige, größtenteils Sinti und Roma, an verschiedene soziale Einrichtungen im ganzen Bundesgebiet. Das Programm ist dazu gedacht, bei der Freiwilligenarbeit gegenseitige Vorurteile von Roma und Nicht-Roma abzubauen.

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Sinti und Roma – Historischer Rückblick und Bildungschancen

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Verleihung des Eduard Ploier-Preis an die Hörmahnmal – Redaktion

Die Radiofabrik wurde beim „Radiopreis der Erwachsenenbildung“ 2008 zum zweiten Mal in Folge prämiert. Am Montag wurde der Preis im Wiener Funkhaus im Rahmen eines Festakts verliehen. Die Laudatio hielt der Schriftsteller Paulus Hochgatterer. Von sechs verliehenen Preisen gingen drei an Freie Radios, drei an den ORF.
In der Kategorie „Bildung und Wissenschaft“ – im nach dem ehemaligen ORF-Kurator benannten Eduard Ploier-Preis – setzten sich Radiofabrik-Chefredakteur Georg Wimmer und Erich Themmel vom Christian-Doppler-Gymnasium mit der gemeinsamen Produktion „Das Zigeunerlager Salzburg Maxglan. Vorhof zum KZ. Ein HörMahnmal“ durch. In dieser Sendung verlesen Schülerinnen und Schüler die Namen jener Kinder, die in dem Zwangslager interniert waren. Die Namen betteten die Sendungsgestalter in Originalaufnahmen von Überlebenden, Interviews mit HistorikerInnen und Zitaten aus dem kriminalpolizeilichen Amtsschriftverkehr zum so genannten „Zigeunerlager” ein.

Die Gestaltung der Sendung erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Salzburger Personen-Komitee Stolpersteine und insbesondere mit dem Historiker Gert Kerschbaumer, der die Namen und Schicksale der Lagerinsassen in mühevoller Arbeit recherchiert hat.

In seiner Dankesrede vor über 100 Gästen und MedienvertreterInnen gab sich Wimmer  unbequem, forderte mit dem Slogan „Ich bin ein Freies Radio“ Anerkennung der Community-Medien als Säule des Mediensystems und kritisierte mit „Ich bin diskriminiert“ auch die Politik des Bundeslandes Salzburg.

„(..) Ebenso ist es eine Diskriminierung, wenn behauptet wird, dass Österreich ein duales Rundfunksystem hat. Österreich (..) hat ein triales Rundfunksystem. Es gibt den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, es gibt privat-kommerzielle Radios und es gibt uns, die Freien Radios Österreichs mit mehr als 2.500 Freien RadiomacherInnen. Wer die Freien unter dem Begriff der Privatradios subsumiert, ignoriert den selbstgewählten öffentlichen Auftrag, den sich die Freien Radios gegeben haben. Er kehrt ihren Anspruch auf Bildung, Ausbildung und Empowerment von Minderheiten ebenso unter den Teppich wir ihr zivilgesellschaftliches Engagement. Ich bin ein Freies Radio!

(..) Die Politik schaut zu, hört aber nicht hin. In Salzburg zum Beispiel geht eines der etabliertesten und bestfunktionierenden Freien Radios – die Radiofabrik – gerade den Bach hinunter. Das Land Salzburg hebt unterdessen mit großer Gelassenheit Jahr für Jahr 6 Millionen Euro an Rundfunkgebühren ein und macht damit alles mögliche – nur keine Medienförderung.“

Das ‚Zigeunerlager‘ Maxglan – Vorhof zur Hölle

Die preisgekrönte Sendung zum Anhören und Download.

Millionen Ermordete sind eine abstrakte, unbegreifbare Größe. Die dreijährige Juliana Krems ist ein konkreter Mensch. Ihr Unglück war es, ein „Zigeunerkind“ gewesen zu sein. Geboren am 26. April 1940 im so genannten „Zigeunerlager“ in Salzburg-Maxglan, deportiert und ermordet im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau am 3. September 1943.

An Fälle wie den der kleinen Juliana Krems erinnert nun das Projekt „HörMahnmal“, das die Radiofabrik in Zusammenarbeit mit dem Christian Doppler-Gymnasium und dem Salzburger Personen-Komitee Stolpersteine realisiert hat. SchülerInnen des Doppler-Gymnasiums verlesen die Namen jener rund 230 Roma und Sinti, die von Salzburg aus deportiert worden sind. Eingebettet sind diese Listen in einen Informationsteil mit Originalaufnamen von Überlebenden, Interviews mit HistorikerInnen und Zitaten aus dem kriminalpolizeilichen Amtsschriftverkehr zum so genannten „Zigeunerlager“ Salzburg-Maxglan.

Das ´Zigeunerlager´ Salzburg-Maxglan. Vorhof zum KZ. Ein HörMahnmal