„Das erste Mal in Polen“, flüstert der eine, „aber man merkt es gar nicht, es ist alles so europäisch.“ Und ein greiser Berliner Geldgeber sinniert mit Blick nach oben und auf die Baustelle: „So ein schöner, ganz leichter Himmel ist das – und so viel Beton.“ Dank solcher, für einen Dokumentaristen glücklicher Momente erweist sich „Kümmel baut“ als differenzierter, zwischen Ironie und Melancholie balancierender Essay über Sinn und Unsinn, die schöne Warenwelt immer neu fortzupflanzen.
(Berliner Zeitung 18.8.11)
Vom 24.-26.11. und 28.-30.11. läuft jeweils um 20.30
im Werkstattkino in der Fraunhoferstr.9 in München
KÜMMEL BAUT – KÜMMEL BUDUJE
DOKUMENTARFILM Deutschland 2011 92 Min. HD
Die wundersame Wandlung des Bauingenieurs Kümmel vom marxistischen Aufbauhelfer in Nicaragua zum Unternehmer. Neues Großprojekt: ein Shoppingcenter in der polnischen Provinz. Fünf Jahre lang begleitet die Kamera Hermann Kümmel zwischen Hühnerfüttern auf dem heimischen Bauernhof und knallharten Verhandlungen in Polen. Die linke Vergangenheit wird auf Dias bestaunt, die kapitalistische Gegenwart gräbt sich Stück für Stück einen Weg zwischen Plattenbauten und Kirchturm. Es riecht nach großem Profit. Doch nicht für alle. Der Kioskbetreiber bangt um seine schmale Existenz, der Lokal-Journalist flüchtet sich in den Sarkasmus und Hermanns polnische Kollegin baut derweil ihr Haus lieber in Deutschland. Was bleibt ist eine neue Einkaufswelt aus Beton, überdachte Ideale mit kurzer Haltbarkeit. (Katalog achtung berlin)
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Presse:
„Es ist ein Stück europäische Wirtschaftsgeschichte, dass sich hier miterleben lässt…“
Bert Rebhardt, (FAZ vom 20.8.2011)
„Kümmel baut“ ist eine hochinteressante Studie über ein umstrittenes Bauprojekt und sagt auch viel über die Strukturen des Kapitalismus – und das Verhältnis von Deutschen und Polen.“
(Zitty Berlin vom 11.8.2011)