Das Kriegstagebuch meiner Mutter
Wie viele Schulkinder in der Zeit des Nationalsozialismus wurde auch sie dazu angehalten, eine solche „Projektarbeit“ über den „heldenhaften Kampf der deutschen Wehrmacht“ abzuliefern.
Dieses Zeitdokument illustriert eindrucksvoll, wie erschreckend modern die Indoktrination Jugendlicher im 3. Reich funktionierte: emotional, leidenschaftlich und zielgruppenorientiert. Und auch für die 4b Klasse des Gymnasiums in Marburg (Maribor) war die NS-Propaganda in Schule und Freizeit an der Tagesordnung.
Beim Eintauchen in die Stimmungswelt dieser ebenso detailverliebt wie hingebungsvoll gestalteten Schulaufgabe dämmert es einem schnell, dass die heutige Frage: „Wärst du damals mit 13, 14 Jahren auch dabei gewesen?“ nicht so einfach mit „Auf gar keinen Fall!“ zu beantworten ist. Vielleicht eher mit einem nachdenklichen „Ich hoffe doch nicht.“
Eine Radiosendung zum Muttertag am Sonntag, 9. Mai 2010
Wie wirkt so ein Zeitsprung heute, nach über 66 Jahren, auf junge Menschen? Entdecken sie vielleicht ähnliche Spuren in ihren Familien?
Die etwas andere Collage zwischen Begeisterung und Enttäuschtheit.
Aufzeichnung dieser Sendung als Stream/Download.
Keine Sorge – DAS Buch ist echt.
Neulich lief in „Karambolage“ ein Beitrag über die Hitler-Tagebücher vom Stern 1983. Die brauchten echt keinen Wallraff um sich den Ruf zu ruinieren!