Battle&Hum #156 am Samstag, 20.12.2025, 22:00 Uhr, diesmal mit Ox und Esel!
In Salzburg hat die Tradition des Adventsingens einen leicht bräunlichen „Nazipan“ Beigeschmack. Erstmals im Jahr 1946 veranstaltet, von einem gewissen Tobi Reiser und Karl Heinrich Waggerl beide waren Antisemiten und tief in das Rektum des NS-Staats vorgedrungen. Reiser war in Sachen Volkskultur besonders radikal und wollte ein Trachtenverbot für Juden und Jüdinnen. Ein besonders belastetes Bundesland mit kontaminierten Straßennamen und Schulen. Wo ist die Karl Heinrich Waggerl Mittelschule in Wagrain, genau in der Karl Heinrich Waggerl Straße. Man kann gar nicht so viel Kekse essen wie man erbrechen will, mehr ein Adventreihern als Singen.
Es gibt hier am „menschenfeindlichen architektonisch-erzbischöflich-stumpfsinnig-nationalsozialistisch-katholischen Todesboden“ einige antisemitische Grauslichkeiten aus vergangenen Tagen. Zum Einen, ein bereits entferntes (1785) Relikt des mittelalterlichen Antisemitismus, die sogenannte „Judensau“ am Salzburger Rathausturm. Eine besonders diffamierende bildliche Darstellung (meist ein Steinrelief) von einem Schwein das als Juden erkennbare Menschen säugt oder auf sie defäkiert. In Deutschland auch häufig an Kirchen zu finden, viele sind heute noch vorhanden. Mehr Information findet sich im oben hinterlegten Link. Diese alten Schimpfwörter rund um „Saujud“ etc. wurden von den Nazis wieder aufgegriffen und neu befeuert.
Selbst im 21 Jahrhundert besteht nach wie vor ein gewisser Stumpfsinn in Salzburg. Im Jahr 2001 wurde in der Kaigasse eine Gedenktafel mit einem Zitat aus Theodor Herzl’s Tagebuch enthüllt: „In Salzburg brachte ich einige der glücklichsten Stunden meines Lebens zu.“ Sommer 1885 Dr. Theodor Herzl 1860-1904. Der im Tagebuch folgende, essentielle Satz fehlte allerdings: „Ich wäre auch gerne in dieser schönen Stadt geblieben, aber als Jude wäre ich nie zur Stellung eines Richters befördert worden.“ Im Jahr 1885!! Dieser zweite Satz wurde von Künstlern der Sommerakademie der Bildenden Künste mit schwarzem Stift ergänzt und auch die Bemerkung: (Begründer des Zionismus) wurde hinzugefügt. Diese Künstler wurden prompt wegen schwerer Sachbeschädigung angezeigt und es kam zu einer Gerichtsverhandlung. Die Sache entwickelte sich zu einem kleinen Skandal und nur durch Intervention vom damaligen Bundespräsidenten Thomas Klestil wurde die Tafel ergänzt und das Gerichtsverfahren eingestellt. Aber einen Haufen NS-belastete Straßennamen nicht ändern wollen… typisch Salzburg… im Schatten der Mozartkugel!
Schon mal aufgefallen, Jesus der Nazarener war Jude. Wie geht das alles eigentlich zusammen? Ach ja, dann zimmert man sich halt schnell ein Weltbild in dem die Juden kollektiv des Gottesmordes beschuldigt werden. Deshalb gibt’s im Stall zu Battlehum nix mit „Oh du fröhliche“ oder „Schneeflöckchen weiß Röckchen“ und besinnlich Glühwein saufen. Ungeschminkt und ohne Keks vor dem Mund treiben wir im Battle-Adventsingen den Reiser aus und schicken dem Waggerl ein Sackerl mit Gaggerl! Am 20.12.2025 ab 22:00 live aus dem Stall zu Battlehum gehen wir musikalisch in uns und schämen uns für Jahrhunderte von Antisemitismus in Europa. שָׁלוֹם
MC Randy Andy

