Auf dem Weg zur fertigen Nachrichtensendung sind mehrere Stationen zu absolvieren, wobei für jede Phase gilt: Vorbereitung ist die halbe Miete. Was wann genau zu tun ist, dafür haben wir einige Anregungen auf dieser Seite zusammengefasst. Innerhalb von 5 Wochen können Schulklassen im Unterricht KiZnewZ produzieren, hier ein exemplarischer Ablauf:
1.) 4. April Woche – VORBEREITUNG DURCH LEHRERINNEN
2.) 1. Mai Woche – THEMENFINDUNG IN DER SCHULE
3.) 2. Mai Woche – THEMENBEARBEITUNG IN DER SCHULE
4.) 3. Mai Woche – EXPERTINNEN KOMMEN IN DIE SCHULE
5.) 4. Mai Woche – AUFNAHME MIT KINDERN & EXPERTEN IM RADIO
6.) Mi & So nach der Aufnahme – AUSSTRAHLUNG DER SENDUNG
1.) VORBEREITUNG DURCH LEHRERINNEN
4 Wochen vor Aufnahme
Die Vorbereitung im Unterricht kann auch in kleinen Häppchen, dafür aber regelmäßig erfolgen. Das KiZnewZ-Projekt braucht also nicht den Unterricht dominieren, sollte die Kinder aber für 3 – 4 Wochen lang begleiten.
Als Vorbereitung für den Unterricht empfehlen wir LehrerInnen den Text über Recherche und Nachricht des Skripts „Interaudio“, hier zum kostenlosen Download.
Hörbeispiele für Kindernachrichten gibt es hier zum Anhören und Download.
Die Nachrichtenpyramide z.B. zeigt uns den klassischen Nachrichten-Aufbau, der für die Hauptnachricht und auch die zwei Meldungen verwendet werden kann.
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2.) THEMENFINDUNG IN DER SCHULE
3 Wochen vor Aufnahme
1. Unterrichtseinheit: Die Lehrperson bereitet die Kinder auf das Projekt vor. Die Kinder sollen sich nach diesem Termin mit Nachrichten beschäftigen und Augen und Ohren offen halten, welche Nachrichten bzw. Schlagzeilen gerade aktuell sind. Hierzu Dazu einige Anregungen:
Z.B. kann im Unterricht eine Einführung in die Textsorte Nachricht gegeben werden. Dazu kann die Lehrperson mit den Kindern eine Zeitung anschauen. Oder es können Hörbeispiele gemeinsam angehört werden und so in einer gemeinsamen, spielerischen Analyse der Aufbau einer Nachricht verdeutlichen werden. Auch soll besprochen werden, wie eine Nachricht v.a. auch im Radio funktioniert.
Fragen dazu können sein: „Wer hat diese Woche Radio gehört?“ und „Was kann man alles im Radio hören“. So wird man auf das Thema Nachrichten kommen und eine Hausaufgabe kann nun sein, bewusst (Radio und) Nachrichten zu hören oder zu lesen. Hier soll auch schon besprochen werden, dass die Klasse eine Nachrichtensendung gestalten darf und,
dass diese ausgestrahlt wird.
Die Kinder erhalten die Hausaufgabe Ideen für Nachrichtenthemen zu sammeln und diese zur nächsten Unterrichtseinheit mitzubringen. Sie brauchen hierfür ein Briefing, was „Themen“ sind (einige Themen sind medial schlecht aufbereitet und werden deshalb nicht als solche erkannt). Hierfür können die Kinder Zeitung lesen, Radio hören und Fernschauen. Sie sollen auch überlegen, welche Nachricht bei ihnen hängen geblieben ist, oder was Eltern oder Geschwister zu Hause diskutieren („Was ist die wichtigste Meldung des Tages?“). Zur nächsten Unterrichtseinheit können die Kinder einfach formulierte Themenvorschläge mitbringen.
Kriterien für die Nachrichten sind:
– das Thema ist eine tatsächliche Nachricht
– das Thema ist medien- und kinderrelevant (nicht: persönliche Konflikte in der Klasse)
– Themen, bei denen Kinder eine Rolle spielen
– internationale, nationale, regionale oder lokale Ereignisse
– möglich sind auch „kuriose“ oder lustige Geschichten oder Hobbys, die die Kinder beschäftigen
– selbstverständlich sind auch schwierige Themen (Kindesmissbrauch oder -entführung) möglich.
2. Unterrichtseinheit: Jetzt geht’s an die die Themenauswahl. Welche drei aktuellen Ereignisse die Kinder in den KiZnewZ thematisieren, wird im Unterricht demokratisch beschlossen. In diesem Prozess ist entscheidend, was die SchülerInnen bewegt, was sie schon darüber wissen und vor allem wissen wollen. Zum für die Kinder wichtigsten Thema, wird eine Expertin zum Interview eingeladen. Die anderen beiden Themen werden zu KiZnewZ-Meldungen.
Die nächste Hausaufgabe ist nun, dass die Kinder in einfachen, klaren Sätzen aufschreiben
– was sie bereits über das Thema wissen „Was weißt du bereits über das Thema?“ und
– jeweils drei Fragen zu dem Themen sammeln „Welche Fragen hast du zu dem Thema?“
Die Lehrperson gibt nun bitte telefonisch das Hauptthema und 3 Wunschtermine für den ExpertInnen-Besuch in 2 Wochen an das Friedensbüro weiter. Das Friedensbüro sucht und vermittelt nun als Koordinationsstelle eine/n ExpertIn, der sich mit der Lehrperson in Verbindung setzt. Bei einem gemeinsamen ersten telefonischen Vorgespräch kann geklärt werden:
– wie die Klasse zu dem Thema gekommen ist
– welchen Wissensstand es dazu ungefähr gibt oder
– wie das Setting für den ExpertInnenbesuch aussehen kann (Sesselkreis o.ä.)
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3.) THEMENBEARBEITUNG IN DER SCHULE
2 Wochen vor Aufnahme
Das Hauptthema sollte im Unterricht erneut angeschnitten werden, z.B. können in der nächsten Unterrichtseinheit Fragen für den ExpertInnen-Besuch gesammelt und ausgewählt werden. Danach werden die Meldungen mit den Kindern getextet, das eventuell sogar gemeinsam an der Tafel. Der Sendungsablauf sollte ungefähr so aussehen (bitte draufklicken):
Tipp: 2 – 3 Seiten in Schriftgröße 16 sind ein guter Richtwert für die 6 minütige Sendung, aufgeteilt auf 5 bis 7 Kinder.
Im Anschluss sollte die Lehrperson die Fragen an die Expertin übermitteln, damit sich diese optimal vorbereiten kann.
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4.) EXPERTINNEN KOMMEN IN SCHULE
1 Woche vor Aufnahme
ExpertInnen besuchen die Kinder im Unterricht und besprechen mit ihnen altersadäquat und professionell all ihre Fragen und Anliegen zum Hauptthema.
Jetzt müssen nochmals die wichtigsten Fragen mit den SchülerInnen eruiert werden.
Diese werden dem/der ExpertIn übermittelt, sodass er/sie sich für das Radiointerview vorbereiten kann. In der Vorbereitung für das Radiointerview wählen ExpertInnen ihre Sprache erneut so, dass sie einfach und kindgerecht ist. Themen werden heruntergebrochen, Sachverhalte einfach dargestellt, gute Vergleiche gebracht. Lange Schachtelsätze oder umschweifende Erklärungen sowie Fremdwörter sind tabu.
Dafür können in der Vorbereitung Stichwörter gemacht werden.
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5.) AUFNAHME MIT KINDERN & EXPERTEN IM RADIO
Die Aufnahme (immer nach dem ExpertInnen-Besuch an der Schule – Termin mit Radiofabrik ausmachen)
Jetzt interviewen die Kinder den Experten noch einmal gezielt im Radiofabrik-Studio, um das Wissen für andere Kinder aufzubereiten. Danach werden die Meldungen werden eingesprochen.
3 Unterrichtseinheiten, sehr gut auch am Nachmittag möglich: Start in die Studioarbeit ist eine Studioführung für die Kinder (30 Minuten). Ziel dabei ist es, die Kinder mit dem Mischpult, den Mikros und der eigenen Stimme vertraut zu machen. Die Kinder dürfen das Studio mitbedienen, sollen wissen, wie sie z.B. dem Experten das Mikro öffnen und sich im Studio wohl fühlen.
Danach geht die Referentin/der Referent mit den Kindern das Skript durch und gibt noch Tipps fürs Sprechen. Wichtig ist natürlich, dass der Text lebendig gesprochen wird.
Die Expertin kommt erst eine halbe Stunde später nach. Die Kinder führen sie/ihn kurz ins Studio ein und dann das Interview. Der Experte sollte möglichst kurz und kindgerecht auf die Fragen der Kinder antworten (maximal 4-5 Fragen!). Wichtiger Tipp für die Radiotrainerin: Wenn der/die ExpertIn doch noch recht kompliziert oder nicht kindgerecht genug formuliert: noch einmal nachfragen oder bitten, die Sätze einfacher zu formulieren!
Dann sprechen die Kinder die Meldungen ein.
Zum Abschluss wird ganz kurz in die Aufnahmen reingehört und ein Gruppenfoto im Studio gemacht.
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6.) AUSSTRAHLUNG DER SENDUNG
immer ab 2. Mittwoch im Monat: mittwochs 14 & sonntags 10 Uhr für 1 Monat
Die fertige Sendung wird im Radiofabrik-Kinderradio und bmukk-Schülerradio ausgestrahlt. Als Podcast steht sie zum kostenlosen Download für Schulen, Kinder und Eltern online bereit.
Die Sendung kann z.B. auch in anderen Klassen angehört und im Rahmen des Unterrichts verwendet werden, z.B. auch, um eine Diskussion anzuregen.
Wir freuen uns über Feedback zur Sendung und wollen lernen!