Battle&Hum#71

Battle&Hum #71

(Samstag 18.06.2016, Stairway zum Nachhören)

Mit der Waffel in der Hand treiben wir euch ohne Blut und doppelten Boden das Hoamatland aus!

the playlist:

DJ Ridi Mama’s Homies:

  • 4. Florence and the machine (how big, how blue how beautiful) – what kind of man

MC Randy Andy’s Stubnmusi:

  • 2. Hubert von Goisern (gombe) – akipenda
  • 4. Metallica (same) – wherever I may roam

„Von der Humanität über die Nationalität zur Bestialität.“ (Franz Grillparzer)

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DaHum

Wenn der Mensch einmal für längere Zeit von seinem schweren Geburtsort weggeht, das Sprachnest verlässt, ich meine wirklich weit weg und nicht nur einen Mond lang. Dann geschehen merkwürdige Dinge im Gehirn des Vagabunden oder selbstverständlich auch der Vagabundin. Zuerst riecht alles nach Freiheit, jeder fremde Duft selbst die Kuhfladen stinken anders. Die verstaubten alten Wege sind  zwar genauso verstaubt aber plötzlich mit xenophilen Fußabdrücken übersät. Alles ist neu und anders, die Dunstglocke des gewohnten Miefs wird gelüftet.

Die Fremde reißt einem den Horizont bis zum Arsch hinunter auf. Im Idealfall lösen sich mit der Zeit alte Denkmuster. Weil, wenn man alleine unterwegs ist, wird alles nur auf einen selbst zurück geworfen. Es bedarf keines großen, geistigen Wurfs um zu entdecken, dass die dortigen keine „Dasigen“ sind, aber dieselben Bedürfnisse hegen. Pflegen sie doch genauso wie wir ihren Körper mit einem Dach über dem Kopf, einer ordentlichen Mahlzeit,  diversen Genussmitteln und natürlich Geborgenheit für den Geist und die Seele. Gerade in einem weit entfernten Kulturkreis, sagen wir Indien, macht das Neue natürlich auf den ersten Blick einen sonderbaren Eindruck. Da sind in Wirklichkeit richtig echte Affen und Esel auf den Straßen unterwegs! Aber im Grunde sind wir alle 37° warme Wasserschläuche. „Same same“ wie man in Indien zu sagen pflegt.

Bitte eine Überdosis Globusli, dann wird’s schon noch mit der Highmat! Früher hab ich es mit den Strom verarbeitenden, schweren Jungs von Metallica gehalten. „Anywhere I roam, where I lay my head ist home.“ war meine Kopfhymne. Es war geradezu mein Credo ohne festen Wohnsitz zu sein, sans domicile fixe! Für eine gewisse Zeit lang sogar als U-Boot. Wie spießig ein Obdach, sagt euch los. Home ist kein Kastl! Als sich meine Heimat wieder einmal gen Osten neigte und nur das Herz mein zu Hause war, stiegen nach einigen Wochen merkwürdige Gedanken in mir auf. Plötzlich gaben mir die Kreuze auf einem alten britischen Friedhof Ruhe und Geborgenheit. Der nationalsozialistisch-katholische Todesboden der fernen Heimat erschien mir weich und tröstend. Aus dem Heimwäh wurde tatsächlich so etwas wie Schmerz, aber auch ein Gefühl der Freiheit, eine Klärung des alten Erinnerungsschlamms.

Siehe da, was hilft oder besser gesagt was bricht die alten Krusten auf und birgt Heilung? Genau, der Humor! Worüber lässt sich in der Fremde vortrefflicher Lachen als über die eigenen Schwächen und Absonderlichkeiten? Richtig: nichts! Wenn über Wochen nur fremde Zungen das Fell trommeln und plötzlich ist da ein Mühlviertler und wir belustigen uns eine geschlagene halbe Stunde an der Phrase: „Hoit, do is jo koa Glandaaaaa!“ und deren komischen Phonetik, dann ist das derart erlösend und „TellerklappenScheurand“ sprengend, dass einem ganz pfingstig ums Heim bzw. Herz wird.

Mit der Zeit kam eine Sehnsucht in mir auf die immer größer wurde, desto mehr Wasser den Ganges hinunterfloss. Es war eine Kulinarische, Liebe geht eben durch den Magen. Mein Willkommensmahl in Österreich bestand aus einer deftigen Frittatensuppe und noch deftigeren Schweinsbratwürsten mit Sauerkraut.  War das geil! Nach Monaten des Vegetarismus, haben mein Darm und sein Ausgang mir einige Beschwerden bereitet, ich erspare euch Details.

Heimat wird sehr oft über(bewertet) Kindheitserinnerungen definiert. Im Nebel der Vergangenheit abstrahieren Gefühle, sie blasmusizieren durch einen Sepiafilter und jodeln am Ende aus der braunen Lederhose. Kommen Weihrauch, Weihnacht, Ostern und Bierwerbung zusammen entsteht ganz schnell ein neues Wappentier mit Fahne, der Bundeswolpertinger! Am schönsten sind die Erinnerungen welche von Gerüchen wachgerufen werden, womit zumindest die Herkunft des Wortes HEIMAT (Die Heumahd. Das Abschneiden des zu trocknenden Grases, welches für die Sicherstellung der Versorgung unserer geliebten Nutztiere im winterlichen Stall benötigt wird!) bewiesen wäre.

Ja! Jetzt haben wir den springend Punkt gehascht! Heimat ist der Geruch von Gras!  Wie das Leben so spielt ist am Ende wahrscheinlich alles doch viel banaler und wir werden uns ein letztes Mal heim drehen. Adieu! Home ist tatsächlich ein Kistl!

Kuhfladen, Weihwasser, Bratwürste, Berge, Schäferhunde, Töchter und Söhne finden in Battle&Hum ein Zuhause, alles kann sich bei uns heimelig fühlen. Denn wir ackern die Scholle durch, ihr werdet platt wie eine Flunder sein! Mensch! Am kommenden Samstag (18.06.2016) ab 22:00 Uhr geben wir unserer Heimat ein neues akustisches Gesicht, mitten in die Fresse! Battle&Hamm! Mahlzeit!

MC Wuh

Veröffentlicht unter Teaser

It’s all one

Konzertbericht, Attwenger in der Arge 02.06.2016

attwenger_2015_04 © Johannes Wegerbauer

© Johannes Wegerbauer

Ganz Österreich ist mit Einfamilienhäusern zugepflastert, aber es ist eh kana daham. Die sind alle mit ihrem Hausverstand in einem Schwimmbecken voller Lulu und haben sich bei der Landesflagge verwählt. Ganz Österreich? Nein, ein Schlagzeug und eine Ziehharmonika sind von zwei unbeugsamen Linzern besetzt. Diese beiden suchen immer noch das Attwenger (bitte englisch aussprechen) und bringen regelmäßig, live ihre frohe Botschaft übers Land. Auf dass der Widerstandsgeist der Jünger und Jüngerinnen nicht verwelkt, sowie deren Körper und Gesichter. Die Zeit is a Hund. Salzburg war am 02.06.2016 wieder mal an der Reihe um den ganzen Mief raus zu lüften. Wurde in den frühen Jahren das Rockhouse belüftet, so pusten die Herren seit ein paar Jahren die Arge durch. Sie sind naturgemäß auch eine Art Arbeitsgemeinschaft und somit passt das wie eine maßgeschneiderte Jeans. Es herrscht ja Lederhosenverbot! Ein Träger wurde gesichtet, er hängt jetzt noch unten ohne, gefesselt und gerädert an den Radständern im Nonntal.

attwenger-2016-04 © Gerald von Foris

© Gerald von Foris

Nach dem dritten Song, begann der Gassenhauer „muamen“, aber nicht live sondern von Band. Nur wusste niemand woher das Lied kam, es dröhnte nur sehr laut durch die Boxen. War alles gelogen bei Attwenger? Geht der Vorfall in die Geschichte als „the Milli Vanilli incident“ ein? Oder war es eine Störaktion des österreichischen Geheimdienstes, Abteilung Brauchtumsbewahrung? Nach ein paar Minuten war der Spuk vorbei und die Herren ritten on! Jojojo! Was sie nun ja schon über 26 Jahren machen, Gott sei Dank, denn ohne Attwenger waas enger in diesen von Aldi Süd beherrschten Landstrichen. Keine Sorge, sie bleibm e nu lenga.

Wir (sie und das Publikum) schwitzten uns sofort warm und beutelten locker unser Haupthaar bis in den Zugaben Bereich, der gefühlt schon nach fünf Minuten begann. Aber das mit der Zeit ist ja wirklich ein Schmafu. Wir sollten uns davon distanzieren, denn irgendwann ist uns nichts mehr erinnerlich. Ein furioses Landler Medley mit verschiedenen Textpassagen aus US amerikanischen Song Klassikern (u.a. „The Message“) macht zum Abschluss alles klar. Es ist alles eins! Tschakkabum!

MC Wuh

The Lorbeerkranz goes to…

O.T.T.O. mopst uns das ganze o.b.x.t. (sein Kampfname, sprich Obst) vom Baum! Ogottogott!o.b.x.t. siegestrunken! (Nein, das ist nicht Otto's Harem im Niqab, es handelt sich um erwünschte Zensur.)

Die Prophezeiung (ich nenne sie die Abstimmungsfloskelprophecy) des allfleißigen Mr. Bits&Bytes (unser Webmaster) wurde wahr, Otto rupfte uns alle! Mit einem Ergebnis das jeden Zahlenmystiker oder den neuen UHBP juchzen ließe. In Zahlen: 9 zu jeweils 3 Stimmen oder 50% zu je 16,67%! Da blättert der Lackner Franz ab und den Salzburger Schmerz- und Geweihbischöfen von Bernhard von Rohr (der hieß wirklich so) bis Alois Kothgasser wird ganz Laun im spiritus rektum. Was? Rohr? Kothgasse? „Gott ist Verdauung ohne Gedärme, eine unsichtbare Wursthaut ohne Schmerzen.“ (Werner Schwab)

Wie des SchaHs Jubelperser klickten Ottos Wiener KommunardInnen wie vom wilden Mops gebissen in die Mäuse. Nun, erhebet eure Herzen! Wir haben sie beim Vorsitzenden. Zieh die Hos-anna im exess, nimm Deo! Sanctus, Sanctus, Kacktus! Ho Chi Minhistranten, was wollt ihr denn? Maoam Zedong! Ding Dong, wer steht dort vor der Tür? Bim Bamen, er kam, sah und ventilierte Witzi.

Eine leibhaftige Präsentation des Siegesvinyl aus seinem Allerheiligsten Plattentabernakel sei ihm noch gewährt. Zur Anpreisung der Herrlichkeit seiner Mucke darf er auch Worte der Lobhudelei durch seinen Mund sprechen.

So, jetzt haben wir aber genug Zeit auf der Hodenschaukel verbracht. Ich öffnete mit einem verfremdeten E. Jandl und nun lasst mich mit dem einzig guten H.C. schließen:

Pfeift auf den Lorbeer und lasst ihn den Linsen!

MC Wuh