Hörmahnmal am Schwarzgrabenweg installiert

Im Rahmen der Stolperstein-Verlegung am 22. Juni wurde auch das Hörmahnmal der Radiofabrik am Schwarzgrabenweg installiert.

Aufgrund der schlechten Wetterlage konnte die Elektronik, welche für den Transport aus Sicherheitsgründen ausgebaut werden mußte, noch nicht wieder installiert werden. Dies wird erst bei trockenem Wetter wieder möglich sein und ehestmöglich nachgeholt. Leider versprechen die Wettervorhersagen dafür in den nächsten Tagen wenig Chancen.

Ein ausführlicher Bericht zur Installation steht auf salzburg.com zur Verfügung.

Hörmahnmal am Schwarzgrabenweg / im Bild: Marcus Diess (techn. Leitung Radiofabrik), Georg Wimmer (Redaktionsleitung Radiofabrik), Nicole Sevik (Verein Ketani), Zoltan Pap (bildender Künstler), Inge Haller (Stolpersteine)

Hörmahnmal am Schwarzgrabenweg / im Bild: Marcus Diess (techn. Leitung Radiofabrik), Georg Wimmer (Redaktionsleitung Radiofabrik), Nicole Sevik (Verein Ketani), Zoltan Pap (bildender Künstler), Inge Haller (Stolpersteine)

Schulworkshop-Produktion zum Thema „Roma und Sinti in Österreich“

Seit einem ganzen Schuljahr beschäftigen sich die SchülerInnen der 3A und 4A der Hauptschule Lehen in Salzburg mit dem Leben der Roma und Sinti. In Zusammenarbeit mit der Radiofabrik haben sie eine Radiosendung produziert, die sich mit diesem Thema beschäftigt. Die SchülerInnen lesen selbst verfasste Gedichte, führten Interviews, haben Infotexte verfasst und spezielle Musik ausgewählt. Die Sendung schafft einen Überblick über die Geschichte und Gegenwart der Roma und Sinti, unter anderem gibt es ein Interview mit Frau Sevik und Frau Martl des Vereins Ketani (http://www.sinti-roma.at/)

Sendungsgestaltung: 3A und 4A der HS Lehen Salzburg: Daniel Boldow, Florian Feltrin, Daniel Mikuljevic, Gagandeep Singh, Elma Avdic, Princes Bulos, Sarah Gassner, Svetlana Jovanovic, Rachana Negi, Kerstin Rubin, Adnan Eminovic, Kenneth Ramirez mit Alex Naringbauer (Radiofabrik).

HÖRMAHNMAL ab 22. Juni am Schwarzgrabenweg

So wie die Assoziation eines Fuhrwerkes den Bewegungswillen der fahrenden Völker repräsentiert, wird sich auch das Hörmahnmal durch Salzburg bewegen:

*EIN HÖRMAHNMAL *
*ab 22. Juni 09 am Schwarzgrabenweg (Kreuzung Kräutlerweg)*
*Präsentation im Rahmen der Stolpersteinverlegung, 10:00 Uhr*

http://www.stolpersteine-salzburg.at/

Der Standort auf Google-Maps

Im Sinne einer lebendigen Gedächtniskultur jenseits des Schlussstriches geht es um kein sakrales Entrücken des Gedenkens, sondern um offene Reflexion und Diskussionen kontroverser Themen.
Das Hörmahnmal geht weit über ein Denkmal, wie man es bisher kennt, hinaus. Die von Zoltan Pap entworfene Skulptur wird im Inneren des Sockels von affinierter Technik ergänzt. Mit Bewegungsmeldern und Lautsprechern ausgestattet, erinnert das Hörmahnmal bei Annäherung auch akustisch an die Menschen, welche im Sammellager Maxglan von den Nazis inhaftiert wurden, und gibt Ihnen so ihre Namen zurück. Skulptur und Radiofeature verschmelzen zum Hörmahnmal und machen Erinnerungskultur im öffentlichen Raum seh- und hörbar. Weitere Radiosendungen stehen interessierten Betrachterinnen über den im Mahnmal integrieten WLAN-Spot zur Verfügung.

In Salzburg wurden ab dem Jahre 1939 durchziehende „Zigeuner“ auf einem schon bestehenden Sammelplatz zusammengefasst und durften sich nur noch mit behördlicher Erlaubnis entfernen. 1940 wurden diese Roma und Sinti in die Ställe der Rennbahn in Salzburg-Aigen einquartiert. Gleichzeitig mussten sie an der Errichtung eines größeren und besser eingezäunten Lagers in Lepoldskron-Moos arbeiten. Dieses wurde KZ-ähnlich geführt, ca. 300 Eingesperrte wurden zur Zwangsarbeit gezwungen. Ende März/Anfang April 1943 erfolgte die Räumung des Lagers, der Großteil der Insassen wurde nach Auschwitz-Birkenau transportiert. Ein kleinerer Teil kam in das Sammellager Lackenbach, einer Durchgangsstation der nationalsozialistischen Vernichtungs-Maschinerie. Die Namen von 230 der vom Lager Maxglan aus deportieren Roma und Sinti konnte der Salzburger Historiker Gert Kerschbaumer ermitteln.

Erinnern ist Arbeit. Über das Gedenken an Sinti und Roma, die dem Nazi-Terror zum Opfer fielen

Hat Österreich aus seiner Geschichte gelernt? Wie steht Österreich zu seiner Mitverantwortung am Holocaust? Entwicklungen auf lokaler Ebene sind hier ein guter Indikator für die Stimmung im Lande. So war Erinnerungsarbeit für die Roma und Sinti, die von Salzburg aus in die KZs deportiert wurden, im Salzburger Gemeinderat noch in den 1980er Jahren ein Reizthema. Heute lässt zumindest das offizielle Salzburg keinerlei Zweifel daran aufkommen, dass es zu seiner geschichtlichen Verantwortung steht. Was dieses Umdenken in den vergangenen 20 Jahren bewirkt hat und welche Formen der Erinnerungsarbeit von engagierten Schulen und Nicht-Regierungsorganisationen gleistet werden, das erfahren wir in der folgenden von Georg Wimmer gestalteten Sendung.

Roma, Sinti oder doch Zigeuner? Über sprachliche Unkorrektheiten im Umgang im Minderheiten.

Wie lautet die sprachlich korrekte Bezeichnung für ein Volk, das Jahrhunderte lang als Zigeuner verfolgt wurde? Welche Auswirkungen kann eine politische korrekte Sprache auf unser Denken haben? Und: Was bedeutet eigentlich der Begriff Zigeuner? Georg Wimmer sucht in den folgenden 30 Minuten Antworten auf diese Fragen.

Sinti & Roma Schwerpunktwoche : 8. Juni – 14. Juni 2009 auf der Radiofabrik 107,5 & 97,3 MHz

Von 8. – 14. Juni 09 steht das Radioprogramm ganz im Zeichen des Projekts „Niemals Vergessen – Ein Hörmahnmal“. Zahlreiche Beiträge, Features, Interviews und Sendungen sind im Kontext des Projektes entstanden und werden im Rahmen der Schwerpunktwoche auf der Radiofabrik ausgestrahlt.

Montag, 8. Juni:

09:00 & 13: 00 Uhr Das Leid des Franz Rosenbach und die deutschen Wunderwaffen

17:06 Uhr „Ich bin keine Minderheit!“ Aus dem Leben der Ceija Stojka

Dienstag 9. Juni

08:06 Uhr „Ich bin keine Minderheit!“ Aus dem Leben der Ceija Stojka (WH)

09:00 & 13:00 Uhr Sinti und Roma – Historischer Rückblick und Bildungschancen

17:06 Magazin um 5.

Mittwoch, 10. Juni

09:00 & 13: 00 Uhr Sinti und Roma im Nationalsozialismus. Eine Spurensuche in Halle/S., Magdeburg & Nordhausen.

17:06 Uhr „Erinnern ist Arbeit. Über das Gedenken an Sinti und Roma, die in Salzburg dem Nazi-Terror zum Opfer fielen“

Donnerstag, 11. Juni

08:06 Uhr „Erinnern ist Arbeit. Über das Gedenken an Sinti und Roma, die in Salzburg dem Nazi-Terror zum Opfer fielen“(WH)

09:00 & 13: 00 Uhr Das Verschwinden der Roma aus der Stadt Halle // 64 Jahre Befreiung des KZ Dora-Mittelbau

16:00 Uhr „Das ‚Zigeunerlager‘ Salzburg-Maxglan. Vorhof zum KZ. Ein HörMahnmal“ (Kurzfassung)

Freitag, 12. Juni

09:00 & 13: 00 Uhr Unkus letzter Tanz // Antiziganistische Zustände. Geschichte, Kontinuitäten, Ursachen. // Zum Scheitern einer politischen Lösung für die in Berlin im Bethanien untergekommenen Romafamilien

17:06 Uhr „Roma, Sinti oder doch Zigeuner? Sprachliche Unkorrektheiten im Umgang mit Minderheiten.“

Samstag, 13. Juni

09:00 Uhr „Das ‚Zigeunerlager‘ Salzburg-Maxglan. Vorhof zum KZ. Ein HörMahnmal“ (lange Fassung)

Sonntag, 14. Juni

10:06 Uhr „Roma, Sinti oder doch Zigeuner? Sprachliche Unkorrektheiten im Umgang mit Minderheiten.“ (WH)

Das Programm der Radiofabrik ist über den Stream auf www.radiofabrik.at empfangbar.