Schutz vor Gewalt – Kinderrechte sind Menschenrechte!


Mit den Broschüren „Gewalt an Kindern“ und „Sexuelle Gewalt an Kindern“ will die Kinder- und Jugendanwaltschaft (kija) Salzburg über Hilfestellungen informieren und fordert von der Politik eine „Nationale Anstrengung“ im Sinne eines effektiven Kinderschutzes.

SALZBURG. Kinder haben das Recht vor körperlicher, seelischer und sexueller Gewalt, Verwahrlosung und anderen Formen der Schadenszufügung geschützt zu werden. So steht es in Artikel 19 der UN-Kinderrechtekonvention. „Auch wenn es in Österreich seit dem Jahr 1989 ein „Züchtigungsverbot“ gibt, ist die Realität leider eine andere, wie es die aktuellen Ereignisse zeigen. Angesichts der erschreckenden Tatsache, dass es sich dabei nicht nur um dramatische Einzelfälle, sondern um sichtbar gewordene Folgen einer strukturellen Gewalt handelt, erscheint Handlungsbedarf dingend geboten“, betont die Salzburger Kinder- und Jugendanwältin Andrea Holz-Dahrenstaedt anlässlich des Internationalen Tages der Menschenrechte. Die Kinder- und Jugendanwaltschaften Österreichs haben daher heute einen dringenden Appell an alle Verantwortlichen gerichtet und einen effektiven Kinderschutz als „Nationale Anstrengung gefordert“ (mehr dazu im Positionspapier der Kinder- und Jugendanwaltschaften Österreichs anbei).

Kinderschutz

Der alltäglichen Gewalt ins Auge sehen

Gewalt an Kindern ist leider alltäglich und in subtiler Form im sozialen oder familiären Umfeld oft weniger sichtbar. „Gewalt geht uns alle an: ob als Eltern, Großeltern, PädagogInnen, Nachbarn oder im beruflichen Kontext. Es braucht Mut, um Gewalt, dort wo sie zutage tritt, Grenzen aufzuzeigen, indem man sich etwa einmischt: sei es im Freundeskreis, als Nachbar, an der Supermarktkasse oder bei einer Zugfahrt. Wie viele kennen das Gefühl, sich lieber nicht in private Angelegenheiten einmischen zu wollen, um Unannehmlichkeiten aus dem Weg zu gehen“ unterstreicht Holz-Dahrenstaedt die Notwendigkeit im sozialen Umfeld Zivilcourage zu zeigen.  Eine Frage, wie etwa „Kann ich helfen?“, mit wachsamen Augen und Ohren durchs Leben gehen oder auch Eltern in Stresssituationen aktiv zu unterstützen, indem man beispielsweise in einem überfüllten Warteraum mit den Kindern spielt, kann, so Holz-Dahrenstaedt, Kinder schützen. So wichtig es ist, Zivilcourage zu zeigen und sich einzumischen, so schwierig ist die Frage aber auch nach dem „Wie“.

Broschüren wollen aufklären und helfen

Die Kinder- und Jugendanwaltschaft (kija) Salzburg hat daher zum Thema „Gewalt“ und „Sexuelle Gewalt“ zwei Broschüren mit Informations-, Hilfs- und Präventionsangeboten neu herausgegeben. Sie richten sich an Eltern ebenso wie an PädagogInnen oder MitarbeiterInnen von Beratungsstellen. Es finden sich darin Empfehlungen zu gewaltfreier Erziehung, richtiges Verhalten bei Verdachtsmomenten und Informationen über rechtliche Schritte und Konsequenzen – etwa eine Meldung an die Jugendwohlfahrtsbehörden oder eine Strafanzeige. Mit der Broschüre sollen Eltern ermutigt werden, sich in schwierigen Erziehungs- und Lebenssituationen Hilfe zu holen. Zudem werden Präventionsangebote für den Einsatz in Schulklassen oder Kindergärten vorgestellt. Holz-Dahrenstaedt: „Durch eine Kinder stärkende Erziehungshaltung wird die Gefahr, dass Kinder zu Opfern von psychischer, physischer oder sexueller Gewalt werden herabgesetzt!“

Die Einhaltung der Kinderrechte ist die beste Prävention gegen Gewalt an Kindern!

Rückfragehinweise:

Dr. Andrea Holz-Dahrenstaedt, Salzburger Kinder- und Jugendanwältin, kija Salzburg, Tel. 0662/43 05 50

Matthias Ais, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, kija Salzburg, Tel. 0662/43 05 50 – 3231