-> Download: Artarium vom Sonntag, 9. Februar – ZWEI STUNDEN LIVE-KONZERT! Von dieser Sendung stellen wir übrigens auch eine eigene Kurzversion (52:48) für die reibungsfreie Sendungsübernahme von der CBA-Plattform zur Verfügung 😉 Doch nun ans Eingemachte – Peter Gabriel war 1987 in vielerlei Hinsicht auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung, sowohl was seine Bühnenperformance wie auch seinen stimmliche Ausdruckskraft betrifft, allerdings auch in Kategorien wie etwa finanziellem Erfolg oder Popularität. Das 1986 erschienene Album „So“ erwies sich über Jahrzehnte als sein Opus magnum, das Musikvideo zum Titel „Sledgehammer“ wurde bald als ebenso innovativ wie stilbildend für das ganze Genre gehandelt. Kurz gesagt – wir erlebten den Durchbruch des Ex-Genesis-Sängers zum anerkannten Solokünstler. Wir erlebten ihn im besten Sinn des Begriffs – LIVE – und stellen euch deshalb dieses Konzert vor:
Aufgenommen wurde das von uns darzubringende Live-Doppelalbum beim Abschlusskonzert der fast ein Jahr lang dauernden So-Tour am 15. Oktober 1987 in Athen. Inzwischen ist auch das einzigartige Filmmaterial dieser Veranstaltung aufwändig restauriert und als DVD/Blu-Ray veröffentlicht worden. Zur Einstimmung möge hier eine sprachverliebte Rezensionen -(vom wundersamen Blog „Die Nacht der lebenden Texte“) dienen, mit dem schönen Titel „Kolossale Konzertkonserve“ – sowie eine von Peter selbst mitgestaltete Dokumentation, in der er seine ersten Erfahrungen mit Sampling und Soundscaping auf dem Fairlight CMI erzählt. Des weiteren ein Ausschnitt aus dem erwähnten Konzertfilm, in dem sich der musikalische Erzengel endgültig als Meister der Liveperformance erweist, indem er zum Finale grande von „Lay your hands on me“ das Crowd-Surfen als ultimative Verbindung mit dem Publikum zelebriert. Ein elementares Ereignis, von dem noch zu reden sein wird…
Knapp einen Monat vor diesem denkwürdigen Tourneeabschluss in Athen hatte ich nämlich selbst in der Wiener Stadthalle die Gelegenheit, einem von Peter Gabriels Auftritten live beizuwohnen. Und seine Konzerte waren damals auf mancherlei Weise geradezu experimentell und von überbordend kreativem Pioniergeist beseelt. Technische Neuerungen wie die erst kurz zuvor entwickelten „Vari-Lite“ Scheinwerfer wurden auf beweglichen Kränen montiert in die Choreografie eingebunden. Durch die Zusammenarbeit mit Youssou N’Dour und der Super Étoile de Dakar (sowohl als Opener wie auch bei den gemeinsamen Zugaben) setzte man noch vor dem „World Music Boom“ deutliche interkulturelle Zeichen. Und – glaubt es oder nicht – die Atmosphäre auf jenem Wiener Konzert war dermaßen außergewöhnlich, dass ich danach noch längere Zeit rücklings in einem Betonblumenbeet liegen blieb – und dabei die Erdrotation spürte! Wobei ich jedoch an dem Abend vollkommen nüchtern war, wohlgemerkt 🙂
Doch höret selbst – und staunet! Wenn auch das Medium Radio beim Vermitteln von Livestimmung an gewisse Grenzen stößt, so wünschen wir euch doch allen ein paar ähnlich berührende Momente der Entrückung. Wir sind ein geiles Institut…
Um eine Peter-Gabriel-Sendung waren wir nie verlegen. Diese gibts ja auch noch:
-> Peter Gabriel – Art Of Inspiration (Juni 2011)
-> New Blood – Das halbe Album (Oktober 2011)
-> Life is Live – 3 Stunden Special (Dezember 2012)