Die wilde Mama

Die wilde Mama

„None of us are free, if one of us are chained“ so geht der Refrain in einem Song der US-amerikanischen Soul Institution, genannt Solomon Burke (Eine Eloge an den Feminismus mit einem Zitat eines Mannes einzuleiten ist eigentlich mehr als erbärmlich. Patti Smith sei Dank, fällt mir auch noch Yoko&John ein: „Women is the nigger oft he world“). Ich werde den Bogen schon noch biegen. Was ich damit sagen will, kommt in beiden Songs unter dem Strich raus. Die Gesellschaft ist noch lange nicht emanzipiert. Solange eine von uns an den Herd gekettet oder nur verhüllt das Haus verlassen darf, sind wir alle nicht frei und gleich gestellt.

Da spreche ich die ganz großen Probleme an. Natürlich ist schon viel passiert, aber nur mit dem Wahlrecht und dem Binnen-I zufrieden geben, Nein das reicht nicht. Wie wir in jüngster Vergangenheit bereits anhand der Umtextung der Bundeshymne mitverfolgen konnten, ist dieser kleine (Symbolgehalt bedeutend größer) Gedankensprung für so manchen völkischen Lederhosenjodler eine schier unüberwindbare Hürde. Wenn die braunen Gesinnungsgenossen ein Kopftuchverbot im öffentlichen Raum fordern und sich aber bei „Söhne, Töchter“ die Zunge brechen, kaufe ich ihnen den neu entdeckten Feminismus nicht ab. Der Wunsch baut nicht auf Frauenrechten auf, sondern kommt aus der Antiislamismus Ecke, den Wolf mit Arschpelz können sie sich selber reiben. In der OÖ Landesregierung haben sie ein gänzliches „Frauenverbot“ eingeführt, das entlarvt den madigen Patriarchalismus der blauen Fraktion.Marienbrunnen Großgmain

„Wir haben ernstere Problem als die Bundeshymne“  oder „Das Binnen-I macht Texte unlesbar“, diese Stehsätze werden gerne als Gegenargument ins Treffen geführt. Das trifft den Nagel aber nicht auf den Kopf, da hauen wir uns voll auf den Finger. Zuerst gehört das Bewusstsein (auch bei bewusstlosen) zurechtgebogen, dann kommt die Sprache und am Ende das Handeln. Als ersten Akt der Befreiung empfehle ich die ganzen sexistischen (Ich weiß, bei dem Blog Foto sollten wir gleich mal anfangen. Lactophil katholisch-raiffeisener Sexismus? ) Werbungen herunter zu schrauben. Miley soll die Zunge wieder rein tun und sich eine Unterhose anziehen. Im Pop Zirkus, vor allem bei der schreibenden Zunft, sind die alten Muster noch in Kraft und der Staub der Vergangenheit reizt die Nase. Der Blätterwald von Feuilleton bis Rolling Stone ist zum Großteil von Buben bevölkert die extra das „Frauen“ zur Band schreiben wenn eben jene nur aus weiblichen Mitgliedern (hier wäre ein Kalauer angebracht) besteht. Die Riot Grrrl Bewegung ist noch ein Begriff und beim schriftgerechten Gendern ist schon das Ende der Schwanzstange erreicht.

Ziemlich peinlich bzw. unwürdig wird es, wenn Testosteron schwangere, junge Männer ihre Band nach der „wilden Wanda“ benennen. Denn kennt man ein bisserl die Geschichte der Wanda Gertrude Kuchwalek, Wiens weibliche Legende in der Strizzi Szene, unterläßt man eigentlich solche Maßnahmen, nur um sich ein wenig Rotlicht ins Laternderl zu stellen. Neben Luftgitarre spielen und weit wixen wird die Luftkopulation, wie im Video zu „Bussi Baby“ aufgeführt, in die Hinterzimmer der Pubertät eingeführt. Apropos, das penetrante penetrieren lässt sich auch auflösen indem wir circludieren. Das Gegenteil von reinstecken/einführen ist überstülpen/umschließen, keine Sorge ich kannte Criclusion auch nicht, das Missy Magazin hilft auch willigen Männern ganz ohne Gewalt weiter.

B&H ist bei weitem keine Insel der Seligen, nein, eher Rügen! Beim sprachlichen Gendern  OnAir tun wir uns schwer. Wir bezeichnen Frauenbands ebenfalls verbal unterstrichen. Hin und wieder kommt uns auch ein kleiner Sexismus aus. Die Tatsache, dass wir noch nie eine Frau zur Gästin hatten schlägt dem Rumfass den Boden aus. Wir senden seit beinahe 7 Jahren und haben uns allerhand ins Manifest gekritzelt und dann das! Dieser Zustand gehört gehörnt, wir versprechen noch heuer eine gemischte Battlejause! Was können wir (alle) sonst noch tun? Tja,…… lasst die Schubladen zu und räumt der Mutter alle Tassen aus dem Schrank und macht euch selbst die Schrauben locker!

Ein kleines Muttertagsgedicht sei euch an dieser Stelle doch noch zu gemutet (auch damit sich mein Bogen richtig biegt):

https://www.youtube.com/watch?v=Yx1seozVPSs

MC Wuh