Artarium am Sonntag, 26. Januar um 17:06 Uhr – Wer könnte das sein? Und was ist mit “anderen Welten” gemeint? Begriffsbestimmung: Ein Botschafter (naturgemäß auch eine Botschafterin, wie auch immer – hey, ein Botschafty, um das nach Hermes Phettberg zu entgendern) ist also jemand, der wichtige Mitteilungen überbringt. In der Ringsumwelt sind das meist Diplomaten aus einem anderen Land. Wenn wir jedoch in unserer Innenwelt wichtige Mitteilungen empfangen (etwas, das uns berührt oder bewegt, in Resonanz versetzt und verwandelt), dann haben wir zunächst den Eindruck, derlei dringe “aus einer anderen Welt” zu uns. Ihr Ursprung scheint in Bereichen zu liegen, die uns (noch) weitgehend unbekannt sind (wobei wir hier außer Acht lassen wollen, inwieweit diese “anderen Welten“ sich nicht vielleicht aus unserem eigenen Unterbewusstsein gemeldet haben). Auf jeden Fall hat uns eine Botschaft erreicht …
In unserer nächsten Perlentaucher-Nachtfahrt mit dem Titel “Wer du bist” werden wir mit einigen dieser Botschaften spielen, und zwar mit solchen, die unsere Vorstellungen von einem festgefügten und klar abgegrenzten “Ich” in Bewegung bringen können, unser Ichkonzept oder das, was wir gemeinhin für unsere Persönlichkeit zu halten gewohnt worden sind. Und daher packe ich in dieser Sendung ein paar Beiträge aus dem Nachtfahrtvorbereitungsprozess aus, auch um euch damit Appetit zu machen aufs demnächstige Mitfahren, Selbsttauchen – und Zuhören. Könnte es nicht sein, dass unser “Ich” viele sind? Dass es ein nach allen Richtungen offenes Resonanzorgan ist, das sich noch dazu fortwährend verändert, je nachdem mit wem oder was es gerade kommuniziert? Dass es nicht nur mit unserem Körper verbunden ist und so in regem Austausch mit ihm steht, sondern genauso mit der gesamten uns umgebenden Natur und auf diesem Weg mit der spirituellen Welt?
Das “Ich” als Instanz der Bewusstwerdung einer einzigen, universellen Welt, die sich in immer wieder anderen Aspekten ihrer selbst zum Ausdruck bringt. Und wir könnten antworten, mitreden und ja, wirklich mitgestalten, wenn wir nicht glaubten, unser jeweiliges “Ich” sei nichts anderes als ein Aufbewahrungsort für irgendwelche Eigenschaften. Ein Adjektivspeicher für die (möglicherweise irrige) Vorstellung von der eigenen Einzigartigkeit – nach dem Bild von wem auch immer. Glaubst du noch oder lebst du schon? Als Einführung in die Zwiesprache mit sich selbst: Werbistich?
Das wär schon mal unser erster Botschafter. Dann gäbe es da noch jemand, der uns erinnert: “Etwas besseres als den Tod finden wir überall.” Und jemand, der seine schlaflose Prinzessin “Ach, geh mir doch weg!” sagen lässt (woraufhin auch wir die aktuelle Weltlage poetisch kommentieren wollen). Geheime Zauberworte, mit denen wir unsere Welt verwandeln. “These Words” (wie schon im vorigen Artarium zitiert). Und die Magie der allumfassenden Liebe, wie sie die wunderbare Zaho de Sagazan verwendet, um “Menschen zum Weinen und zum Tanzen zugleich zu bringen.”