Inter urinas…

Battle&Hum #78 am Samstag, 21.01.2017, 22:00 Uhr, diesmal mit Vögel!

Zu dieser schönen Jahreszeit sprießen nicht nur die Glücksfliegenpilze aus den Supermärkten direkt in unsere Stuben, wo sie sich mit Rauchfangkehrer und Schwein eine ordentliche Vergiftung beim Bleigießen ( oder war es doch der Alkohol?) holen. Nein, auch die Jahresbestenlisten, Jahrescharts, Rückblicke und sonstiges Brimborium des medialen Kasperltheaters bricht zwischen den Jahren über uns herein. Da werden die armen Säue wieder massenhaft durch die Dörfer gejagt.

Nicht so bei Battle&Hum! Wir lieben unsere Schweine und eine Bestenliste ist schnell gefunden. Es kann nur einen geben, MC Randy Andy rulez! Wir verweigern uns allerdings diesem „Was war gut letztes Jahr?“ Hype und der hysterischen Blase darum herum. Die Blasen hinterlassen oft nicht mehr als gelbe Stellen im bezaubernden Weiß des neuen Jahres. Auch die ganzen guten Vorsätze die  von den Glückes Schmieden und Schmiedinnen geschmiedet werden, erzeugen nicht mehr als heiße Luft und übles Gewissen. Macht ja nichts, das ganze Land plagt sich mit Übelkeit am ersten Tag im Jahr. Viel Rausch um Nichts!

Es ist ja eh schön: das Neue, der Neuanfang, eine Geburt, jeder neue Tag. Ganz frisch und sauber ist alles, das Neugeborene hat noch kein AA im Darm, ab dann gibt’s nur mehr Triple A Ausscheidungen. So rein sind wir nie mehr wieder. Doch so blitzeblank ist nicht jeder Babypopo der glänzt, man ahnt es das ganze Leben lang. Irgendetwas stimmt nicht mit dem Leben, das gleißende Licht blendet die Augen aber die Nase lässt sich nicht täuschen. Heureka! Es ist wahr, zwischen Urin und Fäzes werden wir hineingeboren und zu Dreck werden wir kompostieren. Die ewige Verdammnis ist uns bestimmt, jahrzehntelanges Verstauben bei lebendigem Leib ist unser Schicksal.

Vielleicht ballern wir deshalb wie die Gestörten die Raketen in die Luft. Wenn es recht laut tut, lenkt das irrsinnig gut von der Stille ab … die Stille der Erde, die Stille des Todes. Das Leben geht ja weiter aber nicht heiter, mehr mit Eiter und immer weiter… . Trost und Rat bieten nur der Ostbahn Kurti und vielleicht ein paar weise Sprüche, geklopft nicht geschüttelt. Gleich ein Spruch vom Werner Schwab, der passt hier her wie ein Diadem in die Krone der Queen Mum. Einerseits passt das Thema des Spruchs und andererseits hat sich der Herr Schwab in der Silvester Nacht von 1993 auf 1994 tot gesoffen. Man fand ihn mit über 4 Promille in seiner Wohnung. Pass auf, jetzt kommt die Weisheit: „Wir sind in die Welt gevögelt und können nicht fliegen.“

In Battle&Hum sind wir naturgemäß auch immer ganz nah am Thema Vögeln, nur klopfen wir unsere Sprüche selber noch mal durch und finden dass, das Spatzi in der Hand einen tollen Sommer macht! Kommenden Samstag verabreichen wir wieder wie gewohnt ab 22:00 Uhr Medizin und Alka-Seltzer gegen den Kater, obwohl wer saufen kann……….. Geht scho, geht scho wieda weida!

 

Post Skriptum: Da das Vergessen auch eine gut gepflegte menschliche Eigenschaft ist, muss ich hier noch einmal dagegen ankämpfen und euch auf die brandneue Sendung des Herrn Pospischil aka Otto Pleninger hinstoßen. Prämierensendung am 20.01.2017, eine Stunde ab 21:00 Uhr mit dem knackigen Titel Trains&Bells, Das Zitatengestöber im freien Radio Be there or be square!

MC Wuh

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Jesum Christum

Battle&Hum #77 am Samstag, 17.12.2016, 22:00-00:00 Uhr, diesmal mit Glocken!

Ihr Kinderlein kommet, in den Stall zu Battlehum. Wir rauchen eine feine Pfeife Opium mit Josef und Maria, aber macht keine Flecken auf das Sofa. Wir pfeifen nämlich auf des Volkes Religion! Imami’s, Kuttenbrunzer, Kerzerlschlucker und Rabbits aller Länder verpfeift euch! Wir, die Hohepriester des Rock predigen im Felsendom Wein und urinieren geweihtes Wasser! Halleluja! DJ Ridi Mama der alte Stierwascher reitet den Ochsen und MC Randy Andy reitet den Esel, das Leben ist ein Dandy auf einem Esel! Wir sind der Weg, die Wahrheit und wir blasen euch das Licht aus.

Herr Pospischil

In der besinnungslosen Zeit, umnebelt von Glühweinschwaden und belästigt von menschgewordenen Schweinsbratwürsten suchen wir nach dem stillen und starren See,  auf dem wir gemeinsam übers Wasser laufen und gelegentlich auch Wasser laufen lassen. Das wird ein Weihnachtsoratorium der Popmusik.  Johann Sebastian Bach wird mit den Knochen klappern und sich wünschen den Moonwalk erfunden zu haben. Gaudete, Christus est natus! Die Bergpredigt war wahrscheinlich die erste Slam Poetry und Spoken Word Performence der Geschichte. Grandmaster Gzuz (tschi‘ssass) and the furious twelve: Yo Bro, rumble in the jungle, blessed are the humble.

In der Manufucktur Battlehum gibt’s einen Punch in die Fresse und Kecks mit Stahlkanten,  denn selig sind die Friedensstifter. Nein, nein, kehrt nur ein bei uns!  Wir spielen euch ja jedes Jahr eine gar inwendige Playlist und heuer frohrocken wir wieder ganze zwei Stunden unter dem Tannenbaum der Liebe. Da hilft das ganze Hin und Her ziehen nichts mehr, die schwarzen Löcher bleiben hungrig. Keine Sorge wir sind die Guten und würzen euch den Advent mit himmlischer Musik. Bim Bam Oida!

The return of the son of Herr Pospischil

Postskriptum: Im Auftrag der Weihnachtsfrau möchte ich an dieser Stelle auf einen neuen Stern am Firmament des Radiohimmels aufmerksam machen. Die zarte Stimme unseres bereits sanft ins Radio eingeführten o.b.x.t. aka Otto Pleninger wird uns in Zukunft einmal im Monat (jeden 3. Freitag, von 21:00-22:00 Uhr) beglücken. Die brandneue Sendung hört auf den Namen „Trains&Bells Das Zitatengestöber im freien Radio“ und kommt am 20.01.2017 das erste Mal über uns. Hey, einen Tag vor Battle&Hum, das könnte das beste Radiowochenende im Monat werden!

 

Postpostskriptum: Wer dann am Heiligen Abend schon die Nase und den Bauch voll hat, soll bitte das Radio ins Kripperl stellen, denn der Herr Hund verbellt den Ochs und den Esel. Das Spezialkommando Nachtfahrt beschert uns sicher einen lieblichen Ausklang und einen gar nicht stillen Einklang in diesen Abend aller Abende! 20:00-22:00 Uhr Das Ende der Bescherung. Heilige Nachtfahrt mit Norbert K. Hund.

MC Wuh

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The Horror

Battle&Hum #76 am Samstag, 19.11.2016, 22:00 Uhr, diesmal mit Geisterbahn!

Es wird scho glei dumpa, wie die altvorderen Väter und Mütter ganz heimelig schon trällerten. Jetzt klappern nur mehr die fleischlosen Gebeine der vor Jahrzenten schon dahin gegangenen. Aus den alten Zeiten weht der modrigen Hauch der Ahnen, „Früher war Allerheiligen die Zeit der Besinnung und nicht der besinnungslosen Halloween Horrorclownerei! Jo mei!“ Die Grenzen sind diffus, die Geister transzendieren durch die Wursthaut der Lebenden. Schon hört man den österreichischen Horrorclown mit dunklen Tränensäcken und bleich im Gesicht, plärren: „Was die Grenzen sind offen?“  H. C.  steht wahrscheinlich eh für HorrorClown. Kickl out the brain im Land of the bled!

Die Lust am Grusel ist dem Menschen wohl schon in die Wiege gelegt worden:  riesige, stinkende und schweinchenrosa schimmernde Köpfe erscheinen über der Krippe regelmäßig, wie die Springteufel aus der Schachtel. Ein österreichischer Verkaufsschlager wäre wahrscheinlich der Jack (Unterweger) in the Box. Mei is der liab und schreiben kann er auch, wolln wir ihn rauslasse? In der Alpenrepublik ist das Grauen auch sehr beliebt, da laufen die Perchten nicht nur im Winter herum, nein das ganze Jahr über erwacht das Deix Museum zum Leben. Die meisten phantasieren sich noch dazu eine gewisse Schönheit und Überlegenheit herbei. Diese zombiehafte Geisteskraft kumuliert in blau schwarzen Wahlgeschwüren, die wie unsichtbare Pestbeulen diese wunderschönen Menschen verunstalten. Der wirkliche Horror bricht im Alltag hervor und eigentlich ist es die himmelschreiende Banalität und Stumpfheit des menschlichen Lebens.

The Plakatwand of Horror!

Die ÖsterreicherInnen sind finstere Leute und  in der ganzen Welt berühmt. Nicht nur für Mozart (was wäre Salzburg ohne Geburtshaus), die Lippizaner und den Stephel kennt man das kleine Land. Nein, in der Welt der Wirtschaftswunder brillieren wir mit Schneekanonen, Löcher (Tunnelbau) und Keller.  Da merkt kein Mensch, dass sich hinter der Thujenhecke das wahre Grauen inzestuös fortfritzlt. Transsilvanien ist Disneyland dagegen, die richtigen Blutsauger sitzen in Pröllistan (der schaut auch wie ein Horrorclown aus). Die Gesichtsfarbe vom Häupl, die Augenringe vom Strache, die Haarpracht vom Pröll und Michael Myers braucht keine Maske mehr um uns den Scheiß heraus zu gruseln. Ja, ich weiß man macht sich nicht über das Aussehen andere Menschen lustig, aber nicht wenn die Betroffenen selber eklige Aufschneider sind und sich kein Blatt vor den Mund nehmen und Battle&Hum tritt sowieso nur nach oben hin, die Suicide Squad der Gerechtigkeit!

Unsere ehrenwerten Kollegen aus dem Kunnstsumpf ARTarium versuchen regelmäßig das Grauen mit Nivea (Niveau is ka Creme) zu schmieren. Es hilft, die Welt HÖRT auf schrecklich zu sein, zumindest für eine Stunde. Auch dem Kollegen Fluch (der heißt immer so, nicht nur zu Halloween) vom Standard sprechen wir für seine inspirierenden Bildunterschriften und Texte ein großes Lob aus. In diesen Chor des Horrors stimmen wir ebenfalls mit ein und verjagen den unheimlichen Nachtmahr mit einer Playlist dass es euch die Zehennägel aufrollt. Am kommenden Samstag, den 19.11.2016 wandeln wir ab 22:00 Uhr mit euch durch die herbstlich nebulöse Nacht und vertreiben die düsteren Nachtschatten eurer Träume. Are you ready for Freddy?

MC Wuh

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Dandy’s Horse

Dandy’s Horse!

Battle&Hum #75 am Samstag, 15.10.2016, 22:00 Uhr, diesmal mit schnellem Fuß!

Auf auf, nicht immer nur Radio hören und passiv schnarchen auf dem Sofa. B&H hören fördert zwar die Gehirnakrobatik und im Schlaf reinigt sich der graue Riese von unnötigen Ballaststoffen, doch wie die geneigten Lateiner*innen unter uns wissen, braucht ein gesunder Geist auch einen gesunden Corpore. Also erhebet eure Körper und reitet mal euren Esel aus Draht. Manche geraten abseits des rechten Weges und machen aus Eseln Gelatine für so eine Art Potenzgummibärlis, folget dem Link! Nein, das finden wir garstig! Ich breche jetzt nicht nieder, sondern eine Lanze für das gepflegte Reiten des Velocipedes.

DonauquelleEure Lieblingsmoderatoren von Battle&Hum schwingen ihre Ärsche regelmäßig auf die Fahrradsättel. Sogar die Donau wird einmal jährlich mit dem Fixie abgegrast. In unseren Köpfen ist bereits ein ganzes Projekt ausgeboren. The Fixie Danube Ride bzw. der Donau Limes Ride. Nein, wir verkleiden uns nicht als Römer mit Besenbürsten am Helm. 940 km von 2850 km haben wir schon in den Waden ihr Vasen. Wir haben natürlich nicht so einen Knall wie die Velominati (witzig sind sie schon) aber wir halten das 5. Gesetz (The V) hoch: „Harden the fuck up!“   😎

Doch die Wahrheit liegt nicht in der Qual (DJ Ridi Mama will trotzdem immer mit „Quäl Dich Du Sau“ motiviert werden), sondern im meditativen Charakter des pedalierens. Wenn sich die zwei Erdölprodukte Gummi und Asphalt treffen und nur das zarte Abrollgeräusch schnurrt, dann liegt der Himmel am Boden, wird zum Schwarzen Meer und besteht aus Teer. Die Proteinaufnahme (Insekten sollen ja sooo reich an Eiweiß sein, ich mag sie sooo gern) durch die Luft geht geradewegs in den Schlund und der Aufpralldruck presst die Nährstoffe direkt in den Blutkreislauf. Schneller wirkt kein Riegel oder Gel.

Die unmittelbare Kraft der Elemente, die auf den Menschen am Rad einwirken, lassen Gefühle der Verschmelzung mit der Natur wach werden. Die eingeschlafenen Hoden wollen wir geflissentlich ignorieren. Man ist ein Äutzerl höher positioniert und schneller als per pedes und doch auf die eigene Kraft zurückgeworfen. Natur und Technik vereinigen sich beim Rad fahren in aller zweifaltigen Herrlichkeit bis zum Asphaltausschlag. Kurz und gut, auf „der Bicycletten“ erfährt man das Erlebnis der ultimativen Freiheit. Die wahre Raute der Macht ist der Fahrradrahmen, diamonds are a boys best friend.

Ride in PeaceWas gibt es schöneres als mit kindlicher Freude den Hügel hinunter zu brettern. Hat nicht der Albert Einstein gemeint: „Das Leben sei wie Rad fahren, man muss in Bewegung bleiben um die Balance zu halten.“, oder so ähnlich. Wahnsinn das trifft sich ja gut, der ist in Ulm geboren worden. Ulm liegt an der Donau und die fixen Moderatoren von B&H ritten da vor kurzem gerade durch. Albert, alles fließt und so fügt sich einStein auf den anderen und fertig ist das Ulmer Monster.

Auch wenn man euch für Grüne (politisch) hält, fürchtet euch nicht und schmiert eure Ketten und hört am kommenden Samstag den 15.10.2016 ab 22:00 Uhr Battle&Hum, live natürlich! Eine Hörkonserve für die MP3 Labestation könnt ihr euch dann im Archiv runterholen. Aber nicht am Fahrrad hören, das ist verboten und außerdem sollte das leise surren der Laufräder fokussiert werden. B&H wie gewohnt, nie großspurig unterwegs, sondern immer einspurig. Ride on!

MC Wuh

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Herrschaftszeiten!

Battle&Hum #74 am Samstag, 17.09.2016, 22:00 Uhr, diesmal mit Faschiertem!

Ich war schon mal oben, auf dem Kehlsteinhaus und auch innen drinnen. Als mulmig könnte ich das Gefühl, ob der bodenständigen Protzigkeit die einen dort bestürzt beschreiben. Zum Speien trifft die Stimmung aber eher die mich befallen hat, als ich so vor dem Kamin (vom Fascho aus Italien  gespendet) stand und mir dachte: „Ich atme wahrscheinlich gerade die molekularen Reste von Hitlers Schas ein. Nichts wie rraus an die frrrische Loft sonst ergreifen die Moleküle Besitz von meinem Gehirrn!“ Während der panischen Flucht fällt mir „Groß in Kagran“, eine Coverversion von „Big in Japan“ (Wolfgang Ambros singt Waits), ein. „I hob den gonzen oidn Nazi Schas

Rewind: Obersalzberg (© Tanja Boukal)

Ist die Assoziationskettenbrücke mal runter gelassen, rattert es nur so dahin und mich erlösen Gedanken an die Musik. Ich höre, wie der gute alte Miles Davis uns allen den Marsch bläst. Sogleich drängt sich mir die ewige Frage ins Gemüt: kann Musik Revolutionen auslösen oder gar vollenden? Kann ein Song einen Diktator stürzen, die Herrschaftszeiten beenden? Hätte Hannes Wader die NSDAP zersungen? Wahrscheinlich eher nicht, denn entweder werden die Künstler*innen gekauft oder sofort niedergeknüppelt und weggesperrt. In der freien Marktwirtschaft, der Diktatur des Profits werden unsere Revoluzzer ja meist vermarktet und Socken damit verkauft. Das hat schon mit Bob Marley angefangen, wenn nicht sogar schon früher, wie es die Peacenelken nahelegen.

Kann die Musik wirklich ein ganzes Beet umpflügen und helfen neue Früchte hervorzubringen? Lässt sich Erdogan mit türkischem Pop putschen? Die Angst der Machthaber vor kritischen Stimmen lässt die Gefängnisse nicht nur in der Türkei überquellen. Das könnte bedeuten, dass Rock ‚n‘ Roll zumindest die Muffe der Despoten gehen lässt. Ein Sprichwort besagt, dass böse Menschen keine Lieder haben. Das trifft nur zum Teil zu, denn selbst Kim Jong Un hört keine Unmusik sondern Laibach. (Zu Laibach müssten jetzt ein paar Zeilen mehr geschrieben werden, aber das sprengt den Rahmen.) Sind Wagner Opern eigentlich auch Lieder? Nein, das zählt nicht. Wagner dröhnt nur im Bunker so richtig gut. Nach vier Stunden sucht man freiwillig die Kinettn im Hinterhof auf und gönnt sich ein paar Benzinkanister zum gedeihlichen Verderben. Ich bin mir sicher, die subversive Strahlkraft von Musik mit dem richtigen Text verstärkt, macht aus so manchem Tyrannosaurus Rex einen fettigen Klecks.

Rewind: Obersalzberg (© Tanja Boukal)

Rewind: Obersalzberg (© Tanja Boukal)

Voll und ganz dem revolutionären Geist verschrieben, behalten wir uns vor den Tyrannen und Usurpatoren dieser Welt die musikalischen Hodenschrauben anzusetzen. Ach was, nichts behalten wir uns! Wir werden sie hinweg fegen mit unserem Diktatorensturzliederabend. Da müssen sie sich warm anziehen die Kaiser*innen, wenn Battle&Hum ihnen neue Kleider verpasst. DJ Ridi Mama und MC Randy Andy werden am kommenden Samstag, ab 22:00 Uhr ihren Stinkefinger mit einem gepflegtem „Fuck you! I won’t do what you tell me!“ untermalt, in den Äther recken. This Radiomachine kills fascists! Singt alle mit.

© MC Wuh

Bilder: ©Tanja Boukal mehr dazu hier: http://www.boukal.at/de/gallery.html/rewind-obersalzberg/

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Peacenelken

Battle&Hum #73 am Samstag, 20.08.2016, 22:00 Uhr, diesmal mit Blumen & Obst!

Die Hippies sind jetzt schon alte Säck*innen und die Enkelkinder spielen nicht mehr mit den Geschlechtsteilen wie die Großeltern, sondern Pokémon Go. Das Global Positioning System wurde eh nur vom US-amerikanischen Verteidigungsministerium entwickelt. Wurscht!  Ist ja super das Ding! Man weiß ständig wo man ist, falls die Irrungen mal mehr werden. Apropos: bis in die späten 60er Jahre war LSD in den USA legal, weil auch die Armee in Vietnam damit experimentierte. GI’s auf dem psychedelischen Kriegspfad. Den Krieg haben dann doch die Hippies und der Vietcong gewonnen.

1966 war Brunzo Kreisky – der spätere Sonnenkanzler – auch schon immer sehr angepisst, denn die absolute Mehrheit war noch in weiter Ferne und diese hatte die ÖVP. Um dem Grantscherbn Folge zu leisten lernen wir jetzt a bissl Geschichte!

Heute wird der Begriff 68er Bewegung verwendet, aber eigentlich begann alles viel früher… Vor 50 Jahren gewann die Hippie-Bewegung („Hippie“ dürfte von einem Radiojournalisten in den Sprachgebrauch eingeführt worden sein, abgeleitet von Hipster. Die gibt es ja noch immer.) schön langsam an Fahrt. Wegbereiter waren die Beatniks aus den 50er Jahren, zwei klingende Namen seien hier kurz erwähnt: Jack Kerouc & Allen Ginsberg. Der Brennpunkt war damals San Francisco, das nun berühmte Stadtviertel um die Haight-Ashbury Straßenkreuzung, dort veranstaltete ein Mann namens Ken Kesey (Kuckuck, den kennen wir doch!) die so genannten „Acid Tests“. Hauptattraktion waren eine Bowle mit LSD versetzt und dazu endlos Musik vom damals noch unbekannten Jerry Garcia (Grateful Dead) und John Cipollina (Quicksilver Messenger Service). Wir halten uns fest, Gründungsgedanken waren Drugs & Rock ‚n‘ Roll der Sex kam dann wahrscheinlich später noch dazu.

Flower PowerDer Protest gegen den Vietnamkrieg gehörte naturgemäß zum guten Diskurston und es wuchs nicht nur das Haupthaar sondern tatsächlich eine große Bewegung, die vor dem Ozean nicht Halt machte. Die letzte große gesellschaftliche Revolution schwappte auch nach Europa über. Aus dem Victory Zeichen in den Swinging Sixties Londons wurde das Peacezeichen, bis der Punk wieder alles wegblies oder besser gesagt die Gegenkultur eine Gegen-Gegenkultur bekam. Vielleicht ist es aber auch nur der logische Schluss, dass jede Revolution ihre Kinder frisst bzw. die Drogen fressen Seele auf. In Deutschland münden, die anfangs hoffnungsvoll und mit Aufbruchsstimmung geführten Studentenproteste schließlich in Gewalt und Totschlag. Was wiederum zur „RAF“ und der weniger bekannten „Bewegung 2. Juni“ führt. AK 47 is not the tool! Ach ja, Bommi Baumann ist vor kurzem gestorben, wir werden ein Räucherstäbchen entzünden.

Was war eigentlich zu jener Zeit in Österreich los? Ich glaube recht viel mehr als in den Hörsaal wixxen und scheißen war nicht los. Selbstverständlich war der Wiener Aktionismus in den 60ern spitze und stilprägend, aber gesellschaftspolitische Revolution? Fehlanzeige, da war nichts! Noch heute wachelt und raschelt der Kleingeist des Boulevards durch die Alpentäler. Zumindest grünt die Hainburger Au noch und Zwentendorf steht leer. Da war der Alte auch wieder ziemlich angepisst. Ach ja, Sigi Maron ist vor kurzem gestorben, wir werden ein Requiem anstimmen. Ein Guter, der im letzten Jahr, ebenfalls im Sommer den Honiglöffel abgegeben hat, war Harry Rowohlt. Der war der Meinung: „Wenn man in seiner Jugend ein Hippie war und sich einigermaßen treu geblieben ist, sieht man eben als alter Sack aus wie ein Penner und nicht wie Joschka Fischer!“ Chapeau mein Lieber!

Die gebratenen Friedenstauben fliegen uns nicht in den Mund und trotzdem genießen wir den Summer und schicken euch unseren Sounddreck of Love! Dope shit! Euer geliebter DJ Ridi Mama feiert ja jeden Sommer durch, als wäre er noch Student und deshalb würde er jetzt schon wieder ausfallen bzw. wir müssten aufzeichnen. Marx sei Dank wird o.b.x.t. supplieren, das kifft sich gut denn er ist uns noch sein Siegesvinyl von der Maisendung schuldig. Erhebet euer Märzen, Prost!

Mit 33 Revolution in der Minute (rpm) geht es am Samstag den 20.08.2016 ab 22:00 Uhr in die Nacht und zum ersten Mal in der Geschichte von Battle&Hum heißt es nicht DJ Ridi Mama vs. MC Randy Andy sondern Not gegen Elend. Nein, Obst gegen Gemüse, Brummbeere gegen Ohrrübe oder einfach Otto (P-Lenin-ger) gegen MC Randy Andy! Also, hauts eure Handhelds und Schasphones samt Pokémon weg und dreht das analoge Empfängnisgerät auf Befruchtung und ein bisschen THC in OCB. Merke, Du bist kein Hascherl!

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Lodenhose

Ich werde mir ein paar Brieflose zulegen, denn meine Armut wächst ins Bodenlose. Doch ich befürchte das Einbezahlen der Deppensteuer wird fruchtlose Blüten treiben. Bei mir zu Hause steht eine brotlose Brotdose, lose Brösel und ein paar vertrocknete Scherzerl finden sich noch darin, du Witzbold. Hoffnungslose Lyrik schreibt mir der Hermann ins Poesiealbum und niemand kauft mir eine Hose und geht mit mir essen.

Halt ein, so lose sollte das Hirn nicht im Schädel herumtreiben. Ich spare das Geld lieber in die Dose vielleicht geht bald mal alles in die Hose und es heißt im August: „Schon wieder mehr Arbeitslose.“ Keine Sorge, liebe Mitbrüder und Mitschwestern wir sind keineswegs wehrlose wirbellose Würmer und Schnecken.  Auch wenn uns sehr oft das gedankenlose Geschleime und Geschlängle nahe liegt, es ist halt manchmal bequemer und einfacher. Lasst die Verletzten die Ärzte sein, erste Hilfe brauchen nur emotional, mental hilflose Wasserschläuche.

Liebes Dach, lieber Regen und RInnen, bedingungslose Liebe und Musik schütten wir monatlich in den Äther hinaus, das ist leider nichts für Gehörlose aber die können sich hier visuell was in die Medulla oblongata reinzwirbeln. Wisst ihr was, ritzt euch doch ein B&H in die Großhirnrinde, denn nur hemmungslose Ohrwaschler und Waschlerinnen erhalten als Belohnung einen Ohrgasmus dass es in den Drüsen nur so zirbelt im präfrontalen Cortex. Da zwickt sich sogar der Ambros in der schaffnerlosen Tram in dem Arm. Eich Dodln gib i Gas!

Richtig! Die kommende Sendung (Samstag 16.07.2016 ab 22:00 Uhr) von Battle&Hum for a bottle of rum wird eine konzeptlose. Denn wir, die zwei Oberwachtmeister des guten Geschmacks tragen unsere Hoden lose in der feinen Lodenhose. Grüße aus Innerrhoden!

Ach, eigentlich könnten wir doch einen Konzepter in die Hand nehmen und wacheln. Wir sind schon seit Juli 2009 on air, seit 7 (s-i-e-b-e-n [ab jetzt sind wir eine Institution]) Jahren geben sich DJ Ridi Mama und MC Randy Andy jetzt schon die Gurke! In der Krone hatten wir bei der 70sten Sendung schon einen, deshalb begehen wir einen stillen Geburtstag. Spin that shit!

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DaHum

Wenn der Mensch einmal für längere Zeit von seinem schweren Geburtsort weggeht, das Sprachnest verlässt, ich meine wirklich weit weg und nicht nur einen Mond lang. Dann geschehen merkwürdige Dinge im Gehirn des Vagabunden oder selbstverständlich auch der Vagabundin. Zuerst riecht alles nach Freiheit, jeder fremde Duft selbst die Kuhfladen stinken anders. Die verstaubten alten Wege sind  zwar genauso verstaubt aber plötzlich mit xenophilen Fußabdrücken übersät. Alles ist neu und anders, die Dunstglocke des gewohnten Miefs wird gelüftet.

Die Fremde reißt einem den Horizont bis zum Arsch hinunter auf. Im Idealfall lösen sich mit der Zeit alte Denkmuster. Weil, wenn man alleine unterwegs ist, wird alles nur auf einen selbst zurück geworfen. Es bedarf keines großen, geistigen Wurfs um zu entdecken, dass die dortigen keine „Dasigen“ sind, aber dieselben Bedürfnisse hegen. Pflegen sie doch genauso wie wir ihren Körper mit einem Dach über dem Kopf, einer ordentlichen Mahlzeit,  diversen Genussmitteln und natürlich Geborgenheit für den Geist und die Seele. Gerade in einem weit entfernten Kulturkreis, sagen wir Indien, macht das Neue natürlich auf den ersten Blick einen sonderbaren Eindruck. Da sind in Wirklichkeit richtig echte Affen und Esel auf den Straßen unterwegs! Aber im Grunde sind wir alle 37° warme Wasserschläuche. „Same same“ wie man in Indien zu sagen pflegt.

Bitte eine Überdosis Globusli, dann wird’s schon noch mit der Highmat! Früher hab ich es mit den Strom verarbeitenden, schweren Jungs von Metallica gehalten. „Anywhere I roam, where I lay my head ist home.“ war meine Kopfhymne. Es war geradezu mein Credo ohne festen Wohnsitz zu sein, sans domicile fixe! Für eine gewisse Zeit lang sogar als U-Boot. Wie spießig ein Obdach, sagt euch los. Home ist kein Kastl! Als sich meine Heimat wieder einmal gen Osten neigte und nur das Herz mein zu Hause war, stiegen nach einigen Wochen merkwürdige Gedanken in mir auf. Plötzlich gaben mir die Kreuze auf einem alten britischen Friedhof Ruhe und Geborgenheit. Der nationalsozialistisch-katholische Todesboden der fernen Heimat erschien mir weich und tröstend. Aus dem Heimwäh wurde tatsächlich so etwas wie Schmerz, aber auch ein Gefühl der Freiheit, eine Klärung des alten Erinnerungsschlamms.

Siehe da, was hilft oder besser gesagt was bricht die alten Krusten auf und birgt Heilung? Genau, der Humor! Worüber lässt sich in der Fremde vortrefflicher Lachen als über die eigenen Schwächen und Absonderlichkeiten? Richtig: nichts! Wenn über Wochen nur fremde Zungen das Fell trommeln und plötzlich ist da ein Mühlviertler und wir belustigen uns eine geschlagene halbe Stunde an der Phrase: „Hoit, do is jo koa Glandaaaaa!“ und deren komischen Phonetik, dann ist das derart erlösend und „TellerklappenScheurand“ sprengend, dass einem ganz pfingstig ums Heim bzw. Herz wird.

Mit der Zeit kam eine Sehnsucht in mir auf die immer größer wurde, desto mehr Wasser den Ganges hinunterfloss. Es war eine Kulinarische, Liebe geht eben durch den Magen. Mein Willkommensmahl in Österreich bestand aus einer deftigen Frittatensuppe und noch deftigeren Schweinsbratwürsten mit Sauerkraut.  War das geil! Nach Monaten des Vegetarismus, haben mein Darm und sein Ausgang mir einige Beschwerden bereitet, ich erspare euch Details.

Heimat wird sehr oft über(bewertet) Kindheitserinnerungen definiert. Im Nebel der Vergangenheit abstrahieren Gefühle, sie blasmusizieren durch einen Sepiafilter und jodeln am Ende aus der braunen Lederhose. Kommen Weihrauch, Weihnacht, Ostern und Bierwerbung zusammen entsteht ganz schnell ein neues Wappentier mit Fahne, der Bundeswolpertinger! Am schönsten sind die Erinnerungen welche von Gerüchen wachgerufen werden, womit zumindest die Herkunft des Wortes HEIMAT (Die Heumahd. Das Abschneiden des zu trocknenden Grases, welches für die Sicherstellung der Versorgung unserer geliebten Nutztiere im winterlichen Stall benötigt wird!) bewiesen wäre.

Ja! Jetzt haben wir den springend Punkt gehascht! Heimat ist der Geruch von Gras!  Wie das Leben so spielt ist am Ende wahrscheinlich alles doch viel banaler und wir werden uns ein letztes Mal heim drehen. Adieu! Home ist tatsächlich ein Kistl!

Kuhfladen, Weihwasser, Bratwürste, Berge, Schäferhunde, Töchter und Söhne finden in Battle&Hum ein Zuhause, alles kann sich bei uns heimelig fühlen. Denn wir ackern die Scholle durch, ihr werdet platt wie eine Flunder sein! Mensch! Am kommenden Samstag (18.06.2016) ab 22:00 Uhr geben wir unserer Heimat ein neues akustisches Gesicht, mitten in die Fresse! Battle&Hamm! Mahlzeit!

MC Wuh

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Wir machen uns einen Karl

(Oder das Sprachproblemstellungskommando und die Revolution)

Zu unserem 70. Sendungsjubeläum zerrauchen wir Ideologien in der Wasserpfeife und trinken die Lebenskunst in unseren Leib hinein. Als ehrliche Arbeiter im Soundgarden des Herrn wollen wir naturgemäß nicht alleine feiern und da dachten wir uns: La boum! Laden wir uns halt liebe  Co-Gärtner in die heiligen Hallen der Radiofabrik ein und zersägen mit maifeierlichen Arbeiterliedern die gedanklichen Paläste.

Mit dabei bei unserer zweistündigen Maibowlen Verkostung sind diesmal gleich 2 Gäste! Habe die Ehre sagen wir zu:

o.b.x.t. (Kampfname, sprich Obst) der Vorsitzende der Roter Apfel Fraktion und wandelnde Stasiakte aka Otto P-lenin-ger, sein schilyerndes Wissen über die Deutsche Demokratische Republik überstrahlt alles!

und:

Manfred Feichtenschlager , der oberste Holzknecht im Arbeiter- und Bauernstaat, einst spielte er die erste Fidel bei ST.MAMA, er hat aber noch immer einiges am Castro!

DJ Comandante aka Michael Rinnerthaler gibt den Michel und MC Brandy aka Andreas Woldrich den Hammer. Gleich vier Kombattanten? Ja Tanten und Onkelz, das wird ein Kreuzverhör im Schatten der Staatssichelheit. Sehr zum Wohle! Wir schneiden nämlich das Obxt für den Befruchtsalat mit scharfer Zunge.

Kämpft! Ihr seid

Traditioneller Weise heften wir uns im Mai Nelken an die roten Fahnen und besingen das Dasein aller ProletarierInnen oder so ähnlich. In vielen Teilen der Welt (speziell der 3.) handelt es sich allerdings mehr um ein dahinsiechen, das hat mit Sein nichts mehr zu tun. Da läuft was falsch mit der internationalen Solidarität. Na ja, zumindest gibt’s billige EM-Fußbälle, Schuhe, Fetzen und vieles mehr was eh kein Mensch braucht. Der moderne Kapitalismus hat die Ausbeuterei der ArbeiterInnen ganz einfach out gesourct. Wenn in Bangladesh eine Fabrik einstürzt und Hunderte sterben lockt das hier keinen Hund hinter dem Ofen hervor. Irgendwann legt sich schon ein Schleyer des Vergessens über alle Stürme. ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnen ist eigentlich auch falsch rum definiert, ob du es marxt oder nicht.

Auch bei uns in Mitteleuropa wird immer wieder versucht die Kollektivverträge aufzuweichen und die Gewerkschaften zu schwächen, was hierzulande gerne auch selbst verzetnitscht wird. BAWAG. What Elsner? Auf jeden Fall herrscht in den Bürostühlen der BestimmerInnen, BewahrerInnen und VerhüterInnen die Doktrin der Verdunkelung bzw. das Vorenthalten von Information und Wissen. Das lässt sich bereits im kleinsten (auch in größeren, na Servas) Betrieb beobachten. „Wenn keiner fragt, sagen wir auch nichts!“ denken sich die PersonalverrechnerInnen! Wir Lohnarbeitssklaven sollten uns sowieso einmal fragen ob wir unsere „Hackn“ auch ohne Bezahlung machen würden? Nein! So lässig ist die Schinderei dann auch wieder nicht oder nur für wenige. Schon gar nicht 38,5 Stunden in der Woche, da bleibt wenig Zeit für Kreativität. Denn ja, das ist mitunter auch unsere Krux, wir Menschen sind zum Schaffen verblitzdonnert! Grrrrrrrolllllllllll.                                                                       Der moderne Mensch: Homo kruxens kruxensis!

694px-Pyramid_of_Capitalist_SystemDas Paradies muss also irgendwo jenseits der Mauer oder zwischen den Gräben liegen. Eine sozialistische Zwangsideologie die mit Denunziation und Gemauschel rigide verteidigt werden muss, oder gar ein gewaltsamer, blutiger Umsturz à la RAF können keine Lösung bringen. Da ist mir zu viel Gewalt und zu wenig freier Wille dabei. Ach, ich vergaß, Paradies ist ja nicht, vertrieben, raus, aus, Maus.

Bis zum jüngsten Tag oder länger sollten wir deshalb die verbotenen Früchte genießen und sie in die Bowle hach(k)eln.  Derweil (22:00-00:00) vertreibt euch die Zeit mit Battle&Hum, oder dengelt mit Hammer und Sichel ein Bett im Kornfeld, aber stoßt auf jeden Fall mit uns an. Vielleicht ein Cuba Libre oder ein leckerer „Trinkbranntwein für Bergarbeiter“? Wir begießen uns mit des Pudels gebranntem Kernobst! Irgendwie könnte das eine sehr orale Sendung werden am Samstag den 21.05.2016, es heißt ja auch oral et labora, oder? Also! Auf, auf zum Dampf!

MC Brandy

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Gott ist Code

Battle&Hum #69 am Samstag, 16.04.2016, ab 22:00 Uhr, diesmal mit Knödel!

Ein römisches Sprichwort besagt, dass Geld nicht stinkt (Pecunia non olet). Die Geschichte trug sich im alten Rom zu. Kaiser Vespasian führte eine Latrinensteuer (die Römer hatten ja einige tolle Innovationen für die Barbaren auf Lager.) ein, hielt die ersten Einnahmen seinem Sohn Titus unter die Nase und fragte: „Riechst du etwas?“ Soweit die Legende.

"Let's Make Money" ©Tanja Boukal

„Let’s Make Money“
©Tanja Boukal

Dazu schießt mir ein Gedanke gleich Jupiters Blitz durch die Synapsen. Die Gleichsetzung der körperlichen Ausscheidungen mit Geld. Sogleich erscheint auf meiner Bildfläche ein Esel, der Golddukaten defäkiert. Der viel beschworene Wunsch, ein Geldscheißer möchte einem doch ein ordentliches Häufchen machen, schlägt in dieselbe Kerbe. Auch die Redewendung: „Mit vollen Hosen ist gut stinken!“ entspricht der Gleichung Fäzes = Mammon. Ich glaube die Homophonie von Kot/Code ist nicht per Zufall in die Welt gekommen. Wir sollen vor dem Bankomat stehend, uns die Finger mit „Code“ beschmutzen. Der Zahltag des Tieres ist gekommen. Die Offenbarung welche der Kontostand bringt, ist oft viel apokalyptischer als die wildesten Visionen des Johannes. Der ewige Geizkragen Dagobert Kack ist wahrscheinlich nicht ungewollt in der Nähe eines analen Charakters angesiedelt. Wir zwicken alles fest zusammen und lassen ja nichts (r)aus. Donald war schon immer sympathischer.

Hält der Vergleich stand? Wenn Ja, heißt das, dass Geld Scheiße ist oder Scheiße Geld? Manche machen aus Scheiße ja einen Haufen Geld, siehe Dixi/ToiToi Klos. Als Düngemittel unverzichtbar, wir bringen Unmengen an Odel auf unsere Wiesen aus. Stickstoff und Phosphor finden sich in beachtlicher Konzentration im Lulu & AA. Meeresvogelexkremente sind derart reich an Phosphor, dass schon so manche Insel im Pazifik durchlöchert und ausgebeutet wurde. Die Ähnlichkeit von Adel und Odel führt mich zu der Schlussfolgerung Kot = gut und Geld = böse. Obwohl der Adel eigentlich auch nicht gut war und abgeschafft wurde. Ihr seht es ist nicht so leicht zwischen Gut und Böse zu differenzieren, sogar sehr kompliziert.

"Das Streben nach Glück" ©Tanja Boukal

„Das Streben nach Glück“
©Tanja Boukal

Grundsätzlich halte ich mal fest, dass Geld schon ein bisschen böse ist. Es verdirbt bekanntlich den Charakter, wohingegen ein ordentlicher Stuhl noch jede(n) befreit und glückselig gemacht hat. Das Kapital ist schlecht, die Reichen schöpfen fröhlich Rendite und die Armen nagen an trockenem Brot. „Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie?“, höre ich Berchtold Brecht sagen. Wie war das noch mit dem einen Prozent der Menschheit welches ungefähr so viel besitzt wie die Hälfte des weltweiten Gesamtvermögens. Das heißt, ein paar Manschettenknopf- und RolexträgerInnen hauen ein paar Milliarden auf ein Packerl und eine Ruhe ist. Sind doch alles nur Zahlen im virtuellen Raum, oder? Wäre die „The K Foundation“ Methode heilsamer? Die Wahnsinnigen haben 1994 im Zuge einer Doku eine! Million! Pfund! Sterling! (Einnahmen aus dem Musikgeschäft als „The KLF“) verbrannt. Ist das nun völlig gestört oder sowas von subversiv dass man sein Sparschwein opfern möchte?

Im Alten Testament tanzten sie noch um ein goldenes Kalb. Natürlich wurde Papa Mose richtig böse, aber im Neuen Testament wird Jesus schon viel konkreter und warnt uns davor Schätze auf Erden anzuhäufen, wo Motte und Wurm sie zerfressen. Wobei das erscheint mir, trotz aller Richtigkeit, doch irgendwie falsch, denn kein Wurm frisst Gold, vorher knabbert er lieber am Menschlein. Ja Ja, wir haben die Botschaft schon verstanden, du kannst dir nichts mitnehmen. Das gilt, da kriecht der Wurm drüber.

Dies alles werden wir am Samstag (16.04.2016) ab 22:00 Uhr in Battle&Hum bearbeiten, präzisieren, streifen oder womöglich auch gänzlich daran vorbei schiffen. Dreht den Swag auf!

MC Wuh

(Die Rechte der Bilder liegen bei ©Tanja Boukal. http://www.boukal.at/de/)

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