The Beatles – Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band

> Sendung: Artarium vom Sonntag, 12. AugustDas ganze Album nämlichen Namens, in seiner gesamten Länge sowie als angenehm warmer Stereomix (eine relativ frühe CD-Version), gibt es diesmal bei uns zu erleben. Nicht umsonst gilt “Sergeant Pepper’s Lonely Hearts Club Band” von den Beatles auch nach mehr als 50 Jahren als ein Meilenstein der Musikgeschichte. Warum dem so ist, erhellt beispielsweise diese Dokumentation “Sgt. Pepper’s Musical Revolution” von und mit Howard Goodall. Sie ist nicht so leicht zu beschaffen (als DVD) und verschwindet auch immer wieder gern aus dem Internet, sobald irgendein Hureber ächzt, nehm ich halt mal an. Wiedemauchimmersei, die Beatles haben da 1967 in den Abbey Road Studios gemeinsam mit ihrem Produktionsteam völlig neue Dimensionen erreicht.

Sergeant Pepper's Lonely Hearts Club BandEigentlich begann alles damit, dass die vier Herren aus Liverpool kurz zuvor beschlossen hatten, nie mehr live aufzutreten, weil sie sich wegen des (als “Beatlemania” bekannten) lautstarken Gekreisches ihrer Fans selbst nicht mehr hören konnten, was naturgemäß nicht so ideal ist für jedweden Musiker beim Konzert. Somit erübrigte sich schon einmal die Notwendigkeit, die Aufnahmen für ihr nächstes Album derartig zu gestalten, dass diese danach auch live aufzuführen gewesen wären. Die damals verfügbare Technik setzte jeder Livedarbietung von Pop/Rockmusik so dermaßen enge Grenzen, wie wir sie uns heute nur noch schwer vorstellen können. Doch schwuppdiwupp, wurde aus der Einschränkung eine Gelegenheit (gemacht) und das legendäre Soundbasteln für dieses klangkomplexe Konzeptalbum konnte beginnen. Man muss sich einmal vergegenwärtigen, dass sogar im renommiertesten Aufnahmestudio jener Zeit bloß 4-Spur-Tonbandmaschinen zur Verfügung standen und auch die Ausstattung mit Effektgeräten aus heutiger Sicht “vorsintflutlich” war. Umso beeindruckender ist demnach das Endergebnis der zeitintensiven Sessions sowie der anschließenden planvollen Montagearbeit: Eine wundersame Collage aus vielfach ineinander geschichteten textlichen wie musikalischen Eingebungen

Das Album wird zudem vielfach als “Soundtrack zum Summer of Love” bezeichnet, was auch durch das erstmalige Verwenden von originär indischen Klängen in der “westlichen Popmusik” (seitens George Harrison und Ravi Shankar) zu erklären ist. Zur Einstimmung hier das Stück “Within You Without You”.

 

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Konzept, News, Projekt, Sendung und verschlagwortet mit , , , , von artarium. Permanenter Link zum Eintrag.

Über artarium

Seit Herbst 07 "das etwas andere Kunnst-Biotop" in der Radiofabrik und seit Anfang 09 daselbst "im Schatten der Mozartkugel" als Artarium unterwegs. Immer auf der Suche nach neuen Gästen, Themen und Gestaltungsformen... Hochfrequenter Wortwetz- und Mundwerksmeister zwischen Live-Unmoderation und Poesie-Performance. Psychodelikate Audiocollagenkunst, stimmungsexzessive Hörweltendramaturgie, subversiver Seelenstriptease, unverzichtbares Urgewürz und... In diesem Unsinn zeig ich euch hier einen tieferen! Ab- und hintergründige Neu- und Nettigkeiten aus der wundersamen Welt des Artarium, seinen Gästinnen und Hörerichen. Kunnst mi eigntlich gern ham. So do mi - i di a! Bussal...