Alles neu, vorläufig (Chriss)

also Regenschritte nächtens, ein zaghafter Fall, eine Barriere imagniert, Nebelmauer zwischen mir, entbeinter Anzug, ist es nicht wie eine stille Sucht, ist es nicht wie Kreisen, ist es Bedingung, ist es Muss, ist es Befehl, ist es dies Wimmern der Knospen bei Morgengrauen?

dämmerndMetallisch, acryl, was für eine Farbe, ich tische dem toten Teddy Datteln auf, ein Schluck weißen Tee, du nimmst bloß Zucker, während der gefaltete Kranich die Schwingen hebt; auch das Betrachten der Entwicklung, des Stils, der Stille zwischen der Werbung, das Bestaunen der Wiederholung, Geschichtsstunde schwänzen, dafür um 10 unter der Klostereiche Bier trinken, wir wurden photographiert von einem amerikanischen Paar, das unseren Anblick wunderschön und entgegen der Sonne, es war wohl auch die Baustelle unten vis à vis unserer Schule in kreischenden Stößen oder eine Schwester hinter den salzburgbraunen Mauern.

Während Kugelschreiberbilder gefunden Erik Satie, wie man Musik entdeckt immer wieder wundersam, während Papierschwärzung erneuter Versuch das Sujet, erweiterter Genuß wird Asche, hierhin, bis hierhin zu denken, so blaubeerversüßt, pianogeweht, scheint trivial, fast obsolet, jetzt um 3 und auch berauscht, und all der Rauch in meinem Kopf…

gedämpftes Licht wäre angenehmer, es verrännen Buchstaben zu umbrenartigen Verästelungen auf Karmesinkaramell; so fällst du also durch die Nacht und hältst Ausschau nach Augenblicken, Beiläufigkeiten, ein Festhalten der Vergänglichkeit, und flüchten vor dem Schwachsinn, in Gedanken, geh bald um Essen, demnächst wieder Stille, füllst du sie?

 

Alles neu, vorläufig

> Sendung: Perlentaucher Nachtfahrt am Freitag, 13. Mai – Kinder, was sind das für Zeiten! Alles scheint im Wandel zu sein, doch macht der Mai wirklich alles neu? Oder handelt es sich nur um den üblichen Handel, der eben gefälligst frei zu sein hat? Ein neuer Anstrich macht noch lang keine SPÖ. Und ein neurolinguistisch tefloniertes Fieberzapferl noch lang kein schöneres Wetter für unsere Heimat. Freimat, Reimat, Seimat? Gedeihmat! Guten Morgen, wir sind die Festspielpräsidentin und alles wird schön. Aber Schurz beiseite, wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man jetzt nicht unbedingt auch noch eine Sendung machen. Aber muss man schweigen – oder soll man als Verdichter und Gestalter nicht doch versuchen, dem Unsagbaren einen Ausdruck zu verleihen? Wir hätten da schon eine entsprechende Bedürfnislage

allesMan kann ein Leben lang gegen die Hohlphrasen der Schwarzpädagogik im eigenen Kopf ankämpfen – und dann doch mit Entsetzen feststellen, dass die zubetonierte Wirklichkeit des umgebenden Weltgeschehens noch die schlimmsten Horrorvisionen in den (eigenen?) Schatten stellt. Denn das Unterbewusstsein der in Fernsehbildern und Nachrichten so genannten Realität ist voll von all den Gespenstern aus der eigenen Kindheit, die man längst auf dem Abfallhaufen der Ur- und Frühgeschichte entsorgt zu haben glaubt. Und wenn man sich dann einmal so umspürt in der “Welt” genannten Unterdrückung des Lebendigen, da kanns einem schon ordentlich schrugel werden, wie im Schlumperwald. Sollte es zumindest, sofern man sich noch irgendwie anfühlt. Da bekommt gleich auch unserer mundartiger Ausdruck “Heast, gspiast di nu?” seine eigentliche Bedeutung zurück! Das Leben, ein Traum!

neuWas gibt es Neues? Immerhin eignet sich die eigenartige Herangehensweise dieser Sendung ganz vorzüglich dafür, die Wechselbeziehung von Dichtung und Realität oder Phantasie und Wahrheit darzustellen. Wobei zwischen Wahn und Wirklichkeit zwar ein Gegensatz bestehen mag, nur das Gegenteil voneinander sind sie deswegen noch lange nicht! Vielmehr wohl eher zwei Facetten ein und desselben Phänomens: einer unendlich vielschichtigen Wahrnehmung dessen, was ist, war, sein wird, sein könnte, etc. Also die Gesamtheit aller Geschehnisse in den inneren und äußeren Welten unseres Daseins. Doch genug philosophiert jetzt. Her mit den Beiträgen, die wir auch diesmal wieder drei Stunden lang aus der Situation heraus zu einem noch unbekannten Gebilde verschmelzen wollen. Noch besser, mit den Elementen, in denen wir dergestalt umrühren werden, dass aus ihrer spontanen Verbindung wiederum etwas ganz Neues entsteht, wobei dieses Neue naturgemäß auch viel Altes enthält. Oder wie es der als Dichter unterschätzte Der Nino aus Wien meisterlich bernhardesk in einem Lied formuliert hat “Es geht immer ums Vollenden”

vorläufig

Aber hinter dir und vor dir,
doch am meisten noch daneben,
steht der Himmel, stehen die Wolken,
steht die Stadt nur deinetwegen.
Still, versäume nicht zu sagen,
was dir wirklich viel bedeutet
es gibt Menschen, es gibt Freunde,
aber meistens sind es Leute.
Manche sprechen oft von Schönheit,
viel zu oft um wahr zu sein.
Schöne Bücher, oder Tücher,
oder auch ein schöner Reim.
Du willst wissen, suchst die Wahrheit, in dem Buch das einst hier lag,
zwischen Nettigkeit und Schönheit steckt oft mehr als nur ein Tag.

Im Museum siehst du das Bild, in dem mehreres vereint ist,
in dem jeder Strich gemeint ist und nichts einzelnes allein ist.
Und es fließt alles zusammen und erzeugt ein Feuerwerk,
aus der Arbeit der Gedanken und der Farbe, die sie färbt.

 

Sumpfblüten

> Sendung: Perlentaucher Nachtfahrt vom Freitag, 9 OktoberSumpf ist ja im allgemeinen Sprachverbrauch zumeist höchst zwiespältig konnotiert. Bist du deppad, des hob i jetz owa uandlich gscheid gsogt! Also irgendwo zwischen Feuchtwiesen, die für die Erhaltung der Artenvielfalt unerlässlich sind, und Korruptionssümpfen, die trockengelegt werden sollen, damit der geschmeidige Warenverkehr nicht darin steckenbleibt, gibt es hoffentlich noch weitere Stimmungen und Gerüche für unser Orchideenstudium. Bei anderen Radiosendern existieren ebenfalls gatschartige Genussmittel mit lustigen Titeln wie Im Senf oder so ähnlich, die sich wie wir auch der Monoklonkultur industrialisierter Behupfdudelung widersetzen. Bravo! Lasset uns also jenseits der erwartbaren (und ausgelutschten) Assoziationen Überraschenderes entdecken – in, durch und rund um diesen Sumpf.

HC ArtmannplatzSchon ist Schluss mit lauschigen Gastgärten und nächtlichem Herumflanieren (zumindest ohne Mütze und Schal). Die öffentlichen Plätze sind verwaist, die Sitzmöbel werden bald wieder verräumt – und die Stadt klappt ihre Sommersaison zu wie ein ausgelesenes Buch. Wieder lockt dich der Ofen, hinter dem du doch sonst keinen Hund hervor… Was solls! In uns wuchern nichtsdestotrotz noch dieselben Tropenträume wie frühsommers oder schwüls. Um ebendiesen auch herbstbeginns zu obliegen, begehen wir nun gluckernd, rülpsend und schmatzend diese sumpfige Sendung. Was sich da unter der schleimigen Oberfläche unseres schönen Scheins an Musik zusammenbraut, kann sich durchaus hören lassen. Und was dem fruchtbaren Feuchtbiotop unserer Phantasien und Wünsche an Texten entquillt und entsprießt, das braucht weder Mondlicht noch Finsternis zu scheuen. Ein buntböses Potpourri aus Diven und Abgründen, gefährlich und schön wie ein Leben.

BlutmondLoveGrave treffen auf The Cure, Crude (aus Salzburg) begegnen Creed (aus den 90ern), der Keller Steff hat einiges mit Motörhead gemeinsam – und Wolfgang Ambros singt auf Englisch. B. Traven ist deutlich, Francois Villon natürlich derb, Vladimir Kaminer dem Sport verfallen – und Virginia Woolf bleibt geheimnisvoll. Konstantin Wecker zuletzt stiftete den Text zum Titel:

Das ist die hohe Zeit der Tropenträume,
ein Flügelschlag nur bis zum Meer,
und alles, was ich jetzt versäume,
erreicht mich bis ins Grab nicht mehr.

Versoffner Mond und dunkle Weine,
das Leben schlägt die Phantasie!
Ein schwuler Priester schwingt die Beine,
er ist der Star der Travestie.

Da wuchern wieder Kindheitsträume,
das Wunderland Calafia,
das ich erst spät durch dunkle Räume
im Rausch und Taumel wiedersah.

Der Tod hat viel zu schwere Flügel,
ihn hält es nicht in meinen Höhn.
Er ist das Pferd. Ich halt die Zügel.
Er überdauert. Ich werd überstehn.

Nur weiter, wo die Schiffe dösen,
dem letzten Hafen hinterher,
dort, wo die Blumen alles Bösen
dem Sumpf entblühen, bunt und schwer,
bunt und schwer.

Zum vollständigen Text auf www.wecker.de

 

Sieben auf einen Streich

Perlentaucher Nachtfahrt vom Freitag, 11. September Part 1 und Part 2 – Die Herren Chrissobert & Schmallhund feiern den 7. Geburtstag der Nachtfahrt und versuchen sich an einer Sendung über ihre Sendereihe. Ein schier unmögliches Unterfangen, welches nichtsdestotrotz in bewährter Weise livedialogisch und spontan-assoziativ zu Gehör gebracht wird. Denn wiewohl diese Perlentaucherei nunmehr die 60. Ausgabe ihres Namens darstellt (genau, deshalb auch die fortlaufende Nummerierung), existieren auch noch 24 Nachtfahrt-Episoden aus den Jahren 2008 bis 2010, die ebenso erwähnt werden möchten. Ein Archiv mit gut 200 Sendungsstunden fliegt uns daher förmlich um die Ohren. Falls also noch jemand ein Thema brauchen solltte, für eine Diplom- oder Doktorarbeit in Kommunikationswissenschaften, bitteschön, allerherzlichst, gern…

schwarz weißWir machen ja keine Sendungen über Musik, Literatur, Themen etc. Nein, daraus bestehen unsere Sendungen – sowie aus allerlei Gefühlszuständen, spontanen Gesprächssituationen und noch anderen Plötzlichkeiten. Sie bilden in ihrer Gesamtheit selbst Bilder, Collagen, Gedichte, Hörwelten – manchmal ausufernd, manchmal konzentriert, immer unvorhersehbar – und vor allem nie so, wie das, was es eh schon irgendwo anders zu hören gibt! Wenn man diese Sendungsidee und ihre mittlerweile siebenjährigen Entwicklung, dieses Work with a Work in Progress mit einem Motto betiteln wollte, dann wohl am besten mit: „Anders als alle anderen“ aber auch „Anders als alle anderen Anderen“ zumal hierohrs eine Gestaltungsform gepflegt wird, die bisher noch nirgendwo als Beschreibung eines Sendungsformats aufgetaucht ist. Zumindest in keiner der uns bekannten, halbwegs offiziellen Systematiken. Eine gewisse unterschwellige Intention ist dabei nicht zu verleugnen. Doch eigentlich hat sich dieses einstweilige Endprodukt in stets verwandelnder Erscheinung durch seine fortwährende Anwendung einfach so – ergeben. Zur weiteren Verwirrung ein paar sich verdichtende Sendungstitel:

finstere figurenNachtfahrt (2008 – 2010)

Würdigung

HassLiebe

Die toten Posen

Heavy Perfume

Die genialphantastische Beachparty

Rio Reiser Radionacht (zum 13. Todestag)

Thomas Bernhard Gefühle

No Revolutions in Salzburg (Jugendkultur)

Internationales (in memoriam Johanna Dohnal)

Meet the Angels

geistergästePerlentaucher (2010 – 2012)

Ein Salzburger Adventsingen

Zwischeninselpoesie

Weites Land (über Schwermut)

Les Coeurs des Vampires

Female. Feel Male.

Poesie und Engagement (Live im Studio: the who the what the yeah)

Experlimental (ernst jandl gewidmet)

The Soul is a Bird (Apocalypse Now!)

Strange Straight Special

Christgsindlmarkt

copy riotPerlentaucher (2013 – 2014)

Beyond Fantasy

Déviation Erotique

Dichterwerdung

Überwinden Verwandeln

On the inner road

Ein lyrischer Kosmos (mit eigenen Texten)

Heimat under construction (mit Radio Študent Ljubljana)

Turn on, tune in, drop out (mit echten Hippies)

Auf der Flucht (Grundtvig Lernpartnerschaft)

Poem – Leonard Cohen auf Deutsch (mit Misha Schoeneberg)

chrissobert schmallniggPerlentaucher (bis August 2015)

Gepflegte Koinzidenz

Musenschmusen

COPY RIOT (Civilmedia 15)

Sommernachtstraum

Surreale Sendung

Womit sich schlußendlich der Schleiß grüßt. Zu was sollten wir euch diese Sendung noch interpretativ ins Gehirn tragen, die sich durch spontanes Zusammenfügen von Musikauswahl und Textbeispielen elementar ereignet – so wie wir uns eben auch. Schreibts lieber ein lautmalerisches Gedicht zur jeweiligen Klangkulisse oder, noch besser, machts gleich eine Sendung über die Sendung über die Sendung. Zuhören heißt bei uns mitleben – doch eben nichts Fertiges, sondern sich im eigenen Erleben weiter Spinnendes. Das eigene Spinnerte halt, so wie unser Selbstgesponnenes. Und in diesem Sinne ist “etwas aus dem machen, was wir da machen“ für uns auch das höchste der Gefühle. Alles andere kann man nachhören, und zwar hier. Lechajim!

 

Musenschmusen (Chriss)

> Sendung: Perlentaucher Nachtfahrt vom Freitag, 10. April

Inspiration sucht sich heute selbst. Musen schmusen, Feen gehen und Götter vergöttern einander. Was bleibt am Ende? Ein kränkelnder Stift und leere Blätter…

LakeLightWaysEin Wort. Ein Bild. Ein Zeigen.
Wer zeigt mir die Unterfläche? Wer zeigt mir die Schichten der eigenen Geschichten? Die einzelnen Daseinsformen der wachsenden Bedeutungen meines Erkundens der inneren Welt? Brauche ich einen Führer? Jemanden der mir eine Landkarte reicht, damit ich im Dschungel meines Hirns unbeschadet die andere Seite erreiche? Jemanden der mir Licht ist in den kalten, nächtlichen Stunden meiner Seele? Gibt es so jemanden überhaupt? Oder stelle ich diese Fragen nur um mich vom Eigentlichen abzulenken? Nicht hinschauen zu müssen? Nicht hineinschauen zu müssen in den Schattenspiegel? Oder führen mich all diese Fragezeichen genau dorthin, wo ich mich nicht mehr von mir unterscheiden kann und will? An diesem Punkt der Überlegungen beiße ich mir die Zunge ab um keine Worte mehr zu vergeuden. Doch Sprache muss nicht artikuliert sein um zu existieren. So stehe ich wieder am Anfang meiner Gedanken und erkenne, dass ich ein Kreis bin. Da mir Ellipsen lieber sind verbiege ich mich ein wenig. Jetzt wabere ich im Raum. Seltsam genug, dass ich mehrdimensional bin, meine Brennpunkte fangen Feuer -violett- und warum sollten sie auch nicht? Immerhin muss ich mich warm halten. Erfrieren wäre echt das Letzte!

AugenscheinIch öffne den Mond. Ich öffne den Mund. Ich schließe die Sätze. Ich verschließe mich.
Mein Schloss ist rosig oder bemoost. Auf dem Schlüssel wächst ein Wald. Sein Bart ist Jahrtausendalt. Und schon wieder geht es ums Finden, Erforschen, Durchschreiten, Wegebegehen, Pfadestreuen, Brotkrumenlegen. Labyrinthe haben auf mich schon immer eine große Faszination ausgeübt. Ich übe mich im Übertreiben und treibe meine Sprache an. Es gibt keine Grenzen mehr. Ich werde grenzenlos und losgelöst, löse mich auf und beginne wieder von vorn…

Inspiration sucht sich heute selbst. Musen schmusen, Feen gehen und Götter vergöttern einander. Was bleibt am Anfang? Ein sprachloser Stift und hungrige Blätter…

 

Märzhasen

> Sendung: Perlentaucher Nachtfahrt vom Freitag, 13. März – Mein Herz schlägt mich innerlich tot. Mein Hasenherz? Mein Fluchtreflex lässt mich überleben. Frühling, Frohsinn, Fruchtbarkeit. Vom Hakenschlagen querfeldhasenein in die tiefsten Tiefen des Kaninchenbaus. Angst, Liebe, Drogen. Wollen wir wieder einmal in jene Hirnregionen reisen, in welchen sich die existenzielleren Zustände abspielen, gleichsam erleuchtend wie auch gefährdend. Aus dem Vergehen kommt Neues hervor, das ist ein Geheimnis des Hasen, der als Tsuki no Usagi im Mond sitzt und das Elixier der Unsterblichkeit zubereitet. So wie der Märzhase aus Alice im Wunderland oder das White Rabbit von Collide (Jefferson Airplane Cover), so sind auch wir Hasen Boten von Veränderung – des Bewusstseins, der Lebensumstände, der Wahrnehmung, whatsoever…

Wir HasenHerzrasen. Spürst du schon, wie sich die Welt ringsumher verändert? Ist es plötzlich in dir – das Andere? Vielleicht hättest du doch lieber die blaue anstelle der roten Kapsel nehmen sollen – oder den Keks nicht ganz so intensiv anschauen. Wie dem auch sei – von nun an gibt es für dich kein Zurück mehr. Du bist jetzt bei den Hasen und bleibst daher im Wunderland. Wir führen dich in die tiefsten Geheimnisse deines eigenen, dir unbekannten Innenseins. Herzlich willkommen – bei sich selbst 😀 Der Schleier ist zerrissen, die Schiffe sind verbrannt, die Brücken sind eingestürzt. Wir sind unterwegs. Doch wohin, das bleibt ungewiss. Aber wissen zu wollen und sich fragen zu trauen, das genügt allemal als Eintritt ins magische Theater. „Ich seh dein Hasenherz schlägt bis zum Hals und nasenwärts. Sag, schlägt dein Hasenherz seine Haken nur zum Scherz?“

HerzhasenFluchtreflex und Kaninchenbau. Hasen sind vor allem anderen Fluchttiere. Hier scheint es angebracht, einen wesentlichen Unterschied zu den Kaninchen zu vermerken: Hasen haben keine Höhlen, um sich bei drohender Gefahr zu verkriechen. Ähnlich wie Menschenwelpen sind sie Angriffen schutzlos ausgeliefert. Anders als diese können sie jedoch wegrennen. Was aber machen dann wir als kleine Kinder, wenn wir weder beschützt werden, noch uns verstecken oder verteidigen können? Wir erschaffen uns einfach eine andere Welt, in der wir trotz tatsächlichem Terror sicher sind, in der es weder böse Menschen gibt noch anderes Unheil, statt dessen Märchen und Marzipan und Mehlspeis zum Wohlsein! Ebenso genial einfach wie trickreich vertrackt (was sich aber erst später im Leben zeigt) sind wir Erfindlinge unserer eigenen Einsiedelei. „Ja/ Nein/ Vielleicht stand auf dem Zettel, aber kein Zettel reicht für keine Antwort und ich hab mich erweicht und gab dir Zeit und ein paar Seiten Raum für eigene Notizen. Nicht im Traum dachte ich, du würdest mich gleich siezen. Und zwischen Referenzen und post-postmodernen Witzen mich scheuen Blicks drum bitten, deinen Stift neu anzuspitzen…“ Judith Holofernes

Die HasenWildzärtlich. Warum nun eigentlich diese Hasennachtfahrt? „Wir sind die Hasen!“ ist längst ein Stehsatz in unseren Sendungen geworden. Er beschreibt irgendwie unser Verhältnis zwischen nahem Beschnuppern und freiem Herumsausen. Und als die sich wandelnden Boten eines sich ebenfalls stets verändernden Lebens wollen wir just in dieser zachen Zeit des Restwinters dem schon überall umhier anklopfenden Frühling unsere Vorfreude entbieten. Und ihn begrüßwünschen, vervielzaubern, zubeizelebrieren. Wir würdigen diese mehr als nur das Bewusstsein umwälzende Lebendigkeit mit einer Lesung von Misha G. Schoeneberg aus seinem neuen Manuskript „Das Lied sind wir“, die wir im Nachfeld unserer gemeinsamen September-Nachtfahrt „Poem – Leonard Cohen auf Deutsch“ aufgenommen haben. „Ich seh dein Hasenherz schlägt bis zum Hals und nasenwärts. Sag schlägt dein Hasenherz seine Haken nur zum Scherz? – Mein, was du sagst. Sag, was du meinst. Mein, was du sagst. Sag…“ Judith Holofernes – Hasenherz

Wir sind ein Haseninstitut 😉 Was immer das bedeuten mag. Find es doch heraus

 

Gepflegte Koinzidenz

> Sendung: Perlentaucher Nachtfahrt vom Freitag, 13. Februar – Ein sprachverliebt soundpoetischer Rundflug durch den Chaosmos unserer vielleicht doch nicht so zufälligen Begegnungen. Was berührt uns, was hinterlässt Spuren und stiftet uns zu Eigenem an – sowohl im künstlerischen als auch im zwischenmenschlichen Ausdruck? Welche Aufgaben stellen wir uns selbst, bewusst oder unbewusst, wenn wir ein Thema beackern, eine Textsammlung herstellen, eine Sendung vorbereiten? Und wie funktioniert das, inmitten einer Sprachwelt, die fast nur noch auf das funktionale Übermitteln von Anweisungen und deren Bestätigung ausgelegt ist? Was halten wir den Verschluckungen des alltäglichen Humpftraras entgegen – in unserem verletzbaren Wesen, unserer gefährdeten Kreativität, unserer bedrohten Feinheit?

Norbert K.HundBeim Entstehen dieser Sendung zum Beispiel kommt schon ein recht komplexes Geflecht aus Anstößen und Assoziationen zur Anwendung. Zuerst die Einigung zweier Personen auf das eigentliche Thema, in diesem Fall die „Gepflegte Koinzidenz“. Wie oft beschäftigt uns im Hinterstübchen oder im Keller des Bewusstseins eine bestimmte Überlegung, der wir jedoch, auch bei allem Drängen, noch keine genaue Gestalt zuordnen können. Und dann ruft der andere, der mit uns verbundene Mensch auf einmal an und erzählt von – Musik etwa – päng, schon hat unser Gefühl eine Form, unsere Idee einen Klang und unser Gedanke ein Gesicht. Zeitgleich, ohne von einander zu wissen, haben zwei Verschiedene an einem Gemeinsamen gearbeitet. Die momentane Erkenntnis dieses Vorgangs bewirkt sogleich eine weitere Stufe in der Gestaltung der eigenen Welt – und zwar für beide Beteiligten.

Gedenken SplitterDann die Namensgebung für die drei Stunden – „denkengrenzen, körpernwärmen, seelensplittern“ – sie symbolisiert unterschiedliche Anwendungen des einen roten Fadens, der wieder dem Leitthema innewohnt. In welchen Aspekten pflegen wir also unsere Koinzidenz, unsere Kongenialität, unsere Kooperation? Um uns nämlich durch sie zu schützen – und mit ihr bewaffnet dem allumverschlingenden Einheitsbrei der niedersprachlichen Funktionäre und ihrer ferngesteuerten Funktionswichtel entgegen zu treten. Denn Inseln zu stiften und zu bewahren für eine zweckfreie Sprachkunst diesseits der kommerziellen Gefälligkeit, das ist wohl bitterer nötig denn je, wo ringsumher eine erfolgsorientierte Beschleunigung sonder gleichen im Interesse gottähnlich bestaunter Großkopfzerne alles verspielt Schöpferische schon in den kleinsten Kindern auszumerzen trachtet.

Christopher SchmallUnd auch das Zustandekommen der Wortbeiträge und Musikstücke für ein immerhin dreistündiges Programm, das nicht festgeschriebene Wissensvermittlung sein will, sondern vielmehr Hörwelt, Kopftheater – und Überraschung, auch für uns! Wie viele eigene Entscheidungen und gegenseitige Einflüsse stecken hinter der Auswahl der vorzutragenden Textbeispiele. Und welch eine thematische Dichte erwächst aus dem dazu stimmigen Sound, wenn er spontan aus der jeweiligen Situation des Gesprächs heraus eingespielt wird. An diesem Punkt endet der Plan – und das Leben geschieht. Hören wir also SpokenWord von Georg Danzer, Franzobel, Ludwig Laher, Ernst Jandl, Friederike Mayröcker – sowie Christopher Schmall, der seinen als Work in Progress entstandenen Gedichtband „seelen.splitter“ vorstellt. Lassen wir uns unsere Zeit nicht stehlen – denn nur allzu schnell sind wir sprachlos gemacht – und gehen schweigend unter!

Wir sind ein geiles Institut. Und wir haben Klang
😀
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November

> Sendung anhören: Perlentaucher Nachtfahrt vom Freitag, 14. November – Passend zur Jahreszeit zwischen Allerheiligen und Adventanfang befrachten wir uns in dieser Sendung mit allerlei Zwischenzuständen von Licht und Dunkel, Nacht und Nebel, Tod und Leben. Dabei begleiten uns Gedichte und Prosatexte von Georg Trakl, des wohl radikalsten Salzburger Totalverweigerers staatsbürgerlicher Pflichtbestimmung. Sein ebenso selbst gewählter wie ihm auch aufgezwungener Tod, schon kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs, ist untrennbar mit dem 100-Jahres-Gedenken an diesen Wahnsinn verknüpft – und wird doch leider oft nur als individuelles Scheitern verstanden! Wir wollen daher einige Facetten seines Lebens und Wirkens nochmals eingehender betrachten, als uns dies im Rahmen einer knappen Artarium-Themenstunde möglich war. Die Sendung  „Am Kehricht pfeift verliebt ein Rattenchor“ ist hier online verfügbar.

NovemberUrsprünglich sollte diese Nachtfahrt einfach nebelig und soundverhangen werden, ein wechselvoller Aufzug von düsteren, seltsamen, aber auch tröstlich wärmenden, anheimelnden Musikstimmungen, die wir einander dann mit entsprechenden Wortbildern garnieren würden. Dann kam jedoch die recht intensive Beschäftigung mit Georg Trakls zutiefst ambivalentem Sprachschaffen dazwischen – oder, besser noch, hinzu. Et voilá! 🙂 Tauchen wir den irrlichternden Taumel dieses von Wort zu Wort gehetzten Sinnsuchenden einer untergehenden Epoche als roten Faden in unser spätherbstliches Gefühlsdestillat und harren wir der kommenden Kristallisierungen. Von Sehnsucht und Schrecken, von Sexualität und Strenge, von Selbstangst und Schuld wird da zu hören sein, von rauschhaften Visionen, von Weltüberdruss und Zerstörung. Doch darin auch immer vom Ahnen, Ringen und schließlich Wissen um ein Ganzes, ein mögliches Heiles – inmitten des durch dünne Haut spürbaren Unheils.

Totengedenken„Am Heimweg traf er ein unbewohntes Schloß. Verfallene Götter standen im Garten, hintrauernd am Abend. Ihm aber schien: hier lebte ich vergessene Jahre. Ein Orgelchoral erfüllte ihn mit Gottes Schauern. Aber in dunkler Höhle verbrachte er seine Tage, log und stahl und verbarg sich, ein flammender Wolf, vor dem weißen Antlitz der Mutter. O, die Stunde, da er mit steinernem Munde im Sternengarten hinsank, der Schatten des Mörders über ihn kam. Mit purpurner Stirne ging er ins Moor und Gottes Zorn züchtigte seine metallenen Schultern; o, die Birken im Sturm, das dunkle Getier, das seine umnachteten Pfade mied. Haß verbrannte sein Herz, Wollust, da er im grünenden Sommergarten dem schweigenden Kind Gewalt tat, in dem strahlenden sein umnachtetes Antlitz erkannte. Weh, des Abends am Fenster, da aus purpurnen Blumen, ein gräulich Gerippe, der Tod trat. O, ihr Türme und Glocken; und die Schatten der Nacht fielen steinern auf ihn.“ (Georg Trakl, aus „Traum und Umnachtung“)

WasserlichtUnd wie ergeht es einem jungen Menschen heute, nach 100 Jahren abendländischer Kulturgeschichte, auf der Suche nach Selbstausdruck und Übereinstimmung? Finden sich überhaupt noch Zwischenwelten diesseits der Verwertbarmachung – von auch noch dem allerletzten Gefühlsrülpser? Welche Drogen muss einer im Jahr 2014 zu sich nehmen, um den aktuellen Weltkrieg noch halbwegs zu ertragen? Den Eroberungsfeldzug der Etablierten auf Kosten der Zukurzkommenden? Den Ausverkauf aller Phantasien und Ideale – im Namen des Konsums, der Leistung und des Wirtschaftswachstums? In Ewigkeit, Amen! So viel hat sich in den 100 Jahren des Fortschritts und der Zivilisation dann halt doch nicht geändert, stellen wir betroffen fest. Die einige Dreiheit daherbehaupteter höchster Werte heißt nicht mehr Gott, Kaiser, Vaterland, sondern je nachdem Geld, Investor, Marktanteil. So what? Same Shit as ever! Doch ab 22 Uhr wird jetzt zurück geschissen… 😉

 

Auf der Flucht (Norbert)

  > Sendung anhören: Perlentaucher Nachtfahrt vom Freitag, 12. September – Flucht und Vertreibung einmal etwas anders betrachtet als aus dem Blickwinkel aktueller Berichterstattung oder engagierter Migrationsstatistik. Wir alle kennen die Bilder der vor Lampedusa ertrunkenen oder gerade noch so mit dem bloßen Leben davongekommenen halbverhungerten Habenichtse aus den Abendnachrichten. Oder die fast schon endlos wiederholte Darstellung von Displaced Persons, KZ-Überlebende wie Heimatvertriebene, etwa aus den Geschichtsdokus von Hugo Portisch bis Guido Knopp. Ganz zu schweigen vom mittlerweile zu einer medialen Ikone des 20. Jahrhunderts gewordenen Foto, das ein weinend flüchtendes, durch Napalm verbranntes Mädchen im Vietnamkrieg zeigt. Was wir da jeweils zu sehen bekommen, das prägt unsere Erinnerung ans Weltgeschehen.

Erinnern Verstehen 1Wie aber verhält es sich mit unseren eigenen Geschichten? Jenen, die wir selbst bebildern, darstellen, erzählen können? Bei denen die Kommentare von uns selbst gesprochen – und die Zusammenhänge von uns selbst hergestellt werden? Die weichen oft stark von allgemeiner Geschichte ab – und auch davon, woran wir uns so zu erinnern glauben. Können wir etwas dazu beitragen, dass solche persönlichen Lebens- und Familiengeschichten nicht nur in der Erinnerung bewahrt bleiben, sondern darüber hinaus als ebenbürtige Elemente kollektiver Geschichte in Erscheinung treten? Dies ist die Fragestellung der dreistündigen Sendung rund um das Thema Flucht und ihre jeweiligen Anlässe und Auswirkungen – aber auch einem damit verbundenen dauernden Unterwegssein. Und zugleich unser Beitrag zum EU-Projekt „Memory under Construction: Giving Voice to Forgotten Memory“, einer 2-jährigen Grundtvig-Lernpartnerschaft unter Mitwirkung der Radiofabrik zu Salzburg. Wir finden das Konzept des emotional-assoziativen Zugangs zur Atmosphäre des Flüchtens besonders geeignet, derartige Fluchtgeschichten möglichst unverstellt zu erleben.

Erinnern Verstehen 2Daher wenden wir unseren Blick zunächst von heftigen Bildern und damit verbundenen Schicksalen ab. Stattdessen spüren wir ins Innere und Ungewisse des fremdbestimmten Nomadentums unserer Gesellschaft und suchen nach den Ursachen für das unfreiwillige Unstetsein inmitten von Heimat und Überfluss. Lassen wir dazu Autoren vom respektablen Literaturprojekt Denk ich an Heimat der Straßenzeitung Apropos zu Wort kommen, oder Hans Rauscher (nein, nicht der Journalist) vom bestechenden Musiksampler Über den Wolken, unter der Brücke der Wiener Augustin-Redaktion. Erzählen wir selbst die Geschichte(n) von entwurzelten Angehörigen, von äußerem Druck und innerer Unruhe, von der heimlichen Brutalität des „normalen“ Alltags, von Anpassung, Auflehnung und angemaßter Autorität. Vom Hunger nach Gerechtigkeit, vom Verzweifeln an den Verhältnissen, vom Bedrohtwerden der eigenen Existenz, vom Auswandern in die innere Emigration. Von dir und von mir und von uns. Und von der Hoffnung, die bis zuletzt nicht sterben will! Denn das macht uns zu Menschengeschwistern, dass wir miteinander teilen, was wir erleben, einander mitteilen…

„…bald sah er aus wie viele, die zur Wanderschaft gezwungen sind, weil sie kein Heim haben oder keines wollen. Weil sie keine Ruhe finden, oder weil sie sich ein Ziel gesetzt haben, das mehr ist und ferner als irgendein Ort auf dieser Erde, auf der sie nur unstete Wanderer sind – wie wir alle.“  (Joseph Roth – Tarabas. Ein Gast auf dieser Erde)

> Zu diesem Thema gibts auch einen Artikel vom Chriss 😉

> sowie zum Nachhören die einstündige Zusammenschau

 

Schlafens Brüder

> Download: Perlentaucher Nachtfahrt vom Freitag, 11. Juli – Schlafen, träumen, verwandeln – so selbstverständlich uns das auch erscheint, so unerforscht bleiben doch die einzelnen Vorgänge und Zustände jener eigenen Zwischenwelt, die wir da allnächtlich durchreisen, um anderntags überrascht wiederbelebt aufzuerstehen. So selbstverständlich sind uns die versammelten Übergänge von dem einen in immer noch andere Unterbewusstseinsformen, dass wir sie erst dann wahrnehmen, wenn sie uns abgehen – oder anderweitig in Schräglage geraten. Schlaflosigkeit, Schlafsucht, Schlaftrunkenheit, Schlafwandlerei – alles Phänomene, die den Geist so gründlich in bewusstseinsandere Sphären versetzen, wie das sonst nur erhebliche Portionen schwindelerregender Anwendungen vermögen – in der Gestalt des Rausches.

Schlaflos in SalzburgWollen wir hier also nunmehr der Phänomenologie schlafverwandter Inzwischenheit wissensgschaftlich zu Leibe (oder zu Traumgestalt) rücken? Keineswegs, das sei sehr, sehr ferne von uns! Viel zu vertraut ist uns doch das Traumtänzerische der „blauen Stunden“, in denen oft das Phantastische ins Festgefügte hineinragt – auch eins ins andere übergeht, unmerklich sich mischend und doch immer getrennt, in zauberhafter Berührung verwandter Verschiedenwesen. Wie immer man diesen Aggregatzustand des Seelenerlebens bezeichnen möchte – als kreatives Vakuum, schöpferischen Prozess, visionäre Befruchtung – er entzieht sich seiner physikalischen Fassbarkeit ebenso wie unserem beschreibenden Zugriff. Er oder es oder sie bleibt zwischen dem Gemeinsamen inmitten der Gegensätze unerkannt unterscheidbar wohnen als flüchtiger Moment möglicher Begegnung von Tag, Nacht und…

Freundschaft…Inspiration beim Formulieren, tastendes Suchen nach einem verlorenen Begriff, Aufregung über das Aussterben der Idealisten, Träume von einer besseren Welt, gestohlene Ideen und Identitäten, entgleiste Assoziationsketten, versunkenes Nasenbohren und unendliche Müdigkeit, gleichzeitig da – und doch woanders sein, müssen, sollen und wieder nicht wollen dürfen, entrückt, versetzt, zerbrieselt, im Aufschwung zum Ausguss stürzen, kilometerschwer hintangedrückt, fallend im Liegen flattern, von schlaf kunnst, erst, mehrmals, nichts, lohnender Abgrund, die Verschiebung der Perspektive auf morgen, bleizeitig Kaffee trinken, ringsüber zu Wort kommen, nieweder zur Geltung, Hirndrang verspüren, sich Beleichterung erschaffen, frei sein – und langweil ich, entoder wer, na von froh herein, zum zweiziegsten Mal, in Luft tauchen, traumreich, schlaftrunken, nachtwach…