the who the what the yeah

Podcast/Download: Artarium vom Sonntag, 19. Mai – Bandportrait mit Nebenwirkungen oder Entwicklung ist ein schwer fassbarer Prozess. Das Artarium Team besucht den Roten Salon im ARGE-Studio und wohnt dortselbst einer bewegenden Livedarreichung bereits bekannter sowie erst im Herbst erscheinen werdender Musikstücke bei. Wiewohl vom Andrang bewegter Massen eher spärlich betroffen und von jeglicher Tanzlust der berufscoolen Salzbürger sowieso weitestgehend verschont, machte uns dieser intime Abend Lust auf mehr – und vor allem neugierig auf das anstehende neue Album von the who the what the yeah, welches inzwischen unter abenteuerlichsten Umständen im winterlichen Vorarlberg aufgenommen worden war, noch dazu produziert von keinem Geringeren als dem österreichen Underground-Urgestein Hans Platzgumer. Also luden wir die Herren Martin und Lukas nach dem Konzert noch zum etwas hintergründigeren Gespräch über die Entstehungsgeschichte eines einstweilen noch namenlosen Werks.

twtwty radioshowWieso also die Arlberghütte ein geeigneterer Ort zur Albumaufnahme sein kann als etwa ein großstädtisches Tonstudio, das erschließt sich erst im Zusammenhang mit der Feststellung, dass ein Tourleben nach dem Motto „Sex, Drugs & Rock’n’Roll“ nicht notwendigerweise hässlich machen muss. Und nachdem uns ohnehin eine gewisse Geschichte von Entwicklung und Erkenntnis mit diesem angenehm ungewöhnlichen Musikkollektiv verbindet, wollten wir eher den künstlerisch-philosophischen Details ihrer Arbeitsweise nachspüren. Anstatt etwa dem redundanten Ranking von Verkaufszahlen Raum zu geben, wie derlei von der angeblich allgemeinen Massenöffentlichkeit kommerziell-rechtlicher Umsatz- und Gewinnmedien als für uns alle irrsinnig interessant dargestellt (und dabei von ihnen selbst hergestellt) wird. Nein, die kritische Würdigung des Schaffensprozesses muss sich jeder marktschreierischen Anbiederung an die global vorherrschende Wachstumsideologie entschlagen, sonst ist sie nichts anderes als Prostitution für internationales Marketendering. Und welche Herangehensweise wäre den Herausgebern von „Nervöse Welt“ angemessener? Eines derartig nervenaufreibend selbstkritischenen wie systemzerfragenden Konzeptalbums, dass es sich sogar Thomas Oberender zur Inspiration seiner letzten Salzburger Festspielaison als Schauspieldirektor angedeihen ließ. (-> Oberender-Portrait mit Statement dazu online)

twtwty martinFreuen wir uns also auf ein paar lustige wie auch nachdenkliche Einblicke in die Entstehung von Text und Musik des noch unbenannten neuen Albums, das heuer im Oktober oder November veröffentlicht werden soll. Beleuchten wir auch gleich ein paar grundlegende Aspekte ernsthafter Arbeit mit angloamerikanisch geprägter Rockmusik und deutschsprachigen Texten. Und hören wir vor allem die Entwicklung dieser Arbeit in einigen Songs – vom ersten Album „blackbox“ über die gefeierte „Nervöse Welt“ bis zur (uns lieberweise schon vorab zur Verfügung gestellten) Singleauskopplung „Neuseeland“ vom mit Spannung erwarteten „Herbstalbum“ 😉

Wir sind ein geiles Institut. Und sieben Jahre Klavierunterricht sind vielleicht doch genug…

 

Nights from the Alhambra (Part 1)

Download: Artarium vom Sonntag, 12. Mai – Loreena McKennitt Live in der Alhambra

“A good traveller has no fixed plans and is not intend on arriving” (Lao-Tse)

Mit diesem Zitat könnte man das musikalische Schaffen der Kanadierin Loreena McKennitt beschreiben. Ihre Lieder sind eine Reise. Eine Reise in ferne, exotische Klänge und Kulturen. Eine Reise in die mystische Welt der Kelten. Eine Reise in magisch getragene Länder hinter dem Horizont. Aber vor allem sind sie eine Reise zu den eigenen Wurzeln und zu sich selbst. Mich trägt sie mit ihrer Stimme und ihren Texten, welche sie in ein traumhaft schönes Musikbett kleidet, zu einem Ort, der tief in mir lebt und atmet. Sie berührt mich tief unten in meinem Gefühl, tief unten in meinem Herzen.

Alhambra1Ich lasse mich jedes Mal fallen, wenn ich ihre Musik höre. In unerforschte Gebiete meiner eigenen Innenwelt. In weite Wälder. In tiefe Meere. In nächtliche Lichter. In das Atmen des Windes. Sie ist ruhig, innerlich, ohne Hast. Verbindet aber Rhythmen voller Bewegung, Trommeln, die den Rand eines Vulkans umtanzen, Celli, die dunkle Nächte weben, Geigen, welche die Luft durchschneiden.

Die Instrumentierung geht also weit über den Rand der World-Music-Schachtel hinaus und besteht unter anderem aus E-Gitarren, Bouzoukis, Klavieren, Harfen, Akkordeons und noch so einigem mehr. – Wer Loreena McKennitt nicht kennt, der sollte sich sicherlich Zeit nehmen um diese Musik zu erforschen und zu beobachten, was sie mit einem macht oder was sie einem erzählt. Und wenn man dann vielleicht erkennt, dass man in einen Zustand völliger Gelassenheit gerät, kann es durchaus passieren, dass diese besonderen Klänge Spuren im eigenen Verständnis hinterlassen.

Alhambra2Das Album von heute, „Nights From The Alhambra“, wurde im September 2006 im Palast von Karl V. in der Alhambra in Granada aufgenommen und ist für mich zu einem der wichtigsten Alben geworden. Es wurde eine ganz eigene Stimmung aufgezeichnet, welche man fast greifen kann. Dieser Ort strahlt auch nach hunderten von Jahren immer noch viel Kraft und Poesie aus. Und diese Atmosphäre wird eins mit den Klängen, den Worten, dem Stein und den Geschichten, die dieser Ort zu erzählen weiß. Diese Musik ist eine Reise. Dein nie enden wollender Weg. Eine Straße, die beständig fortführt. In Länder, die man sich schöner nicht erträumen könnte. Und eben zu Orten, die auch tief in uns schlummern.

Christopher Schmall

 

Osterbrot in Rotweißrot

Podcast/Download: Artarium vom Ostersonntag, 31. März – Liebe Freunde der seichten Bespaßung – bis zum Eintreffen der Rettungskräfte in ungefähr einer Stunde verlässt niemand den Raum! Wir werden euch die Zeit bis dahin schon möglichst unorthodox – totschlagen. Auch wenn die meisten assoziativen Doppeltheiten zum Ostertamtam schon verbraucht erscheinen – wir finden sicher noch ein paar fiese Vieldeutungen jenseits von Auferstehung und Eierausblasen. urbi@orbit? Geschenkt! Der Segen dieser urmenschlichen Frühlingsorgie erschließt sich erst jenseits von Habemus Papperlapapp. Das Führerfest der Volksmusik explodiert in unseren Ohren und die Braunauer Osterhasen scheißen uns ihre blauen Wahlkrampfeier vor die Himmelstür. Knallelujah! Doch seit früh um fünfundvierzig wird jetzt zurück gejodelt…

le baguette magiqueIm Zwischenfeld von Frühlings Erwachen und christlich verbrämter Fruchtbarkeit ergehen wir uns einfach einmal in den satirischen Osterchorälen heimischer Berufsmusizierer. Denn Volkes Musik ist nicht notwendigerweise zum Fußeinschlafen blöd und wahre Heimatliebe hat immer noch mehr mit dem ehrlichen Verzweifeln am bestehenden Missverhältnis zu tun, als uns das Fäkalpatridiotentum politisierender Blut- und Lodensäcke glauben machen will. Denn die da zur Jagd auf vermeintliche „Nestbeschmutzer“ blasen, die sind es auch, die den größten Kackhaufen an Neid, Missgunst und Gewalt in eben diese Heimat scheißen, die sie zu „schützen“ vorgeben.

Schauen wir einmal, was uns dazu an Schmutz und Schund, ketzerischem Gedankengut und sonstwie entarteter Kunst einfällt, wenn wir in diesem Kulturkampf um das Salzburger Seelenheil den allseits abgedroschenen Phraseologen ein Gegengewicht an Geistreichem zu verpassen versuchen. Manch Witz mag dabei Blödsinn bleiben – doch das ist noch allemal nahrhafter als jeder im Namen der Vernunft begangene Sozialbetrug am Menschsein! Bedienen wir uns also bei den zweifellosen Größen volkstümlicher Heilseligkeit, den unerschrockenen Rettern des christlichen Abendlands vor außerehelicher Hirnaktivität und traditionsferner Sexualakrobatik, etwa bei Alf Poier, der Ersten Allgemeinen Verunsicherung oder Das Balaton Combo. Und glaubt uns – es kann nur besser werden!

Im Anschluss (nicht schon wieder!) verbrennen die Herren Brandt & Schneider live in ihrer Sendung m4quadrat soviele Silben, dass nur noch ein einziges (nicht einsilbiges, jedoch einvokaliges) Wort übrig bleibt. Das ist dann auch gut zu hören! Und wir selbst gehen um 19:06 Uhr sogar ein zweites Mal auf Sendung – zusammen mit einer lieben Kollegin vom Top Alba Radio, die wir technisch unterstützen wollen. Wenn es die Zeit erlaubt, dann werden wir dazu noch passende Musik der kosovarischen Band The Freelancers spielen. Deren ganzes Album N’Kuti – übrigens ein Geheimtipp unserer Balkanexpertin Teresa Reiter – haben wir auch schon im Artarium vorgestellt. Wir wünschen euch allen jedenfalls frohe – achwasauchimmer! 😛

 

Ausgezockt

Podcast/Download: Artarium vom Sonntag, 24. März – Macht Finanzspekulation süchtig? Aber gewiss doch! Und Computerspiele? Machen die abhängig? Fördern bestimmte Games aggressives Verhalten und lösen sie in weiterer Folge gar zwingend Amokläufe an Schulen aus? Oder bietet die gepflegte Spielkultur sinnvolle Auswege in Form von Abenteuern mit Adrenalinschub inmitten immer geregelter Realitäten? Wir unterhalten uns also diesmal gemütlich über unsere Erfahrungen mit dem medialen Spieltrieb und über unsere damit einhergehenden Wahrnehmungen. Was geschieht da mit uns, wenn wir in diese andere Welt eintauchen und unserer Umgebung entrückt einfach drauflos – leben? Macht uns das dann dauerhaft untüchtig zur Bewältigung des Aufgabenalltags – oder können wir uns durch diese Aufenthalte in bespielbaren Phantasien auch neue Ressourcen erschließen? Eine Expedition zwischen den Vorteilen – und Vorurteilen…

Ezio_Grand_CanalDamit das jetzt aber kein langweiliges Referat über alles das wird, was eh schon überall sonst zu hören und zu lesen war, vertiefen wir unsere Erörterung über die Grenzen der Generationen hinweg und laden uns zwei jugendliche Spielfreaks zum Gespräch ins Studio ein, mit denen wir gemeinsam auf die Suche nach vorläufigen Fragen und ebenso einstweiligen Antworten gehen. Denn eines erstaunt uns schon immer wieder aufs Neue: Jenseits aller Diskussionen über Wert und Unwert beginnt in jedem echten Gespräch auf Augenhöhe unweigerlich die zunehmende Bewusstwerdung des eigenen Erlebens. Und dieser Vorgang bedeutet bereits die Grundlage für jede weitere Selbsterkenntnis, aus welcher sich dann wiederum Selbstreflexion, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen entwickeln können. Also egal ob Daddelspiele oder Ego-Shooter, Rollenspiele oder Simulationen – lasst uns einfach mal darüber reden, was wir erleben und fühlen – und schauen, was passiert. 😉

Dann war da noch das Columbine High School Massaker vor nunmehr 14 Jahren, als zum ersten Mal in den U.S. Medien flächendeckend Computerspiele für einen Gewaltexzess verantwortlich gemacht wurden. Oder aber auch Heavy Metal, South Park, der Satan und – immer wieder – Marilyn Manson! Sein wunderbares Interview-Statement dazu (aus dem Film Bowling for Columbine von Michael Moore) spricht für sich selbst und bestätigt auch unsere Beobachtungen: „Wenn du mit den Kids von Columbine sprechen könntest, was würdest du zu ihnen sagen, wenn sie jetzt hier wären?“ – „Ich würde kein einziges Wort sagen. Ich würde mir anhören, was sie zu sagen haben. Denn das hat niemand getan.“

Unsere Sendung über Arcade Fire – The Suburbs UND den Link zum dazu gehörigen grenzgenial aushängigen Kurzfilm von Spike Jonze findet ihr übrigens hier (auch ganz ohne Suchmaschine) 🙂

 

Froschlaichnam!

Podcast/Download: Artarium vom Sonntag, 17. März – Gegenseitige Gastauftritte mit den lieben Kollegen der Sendung Battle & Hum. Featurest du mich, feature ich dich (frei nach Heinrich Böll) – Dr. Murkes gesammeltes Schweigen (übrigens DIE Radiosatire überhaupt) wird es diesmal allerdings nicht geben. Denn dazu ist das gewaltfreie Battlekonzept der Herren MC Randy Andy und DJ Ridi Mama viel zu sehr auf gedeihliche Gespräche ausgelegt. Und auf den friedlichen Wettstreit der hier gegeneinander antretenden Musikstücke! Die müssen gar nicht immer gerapped sein, können einen durchaus mit Zeitsprüngen überraschen – sind aber auf jeden Fall stets außergewöhnlich im Sinne von eigenwillig und handverlesen. Im Anschluss an ihre Sendungen können Hör und Ohrin dann auf der eigenen Battle & Hum Homepage darüber abstimmen, wer von den beiden den Sieg (jawohl!) davon trägt. Erstmals fordern wir uns nun gegenseitig heraus:

Der forsche FroschBereits am SAMSTAG, 16. März von 22:00 bis 0:00 Uhr treten Chriss und ich mit unserer Battle-Playlist als Gäste beim Mannschaftshum Das obergeile Feuchtbiotop an, auf und – hallo – zu! 🙂 Lest euch unbedingt auch mal auf dem vorbildlichen Blog dieser lieben Mitspinner ein, denn die Wortlust dortselbst ist wahrlich von verwandtem Geiste. Amen!

Sie schreiben also: „Dieses liebliche, feuchte, tropische Klima des kleinen Radiofabrik Biotops, im ansonsten doch sehr katholisch, modrigen, felsigen und gruftigen Salzburg, verdunkelt durch die Mönchsberg Schatten, lässt uns immer wieder, wie zwei verliebte Frösche, umschwirrt von lichten feenhaften Libellen, unsere Ideen aufs neue ablaichen. Dem folgt die wunderbare Metamorphose zu Maulquappen hin zu prinzenhaften Fröschen welche ihr Quaken in den Äther blasen.“ Molto quakabile, auf zum nächsten Froschklave!

Dieses freudvolle Freundschaftsspiel gibts auch hier als Livesendung zum Nachhören! 😛

Die Ultra-UnkeUm vom Feucht- auch ins Kunnst-Biotop überzugehen beziehungsweise dieser feuchten wie fröhlichen Zusammenkunft noch einen förderlich-fruchtbaren Sinn überzustülpen, berichten wir am Sonntag im Artarium von unseren Erleuchtungen und stellen das freundliche Konzept der Kollegen vor. Unser Bildungsauftrag ist nämlich selbst bestimmt. 😉

Aufgabe der Politik wäre es daher, solche Rahmenbedingungen für D.I.Y.-Projekte bereit zu stellen, die das geldwert-unabhängige Produzieren von eigenen Inhalten ermöglichen – anstatt durch zunehmende Verflechtung mit gewinnorientierten Finanzinstituten und marktwirtschaftlichen Industrieunternehmen die bestehende Abhängigkeit der Einzelnen vom totalitären Konsumismus der Kunstverkäufer und Kulturzuhälter noch zu verstärken. Doch ihr seid ohnehin längst abgewählt – ihr begreift es nur noch nicht. Habemus QUAAAK!

 

In eigener Sache

Zum Download: Artarium vom Sonntag, 24. Februar – „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen sie die Packungsbeilage oder fragen sie ihren Arzt oder Apotheker“ – Diese schöne richtige Ansage beschließt nunmehr schon seit Jahren (fast) jede Artarium-Signation, zusammen mit dem nicht minder programmatischen Satz „Wir sind ein geiles Institut“ von Andreas Spechtl. Was das alles bedeuten soll? DMD KIU LIDT bis nach Port Bou, Oida! Das Selbstdenken und zwischen die Zeilen spüren muss manfrau bei uns halt schon im eigenen Gefühlgehör vollziehen. Denn das zu Verstehende bequem portioniert zum Arsch getragen bekommt frann eh sonstwo andauernd, dort wo immer von vornherein feststeht, was geglaubt und kapiert, nachgehupft – und dabei nicht begriffen  – werden soll. Wir allerdings fragen eher: „Was hörst du? Was fällt dir dazu ein? Was möchtest du damit machen? Und – wer könntest du sein, wenn du dürftest, was du möchtest?“ Hähä! 😀 Auf jeden Fall gibts ab jetzt wirklich eine Packungsbeilage zu unseren Sendungen:

Artarium Download Initiative-001Weil wir finden, dass unsere Gefühlswelten, Hörtheater und Ideenstiftungen zu höchst sinnvoller Verwirbelung der Wirklichkeit beitragen können, also schon ein bisserl sowas wie bewusstseinserweiternde Rauschzustände darstellen, in (und vor allem nach!) deren Einwirkung sich die gewohnte Welt einmal mit ganz anderen Augen betrachten lässt und durch deren erwartungsüberraschende Gewohnheitsaufhebung ein mitunter noch undefinierter Raum entsteht – in welchem dann endlich wieder einmal sehr kindlich spontan schöpferische Selbstideen zustande kommen können, aus denen so etwas wie Eigenart, Kunnstsinn und Neugier wächst.

„be promosexual, infect your friends“

Artarium Download Initiative-005Für alle, die unsere diesbezüglichen Blödeleien, Musikergüsse, Textasen und Trancephilosophien schon einmal (oder öfter) ausprobiert und genossen haben und daher ihren Mitmensch_innen auch gern ein paar der geilen Nebenwirkungen des Artarium oder der Perlentaucher-Nachtfahrt zuteil werden lassen möchten, haben wir einen übersichtlichen PDF-Folder zum Download bereit gestellt, um das Empfehlen und Weiterverbreiten unserer Sendungen zu erleichtern. Vor allem das Downloaden von der CBA-Seite und die Verwendung des Passworts zum Hören der ungekürzten Sendung werden hier ausführlich erklärt!

„artarium – lesen sie die packungsbeilage“

Artarium Download Initiative-006Vor allem aber haben wir in diesem neuem Kompendium einmal alle wesentlichen Links zu unseren Radio-Blogs und Facebookseiten, zur CBA-Sendungsübersicht und sogar zum Radiofabrik-Livestream zusammen gestellt. Wenn du also diesen PDF-Folder am Computer aufmachst, dann kannst du von dort aus direkt per Hyperlink zu allen Stationen im Internet weiter reisen. Und weshalb jetzt die ganze Freundlichkeit? Naja, wir würden uns schon freuen, wenn unsere radiotischen Ergüsse und Erleuchtungen noch mehr Zuhörfreund_innen fänden – und wenn gerade du persönlich unsere Sendungen nachträglich runterlädtst und sie dann auch weiter empfiehlst… 😉

„das etwas (sehr) andere kunnst-biotop“

Und worum solls jetzt in der aktuellen Artarium-Ausgabe gehen? Nur ums Sendungen-Weiterverbreiten – oder unser grundlegendes Konzept des „sich entwickeln lassens“ von Gedanken, Bildern und Assoziationen? Weit gefehlt. Ha! Das alles und noch viel mehr, zusammenverdichtet zu einer Schnur aus vielen roten Fäden in eigener Sache: Im Oktober des letzten Jahres beteiligten sich Chriss und ich an einer Open-Atelier-Lesung im Rahmen der jährlich stattfindenden „Wanderbleibe“ (Atelier Fritz Rücker, Künstlerhaus) – und wir berichteten darüber in der Sendung „Wanderbleibe und Trommelfeuer“. Im Zuge dieser überaus angenehmen Veranstaltung (und vor allem beim Abschlussfest im Künstlerhaus) entstand dann die Idee, zum heurigen Nationalfeiertag (26. Oktober) auch das Radiofabrik-Studio als Wanderbleibe-Station für interessierte Besucher_innen zu öffnen und dort den ganzen Nachmittag lang gemeinsam spontanes Live-Radio zu gestalten. Nun nimmt dieses Konzept konkrete Formen an – als „Studio der offenen Tür“ zum 15-jährigen Jubiläum der Radiofabrik! Was machen wir also? Wir berichten wie immer vom Entstehenden…

Nochmals zur freundlichen Entnahme – unser PDF-Folder: Artarium Download Initiative

 

Endlich Frieden!

Podcast/Download: Artarium vom Sonntag, 20. Jänner – Eine Volksbefrachtung! Endlich in Ruhe gelassen werden! Wir machen unserem Ärger Luft und gehen der Frage nach, inwieweit Sprachkunst überhaupt imstande ist, die Welt zu bewegen oder zu verändern. In Zeiten wie diesen, wo uns wahltaktische Manöver einer repressiven Demokratie als Beteiligung und Mitbestimmung verkauft werden wie etwa die Zinswetten der Deutschen Bank als seriöse Geldanlage mit realistischer Gewinnchance. Teflonbeschichtete Grinsklone beblöken uns in den privatstaatlichen Quasselödien auf dem Niveau von Dauerwerbesendungen. Kauft Dampfreiniger, Gurkenhobel und Putzwedel! Folget der Flasche! Prost! Wo gibt es da noch gewaltfreie Kommunikation?

Vorfrühling 08 001„Im Grunde möchte ich nur in Ruhe gelassen werden.“ So beschrieb Thomas Bernhard, der große Hoffnungssuchende und Wahrheitsverzweifelte gegen Ende seines Lebens die eine Grundtendenz des nach Autonomie strebenden Menschen. Ruhe haben und allein sein auf der einen Seite – und doch zugleich auch am gesellschaftlichen Leben teilhaben und gestaltend teilnehmen wollen, das ist in seinen vorletzten Worten der Grundkonflikt unseres Lebens. Das elementare Spannungsfeld, würden wir sagen. Und eine notwendige Voraussetzung für jenen lebenslangen Tanz aus Nähe und Distanz, der erst jene Kommunikation von zwei oder mehr Individuen in Freiheit und Freiwilligkeit ermöglicht, die nicht sogleich in irgend einer infantilen Abhängigkeit, einer gruppenzwangsdynamischen,  politideologischen, wirtschaftsreligiösen, wasauchimmerbewusstlosen Jasagung, Nachbetung und Verschmelzung besteht. Ein echter Dialog setzt allerdings Ebenbürtigkeit voraus und findet auf Augenhöhe statt (Arno Gruen) – und ist nie so eine Volksbehalblustigung!

DSCN8577Echte Mitgestaltung müsste also einer Art dialogischem Prinzip folgen oder der Idee von einem Gemeinwesen entsprechen, in welchem die verschiedenen Interessen zu einander in einem wirklich reziproken, auf einander bezogenen Verhältnis stehen. Ist gewaltfreie Kommunikation überhaupt möglich, wenn das Macht- und Hierarchiegefälle so steil wird, dass unten nur noch die Befehlsempfänger übrig sind? Der solcherart einseitige Informationsfluss ohne Möglichkeit zum Einspruch oder zur Widerrede verkörpert nichts anderes als Gewalt und ist in sich selbst unhinterfragbare Unterdrückung. Von oben herab: „Mitimmermehrsinnloseninformationenzudröhnenbismanendlichentnervtaufgibtundmitmacht“ Zwiesprache sollte doch, ganz ähnlich wie Sex, etwas beidseitig Freiwilliges sein, oder? Wenn aber die „richtige Antwort“ dem Untertanen von vorn herein vorgegeben ist und jede Gegenfrage/Nichtantwort/Verweigerung mit Strafe bedroht ist – was dann? Bleibt uns da jetzt nur noch die Phantasie als Rettungsinsel, Sinnstiftung und Überlebenschance?

Hilfe, Herr Rosenberg! Wir dümpeln in einem Meer aus verwesenden Wortresten vor uns hin, in einem klinisch toten Ozean aus nicht mehr verdüngerbarer Sprachscheiße. Die Volksabstumpfung hat stattgefunden… Begleitet uns also durch eine Stunde ohne Hochrufe und Rechnungen, doch voller Gefühl für das Lebendige und einen wachen Geist. Lesen wir Thomas Bernhard noch einmal ganz anders. Hören wir Justin Sullivan wieder aufmerksam zu. Vertrauen wir endlich denen, die es schon längst verdienen. Uns? Ja, hegen wir weiter die Hoffnung in unseren Herzen! Denn an der Liebe authentischer Menschen sind sie schon immer zerplatzt, die kriminellen Konstruktionen und abgefeimten Winkelzüge der ächzstaatlichen Volksfürdummverkäufer. Bloß keine neue Kirche gründen… 😉

 

Life is Live (3 Stunden Special)

Podcast/Download: Artarium vom Sonntag, 30. Dezember – Beste Livemusik aus den Konserven des Konsortiums für angewandte Inspiration: Zunächst das „reguläre“ Artarium zum Thema „Life is Live“ als Einführung/Vorbereitung zu unserem ersten „Ganzen Doppelalbum“. Danach spielen wir nämlich einen vollständigen Live-Mitschnitt des Peter Gabriel Konzerts vom 2. Juli 2007 in Brescia/Italien, das im Rahmen seiner „Warm Up Tour“ aufgezeichnet wurde. Nie zuvor klang Gabriel live lebendiger, näher, unmittelbarer. Das kommt davon, wenn man als Künstler die eigenen Bootlegs gleich selbst mitproduziert. Für eingefleischte Feinschmecker gibts das Ganze als Koffer mit allen 22 Konzerten auf CD zu kaufen. Wir aber schenken euch eins davon zum Sylvester-Warm-Up im freien Radio unseres Vertrauens. Und Prosit!  😀

Viel GlückEs ist schon etwas ganz Besonderes um den sogenannten Live-Moment, in welchem der sprichwörtliche Funke überspringen kann – von der Bühne aufs Publikum oder auch in der anderen Richtung. Wenn er überspringt und auch noch zündet, dann kann ein solch spannungsgeladenes Energiefeld entstehen zwischen Performance und Publikum, dass es keiner weiteren psychoaktiven Zustände mehr bedarf, um unsere Wahrnehmung aus ihrem Normalzustand ins nachgerade Übersinnliche zu befördern. Dadurch wird eine Verwandlung vollzogen, die aus dem bloßen Konzerterlebnis eine tatsächliche, gemeinschaftlich hervorgebrachte Neuschöpfung des Geschehens macht.

Um diesen sublimen Vorgang, den allerdings jede(r) kennt, der/die ihn auch nur ein einziges Mal erlebt hat, anschaulich (oder besser: anhörbar) zu machen, haben wir zur Einstimmung in der ersten Stunde ein paar speziellere und Lieblings-Livenummern von ausgewählten Interpret_innen mitgebracht, so etwa von Loreena McKennitt, KT Tunstall, Florence & the Machine, Heather Nova, Placebo und The Cure, vielleicht gehen sich auch New Model Army als Raw Melody Men (ACHTUNG, ANAGRAMM!) noch aus. Dazu wollen wir uns ein wenig über die von uns selbst erlebten Augenblicke des Entstehens dieser außergewöhnlichen Interaktionen unterhalten, zumal doch gerade wir zwei Menschen sind, zwischen denen oft ein ähnlich gemeinsames Spannungsfeld wahrgenommen wird. Dieses Phänomen, das die Unterschiede zwischen den daran Beteiligten verschwimmen und uns zugleich auf höchst angenehme Art „eins sein“ lässt, das beschreibt Peter Gabriel in seinem gleichnamigen Song als „Secret World“ …..

PG_lolly„Sometimes you see a couple so close together it gets hard to distinguish which one is which. And bits of them disappear into a space that forms between them. This we could identify as the Secret World.

Ebenso elegant wie eloquent (und in des Meisters eigenen Worten) sind wir nunmehr beim Jahresabschluss-Leckerbissen unserer öffentlich-heimlichen Artariumwelt angelangt. Und so servieren wir euch noch zwei Stunden lang die Quintessenz Peter Gabriel’scher Liveheit und wünschen allen ein höchst ersprießliches 2013!

Dazu laden wir uns gern auch Gäste ein (und Gästinnen natürlich, o Phettberg, schau owa!) Wer uns also heuer noch zu einem kleinen Umtrunk im Studio heimsuchen möchte, der/die sei uns herzlich willkommen (und bringe Getränke mit!) Chriss & ich sind für spontane Besuche bis 16:00 und dann wieder ab 17:05 Uhr telefonisch erreichbar. Das ist insofern wichtig, als der Haupteingang zur ARGE zugesperrt ist. In diesem Sinne, ihr Kinderlein, kommet! Wir sind ein geiles Institut. Und wir haben euch lieb. 😛

 

Eine Sendung geschenkt

Zum Nachschenken: Artarium vom Sonntag, 23. Dezember – Eine Sendung als Geschenk! Was würde sich denn auch besser für diesen letzten Sonntag im allumverschlingenden Weihnachtscountdown anbieten, als das Angenehme mit dem Kritischen zu verbinden und unsere eigene kleine Bescherung zu veranstalten? Wenn es eine sympathische Tradition in all dem Trullala und Trubel rund um das christentümlich vereinnahmte Mittwinterfest gibt, die wir liebend gern aufgreifen und bewahren, ja für uns selbst weiter entwickeln wollen – dann ist es das Zusammenkommen mit Menschen, die uns lieb und wichtig sind. Das an einander Denken, auch wenn man gerade weit von einander entfernt sein mag – und das einander Beschenken mit Dingen der Freundlichkeit und des Lebens, genau jetzt inmitten der kältesten Zeit, der längsten Nächte und der weitesten Wege zu einander hin. Und so schenken wir euch diesmal eine Sendung – mit uns 🙂

ApfenzAllerleiEine Sendung, die wir mit kleinen Würdigungen für einige dieser „Abwesenden“ gestalten wollen, etwa mit Erinnerungen, Gedichten, Geschichten, mit Grüßen und natürlich mit speziell ausgewählten Musiken. Denn auch wenn man „eh“ miteinander verwandt oder befreundet ist, auch wenn man „eh“ gemeinsam an denselben Projekten werkt, sich regelmäßig trifft und viel miteinander zu tun hat – es ist nochmal etwas ganz Anderes und Besonderes, dem Ausdruck zu verleihen, was das ganze Jahr über tagein, tagaus für so selbstverständlich erachtet und „eh“ vorausgesetzt wird. Das kann einem nämlich ganz schnell und auch unbemerkt aus dem Bewusstsein geraten, was man emotional und sozial an einander hat, man nimmt es halt einfach als gegeben an und verabsäumt gerade dadurch die feine Aufmerksamkeit für den Anderen, ja, auch für sich selbst – und somit für das Lebendige, das wir mit einander haben und das uns verbindet. Wenn ein Kind seine Eltern fragt: „Habt ihr mich lieb?“, würden wir ihm dann antworten: „Du bekommst doch „eh“ jeden Tag dein Essen!“ Hmm? Ihr versteht, was gemeint ist. 😉 Und zur nachhaltig ausdrücklichen Beziehungspflege wollen wir auch den Mitschnitt dieser Livesendung anschließend auf wunderschöne Vinyl-Style-CDs gebrannt unseren Geschenkmenschen in die Hand drücken – mit einem breiten Lächeln. Denn wir sind ein geiles Institut. Also, frohes Fest! 😀

 

Vorweihnachtliche Soundbastelstunde

Podcast/Download: Artarium vom Sonntag, 9. Dezember – Willkommen zur Herbergsuche des unsteten Geistes zwischen Glühweinstand und Lamettahängen, zur alljährlichen Kunnst-Schutzimpfung gegen den Advent-Eventkrampf – im Schatten der Mozartkugel! Wir basteln uns eine eigene Stimmung und erfinden uns selbst eine Andacht – mit etwas anderen Geschichten und auch mit gepflegter Hausmusik 😉 In Salzburg gibt es ja eh nur zwei Jahreszeiten – die Festspielzeit und die Adventszeit. Dieser Dualität wäre nur mit Unmengen von psychoaktiven Substanzen zu entkommen, also erschaffen wir euch im Sinne der Volksgesundheit die alternative Wirklichkeit zum Anderssein mit Zeitbezug: „Ich möchte diesen Teppich nicht kaufen, bitte! Gute Reise!“

Heiliger Bimbam! Was haben wir nicht schon alles aufmarschieren lassen und zu legendären Weihnachtssendungen verbraten – von ersten Wein-Nächten mit Laibach und Andachtsjodler über Uwe Dicks „Der Öd“ inmitten tobend lauten Adventfeiern bis hin zu Klaus Kinski auf „Jesus Christus Erlöser Tour“ mitsamt unserem eigenen Nachtfahrt-Video. 🙂 Diesmal durchbrechen wir selbst die letzten Erwartungen an das übliche Eventsingen indem wir am „Christgsindlmarkt“ gleich den Eventkrampf anzünden. Gut zu hören am Freitag, 14. Dezember ab 22:00 Uhr. Einige Einblicke in die diesbezüglichen Basteleien gibt es hier vorab zu erleben!

Einen Event-Adventkalender der engagierteren Art hat unsere liebe Kollegin Teresa Reiter gemeinsam mit lesebegeisterten Freund_innen ins reale Leben gerufen: Ausgehend von der Facebook-Initiative „Eine Zukunft für die kleinen Buchhandlungen“ gibt es im heurigen Jahr erstmals den Advent-Eventkalender „Weihnachten in kleinen Buchhandlungen“, welcher allerlei Veranstaltungen bei den literarischen Nahversorgern unseres Vertrauens ankündigt und uns dabei täglich mit kleinen Überraschungen wie etwa Gedichten oder Online-Buchgutscheinen beschenkt. Diese gelungene Idee zur feuchtfröhlichen Förderung des persönlichen Bucherwerbs im gemütlichem Rahmenprogramm ist uns einen eigenen Beitrag wert! Und einen Gastkommentar von Professor (für eh fast alles) Günther Paal zum Thema Dichten und Alkohol (das dionysische Prinzip) 😀

Womit wir einigermaßen elegant zur Präsentation unseres Adventgeschenks gelangt sind: Es handelt sich dabei um locker flockiges Schneetreiben der einstmals als Skaverda bekannten Musiktriolade, welche nunmehr als Manchester Snow in den Wäldern der Umgebung ihr sinnlich tanzbares Wesen treibt:

Und das ist aber sowas von nicht umsonst! Geradezu naturbesoffen macht uns ihr Video zur neusten Single „Forrest Lane“, das wir euch alsdann mit dem größten Vergnügen vorstellen wollen – als Radioweltpremiere! Desto besser trifft es sich da, dass Manchester Snows bewährter Bassmann Marvin Sillner gleich livehaftig im Studio zugegen ist, zumal er auch gerade mit uns gemeinsam an der kommenden Nachtfahrt herumbastelt! So – und was hat das alles jetzt eigentlich noch mit der jahreszeitlich pflichtschuldigen Andacht zu tun? Gute Frage! Ich bin allerdings zuversichtlich, ihr werdet das schon „aus dem Kontext heraushören“ 😛 Und so beschließe ich die heutige Predigt mit den heiligen Worten von Ewald Gerhard Seeliger:

„Wer nicht mit mir ist, der ist wider sich.“