Evanescence – The Open Door

Podcast/Download: Artarium vom Sonntag, 11. November – Dieses Mal: Das ganze Album in einer Geschichte, die so persönlich, so individuell, so emotional ist wie eigentlich all unsere Begegnungen mit jener Musik, die uns berührt, fasziniert, begleitet und auch prägt. Musik, die uns Gänsehaut verursacht, weil sie uns in einem besonderen Moment unseres Lebens so wiederspiegelt, dass wir uns in ihr erkennen können. Musik, durch die wir zum Bewusstsein über uns selbst erwachen, weil wir uns durch sie und in ihr auf einmal so spüren wie noch nie zuvor. Ähnlich gelagert war wohl die Grundidee der Ö3-Musicbox-Pioniere, die in ihrer Reihe „Die komplette LP“ jeweils auch Schallplatten vorstellten, die ihnen unmittelbar nahe gegangen waren. Genau jene Musik, die sie persönlich begeisterte, überzeugte, verrückt machte – die sie einfach nicht mehr los ließ. So hat sich das damals angespürt, als Radiomachen auch beim ORF noch lustig und experimentell war und „der kurze Weg von der Operation zum Ergebnis“ (Günther Paal) noch nicht in Professionalismus und Institutionalisierung absoff und erstickte.

Ganz in diesem Sinne servieren wir diesmal das Album „The Open Door“ der amerikanischen (ja,ja!) 😉 Alternative-Band Evanescence. Ein Album, das für den lieben Chriss eine ganz eigene Bedeutung entwickelt hat und ihn seit seiner Entdeckung begleitet und inspiriert. Und genau das beschreibt er hier in seiner Einführung – aus seinem eigenen Erleben:

„Mit 14 (in meiner Emo-Phase) habe ich mich sehr zurückgezogen, war allein, freiwillig allein, und mir ist es gut dabei gegangen. Ich wollte das so. Ich fing an meine ersten Gedichte und Songtexte zu verfassen, war sehr in meinen Gedanken und Träumen versunken. Ich ging oft in der Nacht spazieren, froh darüber niemanden zu sehen und ich mied den Kontakt zu anderen. Bis auf einige wenige bei denen es egal war wie verträumt und verwirrt ich auch war. Unter anderem Sabal, zu dem ich mittlerweile keinen Kontakt mehr habe…

Irgendwann zeigte er mir ein Lied namens Bring Me To Life von Evanescence vom ersten Album Fallen. Das Klavier, die hohe sehr getragene Stimme und dazu die heftig verzerrten Gitarren. Ich hab mich sofort verliebt 😉 Youtube brachte mich dann auf das zweite Album The Open Door und es kam mir vor, die Musik hat mir wirklich eine Tür geöffnet. Zu etwas was ich bisher noch nicht kannte, etwas Neuem, Interessantem; ich konnte mich einfach in diese Tiefe fallen lassen. Also zog ich los in den Saturn und fand die CD, welche mich seither begleitet. Mal stärker, mal schwächer.

Schon allein das Albumcover: Die Sängerin Amy Lee -gekleidet in ein langes, wallendes, weißes Kleid- steht vor einer riesigen geöffneten Tür. Man sieht einen dunklen Himmel und in der Tür sind seltsame Zeichen eingraviert. Sonst ist alles dunkel.

Das war die Ästhetik, die so ganz genau mir entsprach und in die ich mich seither einhülle wenn ich male, schreibe oder singe und die mich so sehr fasziniert. Das Dunkle, Abgründige. Schmerz, Angst, Panik, Verzweiflung, Depression, unerfüllte Wünsche und Hoffnungen, Liebe die nicht existieren kann…

Mich traf das Album sehr elementar. Ganz tief unten in meiner Seele. Das Album spiegelte meine Einsamkeit wider, meine Träume und Vorstellungen, meinen beginnenden Kampf mit dem System, meine erwachende Poesie, meine Bilder die ich sah, wenn ich meine Augen schloss. Und das tut diese CD immer noch. Fünf Jahre später. Und mittlerweile empfinde ich die Musik anders, intensiver, ich lasse mich mehr auf die einzelnen kleinen Details ein, auf den Text, die Art wie Amy Lee singt, diesen einen Klavierton der das ganze Lied trägt, diesen einen Schlussakkord der Gitarre!

Für mich ist das Album sehr durchkonzipiert, sehr rund, ein ganzes perfektes Werk, großartiger Künstler, die einfach die Schönheit aus ihrer Seele lassen. Und wie ich schon weiter oben geschrieben habe, spricht mir das Album sehr aus meinem Herzen, durch die ganzen Dinge, die es in mir bewusst macht. Ich hab es erst wieder entdecken müssen, beim Malen eines frustrierten und dennoch sehr starken Selbstportraits. Inspirierend, schwarzromantisch, düster und abgründig und dennoch hoffnungsvoll, voller Liebe, nie enden wollenden Träumen und der Suche nach einem Weg…“

Und so wünschen wir euch beide viel  Spaß damit (und auch innere Einkehr) 😀 Wir sind auf jeden Fall ein geiles Institut und das Passwort für die vollständige Sendungskopie (inkl. Musik!) gibts auch von uns. Ach ja – fast hätt ichs vergessen: ACHTUNG – diese Sendung hat ÜBERLÄNGE und dauert daher etwas über 59 Minuten! Und zur Nachtfahrt gehts hier ->

 

Wanderbleibe und Trommelfeuer

Podcast/Download: Artarium vom Sonntag, 28. Oktober – Wir gehen wandern um zu bleiben. Wir spazieren intervenieren. Ha! Endlich mal wieder eine vortreffliche Idee für nichtkommerzielle Spontankunnst in ansonsten mehr oder weniger öffentlichen Räumen. Die Wanderbleibe (Konzept von Friedrich Rücker und Kolleg_innen aus dem Kunstverein Salzburg – Künstlerhaus) ermöglicht es Kunstschaffenden sowie Interessierten, den ansonsten stinkfaden Nationalfeiertag bewusst jenseits von Mainstream und Mozartkugel zu „begehen“ 😀 Den Flyer und die Wanderkarte mit Stationen für die Zeit zwischen 10 und 19 Uhr gibt es als Download. „Ziel ist es die Kommunikation unterschiedlicher spontaner privater Initiativen anzuregen, zu fördern und spielerisch alternative Modelle urbaner Kommunikation jenseits kommerzieller Veranstaltungen auszuloten.“ Chapeau! Das können wir uns keinesfalls entgehen lassen – ganz im Gegentum:

Auf freundlichste Einladung von Chili & the Whalekillers werden Chriss und ich beim „Avantgardinien“ in der Jahnstraße 18 mitwirken: Jede Person, die dort bei der Klingel „Landesatelier“ Einlass begehrt, installiert sich sodann selbst mitten in eine fluktuierend junge Leseperformance – und…

Das ist ja gerade das Spannende! Immerhin ist dieses Atelier von Kathrin Huber ansonsten ein abgeschlossener Schaffensort, der allerdings an diesem 26. Oktober zwischen 12 und 17 Uhr in gewisser Weise – und in allem Respekt natürlich 😉 – zu einer öffentlichen Interaktionszone erklärt wird. Und da kunnst dann auch durchaus reagieren – auf das Stattfindende. Oder selbst der/die Stadt-Findende werden. Wir werden uns an dieser Stätte auf jeden Fall endlich wieder einmal live ereignen und den dortselbst entstehenden Stream of Subconsciousness mit unserer tonalitären Textase ebenso kon- wie inspirativ anreichern. Sprich, wir werden da auftreten und etwas vor-, bestimmt aber nichts wegtragen! Wir werden durchaus dick auf- und einige Bewusstseins-Schutzschichten abtragen. Das dürfte sich dann – bei allem gebotenen Kontrast zu einer (un)gereimten Wirklichkeit – schrecklich schön mit den anderen Beiträgen vertragen. -> Kunnst Bio?

Ich freue mich besonders auf diese passende Gelegenheit, den 2005 eigens für einen Auftritt im „alten Mark“ in der Aignerstraße verfassten Text „Staatsvertragsfeier“ darbieten zu können. Denn diese bizarre Humoreske mit verteilten Rollen bedarf des speziellen Settings von auf Staatskosten Feiernden.

Also kommt vorbei – und feiert mit uns! Schauen wir doch einfach, was dabei heraus kommt. In der Sendung am Sonntag werden wir dann von unseren Eindrücken berichten. Womöglich wandern wir auch immer weiter – bleiben also wandernd – werden wahrlich wanderbleibend – und finden uns dann mit einem Mal im Studio der Radiofabrik wieder – zum gemeinsamen Abschluss des Anfangs vom Ende. Vergesst nicht das Allerwichtigste: Immer ist irgendwie inzwischen – und wenn nicht jetzt, wo dann? Dazu spielen wir die schönsten Schlagzeugsoli, Percussion-Tracks und Band-Introductions der letzten paar Jahre, denn solches hätten wir seit der ersten Trommelfeuer-Sendung mit Gerhard Laber im November 2008 eh schon längst wieder einmal tun sollen wollen können müssen… Anyway, immer ist auch Anfang – und wir sind ein geiles Institut 😛

Das Passwort zum unbeschnittenen Sendungsdownload (mit Musik!) gibts auf Anfrage!

 

Weiherer kocht – und singt!

Podcast/Download: Artarium vom Sonntag, 21. Oktober – Wir besuchen den bayerischen Liedermacher bei seinem Salzburg-Konzert am Samstag, 20. Oktober in der Veranda-Bar vom Mostwastl (Beginn 20:15 Uhr, Eintritt frei!) und kredenzen euch Tags darauf einige Spezialitäten aus seinem Liveprogramm. Der Weiherer wäre nämlich nicht der Weiherer, wenn er nur Lieder machte – er ist zudem noch Musikkabarettist, Alleinunterhalter und oha, Kochkünstler! Demgemäß verraten wir euch in der Sendung sein Originalrezept für ein fulminantes „Broguto“, das wir natürlich selbst nachgekocht und verkostet haben. „Rebellion als Grundhaltung“ findet sich also beim kritischen Dialektsänger in bester Hans Söllner Tradition nicht nur im Liedtext, sondern auch in der Lebensgestaltung. Also im Kühlschrank. Im Kochtopf. In der Bratpfanne…

Denn da offenbart sich die Wirklichkeit – in der Nicht-Virtualität des Handfesten und im menschlichen Nährwert des Tatsächlichen. So ähnlich wie bei uns übrigens! 🙂 Wir machen ja nicht nur Sendungen darüber, dass wir keine Ahnung haben, worüber wir eine Sendung machen sollten – nein, wir stehen auch schon mal planlos in der Radio-Lounge herum, wo uns dann aus dem Regal mit den ganzen Promo-CDs die jüngst erschienene DVD „koana von eana“ vom Weiherer entgegen springt. Das müssen wir uns unbedingt anschauen, gute Idee, schon auf „offline live“ waren uns solche Gustostückerln wie „Mei CD beim Saturn“ oder „Scheiß da Hund“ aufgefallen.

Wenn uns jemand eine diesbezügliche E-mail geschrieben hätte – jo, mei – die wäre wohl höchstwahrscheinlich untergegangen. Wir brauchen das Echte und Unmittelbare, den Zufall einer persönlichen Begegnung – oder zumindest den eines physikalischen Bild- und Tonträgers. Wir machen eh schon Radio für Leute, die wir nicht sehen und deren Blog-Likes für uns einen Zahlenwert bilden. Zwischendurch darf es daher zum Ausgleich gern mal wieder zwischenmenscheln – oder riechen – und schmecken! Essts öfter mit einander, dann brauchts euch weniger missverstehn, so könnte man sagen. Oder – Kommunikation kommt von Kommune, nicht von Seminar. Das heilige Ritual gemeinsamen Verzehrs heißt nicht umsonst Kommunion. Auch wenn man berechtigterweise nichts von organisierter Religion hält. Was uns jetzt wiederum direkt zum „Broguto“ führt…

Wir mögen den Weiherer. Denn er ist einer, der uns gut tut. Mahlzeit! 😛

 

Live – Throwing Copper

Podcast/Download: Artarium vom Sonntag, 14. Oktober – Weil Ed Kowalczyk so eine geile Sau ist, spielen wir das Album „Throwing Copper“, mit dem die Alternative-Band „Live“ um 1994 weltbekannt wurde. Es geht uns dabei um die innere Stimmung, die Kraft und die Philosophie dieser Musik – auch als antidepressives Therapeutikum in herbstlich eingetrübten Nebeltagen. Und vor allem um jene für den damals gut 20-jährigen Sänger etwas eigenen Textbotschaften! Bereits auf dem 1991 erschienenen Debutalbum „Mental Jewelry“ verarbeitete Ed Kowalczyk spirituelle Erfahrungen und prophetische Visionen, die er als Jugendlicher bei der Lektüre von Jiddu Krishnamurti entwickelte. Mit dessen Philosophie verbindet uns der Grundgedanke „Truth is a pathless land“ – Es gibt keine Methode, keine Religion, keine Theorie, die uns „zur Wahrheit führen“ könnte – wir müssen unsere Wege selbst finden. In eigener Verantwortung…

Vor allem amerikanische Kritiker nahmen daran Anstoß, dass hier ein junger Mensch in der Pose des Predigers mit abgeklärten Innerlichkeiten vor sein Publikum trat. Das seien doch eher Probleme und Themen für die zweite Lebenshälfte, die so einem heranwachsenden, also „unreifen“ Rockmusiker schlecht zu Gesicht – oder gar nicht erst zustünden. Was? Die haben auch schon länger nicht mehr gut georgelt 😛

Der ebenfalls recht selbstexperimentelle Revolutionär Rudi Dutschke bemerkte 1967 zu solcherlei unhinterfragten Denkvorgaben: „Es wird nichts vorgezeichnet. Das Vorzeichnen ist ja gerade das Kennzeichen der etablierten Institutionen, die den Menschen zwingen, etwas anzunehmen. Unser Ausgangspunkt ist die Selbstorganisation der eigenen Interessen und Bedürfnisse…“ Zurück zu Ed Kowalczyk und warum er für uns eine dermaßen geile (Rampen)sau ist: Indem wir unseren eigenen Eindrücken folgen und dem nachspüren, was er in seinem Schaffen darlebt und verkörpert, können wir uns nur möglichst ohne vorgefertigte Meinungen und Urteile auf seine Live-Darstellung einlassen:

Dazu empfehlen wir unbedingt diese drei YouTube-Videos anzuschauen – vielmehr mit den Augen des Herzens wahrzunehmen: Lightning Crashes vom Tibetan Freedom Concert 1999 – und auch noch I Alone (mit Improvisation) vom selbigen Auftritt – sowie unbedingt die Unplugged-Version von All Over You mit den wunderbaren Lyrics!

Das Passwort für den Sendungsdownload gibts wie immer auf Anfrage – und in der Sendung gibts auch echt kräftig was auf die Ohren 😀 Diesmal von Norbert, Chriss und Flobi-wan. Wir sind ein geiles Institut…

 

Das falsche Herz

Podcast/Download: Das Artarium vom Sonntag, 30. September präsentiert den Filmemacher Cajetan Jacob – im Livegespräch über seinen brandneuen Film „Das falsche Herz“, der hier in Salzburg vom 5. bis 13. Oktober im Mozartkino gezeigt wird. „Wer sich den Film ansehen möchte sollte besser starke Nerven mitbringen. Das Falsche Herz verzichtet weitgehend auf Hollywoodklischees und setzt auf ruhige Bilder. Das tut der Spannung allerdings keinen Abbruch: Schreckhafte Gemüter finden sich gerade im letzten Drittel des Films schnell vor den Kinotüren wieder.“ So steht es etwa auf Vorarlberg Online. Und Cajetan selbst schreibt dazu: „Unser Film ist ziemlich harter Tobak.“ Dabei kommt einem diese Geschichte von einer lesbischen Liebesbeziehung im Umfeld der skurrilen katholischen „Pöschlianer-Sekte“ zunächst ziemlich anheimelnd entgegen, etwa mit wunderschönen Stimmungsbildern längst untergegangener ländlicher Idylle…

Man fühlt sich auch durch das gemäßigte Tempo der Szenenfolge in einen Heimat- oder Historienfilm mit einem leichten „Werner Herzog Touch“ versetzt und bewundert die schon fast überirdisch anmutenden Lichtstimmungen, die an Waldwanderungen und Spätherbsttage erinnern.

Doch unter der Oberfläche lauert unmerklich das Grauen. Und es ist keinesfalls ein plakatives Grauen, möchte man meinen! Langsam, aber sicher kippt dieser Film auf eine schiefe Ebene und steuert einem Abgrund entgegen, den man nicht für möglich hält (oder den man lieber nicht als folgerichtig und konsequent erkannt hätte!) Alles trägt in sich etwas Anbahnendes, etwas zunehmend Fortreißendes, etwas Unausweichliches – und das wartet und wirkt in jeder Andeutung. Nicht genug, dass sich inmitten der volksgläubig frömmelnden Umgebung eine durchaus handfeste sexuelle Liebesgeschichte zwischen einer Adeligen und ihrem Dienstmädchen entwickelt, die mit dem Fortgang der Handlung immer fordernder, elementarer und bedeutsamer wird. Nein, auch das katholisch-abergläubige Geistesgefüge der Dorfbewohner ringsumher gerät durch manipulative Machenschaften des Hilfspfarrers Thomas Pöschl und seiner Anhängerinnen immer mehr durcheinander und es entstehen so grausame Geheimrituale, dass man nicht mehr zu erkennen vermag, was zuerst da war – die Religion oder der Irrsinn.

Alles vermengt sich und zieht uns wie in einem Strudel zum Höhepunkt. Die zwei Handlungsstränge sind längst unentwirrbar mit einander verknüpft – und laufen doch nach wie vor langsam neben einander her. Wir leiden mit und wollen die verwegene Hoffnung nicht aufgeben!

„Das falsche Herz“ (Interview) ist ein wesentlicher Film, der sich nicht scheut, in unangenehme oder besser weitgehend verdrängte Zusammenhänge einzudringen. In bester Michael Haneke Tradition seziert er allgemein für gültig, normal und richtig Gehaltenes, treibt es behutsam ins Extreme und betrachtet sodann die Entwicklung des Geschehens wie unter einem Mikroskop. Dabei widerfährt einem Erkennen und Verstehen ohne moralischen Prügel und ohne erhobenen Zeigefinger, sondern subtil zwischen den Zeilen als ein sehr weit hinten im Bewusstsein kaum noch wahrnehmbarer Prozess. Und das ist auch gut so – bei einem einerseits so brisanten wie andererseits derart durchdefinierten und phraseologisch zugequatschen Thema wie eben der Verrücktmachung des Menschen durch religiöse Wahnideen. Denn wo fängt sie an, die perfide Durchdringung des menschlichen Gewissens mit Begriffen wie „sündhaft, schmutzig, schlecht“ – und wie weit reicht sie, bis in unsere Zeit, diese überhebliche Verunglimpfung menschlicher Sexualität und Selbstbestimmung im Namen irgend einer „höheren“ Idealvorstellung?

PS. Das könnte euch auch interessieren – die Sendung „Evangelische Deformation“ mit Eindrücken von Michael Hanekes Film „Das weiße Band“. Und ein Passwort zum Download der ungekürzten Sendungskopie gibt es wie immer auf persönliche Anfrage! 🙂

Unter der Obrigkeit

Podcast/Download: Artarium vom Sonntag, 23. September – Freihändiger Versuch zu Hierarchie und Untertänigkeit an mehreren Fronten gleichzeitig – am Beispiel der drakonischen Bestrafung von Pussy Riot wegen ihrer provokanten Kunstperformance in einer Moskauer Kathedrale oder auch der obrigkeitlichen Umbauplanung des Überfuhrstegs in Salzburg durch das Bauressort von Stadträtin Schmidt. Wie hängt das neofeudalistische Herrschaftsverständnis von „demokratisch gewählten Volksvertretern“ mit den verinnerlichten Glaubensinhalten und Vorstellungen einer „göttlichen Weltordnung“ zusammen, in der ganz oben an der Spitze der Macht ein allwissendes Wesen knotzt und von oben herab Befehle erteilt – über unsere Köpfe hinweg? Und so werden kritische Provokationen oft ganz schnell zur Blasphemie…

Im Angesicht solch versteinert wirkender Hierarchiestrukturen, wie sie uns auch in der Architektur vor Augen geführt werden, da fragt man sich: „Was nützt eine künstlerische Intervention?“ Oder wie es Josef Hader ausdrückt: „Wenn den Provokateur kein Blitz erschlägt, dann kommt halt auch kein Publikum.“

Kann man denn im ach so aufgeklärten Europa überhaupt noch provozieren – jedenfalls jenseits von islamkritischen Frauenfilmen oder Mohammed-Karikaturen? Aber versuchen wir uns trotzdem an ein paar kleinen Lästerungen – und spüren wir dabei den eventuellen Grenzen der Kunstfreiheit nach. Das gesunde Volksempfinden, Sitte und Anstand, öffentliches Ärgernis – oder religiöse Gefühle? Packen wir einmal den Schwanz des heiligen Aloysius als Adventkranzständer aus und behaupten wir frech, Peter Handke habe mit seiner Publikumsbeschimpfung den Ingeborg Bachmann Preis gewonnen. (Nein, das war Urs Allemann mit „Babyficker“ und es war der Preis des Landes Kärnten 😀 *muhaha*) Immerhin empfinden wir diese Sendung als widerständige Satire und wollen sie auch so verstanden wissen. Es lebe der postsowjetische Kapitalismus! Lyapis Trubetskoy – Capital 😉

Es ist schon eine wunderliche Welt, in der wir da leben. Ein ehemaliger KGB-Offizier regiert ganz Russland als „lupenreiner Demokrat“ (Zitat eines lupenreinen Hartz IV Gebers) gemeinsam mit der Staatskirche und quasi diktatorisch. Und eine Stadträtin der ÖVP verfügt über die Interessen der Menschen hinweg die Vollsperre des Überfuhrstegs während der gesamten Umbauarbeiten im kommenden Jahr, so als wäre sie nicht eine beauftragte Dienstleisterin der Stadtbevölkerung, sondern die Baumeisterin eines Barockfürsten, der schon mal das eine oder andere Stadtviertel planieren lässt, weil ihm gerade danach ist, sich mit ein paar repräsentativen Plätzen und Lustgärten zu verewigen. Hallo? Leben wir denn schon wieder im Geist des Ständestaats – in dem ein paar ehemalige Offiziere gemeinsam mit der Staatskirche das ganze Land quasi diktatorisch regieren? Aber nein doch – der Kirche ist die Überfuhr ohnehin gleichgültig und auch Frauen ohne Militärdienst dürfen heute in der Stadtregierung über die Bedürfnisse der Betroffenen hinweg bauen lassen, wie es ihnen gerade mal so vorkommt. Aussendung der Bürgerliste!  Wir wagen uns unter diesen Voraussetzungen kaum vorzustellen, wie gut man nach der Renovierung auf der geplanten „wellenförmigen Abdeckung des Mittelteils“ sitzen wird können. Das will aber eh niemand, oder? 😛 Wir werden also weiter dran bleiben müssen…

PS. Das Passwort zum Anhören der gesamten Sendung inklusive Musikbeiträge und Audio-Collagen gibt es – wie immer gern – auf Anfrage!

Mantus – Requiem (Das ganze Album)

Podcast/Download: Artarium vom Sonntag, 16. September (ACHTUNG ÜBERLÄNGE!) – Ganz im Sinne des Work in Progress Schwerpunkts in unseren Sendungsarbeiten präsentieren wir euch diesmal das Konzeptalbum „Requiem“ der deutschen Band Mantus, einem von mehreren Musikprojekten des berufenen Lyrikers Martin Schindler. Vier der Titel dieses stimmigen Liederzyklus fanden nach genussvollen Anhören Eingang in die Playlist der Nachtfahrt-Jubiläumsausgabe „The Soul is a Bird“ – geht es doch um eine Reise in die Abgründe der Innenwelt, um die Begegnung mit dem eigenen Schatten. „Sterne“ – „Labyrinth der Zeit“ – „Klang der Stille“ und „Massiv“ wurden strukturelle Bezugspunkte zur inneren Entwicklung des Reisenden – und sind als wiederkehrende Momente kraftvollen Innehaltens in jeweils einer der vier Stunden zu hören.

Nachdem wir aber nicht nur Einblicke in das Entstehen unserer Sendungen vermitteln, sondern auch Gelegenheiten zum Miterleben und Nachvollziehen schaffen wollen, laden wir euch ein, dieses atmosphärisch dicht erzählende Musikwerk auch nachträglich noch in seiner organischen Gesamtheit – zu bereisen, zu erleben – und einfach zu genießen…

Das zahlt sich nämlich aus, zumal die Texte von Martin Schindler, abwechselnd von ihm selbst und von Sängerin Thalia vorgetragen, in ihrer durchdachten Auswahl und Reihung eine konzeptiv stringente Gefühlsgeschichte von Außenseitertum und Mut zur Verweigerung bilden, die zudem noch in eine dichte klangliche Atmosphäre voll tröstlicher Düsternis und trauriger Weisheit um die Begegnung mit den letzten Dingen eingebettet wurde.

Hier geht es um weit mehr als eine Pose – oder das oft allzu mühsam zelebrierte Bedienen der Befindlichkeiten eines speziellen „schwarzen Menschenschlags“. Natürlich gibt es tatsächlich allerlei Anklänge und Stilzitate zwischen Samsas Traum und Lacrimosa – und in diversen Rezensionen der etwas seichteren Art auch jede Menge Genrezuschreibungen von Goth Metal bis Neue deutsche Todeskunst.

Aber wir haben es ja nicht so mit dem „brav ins Schachterl scheißen“ – uns begegnet hier eine höchst zeitgemäße Interpretation romantischer Bildwelten, wie wir sie etwa aus Gedichten von Lenau oder Eichendorff kennen, sowie auch eine ganz und gar authentische Weiterführung der expressiven symbolistischen Todeskunst von Georg Trakl, dessen „Romanze zur Nacht“ schon früher von Mantus vertont wurde.

In diesem Sinne, lasst die Wichtigpäden nur weiter einsortieren, lest statt dessen lieber eine „Selbstrezension in eigenen Worten“ und hört einfach gemeinsam mit uns zu.  Ach ja, ein Passwort zum Nachhören der Sendungsaufzeichnung gibts gern auf persönliche Anfrage 😉

Apocalypse Duo

Podcast/Download: Artarium vom Sonntag, 9. September – Neues aus der Nachtfahrt-Werkstatt: Die kommende Ausgabe der Perlentaucher-Reihe wird nunmehr die Nummer XXIV sein – und das bedeutet, wir feiern mit ihr das (in Worten) VIER-jährige Jubiläum unserer freitagnächtlichen Themenreisen. Was für eine Entwicklung – von einer zweistündigen Musiksendung mit freihändigen Gesprächen über allerlei fiktionale Expeditionen durch die Aggregatzustände des Seins mit stets wechselnden Studiogästen – bis zur jetztigen, zweisam gestalteten Textmusikverdichtung mit Lesung, Liveperformance und spontaner Dramaturgie! Dies alles gibts demnächst wieder – am Freitag, 14. September, dem Anlass gebührend ganze VIER Stunden lang, von 22:00 bis 02:00 Uhr – unter dem schönen Titel „The Soul is a Bird“ in der Radiofabrik unseres Vertrauens 😉

Und nachdem wir uns bei dieser Annäherung am TOT.LEBEN der Dramaturgie von „Apocalypse Now“ bedienen wollen, bereiten wir uns auch schon rein äußerlich auf eine dementsprechend gefahrvolle, irrwitzige und im wahrsten Wortsinn grenzüberschreitende Mission vor. Darauf wollen wir euch neugierig machen!

All unsere Beiträge kreisen diesmal um eine ganz spezielle Art der Reise. Eine Expedition zu den Grenzen dessen, was wir bisher für wahr zu halten gelernt haben – über gesellschaftliche Gepflogenheiten und vermeintliche Ordnungen und Strukturen, über Gut und Böse, Licht und Schatten, über das Oben und Unten der Welt – und über uns selbst! Denn dieser wahrhaft psychedelische (also in bester Bedeutung bewusstseins-erweiternde) Jahrhundertfilm von Francis Ford Coppola schafft es, dass uns mit zunehmender Dauer dieses flussaufwärts führenden Trips die gewohnte Orientierung ordentlich um die Ohren fliegt. Und kaum steht man dann neben sich – mit einem irritierend offenen Ende, sonst nichts – beginnt man sich selbst und zugleich auch andere zu fragen, beginnt man zu phantasieren, wie es denn jetzt weiter gehen könnte…

Eine Reise in den Übergang, in die Verwandlung, in das vielleicht doch nicht so zufällige Zusammentreffen mit sich selbst – als dem, den man nicht kennt. Eine Einstimmung in die Musiken und Texte, die uns dorthin begleiten, die uns die Augen öffnen – und die uns neue Welten erschließen. Ein Anfang mit einem (immer wieder) offenen Ausgang…

Hiermit laden wir euch zu den gemeinsamen Vorbereitungen ein, die uns alle wie in einem Strudel tiefer und tiefer in den Dschungel hinein ziehen – zur Begegnung mit Colonel Kurtz – oder doch dem eigenen Schatten? Einige Eindrücke vom „Apocalypse Now Redux“ (den anzuschauen wir wirklich unbedingt empfehlen!) Ein paar Schwierigkeiten, englische Texte (etwa von Allen Ginsburg, Patti Smith, T. S. Eliot) situationsadäquat oder allgemeingültig zu übersetzen. Der Soundtrack zur nächsten Nachtfahrt, die wundersam abgründigen Gedichtvertonungen (Georg Trakl, Joseph von Eichendorff) durch Martin Schindlers Bandprojekt „Mantus“ – Erfinden wir uns ein Genre dazu, „dunkelblauen Samt-Metal“ womöglich – oder gleich eine neue Kunnstrichtung, in der es nur noch um den Prozess geht und überhaupt nicht mehr um ein Produkt 😀 Auch gut zu lesen: Apocalypse Solo

 

Apocalypse Solo

Podcast/Download: Artarium vom Sonntag, 26. August – Einige Einblicke in die verdichtende Arbeitsweise unserer Abteilung für Abgründiges und trotzdem Zuversicht. Was bewegt uns – und was wollen wir in der nächsten Nachtfahrt-Sendung „The Soul is a Bird“ ausdrücken? Welche Ströme werden in dieser 48. Ausgabe unserer Perlentaucher-Expeditionen zusammen fließen? Ein Aufsatz von Friedrich Heer etwa, entstanden Anfang der 70er Jahre, als Europa begann „mehr Demokratie zu wagen“ – die anregende Gedankenflut „Theologie nach Auschwitz?“ aus „Europa: Rebellen, Häretiker, Revolutionäre“ – Aber auch die Dramaturgie des zur selben Zeit ausgebrüteten Jahrhundertfilms „Apocalypse Now“ von Francis Ford Coppola, der in vielschichtigen Metaebenen den Wahnsinn von Vietnamkrieg und Imperialismus beleuchtet – und bricht…

Dabei wollte ich ursprünglich, frei nach Jochen Distelmeyer, der Frage „Wohin mit dem Hass?“ nachgehen, ähnlich wie Coppola frei nach Joseph Conrad „Heart of Darkness“ nacherzählt und dabei zur fulminanten Apokalypse in T. S. Eliots „Hollow Men“ gipfelt, rezitiert vom wohl jenseitigsten Marlon Brando aller Filme und Zeiten.

Nun ja, die Zeiten sind fürwahr beschissen und der militärindustrielle Komplex der Weltwirtschaftsgeschichte hat sich global dermaßen festgesetzt und eingebunkert, dass an wirksamen Widerstand nicht einmal mehr bei den aufständischsten Bergstämmen zu denken ist. Nichtsdestotrotz erfordert es die angewandte Psychohygiene, nach möglichen Metaphern von Hoffnung und Zukunft Ausschau zu halten, einfach um nicht bloß – mehr oder weniger dekorativ, demonstrativ, whatever – unterzugehen. Und während uns die Langstreckenbomber des Urheberächzstaats ihre Daisy-Cutter-Clusterbomben zum Ohrenbetäuben in die letzten freien Hörkunstcamps der Seelen-Urwälder scheißen – denken wir an balinesische Rituale und schreiben Gedichte.

Laurie Anderson erzählt in dem Stück „The Soul is a Bird“ von Feuerbestattung auf Bali, wobei alle Anwesenden in großen Jubel ausbrechen, sobald der Leichnam von einem hoch aufgerichteten, brennenden Turm mit ordentlich Schmackes in die Glut herab fährt und unzählige Funken hoch in den Himmel steigen.

Denn die Balinesen glauben, dass die Seele des Menschen ein Vogel ist, der zu Lebzeiten an den Körper des Betreffenden gebunden bleibt. Sobald der Tote aber nun vom Feuerturm fällt, schüttelt dies den Vogel frei und schickt ihn auf den Weg ins Jenseits, in den Himmel, zur Wiedergeburt… Und schließlich geht es ja auch bei jeder Interpretation unserer Hier-und-Jetzt-Wirklichkeit, bei all der Apokalyptik dieses Kultur-, besser Zivilisationspessimismus, der unsere eigenen Erfahrungen mit Conrad und Coppola verbindet, um die Suche nach der möglichen Auflösung, Synthese, Wiederauferstehung. Die Phantasie vom Phönix aus der Asche könnte eben doch viel wirklicher – und wirksamer – sein als die uns umgebenden Realitäten, so steinern sie auch scheinen mögen. In diesem Sinne!

Hier schließt sich dann auch wieder der Kreis zu Friedrich Heer – könnten wir nicht in unserem eigenen „Wagnis der schöpferischen Vernunft“ (so der Titel eines weiteren Buches) zu neuen Antworten, zu neuen Denkweisen, zu einer neuen Sprache gelangen auf unserer Reise ins Herz der Finsternis, um von den Feuern der Liebe zu künden und so dem Wahnsinn der Vernichtung zu widersagen? Denn „die Endlösung der Judenfrage ist längst in die Endlösung der Menschheitsfrage übergegangen“. Oder?

P.S. Dazu Rudolf Augstein at his best (im Spiegel 1967 zum Erscheinen von Friedrich Heers „Gottes erste Liebe“ – einer Geschichte des Antisemitismus von der Antike bis Hitler)

Als gäbs kein Morgen mehr

Podcast/Download: Artarium vom Sonntag, 19. August – Tanzen im Radio? Eine echte Herausforderung! Wir machen uns gemeinsam mit Leon Galjasevic auf die Suche nach jenem gewissen Funken, der die Produktivität in uns zu entfachen vermag, wenn er urplötzlich überspringt und zündet. Denn einfach nur über seine Leidenschaft – das Tanzen – zu sprechen, das wäre uns zu eindimensional gewesen. Aber etwas von seiner Ergriffenheit, seinen inwendigen Bewegungen und ihrem Ausbrechen in den Ausdruck zu vermitteln, spürbar zu machen und zu erleben – das erscheint uns der Idee eines Kunnst-Biotops eher zu entsprechen. Und Leon hat noch einiges mehr zu bieten…

Vor etwa vier Jahren entdeckte er den C-Walk (auch Crip-Walk, einen in den U.S.A. nicht unumstrittenen Hip-Hop Tanzstil, der ursprünglich aus der Gang-Kultur von Los Angeles stammt) und begann damit selbst zu experimentieren. Machen ja viele junge Menschen, da mal was ausprobieren und dort ein Video hochladen, hat eh Spaß gemacht – und weiter gehts in die nächste Szene, zum nächsten Projekt. Nicht so Leon, der irgendwo eine tiefere Begeisterung gespürt haben muss – und sich seither der Ausbildung im Hip-Hop Dance widmet. Und der die Tanzstile, die ihm da begegnen, nach seinem eigenen Gefühl weiter entwickelt.

Leon auf YouTube: C-Walk/How to save a life

„Ich tanze meinen eigenen Stil – entweder zu Hip-Hop oder zu modernen Stücken, aber auch zu Klassik.“ So beschreibt Leon seinen Tanz im ersten Schriftwechsel mit mir. Neugierig geworden klicke ich seinen Youtube-Channel durch und bleibe bei einem faszinierenden Song vom deutschen Singer/Songwriter Tim Bendzko hängen. „Ich laufe“ – getanzt vor romantischer Naturkulisse und fast nur mit dem Oberkörper, mit den Händen ausgedrückt! Das hat in all seiner lyrischen Kraft auf einmal ganz viel mit unserern Musik/Text Arbeiten speziell in der Nachtfahrt zu tun. Das ist schön, stark, verwegen, zart – und emotional sehr ansprechend…

Leon auf YouTube: Tim Bendzko – Ich laufe

Welcher kreative Funke zündet die nächste Stufe? Gehts mehr in Richtung Ausdruckstanz oder etwa Schauspiel? „Ich hab da schon einiges an Material für ein komplexeres Video, jetzt fehlt mir nur noch die richtige Musik dazu.“ Was könnte das sein? „Etwas, dass mich ganz stark berührt.“ Ja, natürlich:

Leon auf YouTube: Vincent Lee – Momentum

Und als ob das nicht schon genug wäre für ein anregendes Gespräch über die Grenzen der Genres und Generationen hinweg, lernen wir Leon, den Profi des selbstverständlichen Crossmedia-Auftritts zu guter Letzt auch als einen Lernenden kennen, den die rastlose Suche nach der jeweils nächsten Vollkommenheit umtreibt. Von Perfektion zu Perfektion strebend ist dem schöpferischen Menschen das Erreichen des letzten Zieles nicht vergönnt. „Ein Künstler, der mit seiner Arbeit zufrieden ist, der ist entweder kein Künstler – oder schon längst tot.“ Von wem auch immer dieses launige Zitat stammt, es trifft einen wahren Kern. Wir bleiben bis zuletzt unterwegs. Und das ist auch gut so, das hält nämlich die Spannung am Leben…

Was dann dabei heraus kommt, wenn man den Fokus beibehält und entsprechende Resonanz erlebt – das könnt ihr jetzt und hier bestaunen:

Leon auf YouTube: Lucia – Silence

Wir gratulieren! 🙂