Die letzte Hardcore Lesung 2010

Echt das Letzte! Und absolut das allerletzte Artarium 2010 zum Liebhaben, Runterladen und Wiederhören: jopa jotakin von und zy prexa liest – nein, zelebriert: Kopfsteinpflaster – Steinbruch, Hausfrauenvisionen und Ode an Dada. Live und Hardcore. Mit Musik!

Es begann alles am 23. Dezember im SUB Salzburg in der Müllner Hauptstraße bei einer Volxlesung zur Entweihnachtung. Daselbst warteten wir – und wie sich zeigen sollte, vollkommen zu äh Recht, auf einen gewissen Jopa. Der kam später, setzte sich uns dann zunächst einmal selbst vor – und dann seine – Texte?

Mit Fragezeichen? Auf jeden Fall! Texte als genereller Gattungsbegriff meinetwegen, handelt es sich bei Jopas Hörgewittern, Kopftheatern, Stimmkonzerten doch ursächlich um absichtsvoll aneinander gefügte Buchstaben, welche sich wohl auch aufschreiben, abdrucken und sogar leise lesen lassen. Zum Leben erweckt werden sie aber allemal am eindrucksvollsten, wenn das Hirn hinter diesen Anschlägen jedes Wort einzeln dem geduldigen Papier entreisst und es uns fleischgeworden in die Wirklichkeit schleudert. Das ist beste Performance-Psychedelik zum Mithecheln. Bitte legen sie, er oder es jedwede Sicherheitsgurte ab – es zahlt sich nämlich aus! Noch mehr gibts HIER zu hören und zu sehen.

Diese Sendung widmen wir auch heuer wieder in der bewährten Weise allen Friedensinvaliden, Schuldverweigeren und Weihnachtsflüchtling_innen.

Musik von Lene Lovich, Revolte Springen, Früchte des Zorns, Jello Biafra & NoMeansNo, Heinrich Beats The Drum.

 

                                                 Keep it Heartcore!

 

Weine Frohnachten!

Download: Das Allerletzte Adventsartarium “Ambros Augustin” vom 19. Dezember: “Des Leben überleb ma ned!” oder “Pestbeulen für Jedermann!”

Weihnachten und Tod – passt denn das zusammen? Natürlich, fragen sie die Freitod-Statistik und lesen sie den Jahresbericht ihrer Bundes-Schottergruben-Besitzerin. Trotzdem und gerade deswegen feiern wir zur Winter-Sonnenwende als schräges Fest des Überlebens den naiven Arche-Typen Augustin.

Zu diesem Zweck haben wir das gleichnamige Sing-Spiel von Ambros, Tauchen, Prokopetz von 1980 dem Massengrab der Aktualitätshektik entrissen und hauen es euch hiermit heftig ins Hirn. Humoreske Morbidität als zeitlose Überlebens-Kunnst. Wenn uns das Lachen erst im nimmersatten Hals zwischen Bank-Barock und Medien-Mumps stecken geblieben sein wird, haben wir zum Zerzweifeln unser selbst immer noch Zeit.

Zeigen wir lieber dem Zeitgespenst des Zweckdienlichen die Zunge!

Scheißen wir seinen Schreckbetrügern einen vollen Schüssel unkontrollierbaren Schmarrn zwischen die Zahnräder! Alles schläft, einsam lacht: die Parodie der beherrschenden Verhältnisse.

Charakter kommt eben doch von Karikatur.

 

Oder war es umgekehrt?

 

HipHop Partisanen:

Stream/Download ARTATARIUM vom 12. 12. und hinterfrag gemeinsam mit uns ein paar blöde Klischees zu HipHop als apolitischem Jugendkult: Generell Gewalt verherrlichende Gangsterpose oder gedeihlich Geschäft wie Gesellschaft fördernde Subkultur? Auf jeden Fall macho, homophob, sexistisch – und zunehmend faschistoid.

Ganz Gallien?

Dan Perjovschi, Künstlerhaus Sbg

Dan Perjovschi, Künstlerhaus Sbg

Ein gar nicht mal so kleines Globaldorf leistet aus purer Sturheit des Herzens und voller Mitgefühl fürs Kind im Säugetier hinhaltenden Widerstand gegen die Besatzung der Blechschädeln, Funktionstrotteln und Gewaltkasperln. Zum Beispiel die HipHop Partisanen

“Angesichts einer HipHop-Szene, in der sich sexistische, homophobe, faschistoide und nationalistische Tendenzen zunehmend verbreiten, wollen wir eine kritische Kraft aufbauen, um eine neue, subversive Bewegung zu schaffen. Ausgrenzendes und diskriminierendes Verhalten, welches in großen Teilen der Gesellschaft üblich ist, muss keineswegs im HipHop vorhanden sein. Wir können in unserer Kultur eigene Umgangsformen schaffen. HipHop – it’s ours!” Aus dem Partisan*innen Manifest 2005

Also hört mal einige Tracks – von Syndikat feat. Rudi Dutschke, Mr. Ivoree & BazillusPe, Koljah & TaiPhun, Steelbruch – alle von der Compilation HipHop Partisan Nr.1 – aber auch Manuel Normal oder Panik – und was uns (Norbert & Lorenz) dazu einfällt, wenn wir SELBSTBESTIMMUNG als Menschenrecht sehen und nicht als Sentimentalität

Und weil uns off record noch viel mehr einfällt, als in die knappe Stunde passt, müsst ihr wie immer zwischen die Zeilen spüren. Und weil ihr schon so groß seid, könnt ihr euch den Rest auch selber googeln – dies- undjenseits von Alekos Panagoulis oder GefängnisKritik

 

Ein Salzburger Adventsingen

Die Nachtfahrt/Perlentaucher Sonderausgabe vom 10. 12. ist derzeit aus urheberrechtlichen Gründen leider nicht online verfügbar. Es war eine grandiose Winterreise der etwas spezielleren Art: 4 Stunden, 3 Dichter, 2 Pilger, 1 Ereignis …

Unendliche Assoziationen unter adventlichem Abendhimmel. Wir nehmen die Ideologien reihenweise auseinander – vom regionaltypischen Individualismus über die menschelnde Wunschvorstellung “höherer Wesen” bis zum Jüngsten Gericht katholischer Prägung.

Von der Triebhausatmosphäre kirchlicher Jugendvergewaltung über das Parolen-Enemenemei linkslinker Berufsrevolutschionäre und den latenten Diktaturfetischismus der sogenannten Durchschnittsbevölkerung bis hin zur alkoholisierten Implosion sämtlicher sexueller Stereotypien des Säugetier sapiens.

Wir, das sind Norbert K.Hund und Christopher Schmall (Regie und Inspiration) sowie in Vertretung von Karl Heinrich Waggerl erstmals Uwe Dick, Wortmetzmeister und Sprach-Scharfrichter aus dem bayrischen Sauwald. So hören wir heute jenes bereits 1969 erdachte “Bio-Drama eines Amok denkenden Monsters” unter dem Titel “DER ÖD – Wechselfiebrige Anfälle von Weisheit, Torheit und Faschismus, eine volkskundliche Studie” – in 32 fein aufgeschnittenen Szenen, garniert mit Musik.

Eine etwas andere Herbergsuche inmitten unserer „perfekt blöd gemachten Rasse, die die technische Hinrichtung des Menschen nach wie vor schizophrenetisch als Fortschritt bejubelt“. Kreuzweise Gstanzln von Koljah & Taj Phun, Reel Big Fish, The Ramones, Puhdys feat Rammstein, Nutria Boyfriend, Mutter, NOFX, Eläkeläiset, Chumbawamba, Bernd Begemann, Fettes Brot, The Cure, The Goo Goo Dolls & Limp Bizkit, Syndikat (Nesti und Albino), Zupfgeigenhansel, Goethes Erben, Rev Hammer, Lou Reed, Katie Melua, Martin Klein, Peter Licht u.v.a.m. – mainly Folk, Rock und/oder HipHop.

 

Umrahmt von unseren Live-Einfällen und Zufällen entfaltet sich eine schaurig-schöne Dramaturgie, bei der man sich bis zum Erschrecken identifizieren und sogleich wieder wohlig in die vertraute Unbehaustheit des eigenen Seins zurück plumpsen lassen kann. Begleitet uns auf dieser zielstrebigen Irrfahrt ins Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit, die uns gerade deswegen auch die eigene Unverwechselbarkeit und Unverzichtbarkeit vor Ohren führen wird. Sicherheit? „As Lebn entgeht eich sicha – heit!“ Uns nicht, jedenfalls nicht heute. Denn: Wir sind ein geiles Institut!

 

 

Menetekel

“The words of the prophets are written on the subway walls…” Wie wahr – denken wir nur an die vielen O5 Graffitis während der Nazizeit. Oder an den genuinen Wahrheitsbrauch des “Maisteigschreibens” im Waldviertel – immer zur Walpurgisnacht, in der ja 1938 auch die Salzburger Bücherverbrennung stattfand.

 

Ko(s)mische Zufälle oder auch nicht, auf jeden Fall würdigt die Artarium Crew das allmonatliche Gemeinschaftsmalen in der Unterführung Alpenstraße diesmal ganz gezielt mit einer eigenen Performance. „Menetekel“ – Die Sprichwort gewordene Feuerschrift aus der jüdischen Bibel wird aktuell kunst- und sozialkritisch.

 

Aktionistische Zelebration des widerständigen roten Fadens in und jenseits der Graffiti-Szene – von kruden Parolen über Dadaismen und Murales – bis ins Hier und Jetzt, wo sich ein eigenständiger Salzburger Ausdruck entwickelt und seine Welt  zu gestalten sucht. …..

 

LETTER THERE BE ROCK oder ICH MAHN MAL – DU DENK MAL – die Frage lautet dabei immer: HEUTE SCHON GELEBT?

 

Am Sonntag, 5. 12. nachmittags kannst du es ja rausfinden, indem du es selber machst: Das Bild, das Leben, die Performance – den Unterschied! Zwischen der Geldgrenze des “guten Geschmacks” und der Schwerkraft deiner eigenen Phantasien und Wünsche. Hier ist dein intelektuelles Hirnlutschzuckerl.

 

Krone Of Salzburg

Die ARTARIUM Kunnst-, Kritik- und Satire Show zum 1. Adventsonntag vom 28. 11. 2010 zum Nachhören/Downloaden. Norbert K.Hund setzt der Kasperlgesellschaft die Krampuskrone auf und menetekelt sich einen Vorzeigefinger feurig…

Advent, Advent – die katholische Werbegrafik kommt einfach nicht los vom selbstironischen Sog der Missbrauchsberichte rund um die Pfarre St. Blasius. Gestern erst bestaunt und fotografiert. Satt, irre! Wohingegen Wollita, die Häkelpuppe der sexuellen Selbstbestimmung, vom Boulevard weiterhin verhöhnt werden wird.

„Die ganze Friedensstraße ist blaulila verwüstet“ stellte die Kronen Geschmackspolizei fest. Und das schon seit Anfang der 70er Jahre, ergänzen wir. Kunnsthysterischer Lokalaugenschein rund um die Herrnauer Kirche, dabei entdecken wir sogar die „Kunst am Bau“ von Prof. Gerald Stadlbauer neu…

Kleiner Vorgeschmack auf den Dezember: am 5. 12. verschönert die Pfoahjugend St. Krampus wieder mal unsere Unterfuhr. Dazu gibts Performance mit Live-Menetekel und Perlen vor die Säue. „The Words Of The Prophets Are Written On The Subway Walls“ Simon & Garfunkel 1964 – Graffiti Sbg Crew

Skero kommt…

ARTARIUM vom Sonntag, 21. 11. – Hier zum Mitnehmen und Wiederhören. Das etwas andere Kunnst-Biotop präsentiert: SKERO PERSPEKTIVEN EINES RIESEN

 

second hand – skero@flickr

Mutter, der Mann mit der Kunst ist da! Creative Media Crossover jenseits von Amadeus Awards und Kabinenparty (obwohl die ja durchaus auch fetzt!) Eher Anekdotisches vom Farbenhändler oder vom Levin Jam. Die etwas krassere Version von Grafflove. Dazu ein paar virtuelle Striche mit der Spraycan und Einsichten eines Veteranen der Hip Hop Culture auf österreichisch. Eine Entwicklung, die immer auch Grenzen hinterfragt und überschreitet, ein Work in Progress mit dem gewissen Anspruch verspielter Ernsthaftigkeit. Rhabarber, was immer wir darin sehen mögen. Der Typ ist gekommen, um was zu erzählen, basta.

 

Mit dankenswerter Unterstützung von Silvio Stögner sowie den gewohnt speziellen Soundschnipseln landen wir mit der Zeit am legendären Künstlerstammtisch und basteln uns zusammen die eine oder andere Zukunft. Future is a long drink. Also entwickeln wir halt schon mal ein paar Perspektiven!

 

Werte Welpentiere und sonstige Kasperlköpfe der Generation Facebook (schnö, schnö, schnö weida) Die leuchtgrün unterlegten Links im Text sind zum Anklicken. Da kann man dann mehr zum Thema sehen, lesen und erleben. Jo eh, Old School. Die Zeit ist nur dann eine, wenn du sie dir nimmst…

 

Dr. Murkes gesammeltes Schweigen

Norbert K Hund ab ins Studio! Heute live aus der Radiofabrik (ab 17:06 Uhr!) Hommage an einen meiner großen Sprachlehrer, einen der ganz großen Wahrnehmungs-Pioniere Österreichs in Wort, Bild und Film: Axel Corti (Der Schalldämpfer…) Diesfalls als Erzähler in „Dr. Murkes gesammeltes Schweigen“ von Heinrich Böll. Schnauze halten und zuhören!

Zum Wieder- und Wiederhören gibts mittlerweile folgende Möglichkeiten: Die Wiederholung im Programm der Radiofabrik (meist am folgenden Montag), die Ausstrahlung im Programm von Radio FRO immer am folgenden Freitag um 12:00 Uhr – und als Podcast und zum mit nach Hause nehmen hier im Cultural Broadcast Archive CBA. So wie in jedem Post auch heute der aktuelle Stream/Download Link zu dieser Sendug mit Axel Corti. Also dann…

Perlentaucher – Besuch beim Bären

Was tun in den letzten Wochen vor dem Winterschlaf, wenn es draussen schon zu kalt – aber innerlich noch zu hell ist? Zu unfertig, zu aufgedreht, ganz einfach zu wach – womit würdest du dir als BärIn denn die Zeit verteiben, damit du – „gähn“ – endlich einschlafen kannst?

Na, bär kann sich zum Beispiel ein paar MitbärInnen einladen und mit ihnen gemeinsam die Eindrücke des Sommers revue passieren lassen. Noch einmal fühlen, riechen, schmecken und im behutsamen Betrachten der Erinnerungen aussortieren, was für lange Träume taugt – und was nicht.

Und so ähnlich wollen wir drei Bären in dieser Ausgabe auch unsere Reminiszenzen ausbreiten – aber nicht nur an einen vergangenen Sommer, sondern gleich an drei ganze Leben, drei immer noch werdende Persönlichkeiten sowie drei individuelle Kunstauffassungen

Süffige Gespräche rund um Kreativität und Kasperltheater, Elektronik und Eklektizismus, Humus, Humor und Humanismus sowie natürlich die gute alte und allgegewärtige Kunnst – ja die mit den 2 n! Gut gebrummt von Markus Brandt, Markus Huber und Norbert K.Hund. Danach ins Denkmal, Luise poppen!

Diese Sendung experimentellen Charakters bietet Einblicke in den Hirnbaukasten nicht nur eines perlentauchenden Hundes auf der Fährte des Lebens. GefährtInnen durchs Dick und Dünn der Lebensgefahr – Projektwerkstatt im Werden und Geverwehen. Erklärungsbedarf? Hier klicken und selbst…

Das Artarium Myzel breitet sich aus: LINZ

Wir habens immer schon gewusst: Uns hält keine Landesgrenze auf. Geschweige denn die eines „guten“ Geschmacks! What 30 Million people say MUST be wrong! Wir kommen, Österreich:

So fest steht viel: Artarium On Air – jetzt auch in Linz im Radio FRO – und zwar jeden Freitag zum High Noon um Punkt 12e z’mittog auf 105,0 MHz (wonns im Stau steckts oda beim Kochn) Besonderes Zuckerl: jeden 2. Freitag im Monat gibts die Back-Edition einer selbstironischen Surrealsatire. Bon Voyage!

Diesfalls an dem Kommenden: „Bohemian Radiopsie“ feat. Nudelhund & Rattenmann. We are the Champignons of the World!

It’s all about the fucking Queen – Freddie Mercury, was hast du nicht alles angestiftet…

Von Dream Theater Zitaten inspiriert folgte ich eigenen jugendlichen Reminiszenzen an die subjektive Relevanz dieses 1975!!! definitiv mutig anderen Musikstücks, einer Taschenoper für Phantasieprinzessinen und Karamelritter, einer wohligen Zeitlupenexplosion für unbezwingbare Drachentöter an der Luftgitarre jedwedes und allerlei Geschlechts, vorwärts GeschwisterInnen, zur Selbst- und FROheit – es kostet nur  das eigne Leben…