Keine Angst vor großen Namen

> Sendung: Artarium am Sonntag, 21. September – Eine gewisse Abenteuerlust, Begeisterung, Neugierde – und auch eine Portion Unerschrockenheit kann beim Radio nicht schaden. Berührungsängste sind bei der Begegnung mit allerlei Berühmtheiten dagegen zunächst weniger hilfreich. Doch wie können wir im Umgang mit den großen Namen unsere Natürlichkeit bewahren, wenn wir während eines Interviewgesprächs eigentlich schon vor Ehrfurcht erschauern? Und wie kann es uns gelingen, nicht so fürchterlich automatenabgebrüht zu wirken wie viele der professionell gleichgeklonten Kolleg_innen vom kommerzamtlichen Nutzfunk? Ätzend allerweltstauglich und grundlos glücksbesoffen schwallern sie einem wie die Heizdeckenverkäufer ein Loch ins Hörn! Doch unsere lebendige Zwiesprache soll solcherner Zudröhnung entgegen stehen…

Theo und LauraZu diesem Zweck bitten wir den sonnigsten Newcomer des heurigen Jahres zum Gespräch: Theo Kämmerer, gerade einmal 14 Jahre alt, der in seiner Sendung THEOS RADIO LAB schon eine Reihe von beachtlichen Interviews hervorgebracht hat. So etwa mit Galileo Extrem-Reporter Harro Füllgrabe und „Sexualkabarettistin“ Danny Meschtscherjakov. Zudem besuchte er schon einmal ein Bestattungsinstitut, unter anderem mit Fragen zum Leben nach dem Tod im Gepäck – oder er lud sich seine zumeist jugendlichen Gäst_innen auch gleich zum Livegespräch ins Studio ein. Immer eloquent, neugierig, unbefangen und in einer fast schon zen-buddhistisch anmutenden Weise gelassen naiv (als ein Unwissender an der Erkenntnis interessiert), er scheint sich einfach keinen Kopf zu machen, ob er grad eine 13-jährige Sängerin zu Gast hat – oder ob er mit einem bekannten TV-Star telefoniert. Phantastisch 😀

Gastmoderator Norbert K HundUnd weil wir hier zur Zeit auch nicht gerade unterversorgt sind mit bekannten Namen in unseren Sendungen (gerade erst waren wir mit Brita Steinwendtner live aus Schlierbach zu hören), wollen wir einmal den Gemeinsamkeiten wie auch den Unterschieden unserer jeweiligen Herangehensweisen auf die Spur kommen. Dazu erzählen wir einander am besten erstmal von unseren gelungensten Radiomomenten. Und dann schauen wir, was wir in der nächsten Zukunft noch so alles vorhaben. So will ich zum Beispiel die zwei Sondersendungen für Freitag, 26. 9. vorstellen: Einerseits die einstündige Nachtfahrt-Zusammenschau „Auf der Flucht“ (zu hören ab 19 Uhr) und andererseits das dreistündige Perlentaucher-Special (ab 22 Uhr live) mit Misha Schoeneberg, der extra aus Berlin anreist, um bei uns und im Literaturhaus das frisch erschienene Album Poem – Leonard Cohen in deutscher Sprache vorzustellen, eine Hommage an den großen Künstler zu dessen 80. Geburtstag, die wahrscheinlich nur durch Mishas jahrelange Beharrlichkeit und Übersetzungsarbeit zustande kam. Für uns ebenso sehr ein freudiges Ereignis, wie auch eine gewisse Herausforderung… So. Mehr wird jetzt aber nicht verraten. Gehts doch endlich alle nach Hause!

 

Die Stimmen der Anderen

-> Download: Artarium vom Sonntag, 24. November – Wenn wir uns jenseits unserer eigenen Sendungen so umhören, dann stoßen wir mitunter auf akustische Kleinodien, die so gut zu hören sind, dass wir sie wiederum selbst gern mitteilen möchten. Seien es erstaunliche Stimmen und Texte, seien es freimütig vorgetragene Improvisationen, seien es sonstwie herzerwärmende Momente, Musikstücke, Mutausbrüche. In dieser Sendung erfreuen wir euch und uns mit einem saftig dampfenden Pott Püree aus Beiträgen von radiomachenden Kolleg_innen, gehaltvoll garniert mit eigenen Assoziationen und Spontanitäten. Denn jedwede Botschaft, die wir mit den Hörlöffeln aufnehmen, kann auch unserem Kopftheater Anlass geben, die eigenen Ideen wieder einmal ganz anders wahrzunehmen oder auch umzusetzen. Im besten Fall berühren sie uns einfach einen Moment lang im Inneren und lassen uns mit der Welt vereint entschweben. Wie würde der Fuchs gesagt haben? „Man hört nur mit dem Herzen gut.“ In diesem Sinne… 😉

Willkommen!Nehmen wir erstmal die Herausforderung an, einer gelungenen Textübertragung aus der Sendung Battle and Hum noch eins drauf zu setzen. Venus in Furs 3.0 quasi und des friedlichsten Battelns in der Stadt wird noch lange kein Ende sein! Würdigen wir sodann die Poesie der Langsamkeit inmitten betriebsamer Zeiten, nämlich die schönste Schilderung eines klarkalten Herbstabends aus dem Stadtteilradio Aigen (eine Sondersendung vom November 2012). Wenden wir unsere Merksamkeit zu bester Letzt auf einen Meilenstein menschlichen Miteinanders im Programm der Radiofabrik – die Sendung Hallo Nachbarland und deren allerjüngste Ausgeburt Hallo PUNKERLAND.

Ach, übrigens: „Seit ich selbst sende (und zwar zu einem nicht unerheblichen Teil genau das, was ich im Staatsfunk gern auch gehört hätte, aber nie serviert bekam) würdige ich die Sendungen der Kolleg_innen oft nur sehr punktuell, zumeist auf Feedback-Anfragen oder anlässlich von Co-Produktionen. Und wenn ich nicht gerade selbst am Playlist-Eindampfen, Interview-Schnitzen oder Toncollagen-Basteln für die Nachtfahrt und fürs Artarium herum brüte, dann läuft nächtens gern mal das Musikprogramm der Radiofabrik. Warum? Weil wir daselbst einen der niveauvollsten Musikmixe zu bieten haben, dessen ich in nunmehr über 50 Jahren jemals anhörig wurde. Chapeau, liebe Musikredaktion! Mit ein wesentlicher Grund dafür, weshalb wir im Großraum Salzburg bei den 19 bis 24-jährigen fast schon das beliebteste Programm sind. Ein Jammer allerdings, dass es (noch!) nicht möglich ist, derartige Vorzüge auch überregional anzubieten, auf welchem Weg auch immer…“ Norbert im November 2012 – so kanns einem gehen! Prosit 😀