> Sendung: Artarium vom Sonntag, 19. Mai – In der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte heißt es wörtlich: “Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.” Na dann nehmen wir doch gleich unser Menschenrecht “uns an den Künsten zu erfreuen” in Anspruch und veranstalten wir hier unsere eigenen Pfingstfestspiele. Das freie Radio bietet die Möglichkeit, Menschen mit Musik in Verbindung zu bringen und so dem tieferen Sinn jedweder Festspiele gerecht zu werden, nämlich “Raum für Kunst zu sein, die man so noch nicht kennt”. Genau dem widmet sich diese Sendereihe auch seit ihren Anfängen. Eine gute Gelegenheit zu einer kleinen aber feinen Musikfeierstunde, die Bekanntes in neuer Interpretation genauso vorstellt wie Entlegenes, das eben erst entdeckt wird. Pfingstfestspiele halt.
Eine Programmidee auf dem kurzen Weg vom Konzept zum Ergebnis umsetzen zu können, auch das ein Menschenrecht für den sich selbst verwirklichenden Künstler. Es muss nicht immer Hochkultur sein mit all den langen Vorlaufzeiten und den zahllosen Mitwirkenden. Von den gewaltigen Geldmitteln überhaupt ganz zu schweigen. Es darf ein mit wenig Aufwand erzeugtes Biotop sein “….. und irgendwann einmal zwischen Nachmittag und Abend kommen dort zwei Verliebte vorbei oder ein Dichterling – oder sonst irgendjemand, einfach Menschen, und die genießen das, denen sagt das was.” Kaum ereignet sich diese schwer fassbare Berührung, entstehen Gefühle, verknüpfen sich Synapsen zu neuen Verbindungen, tun sich bislang ungedachte Möglichkeiten auf. Ein bezauberndes Beispiel für so eine bio(u)topische Produktion ist der Song “Wann strahlst du?” von Erobique und Jacques Palminger, kongenial vorgetragen von der deutschen Schauspielerin Yvon Jansen im Hildegard-Knef-Stil. Über die Entstehung dieser Art von Musik kann man in diesem wie auch in jenem Artikel nachlesen …
Ich liebe die Träumer, die Aufbruchsgeister
Die überall Samen erkennen
Die Fehlschläge nicht zu ernst nehmen
Und immer das Gute benennen
Nicht die, die die Zukunft auswendig kennen
Begeisterung als Naivität anschau’n
Und dir ihre altbekannten Ängste
Als Ratschläge verpackt um die Ohren hauen
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen
Wann strahlst du?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen
Wann strahlst du?
Ich liebe die, die jeden Einfall ausprobieren
Der Erfahrung ein Schnippchen schlagen
Zwischen Misserfolgen heil hindurchschlängeln
Und deren Augen leuchten, wenn sie fragen
Nicht die, die denken, es lohnt sich doch nicht
Die alles schon immer gewusst haben
Die sagen: „Wozu? Es macht doch keinen Unterschied.“
Und ihre Neugier mit Erfahrungen begraben
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen
Wann strahlst du?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen
Wann strahlst du?
Ich liebe die, die staunen können
Über die Blume auf dem Schrott
Die lieber im Jetzt als im Morgen leben
Und die einfach austreten aus dem Trott
Nicht die, die im Vielleicht und im Irgendwann
Alle Energie vergraben
Und sich mit grauem Trübsinn
Ganz einbalsamiert haben
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen
Wann strahlst du?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen
Wann strahlst du?
Wann strahlst du?
Wann strahlst du?
Pfingstfestspiele oder Die Ausgießung des Esprit