The gipsy camp at Salzburg-Maxglan (1939-1943)

In 1939 the national socialist authorities createt a so-called gipsy camp in Salzburg. About 230 Sinti and Romanies werde imprisoned there. Men, women and children were forced into hard labour. Later on, they were deported to extermination camps. The existence of the gipsy camp faded from public memory after the end of war. Redaktion/Gestaltung: Georg Wimmer

Thomas …

Am Sonntag den 2. August 2009 verstarb Thomas Kupfer, plötzlich und ohne jedes Vorzeichen. Fassungslos trauern wir um einen Wegbereiter und Akteur von Radio CORAX, aber vor allem um einen guten Freund, einen freundlichen, tiefsinnigen und zugleich humorvollen Menschen. Als pragmatischer Visionär hat Thomas seit 1997 bis zum letzten Wochenende wesentlich dazu beigetragen, dass Radio CORAX sich so erfolgreich entwickeln konnte. thomas_kupfer.jpg
Gesellschaftliche Phänomene oder Missstände motivierten seinen scharfen analytischen Geist unterschiedlichste Projekte zu entwickeln. So ermöglichte er eine aktive Auseinandersetzung und bot gleichzeitig Interventionsmöglichkeiten. Seine Art die anstehenden Dinge anzugehen war einzigartig. Während für viele von uns das „Was & Wie“ anstehender Unternehmungen langsam Konturen annahm, konnte er schon Anregungen für die nächsten Schritte geben. Nie wirkte er dabei überheblich oder abgehoben, immer agierte er als Teil von uns.

Was dieser Verlust für das freie Radio in Halle, Deutschland und Europa bedeutet, ist im Moment nicht abzuschätzen. Für die Menschen, die ihn kannten und liebten, bleiben der Verlust, die Erinnerung und die Verantwortung, unsere gemeinsamen Ideen zu verwirklichen.

Die Trauerfeier für Thomas Kupfer findet am 15.8.09 statt. Weitere Details sind unter buero [ät] radiocorax.deDiese E-Mail Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, Sie müssen Javascript aktivieren, damit Sie es sehen können zu erfragen.

Kondulenzen und Nachrufe finden Sie über diesen Link.

Die Radiofabrik drückt den Kolleginnen & Kollegen in Halle unser Beileid aus.

Thomas Kupfer war der Projektleiter von „Niemals Vergessen – Ein Hörmahnmal“ bei Radio Corax.  Anfragen im Projektzusammenhang richten Sie bitte voräufig an b.winkler[ät]radiofabrik.at.

Schämen

Neun Jahre lang haben Eltern in Lübbenow in Brandenburg ihre geistig behinderte Tochter vor der Welt versteckt. Offensichtlich durfte das Mädchen das Haus nicht verlassen, nicht draußen spielen, nicht in die Schule gehen. Sie ist dreizehn Jahre alt und jetzt im Krankenhaus, weil sie in einem schlechten Pflegezustand ist. Wie in solchen Fällen üblich, ist von den Behörden niemand zuständig gewesen. Eine Dreizehnjährige, die noch nie zur Schule ging – das soll niemandem aufgefallen sein. Obwohl in unseren Breiten die Metamorphose vom Menschen zum gläsernen Staatsbürger schon so weit fortgeschritten ist.

Das ist aber eigentlich nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass es noch immer Eltern gibt, die sich ihres behinderten Kindes so sehr schämen, dass sie es verstecken! Das war doch einmal! Das kann doch im 21. Jahrhundert nicht mehr sein! In Mitteleuropa! Mitten in der Zivilisation! Verstecken die ihre eigene Tochter!

Dass Menschen mit geistiger Behinderung nicht in dem Maß anerkannt und akzeptiert werden, wie sie es werden sollten, ist mir klar. Sonst müsste ich mich ja nicht in der Lebenshilfe Salzburg engagieren. Aber dieses Weltbild, dass dir suggeriert: „Du musst dein behindertes Kind verstecken!“, habe ich für überwunden gehalten. Andererseits: Die rechten Wölfe heulen wieder lauter und dass aus deren Menschenbild Menschen mit Behinderung herausfallen, muss jedem klar sein. Die werden sich aber nicht mit Schämen und Verstecken begnügen, das muss auch jedem klar sein.

Für alle Organisationen, die sich für die Rechte von Menschen mit Behinderung einsetzen, heißt das: Am Ball bleiben! Nicht nachlassen! Auch wenn es sich in Lübbenow um einen Einzelfall handelt, es gibt noch viel zu tun.     

Michael Russ