Still Corners – Strange Pleasures

Artarium am Sonntag, 13. Oktober um 17:00 UhrImmer wieder anders … Sonst würd es uns auch langweilig werden. Also spielen wir das Album “Strange Pleasures” aus dem etwas anderen Musikbiotop “Still Corners”. Ich übersetz mir das in etwa so: Setzen wir uns in den einen oder anderen “ruhigen Winkel” des Weltgetriebes – und hören wir einfach nur zu, dem Gras beim Wachsen, der Luft beim Aufsteigen oder der Sonne beim Untergehen. Natürlich haben wir dabei alle möglichen Gefühle, eigene und auch fremde, vergangene, gegenwärtige – womöglich zukünftige? Ist das nicht ein “besonderes Vergnügen”, die Welt in uns und um uns herum von so einem “ruhigen Ort” aus zu betrachten? Und wenn es erst mehrere sind, Winkel wie Vergnügungen, dabei könnten uns die folgenden Miniaturen oder der Klang des Albums begleiten:

Still Corners - Strange Pleasuressommers letztes aufwallen : fliehen in die weite : fahrtwindsrausch : frei so frei : für kaum eine zeit und doch irgendwie ewig : so flüchtig dies gefühl so leicht in der schwere der dämmerung : nirgends ankommen wollen : reisend bleiben

einander die kehle geschnürt : unwissentlich : wir erblauen : uns bleibt nicht viel zeit

das bett zerrinnt nach allen seiten, doch mich schwemmt’s nicht davon : ich muss hier bleiben und wachen über alle nächte in denen du fern von mir bist : kein trost : jeder traum dreht sich um sich selbst

deine stimme knistert : am horizont explodiert ein wunsch

feuerfliegen sind leuchtkäfer sind glühwürmchen : wir irrlichtern zwischen ihnen : sehnen uns nach endloser nacht in der wir tanzen inmitten der flammen : gleiten, funkenbeflügelt

graue stadt voll bunter vibrationen : wir gehen ohne ziel, lassen uns ziehen, denken nicht nach oder vor : shiver and flow

meerwärts will das herz und sich der brandung entgegen werfen, ungebeugt und kühn : will untergehen, ein wenig untergehen, ein bisschen schweben bleiben nur

seltsam zurückgekehrt zu sein : kenne häuser, straßennamen, manch gesicht, doch wie in einem halbvergessenen traum : so fremd das vertraute : bin ich anders geworden, sehe also mit anderem blick das noch vorhandene damals oder veränderte sich alles andere ganz anders als geahnt?

im lichterflackern seh ich dich lachen : bässe lösen verkalkte gefühle : wir sind musik : jede faser will tanzen : wir wagen uns tiefer hinein in den rausch der nacht : was passieren wird wissen nicht mal die sterne

magnetischer moment : lichtstreifen wabern im augenwinkel : dicht gewebtes schwarz durch welches wir wege bahnen : wir sind still : wir sind still verloren : brauchen keinen retter : sind selig in der ungewissheit : wir genügen uns

den mondschein getötet : die sterne gelöscht : dem himmel die tiefe genommen : was ist wird werbung : ich glaube nicht an wunder aber an die macht der phantasie : noch gibt es so etwas wie hoffnung

sinken also in den äther : um uns tost die schöpfung : wirbelt, rast, zerbirst : wie im zeitraffer : wie in zeitlupe fallen wir hinauf, hindurch, hinweg : hinter den lidern blühende wüsten, ströme aus licht

wir erinnern uns an die zukunft : sie rauscht und flirrt

 

 

10 Jahre Tuning Up

Nun ist es bereits 10 Jahre her, dass die erste Sendung von Tuning Up am 6.10.2014 on air ging. Nach 160 Sendungen mit über 1180 Musiktiteln und insgesamt 9500 Minuten Sendezeit ist immer noch Potenzial vorhanden für weitere Sendungen. In der Jubiläumssendung wollen wir sowohl diese 10 Jahre als auch 100 Jahre Radio in Österreich feiern mit Musikstücken, die sich um dieses Thema gruppieren.

Nachzuhören unter: https://cba.media/679534

Whatever, Anyway

> Sendung: Perlentaucher Nachtfahrt vom Freitag, 11. OktoberZwei von uns beiden besonders gern benutzte Symbolwörter. Immer dann, wenn der Redefluss ans Unendliche aussagbarer Möglichkeiten gelangt und es daher notwendig wird, dass der Gesprächspartner selbst weiterdenkt und spontan-assoziativ in die schier unerschöpfliche Welt der Wortbilder “hineingreift”, um das “hervorzuformulieren”, was immer schon im Gefühl da war, jedoch noch nie als Sprache gesagt werden konnte, immer dann, wenn das Erzählen von Gedankenbildern an seine Grenzen kommt (weil die Bilderfluten zu vielgestaltig werden, um sie in Gleichzeitigkeit zu beschreiben), darf eine Kunstpause entstehen … Und danach als Überleitung von einem zum anderen, als Einladung zum Eigenen ….“Whatever” ….“Anyway” ….

Whatever, AnywayIndem wir uns also mit Sprache und mit den durch sie nach Möglichkeit auszudrückenden Empfindungen oder Seinszuständen beschäftigen, sind wir immer in zwei Richtungen unterwegs. Sowohl vom Gefühl her in die bestmögliche Ausdrucksform als auch vom Ausgesagten her in die ihm jeweils zu Grunde liegenden Aggregatzustände der Seele, des Geistes, des Lebenswhatever. Und genau so herausfordernd, wie ein sich bewegendes Lebewesen auf einem Bild einzufangen, ist es auch, die Regungen und Bewegungen des Lebens an sich als eine sprachliche Momentaufnahme darzustellen. Lebenslanges Lernen ist dafür die Grundlage, sollen doch Aufnahme und Wiedergabe des mitzuteilenden Gefühls mit zunehmender Erfahrung immer zutreffender und wirksamer werden, uns selbst wie auch den/die anderen berühren und so etwas in uns allen bewegen und bewirken. Wenn Stillstand den Tod bedeutet, dann bedeutet Unterkomplexität nur Langeweile.

Whatever, AnywaySchnitt. Was war zuerst da? Das Gefühl oder sein Ausdruck? Wir reisen also auch in der Zeit hin und her, vorwärts, rückwärts. Während wir uns voran bewegen zugleich in die entgegengesetzte Richtung”. Ursache und Wirkung? Wirsache und Urkung. Viele Andeutungen. Stellen wir uns die Fragen unserer Vorfahren, die sie ihr Leben lang unterdrückt haben, weil sie sonst nicht überlebt hätten? Zum Beispiel, ob wir überhaupt in dieser Gesellschaft leben wollen? Oder wie diese Gesellschaft beschaffen sein müsste, damit wir sie bejahen können? Wir mäandern durchs vorhandene ABC auf der Suche nach neuen Worten. Wir fühlen den Klang der weiten Räume zwischen LSD und DNA. Und Antworten? Unsere eigenen Akkorde in die sich ständig fortschreibende Symphonie des Lebens einbringen, ihre Harmonie aus Schrägklang und Erhebung durch ein paar unerhörte Wendungen, uns unserer Endlichkeit bewusst werdend, ins Unvollendete denken.

Whatever, AnywayIch sehe uns als Geschichten Geschichten, die wiederum Teil von anderen Geschichten sind und dabei zugleich eigenständig erzählte. So ist unsere Geschichte einerseits das, was uns erzählt, andererseits aber genauso das, was wir verändern, indem wir uns erzählen. Einschub: “Das ist ein toller Gedanke. Lass ihn uns ausformulieren! Und schauen wir gleich, was er mit uns macht.” Genau so funktioniert das Mediopassiv, eine Verbform oder ein die Handlungsrichtung bestimmendes Genus Verbi, das etwa wie im altgriechischen “Medium” bedeutet, das Subjekt (in unsrem Fall die erzählende Person) ist beides zugleich, also sowohl aktiv das Geschehen gestaltend als auch passiv die Auswirkungen desselben Geschehens erfahrend: Eine Geschichte, die wir erzählen, ist zugleich eine Geschichte, die sich uns erzählt. Und in diesem Vorgang verändert, ja verwandelt nicht nur der Erzähler die Geschichte, sondern eben auch die Geschichte den Erzähler. Und so weiter

Denn wenn sich eine Geschichte und ein Erzähler verändern, dann verändert das ja auch alle anderen, damit in Beziehung stehenden Geschichten und deren Erzähler. Von hier an wirds echt komplex und … whatever

 

lt94-bionik

Bionik

Was macht Bionik aus?
Welche Anwendungsgebiete gibt es?
Ist Bionik eine zukunftsorientierte Wissenschaft?

Darüber erfahren Sie Näheres in Berichten, Beispielen, Erklärungen und im Interview mit der Experimentalphysikerin Ille C. Gebeshuber („Österreicher/Österreicherin“ des Jahres in der Kategorie Forschung und Expertin für Nanotechnologie und „Maschinen aus dem Urwald“)

Link zu der in der Sendung erwähnten „Langen Nacht der Museen“: langenacht.orf.at