Originals und Covers vol. 2

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In der Zweier-Sendung Ende August – Anfang September 2016 beschäftigen wir uns wieder mit einem Interpretationsvergleich unterschiedlichster Songs. Diesmal haben wir keine Klassikoriginale dabei – die werden in einer eigenen Sendung präsentiert werden. Dafür wird aber die ganze breite der Rock/Pop-Musik abgehört und vorgestellt.

Folgende Paare gab es in Sendung 1 zu hören:

Otis Redding   vs.   Aretha Franklin  –  Respect
Nine Inch Nails  vs.  Johnny Cash  –  Hurt
Them  vs.  Patti Smith Group  –  Gloria
Murray Head   vs.  Laibach  –  (Jesus Christ) Superstar
Gloria Jones  vs.  Soft Cell  –  Tainted Love

Die Sendung kann nachgehört werden unter: https://cba.fro.at/323063.coveroriginal 2

Folgende Paare gab es in Sendung 2 zu hören

Elvis Presley  vs.  John Cale  –  Heartbreak Hotel
The Family  vs.  Sinead O’Connor  –  Nothing Compares 2 U
Eurythmics  vs.  Marilyn Manson  –  Sweet Dreams
Erik Esterbauer  vs.  Paul Arzt  –  End of Summer
Mary Martin  vs.  John Coltrane  –  My Favourite Things

Diese Sendung kann nachgehört werden unter: https://cba.fro.at/323332.

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Mädchen Überfluss

> Sendung: Artarium am Sonntag, 28. August – Hinter den Kulissen der Radiofabrik werken zahlreiche Weiblichkeiten an ihrem gedeihlichen Stattfinden. Hätten wir hier eine Frauenquote, dann wäre dieselbe längst übererfüllt. Wobei es bei der Myzelpflege eines so vielschichtigen Organismus wie des Radiofabrik-Teams ohnehin nie um willkürlich festgelegte Quoten gehen kann, sondern vielmehr um ein ausgewogenes Funktionieren im Sinne von Vielfalt, Vielseitig- und Vielstimmigkeit. Oder eben auch Vielsprachigkeit, womit wir fast schon beim Kern (nein, nicht beim Bundeskanzler) der heutigen Sendung anglangt wären. Wir wollen euch nämlich unsere neue EU-Freiwillige Kawtar El Moutawakil aus Italien vorstellen, welche nicht nur (wie sich ja denken lässt) Italienisch spricht, sondern darüber hinaus noch Französisch, Englisch und Arabisch.

Laura und KawtarMa forse ancora non è cominciata
aldilà e di qua della barricata
ci sono mari che non si possono toccare
ci sono lingue che non si possono capire
Tu non conosci il mondo
tu non conosci me
c’è un bene più profondo
nascosto dentro me dentro te
Sia benedetto questo mondo
sia benedetto questo incontro
sia benedetta questa vita
che molti pensano sia infinita

Antonello Venditti (Video)

Endlich können wir wohl auch diesem kryptisch-philosophischen Songtext seine surrealen Geheimnisse entlocken – vielleicht nur, um sie dann erst recht so sein zu lassen, wie sie ursächlich gemeint waren – geheimnisvoll nämlich. Denn genau darum dreht und angelt es sich auch springenden Punkts in unserem “Incontro culturale”, in dem wir dem Geheimnis des Verschiedenen im Gemeinsamen (oder umgekehrt) nachspüren. Unter tatfreudiger Mithilfe der bald schon nicht mehr Auszubildenden Laura Leitner (danke für das geile Foto!), deren engagierte Betreuung uns inzwischen so vertraut geworden ist, dass es ziemlich schräg anmutet, ihrem Lehrabschluss auch nur entgegen zu denken. Und mein Mädchen darf weiterhin Norbi zu mir sagen, es dreht sich hier sowieso mehr um Girlism als um Gender. Oder den Generation-Gap.

Eine Sendung der Herren Hasenhund und Hundehas, gemacht für die Gemeinschaft, der sie stets selig entsprießt.

 

Battle&Hum#73

Battle&Hum #73

(Samstag 20.08.2016, Stairway zum Nachhören)

Die Supplierstunde im Fach Botanik, Kerngebiet psychoaktive Pflanzen.

Gastdozent o.b.x.t. führt durch den Obstgarten!

the playlist:

Otto’s Mauerblümchen:

  • 1. Bob Dylan (blonde on blonde) – visions of johanna
  • 2. Pink Floyd (the piper at the gates of dawn) – the gnome
  • 3. The Beatles (magical mystery tour) – I am the walrus
  • 4. The Velvet Underground & Nico (same) – sunday morning

MC Randy Andy’s Dandylions:

  • 1. Quicksilver Messenger Service (happy trails) – how you love
  • 2. Jefferson Airplane (surrealistic pillow) – white rabbit
  • 3. The Jimi Hendrix Experience (electric ladyland) – all along the watchtower
  • 4. The Stooges (same) – 1969

„Besser die Hände gefesselt als der Wille“ (Franz Jägerstätter)

 !WICHTIGER HINWEIS!

Ab sofort stehen unsere Sendungen nur mehr beschnitten (ohne Musiktitel) auf der CBA Archivplattform zur Verfügung. Dies soll uns Sendungsmacher vor Urheberrechtlichen Verfolgungen schützen. Aber seid nicht traurig ihr könnt weiterhin mit Hilfe eines Passwort jede Sendung voll und ganz herunterhobeln.

Streamen ist ohne Passwort möglich nur für den Download benötigt man ein Zauberwort.

Dieses Passwort lassen wir jenen interessierten welche uns ein E-Mail schreiben gerne zukommen.

Opens window for sending emailinfo@battleandhum.at

Klicket das gelbe Schlößchen (links unter der Musikdatei) an und gebet dann das Passwort ein und das Glück kommt in Strömen!

Zur Abstimmung HIER entlang! (Die Wahlkabinen sind bis Monatsende geöffnet, wo gibts denn sowas…….)

Adriatisches Intermezzo

> Sendung: Artarium vom Sonntag, 21. AugustVerträumt zelebrieren wir die altösterreichische Völkerfreundschaft im nordöstlichsten Winkel des adriatischen Meeres. Duino, Sistiana, Miramare, Trieste, Muggia, Izola, Portorož, Piran – und wie die einzelnen Küstenorte daselbst noch alle heißen mögen. Gefühlt ewig und drei Tage waren sie unser” Zugang zur unendlichen Weite der Welt. Bis der dann von den regierigen Schnapsnasen des Großreichtums beim vorvorletzten Machtpoker auf Volkskosten verplempert wurde. Oder so. Wiewohl – trotz all dieses Politikblödsinns aus Beherrschsaft und Unterthanendumm wird uns die ewige Sehnsucht nach dem Salzwasser der See atmosphärisch eingeschrieben bleiben. Und so suchen wir uns immer auch selbst – in einem allsommerlich wiederkehrenden “Incontro culturale”

AdriaSchon seltsam, wenn man sich selbst sogar im eigenen fremd ist. Doppeldeutig wie die Begriffe, die man sich davon macht, strange eben oder strano. So wunderlich, wie es einem beim Selbstversetzen in ein anderes Terroir zumute wird, sind auch unsere Souvenirs aus diversen Begegnungen mit dem eigenartigen italo-slowenischen Mischmenschenschlag “da unten”. Etwa die merkwürdige Partizanen-Marseillaise unter Mitwirkung von Radio Študent aus Ljubljana sowie der Gruppe Laibach (NSK). Ganz zu schweigen vom letzten lebenden philosophischen Hyperaktivisten Slavoj Žižek sowie der Schwierigkeit, mit ihm ein stimmiges Interview zu gestalten (SRF Kultur). Auf jeden Fall verstehen wir jetzt den Unterschied zwischen einem Kaffee ohne Schlag und einem Kaffee ohne Milch. Oder doch nicht? Entschuidigns, aber wir sind das Radio ohne Hitparade. Das Radio ohne Tiefgang ist ein paar Straßen weiter, es besteht ja durchaus ein Unterschied zwischen Pirat und privat. Und als ob das alles nicht schon schrecklich genug wäre, kulminiert unser Widersinn in diesem surrealen Video: Zero Assoluto – Questa estate strana

Everybody’s talking and no one says a word
Everybody’s making love and no one really cares
There’s Nazis in the bathroom just below the stairs

Nobody told me there’d be days like these
Nobody told me there’d be days like these
Strange days indeed – strange days indeed

John Lennon

 

Peacenelken

Battle&Hum #73 am Samstag, 20.08.2016, 22:00 Uhr, diesmal mit Blumen & Obst!

Die Hippies sind jetzt schon alte Säck*innen und die Enkelkinder spielen nicht mehr mit den Geschlechtsteilen wie die Großeltern, sondern Pokémon Go. Das Global Positioning System wurde eh nur vom US-amerikanischen Verteidigungsministerium entwickelt. Wurscht!  Ist ja super das Ding! Man weiß ständig wo man ist, falls die Irrungen mal mehr werden. Apropos: bis in die späten 60er Jahre war LSD in den USA legal, weil auch die Armee in Vietnam damit experimentierte. GI’s auf dem psychedelischen Kriegspfad. Den Krieg haben dann doch die Hippies und der Vietcong gewonnen.

1966 war Brunzo Kreisky – der spätere Sonnenkanzler – auch schon immer sehr angepisst, denn die absolute Mehrheit war noch in weiter Ferne und diese hatte die ÖVP. Um dem Grantscherbn Folge zu leisten lernen wir jetzt a bissl Geschichte!

Heute wird der Begriff 68er Bewegung verwendet, aber eigentlich begann alles viel früher… Vor 50 Jahren gewann die Hippie-Bewegung („Hippie“ dürfte von einem Radiojournalisten in den Sprachgebrauch eingeführt worden sein, abgeleitet von Hipster. Die gibt es ja noch immer.) schön langsam an Fahrt. Wegbereiter waren die Beatniks aus den 50er Jahren, zwei klingende Namen seien hier kurz erwähnt: Jack Kerouc & Allen Ginsberg. Der Brennpunkt war damals San Francisco, das nun berühmte Stadtviertel um die Haight-Ashbury Straßenkreuzung, dort veranstaltete ein Mann namens Ken Kesey (Kuckuck, den kennen wir doch!) die so genannten „Acid Tests“. Hauptattraktion waren eine Bowle mit LSD versetzt und dazu endlos Musik vom damals noch unbekannten Jerry Garcia (Grateful Dead) und John Cipollina (Quicksilver Messenger Service). Wir halten uns fest, Gründungsgedanken waren Drugs & Rock ‚n‘ Roll der Sex kam dann wahrscheinlich später noch dazu.

Flower PowerDer Protest gegen den Vietnamkrieg gehörte naturgemäß zum guten Diskurston und es wuchs nicht nur das Haupthaar sondern tatsächlich eine große Bewegung, die vor dem Ozean nicht Halt machte. Die letzte große gesellschaftliche Revolution schwappte auch nach Europa über. Aus dem Victory Zeichen in den Swinging Sixties Londons wurde das Peacezeichen, bis der Punk wieder alles wegblies oder besser gesagt die Gegenkultur eine Gegen-Gegenkultur bekam. Vielleicht ist es aber auch nur der logische Schluss, dass jede Revolution ihre Kinder frisst bzw. die Drogen fressen Seele auf. In Deutschland münden, die anfangs hoffnungsvoll und mit Aufbruchsstimmung geführten Studentenproteste schließlich in Gewalt und Totschlag. Was wiederum zur „RAF“ und der weniger bekannten „Bewegung 2. Juni“ führt. AK 47 is not the tool! Ach ja, Bommi Baumann ist vor kurzem gestorben, wir werden ein Räucherstäbchen entzünden.

Was war eigentlich zu jener Zeit in Österreich los? Ich glaube recht viel mehr als in den Hörsaal wixxen und scheißen war nicht los. Selbstverständlich war der Wiener Aktionismus in den 60ern spitze und stilprägend, aber gesellschaftspolitische Revolution? Fehlanzeige, da war nichts! Noch heute wachelt und raschelt der Kleingeist des Boulevards durch die Alpentäler. Zumindest grünt die Hainburger Au noch und Zwentendorf steht leer. Da war der Alte auch wieder ziemlich angepisst. Ach ja, Sigi Maron ist vor kurzem gestorben, wir werden ein Requiem anstimmen. Ein Guter, der im letzten Jahr, ebenfalls im Sommer den Honiglöffel abgegeben hat, war Harry Rowohlt. Der war der Meinung: „Wenn man in seiner Jugend ein Hippie war und sich einigermaßen treu geblieben ist, sieht man eben als alter Sack aus wie ein Penner und nicht wie Joschka Fischer!“ Chapeau mein Lieber!

Die gebratenen Friedenstauben fliegen uns nicht in den Mund und trotzdem genießen wir den Summer und schicken euch unseren Sounddreck of Love! Dope shit! Euer geliebter DJ Ridi Mama feiert ja jeden Sommer durch, als wäre er noch Student und deshalb würde er jetzt schon wieder ausfallen bzw. wir müssten aufzeichnen. Marx sei Dank wird o.b.x.t. supplieren, das kifft sich gut denn er ist uns noch sein Siegesvinyl von der Maisendung schuldig. Erhebet euer Märzen, Prost!

Mit 33 Revolution in der Minute (rpm) geht es am Samstag den 20.08.2016 ab 22:00 Uhr in die Nacht und zum ersten Mal in der Geschichte von Battle&Hum heißt es nicht DJ Ridi Mama vs. MC Randy Andy sondern Not gegen Elend. Nein, Obst gegen Gemüse, Brummbeere gegen Ohrrübe oder einfach Otto (P-Lenin-ger) gegen MC Randy Andy! Also, hauts eure Handhelds und Schasphones samt Pokémon weg und dreht das analoge Empfängnisgerät auf Befruchtung und ein bisschen THC in OCB. Merke, Du bist kein Hascherl!

Veröffentlicht unter Teaser

Nils Petter Molvaer – Khmer

> Sendung: Artarium vom Sonntag, 14. AugustHaltet ein, haltet ein! Bloß weil da als Musikgenre Jazz oder Elektronic geschrieben steht, müsst ihr weder frohlocken noch die Flucht ergreifen. Denn das heute hier zu hörende Album enthält wohl diese beiden Elemente, geht allerdings in seiner Gesamtheit noch weit darüber hinaus. Der norwegische Jazz-Trompeter Nils Petter Molvaer hat sich schon früh auf die Suche nach den unterschiedlichsten psychoakustischen Klanglandschaften begeben. Und so ist auch sein Debutalbum Khmer (1997) eine abenteuerliche Expedition in allerlei Möglichkeitsformen des Hörens und Erlebens jenseits von schon längst Bekanntem. Was wurde diesem Werk nicht alles zugeschrieben, Cool-Jazz à la Miles Davis etwa, gechillt treibende Lounge-Beats à la mode, Grenzgängerei à la Brian Eno, whatever.

khmerDabei lässt sich unendlich viel mehr aus dieser grenzgenialen Klangsammlung heraus hören, akustische Perkussion, Ethno-Beats, ein Anton-Bruckner-Zitat, innovativste Gitarrensounds, Meeresbrandung, Nebel, Traum, Weite… Oder wie es dem Meister himselbst also nachgesagt wird:

„Für ihn gebe es diese Grenzen zwischen Klassik, Pop und Jazz nicht, wenn die Musik gut sei.“

Ich begegnete dieser inspirierenden Instrumentalmusik zum ersten Mal durch den Musikfeingeist David Reger (Gamelan Altenberg, Maracatu Minimal, Daisy O’Hara) und hatte schon kurze Zeit später die Gelegenheit, Nils Petter Molvaer und Band im Salzburger Jazzit livehaftig beizuwohnen. Nur ein einziges Mal zuvor war ich mir beim Eintauchen in eine Musikperformance nicht mehr sicher gewesen, welche Drogen da plötzlich auf mich einwirkten, wiewohl ich ja eigentlich vollends nüchtern war – und das war 1987 bei Peter Gabriel in der Wiener Stadthalle.

Molvaer

Vielschichtige Klänge, vereinnahmende Rhythmen und überraschende Übergänge, welche sich im Zusammenspiel als ebenso hypnotisch, psychedelisch und verzaubernd erweisen wie ein Kopfsprung in den Kaninchenbau von Alice im Wunderland, das Befreitwerden aus der Matrix oder ein mehrtägiger Aufenthalt in einem wirklich guten Phantasy-Roman.

Vor allem aber wird hier eins verstanden und auch vermittelt: Die Balance zwischen dem Aufmerksamsein und dem Abdriftenkönnen. Die Vermessung der Welt mag ja lustig sein, doch sie kann warten! Inmitten von klar umgrenzten Klangräumen darf sich die Seele ihr eigenes Neuland erschließen – und dabei zugleich im Unvermessenen verweilen.

Im Unermesslichen…

 

Spuren suchen

> Sendung: Perlentaucher Nachtfahrt vom Freitag, 12. August – Der Hund sucht nach den Spuren des Hasen. Was bleibt, wenn das Buch fertig gelesen ist, das Literaturfestival seine Pforten schließt und die Stimmung leise verwehtwenn die Träumer wieder erwachen? Wie “erfolgreich” muss ein Dichterleben verlaufen, damit ihm ein Denkmal gesetzt wird? Kann der Pfotenabdruck des Sanftmütigen in den Seelen seiner Nachbarn und Mitreisenden abgewogen, erfasst oder vermessen werden? Kann man den Nutzwert von Dichtung in Reichweiten und Verkaufszahlen darstellen – oder den Nutzwert von Radio in Quoten? “Den ganzen Unsinn werd ich nie verstehn, da hilft nur Einatmen und vorwärts gehn”, stellte Gisbert zu Knyphausen da schon einmal fest, sowie: “Das Leben lebt – es ist ein wunderschöner Sommertag.”

WortspurenIm August 2014 waren wir auf Einladung vom Freien Radio B138 als Gastmoderatoren beim 4553² Literaturfestival in Schlierbach und gestalteten dort eine Livesendung, unter anderem mit der Autorin Brita Steinwendtner im Gespräch über ihren Roman “An diesem einen Punkt der Welt”, in dem sie das Künstlerleben des völlig zu Unrecht so früh verstorbenen Festival-Mitbegründers Bernhard Samitz in der Käfergrabenmühle nachzeichnet – und ihn somit posthum als literarische Figur Tom weiterleben lässt. Der im realen Leben besser als “Bez” bekannte Mensch (und Menschenfreund) hat auch in meinem Leben Spuren hinterlassen mit seinem Wesen, vor allem mit der von ihm so meisterlich verdichteten und inszenierten Begegnungswelt in einem schrägen Haus: “…irgendwann einmal zwischen Nachmittag und Abend kommen dort zwei Verliebte vorbei oder ein Dichterling oder sonst irgendjemand, einfach Menschen. Und die genießen das, und denen sagt das was. Und das ist in keiner Statistik festzuhalten, das kann man in keinem Subventionsansuchen rechtfertigen, das kann man in keiner Weise systematisch dingfest machen. Das ist Lebenskultur.” Und auch darüber gibt es eine Radiosendung.

ArtefaktenSchon vor zwei Jahren geriet uns das Spurensuchen zum Spuren suchen auf verschiedenen Zeit- und Wirklichkeitsebenen. So besuchten wir auch das inzwischen verwilderte Anwesen im Käfergraben, das so viele Jahre lang auch Bühnenbild für das Bez’sche Lebenstheater war. Und wir erfuhren von der darin vor sich hin verwesenden Bibliothek, dem Ergebnis seines lebenslangen Büchersammelns. Bald darauf kam mir noch eine Anekdote aus jener Zeit in den Sinn: “Als sich unser damaliger Mitstreiter Marcello Anfang der 90er Jahre wegen einiger unüberbrückbarer Wehrpflichtdifferenzen mit der Republik Österreich aufmachte, seine Kulturbotschaft zeitweilig nach Triest in Italien zu verlegen, da hatte ich das abenteuerliche Vergnügen, ihn am Tag seiner Einberufung bei Nacht und Nebel über die Schweizer Grenze zu chauffieren. Als wir dort schließlich kurz vor dem Morgengrauen von eidgenössischen Zollbeamten angehalten wurden, dürften wir auf diese einen ähnlich, sagen wir mal, improvisierten Eindruck gemacht haben wie einst die überstürzt flüchtenden Palmers-Entführer aus Wien. Und so durchsuchten die wackeren Grenzer denn auch uns, unser Auto, und vor allem unser Gepäck, mit ganz besonderer Sorgfalt.

PhantasienAllein, der Erfolg eines ihrem Verständnis nach “kapitalen Fangs” blieb ihnen gründlich verwehrt. Weder Drogen noch Waffen waren zu entdecken, auch nicht politische Propaganda aus anarchistischem Untergrund – und schon gar kein Bargeld! Stattdessen ergoss sich aus Marcellos diversen Koffern, Taschen und Rucksäcken so ziemlich der gesamte Bestand seiner Bibliothek auf die Tische der darob immer verzweifelter werdenden Fahnder. Dieser Umstand gipfelte, kurz bevor sie uns endgültig, einigermaßen frustriert, zur Weiterfahrt scheuchten, in ihrem erstaunten Ausruf: „Was, nur Bücher?“ Eben. Die erkennbaren Spuren in all den gedruckten Gedanken und erzählten Geschichten sind nämlich die Spuren von Menschen, die uns inspiriert, die unser Leben angereichert und es im besten Fall auch befruchtet haben. “Dort, wo man Bücher verschimmeln lässt, verdrängt man am Ende auch Menschen (welche sie geliebt, gelesen oder eben einfach angesammelt haben)” So mag man Heinrich Heines berühmtes Zitat bösmundig abwandeln. Nichtsdestotrotz versucht sich das heurige 4553³ Oö Literaturfestival zu Schlierbach wieder in einer Gratwanderung zwischen Bedeutsamkunst und Liebhaberei, so liest es sich in den Spuren seines Mitgründers.

 

Zirkushunde?!

Zirkushunde oder fürs Leben lernen?

 

„Ich glaube, gutes Tricktraining wird vor allem dadurch bestimmt, dass der Mensch sich gut auf seinen Hund einstellt“

meint Manuela Zaitz im Gespräch mit Karin Immler in der Hunderunde rund ums Tricktraining. Und sie ergänzt, dass dies wohl für jedes gute Training gelte.

Als Mitbegründerin von „Trainieren statt dominieren“, dem  Netzwerk für gewaltfrei arbeitende Trainer, das auch auf Facebook zu finden ist, fühlt Manuela Zaitz sich dem gewaltfreien Umgang mit Hunden verpflichtet und gibt diese Philosophie auch in Ihrer  in Moers in Nordrhein-Westphalen weiter. Die Bücher, die sie zu diesem Thema geschrieben hat, sind bereits Standartwerke in der Hundebibliothek. Zum Tricktraining gebracht hatte sie ursprünglich eine äußerst kreative und erfindungsreiche Windhündin, deren Umtriebe sie in den Griff bekommen wollte.

Massgeschneidertes Hundetraining

„Man kann ja auch für jeden Hund die passenden Tricks finden.“

Einer der Vorteile des Tricktrainings ist es, dass diese Art mit dem Hund zu arbeiten äußerst individuell ist und auf jeden Hund abgestimmt werden kann – ungeachtet von Alter, Rasse oder Gesundheitszustand.

Auch Lukas Pratscher, RTL- Supertalent Gewinner 2013, schätzt diese Möglichkeit, das Trainingsprogramm für den jeweiligen Hund quasi maßzuschneidern. Auch bei seinen eigenen Hunden haben sich unterschiedliche Schwerpunkte entwickelt, weil Lukas die Stärken seiner Schützlinge bewusst berücksichtigt und fördert. Dass er dabei auch solche Dinge wie Leinenführigkeit erarbeitet, ist sozusagen eine willkommene Nebenwirkung.

Auch Lukas gibt sein Wissen und seine Begeisterung für das Tricktraining an interessierte Hundehalter und Hundehalterinnen weiter. Zum einen bei seinen vielen Vorführungen, die auch immer zum mit- und nachmachen animieren und auch in seiner eigenen  School of Dog in Wien und Neukirchen.

Für beide, sowohl für Manuela als auch für Lukas steht die Freude am gemeinsamen Tun von Mensch und Hund im Vordergrund, doch  der erzieherische Aspekt des Tricktrainings ist nicht zu unterschätzen.

 

Rückblick auf frühere Sendungen

Auch in einigen der früheren Sendungen

Wie lange bleibt der Ball wohl auf der Nase liegen?

Wie lange bleibt der Ball wohl auf der Nase liegen?

haben wir über das Tricktraining gesprochen, zum Beispiel in der Hunderunde mit der
österreichischen Autorin und Psychologin Elisabeth Beck und in der Sendung zum Thema Beschäftigung. Da war auch Sabine „Bino“ Marzi zu Gast, die eine ganze Meute Bullies – alle mit Handicap und einem großen Faible für Tricktraining zuhause hat.

Sendung anhören

Live auf der Radiofabrik 107,5 oder per Livestream. Nachhören ebenfalls über die Radiofabrik oder über den Hunderunde Blog.

Feedback und Kontakt: Karin Immler, www.knowwau.com

 

 

Hundewissen zum Hören im Hundepodcast von know wau.

 

 

 

 

 

 

Musik aus der Schweiz

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Die Sendung am 1. August 2016 war aufgrund des an diesem Datum gefeierten Schweizer Nationalfeiertages Musik aus der Schweiz gewidmet.
Gleich bei der Recherche ist sofort ins Auge und Ohr gefallen, wie vielfältig die Schweizer Musikszene in allen Genres sich gestaltet.
So ließ sich auch in dieser Sendung nur ein Bruchteil dessen darstellen, was für einen guten Überblick über die Schweizer Musikszene nötig gewesen wäre.

Zu hören gab es diesmal:

Schweizerpsalm  (Basler Madrigalisten, Fritz Näf)
Klaus Huber – Tenebrae I  (Orchestre Philharmonique de Luxembourg, Arturo Tamayo)
Slädu – Bienvenue en Suisse
Nik Bärtsch – Modul 14
Jean Daetwyler – Totentanz, 4. Satz (Eliana Burki – Alphorn, Stuttgarter Philharmonie)
Heidi Happy – My love won’t wait
Les Diaboliques – Improvisations (Live in Moscow)
Sophie Hunger – Walzer für Niemand
Deep Purple ft. Claude Nobs – Too much fun / Black Night
 Die Sendung kann wie immer nachgehört werden unter:
 https://cba.fro.at/321503