Sinti und Roma in der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft

Wie ist die westdeutsche Nachkriegsgesellschaft mit den Sinti und Roma umgegangen? Dr. Peter Widmann vom Zentrum für Antisemitismusforschung in Berlin hat an Fallbeispielen in Freiburg und in Straubing versucht die Entwicklung und Veränderung der westdeutschen Sozialpolitik gegenüber Sinti und Roma zu untersuchen. Dabei kam er zu dem Ergebnis, dass in den sozialen Brennpunkten der Städte, die gängigen mehrheitsgesellschaftlichen Vorurteilshaltungen gegenüber den angeblich asozialen Bewohnern stabil hielten. Geschafft wurde das durch antiziganistische Ressentiments.

http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=26375

Verleihung des Eduard Ploier-Preis an die Hörmahnmal – Redaktion

Die Radiofabrik wurde beim „Radiopreis der Erwachsenenbildung“ 2008 zum zweiten Mal in Folge prämiert. Am Montag wurde der Preis im Wiener Funkhaus im Rahmen eines Festakts verliehen. Die Laudatio hielt der Schriftsteller Paulus Hochgatterer. Von sechs verliehenen Preisen gingen drei an Freie Radios, drei an den ORF.
In der Kategorie „Bildung und Wissenschaft“ – im nach dem ehemaligen ORF-Kurator benannten Eduard Ploier-Preis – setzten sich Radiofabrik-Chefredakteur Georg Wimmer und Erich Themmel vom Christian-Doppler-Gymnasium mit der gemeinsamen Produktion „Das Zigeunerlager Salzburg Maxglan. Vorhof zum KZ. Ein HörMahnmal“ durch. In dieser Sendung verlesen Schülerinnen und Schüler die Namen jener Kinder, die in dem Zwangslager interniert waren. Die Namen betteten die Sendungsgestalter in Originalaufnahmen von Überlebenden, Interviews mit HistorikerInnen und Zitaten aus dem kriminalpolizeilichen Amtsschriftverkehr zum so genannten „Zigeunerlager” ein.

Die Gestaltung der Sendung erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Salzburger Personen-Komitee Stolpersteine und insbesondere mit dem Historiker Gert Kerschbaumer, der die Namen und Schicksale der Lagerinsassen in mühevoller Arbeit recherchiert hat.

In seiner Dankesrede vor über 100 Gästen und MedienvertreterInnen gab sich Wimmer  unbequem, forderte mit dem Slogan „Ich bin ein Freies Radio“ Anerkennung der Community-Medien als Säule des Mediensystems und kritisierte mit „Ich bin diskriminiert“ auch die Politik des Bundeslandes Salzburg.

„(..) Ebenso ist es eine Diskriminierung, wenn behauptet wird, dass Österreich ein duales Rundfunksystem hat. Österreich (..) hat ein triales Rundfunksystem. Es gibt den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, es gibt privat-kommerzielle Radios und es gibt uns, die Freien Radios Österreichs mit mehr als 2.500 Freien RadiomacherInnen. Wer die Freien unter dem Begriff der Privatradios subsumiert, ignoriert den selbstgewählten öffentlichen Auftrag, den sich die Freien Radios gegeben haben. Er kehrt ihren Anspruch auf Bildung, Ausbildung und Empowerment von Minderheiten ebenso unter den Teppich wir ihr zivilgesellschaftliches Engagement. Ich bin ein Freies Radio!

(..) Die Politik schaut zu, hört aber nicht hin. In Salzburg zum Beispiel geht eines der etabliertesten und bestfunktionierenden Freien Radios – die Radiofabrik – gerade den Bach hinunter. Das Land Salzburg hebt unterdessen mit großer Gelassenheit Jahr für Jahr 6 Millionen Euro an Rundfunkgebühren ein und macht damit alles mögliche – nur keine Medienförderung.“

Das ‚Zigeunerlager‘ Maxglan – Vorhof zur Hölle

Die preisgekrönte Sendung zum Anhören und Download.

Millionen Ermordete sind eine abstrakte, unbegreifbare Größe. Die dreijährige Juliana Krems ist ein konkreter Mensch. Ihr Unglück war es, ein „Zigeunerkind“ gewesen zu sein. Geboren am 26. April 1940 im so genannten „Zigeunerlager“ in Salzburg-Maxglan, deportiert und ermordet im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau am 3. September 1943.

An Fälle wie den der kleinen Juliana Krems erinnert nun das Projekt „HörMahnmal“, das die Radiofabrik in Zusammenarbeit mit dem Christian Doppler-Gymnasium und dem Salzburger Personen-Komitee Stolpersteine realisiert hat. SchülerInnen des Doppler-Gymnasiums verlesen die Namen jener rund 230 Roma und Sinti, die von Salzburg aus deportiert worden sind. Eingebettet sind diese Listen in einen Informationsteil mit Originalaufnamen von Überlebenden, Interviews mit HistorikerInnen und Zitaten aus dem kriminalpolizeilichen Amtsschriftverkehr zum so genannten „Zigeunerlager“ Salzburg-Maxglan.

Das ´Zigeunerlager´ Salzburg-Maxglan. Vorhof zum KZ. Ein HörMahnmal

Special thanks to…

…ARGEkultur, Gunther Seiser

…Touristikevents St. Johann, Max Zenz, Charly Schrottenbacher

…WAVESOUND, Marcus Diess

for stage, audio and light equipment

Kampagne 16 Tage gegen Gewalt

Kampagne 16 Tage gegen Gewalt

Filmabend und Podiumsdiskussion in Salzburg „Kurz davor ist es passiert“

Dienstag, 02.12.2008, 19:00 Uhr, Mozartkino (Saal Römerkino), Kaigasse 33, 5020 Salzburg

 

Film „Kurz davor ist es passiert“ von Anja Salomonowitz (72 Min.) und anschließende Podiumsdiskussion mit

DSA.in Renate Blum (LEFÖ)
Dr.in Birgit Buchinger (so!ution)
Mag. Harald Burgauner (männer|welten)
DSA.in  Renée Mader (Gewaltschutzzentrum Salzburg)

Eine Kooperationsveranstaltung von
gendup, Verein FreundInnen der Frauenuniversität – Salzburg und amnesty international

                                                                                                                                                                                                         

Eintritt: freiwillige Spende, Kartenreservierungen unter ffu@gmx.at

 

Die Regisseurin Anja Salomonowitz wählt einen ungewöhnlichen Zugang zum Thema: ihr Film basiert auf realen Erzählungen gehandelter Frauen, aus denen die Regisseurin ein dokumentarisches Drehbuch erarbeitet hat. Die Geschichten werden nicht von SchauspielerInnen, sondern von Menschen nacherzählt, die mit den Ereignissen und Orten des Films in einer Beziehung stehen könnten: ein Zöllner, eine Dorfbewohnerin, ein Bordell-Kellner, eine Diplomatin und ein Taxi-Chauffeur. Ein Film über falsche Versprechungen, Ausbeutung und Enttäuschung.

  „16 Tage gegen Gewalt“ beginnen am 25. November 2008, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und enden am 10. Dezember 2008, dem Internationalen Tag der Menschenrechte. Programm österreichweit siehe: www.aoef.at.

Unterstützt durch: ÖH Bundesvertretung, Büro für Frauenfragen und Chancengleichheit des Landes Salzburg, Frauenbüro Stadt Salzburg, so!ution, männer|welten, Gewaltschutzzentrum Salzburg, LEFÖ – Beratung, Bildung und Begleitung für Migrantinnen, Selbsthilfegruppen für Mädchen und junge Frauen die sexuell missbraucht wurden, Österreichische Frauenföderation für Weltfrieden, Arbeitsgemeinschaft für Wehrdienstverweigerung und Gewaltfreiheit, Salzburg – Vielfalt gewinnt.