Ernst Lewek war 3. Pfarrer der Nikolaikirche in Leipzig, als 1933 die Nationalsozialisten an die Macht kam. Wegen seines jüdischen Vaters, fiel er als „Mischling ersten Grades“ unter die Nürnberger Rassegesetze, weswegen er mehrfach von seiner Pfarrstelle suspendiert und in verschiedene Gefangenenlager inhaftiert wurde. Am Schicksal von Ernst Lewek lassen sich einerseits die Auswirkungen der Nürnberger Rassegesetze auf Menschen mit einem jüdischen Elternteil aufzeigen. Andererseits ist es ein Zeugnis des Umgangs der evangelischen Kirche mit dem zunehmenden staatlichen Einfluss der Nationalsozialisten und des daraus resultierenden Kirchenkampfes zwischen nationalsozialistischen „Deutschen Christen“ und „Bekennender Kirche“ / „Pfarrernotbund“.
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Hörstolperstein für David, Sophie und Berta Sternreich aus Weißenfels
Sechs Millionen ermordete Juden und Jüdinnen – Berta war eine von ihnen. Ihr Name ist nicht vergessen – nicht in Weißenfels aber auch in Israel nicht. So erinnert sich ihr Neffe an den bestehenden Briefkontakt zwischen Berta, die mit den aus Polen stammenden Eltern 1938 deportiert worden war und ihren Brüdern, die nach England fliehen konnten.
Diese Briefe sind bis heute im Familienbesitz und für uns – als am Familienschicksal Interessierte, die eindrucksvollsten Quellen.