The National Live in Dachau

Keine Macht dem Hochglanz!
Mit dem Aufstieg einer geschätzten Band ist das so eine Sache. Zum einen gönnt man ihr Erfolg und Ansehen, zum anderen ist zu fürchten, dass der Eintritt in die Hochglanz-Popwelt ihren Tribut fordert und Anpassung und Lieblichkeit die zuvor prägenden Kanten abwetzt. Das Konzert am Mittwoch (14.7.) beim Dachauer Musiksommer hat bewiesen, dass derartige Ängste bei der New Yorker Indie-Rock-Kombo The National unbegründet sind.

„High Violet“, das aktuelle Album der Band, erklomm in ungeahnter Weise die Albumcharts auf beiden Seiten des Atlantiks. Hochglanz-Videos, Fernsehauftritte und ein via YouTube weltweit übertragenes Konzert folgten. Doch live – und anscheinend besonders gerne am Rathausplatz im Bayerischen Dachau, den sie schon vor zwei Jahren im Rahmen des hiesigen Musiksommers bespielten – lassen The National die vordergründig polierte Fassade fallen und tun, wofür sie von den heuer zahlreich erschienenen Fans geliebt werden: Sie zelebrieren Indie-Rock auf höchstem Niveau.

Im Mittelpunkt des Geschehens: der Sänger und Texter Matt Berninger. Er steht im Bühnenzentrum steht, verloren wirkt er, wenn er seine Zeilen singt, murmelt und keucht. Seine oftmals düsteren Worte stehen in einem spürbaren Spannungsfeld, aus dem er selbst kaum zu entkommen und doch jeden Moment zu explodieren scheint. Bisweilen jedoch zeigt sich Berninger an diesem Abend gelöst, scherzt mit dem Publikum und wagt sogar einen Ausflug in die Menge, um dann vor dem Erklimmen des Laternenmasts mit den Worten „This doesn’t work with me!“ zurückzuschrecken.

Hinter seinem warmen, sonoren Bariton bauen die Gebrüder Dessner und Devendorf kaskaden-artige Songs von greifbarer Dichte auf. Dem intim anmutenden Konglomerat aus hypnotischen Gitarren-Arpeggios und dezenten Bass-Grooves entspringen ein immer kräftiger werdender Beat, eine kreischende Bratsche und deftige Bläsereinsätze, die besonders den Nummern aus jüngerer Zeit ihren Stempel aufdrücken: Songs von schmerzvoller Schönheit entstehen, aus denen das verzweifelte Schreien Berningers einen Ausweg andeutet: „I’ll explain everything to the Geeks!“
Der Schwere des Stoffs wird energiegeladenes Musizieren und erfrischende Spielfreude entgegengesetzt. Highlights wie „Secret Meeting“, „England“, „Fake Empire“ oder „Afraid of Everyone“ ziehen das Publikum ganz dicht an sich heran und scheinen es erst mit einem finalen Kraftakt wieder wegzustoßen. So verschmilzt die bestens auf einander eingespielte Formation zu einem Gesamtwerk, dessen greifbar authentisches Auftreten die Befürchtungen einer der Popbranche geschuldete Hochglanz-Unterkühltheit vertreibt. Dafür spendet das begeisterte Publikum jubelnden Beifall und entlässt The National nur ungern in die gewittrige Sommernacht.

OCB

Dieser Text ist kürzlich erschienen in der Salzburger Kultur-Tageszeitung im Internet DrehPunktKultur.

Download Audiolith – FNTOME 11.07.10


Frau Nowaks Transorientalischer Musikexpress vom 11.07.10 steht zum Download bereit:
http://cba.fro.at/show.php?lang=de&eintrag_id=17974

Es geht um das Hamburger Label Audiolith.
Plus Interview mit Labelchef Lars Lewerenz und Juri Gagarin Sängerin Flicke.
Linker Techno? Elektropunk? Partypolitik!
Blow Your Mind With Good Music!

http://www.audiolith.net/

Frau Nowaks Transoriental Musicexpress from July 11th 2010 is ready for download:
http://cba.fro.at/show.php?lang=de&eintrag_id=17974

It´s about the Label Audiolith from Hamburg.
Plus Interview with labelhead Lars Lewerenz and Juri Gagarin singer Flicke.
Left Techno? Elektropunk? Partypolitics!
Blow Your Mind With Good Music!

http://www.audiolith.net/

Playlist Audiolith – FNTOME vom 11.07.10

PLAYLIST Ein Ausflug mit Freunden – Das Hamburger Elektropunklabel AUDIOLITH
Frau Nowaks Transorientalischer Musikexpress vom 11.07.10

01 Frittenbude – Bilder Mit Katze – Katzengold, 2010
02 ClickClickDecker – Wer Hat Mir Auf Die Schuhe Gekotzt – Nichts Für Ungut, 2006
03 Bratze – Ich Und Die Geister – Korrektur Nach Unten, 2010
04 Egotronic – Toleranz – Ausflug Mit Freunden, 2010
05 Egotronic – Der Tausch (feat. Kulla) – Lustprinzip, 2007
06 Frittenbude – Jetzt Ist Der Moment – Katzengold, 2010
07 Bratze – Mnchn, Schon Wieder Dunkel – Korrektur Nach Unten, 2010
08 Egotronic – Raven Gegen Deutschland – Lustprinzip, 2007
09 Egotronic – Das Leben ist tödlich (vs. Saalschutz) – Ausflug Mit Freunden, 2010
10 Ira Atari & Rampue – My Name Is Ira – Just Fu**in Dance It, 2010
11 Juri Gagarin – Flashgold (feat. Ashi) – Cobra, 2009
12 Frittenbude – Katzengold (feat.Flicke & Ira Atari) – Katzengold, 2010
13 The Dance Inc. – You Should Be On My Mind – This Fighting, 2010

Füller:
Der Tante Renate – Computerspiele – Simplex, 2007
ClickClickDecker – Die Suppe Schmeckt Auch Kalt – Nichts Für Ungut, 2006

OCBoddity 167 (12.07.2010)

Neuerscheinungen aller Art prägen die 167. Ausgabe von OCBoddity. Vom 60s-Beat von The Coral über Indie-Edelgesteine a la Broken Social Scene und The National – am 14. Juli live in Dachau – geht’s zu älteren Semestern (Lostboy aka Jim Kerr und Crash Test Dummies (wieder vereint!)), gemischt mit Soundbastlern (Gorillaz und LCD Soundsystem) und am Ende siegt das Weib, wie’s Kate Nash, Lissie oder Macy Gray tun oder übernimmt zumindest eine tragende Rolle, wie The New Pornographers, The Cranberries – am 16. Juli live in Wiesen – oder Cowboy Junkies beweisen! OCB nimmt sie alle mit … und ihr könnt hier reinhören.

PLAYLIST
The Coral, Roving Jewel
Broken Social Scene, Art House Director
The National, Anyone’s Ghost
Lostboy!, Refugee
Gorillaz, Melancholy Hill
Crash test Dummies, You Said You’d Meet Me
LCD Soundsystem, All I Want
Kate Nash, Early Christmas Present
The New Pornographers, Silver Jenny Dollar
Lissie, In Sleep
The Cranberries, Dreams
Cowboy Junkies, Sir Francis Bacon
Macy Gray, The Sellout

Lebendiges Lehen

Live aus dem Radiofabrik-Studio begleitet am Freitag, 16. Juli
um 17:00 der Lehener Karl Zankl durch die Sendung.

In der zweiten Ausgabe des Lehener Stadtteilradios gibt es:

http://www.radiofabrik.at/fileadmin/radiofabrik/design/images/zahnrad_mini_icon.png einen Rückblick auf das Gesundheitsfest im Juni und

http://www.radiofabrik.at/fileadmin/radiofabrik/design/images/zahnrad_mini_icon.png einen aktuellen Bericht von der Großbaustelle auf dem ehemaligen Stadtwerk-Areal.  Sarah Untner hat dazu im Infopoint wichtige Projektpartner interviewt.

Außerdem gibt es

http://www.radiofabrik.at/fileadmin/radiofabrik/design/images/zahnrad_mini_icon.png einen Aufruf,  sich am Lehen Buch 2 zu beteiligen:
Beiträge bitte an prolit@literaturhaus-salzburg.at.
Dazu gibt es Veranstaltungshinweise und jede Menge Musik –
wir wünschen viel Spaß beim Zuhören!

Interessierte RadiomacherInnen sind sehr herzlich willkommen und können sich bei der Radiofabrik melden.

Die nächste Sendung gibt es am 20. August.

Veröffentlicht unter Lehen

Das Unendspiel

Pünktlich zum WM-Finale erinnern wir an den „Papierenen“ und an liebenswerte Fussball-Kultur jenseits von Medienmarkt und Nationalgedümmel. Eine Hommage an das Kind im Mann zum Wiederhören und Mitverspieltsein…

Noch ein Papierener!

Er spielte Fußball wie kein zweiter,
er stak voll Witz und Phantasie.
Er spielte lässig, leicht und heiter,
er spielte stets, er kämpfte nie.

(Friedrich Torberg)

Matthias „Motzl“ Sindelar (der Papierene) war einer der besten Fussballspieler Österreichs. Nach dem Anschluss ans Deutsche Reich und der Auflösung und Arisierung seines Vereins Austria Wien verweigerte er den Nationalsozialisten auf vielfältige Weise den Gehorsam und kam schließlich 1939 unter mysteriösen Umständen (Gasvergiftung sic!) zu Tode.

Diese und andere Geschichten rund um sprachverspielte Ballverliebtheiten nebst dem politischen Feingespür erwachsener Gefühlskinder könnten uns sogar auf die indogenen Wurzeln manch rituell ausgeübter Sportart zurück verweisen. Doch genug der Theorie, zurück in die Praxis:

Text: Bernd Begemann über die Symbolik des Fussballs im Film, Günter Paal über den verderblichen Einfluss der Medienkonzerne auf das Spielvergnügen, Peter.W. & Norbert K.Hund über Dichtungen von Friedrich Torberg bis Rio Reiser. Musik: Lyapis Trubetskoy, Reel Big Fish, Zupfgeigenhansel, Gisbert zu Knyphausen, El Canto Del Loco. Signation: Willy Astor, Herman Van Veen, NooN & Snog.

 

Nachtfahrt XXII: Heiss, heiss…

Die abenteuerlich improvisierte Sendung gibts jetzt hier. Für eine Stunde Erinnerung an Michi und sein Perlentauchen am besten bei Minute 60 einsteigen.

Hitzefrei für die U-boot Crew! Beim Auftauchen vom letzten Schuljahr kam es zur Überhitzung des Reaktors, was eine Evakuierung der Besatzung an Deck notwendig machte. Nichtsdestotrotz konnte die riskante Operation am Rande der Plastizität mit beinahe metaphysischer Sicherheit erfolgreich beendet werden.

„Und die See wird allen neue Hoffnung bringen, so wie der Schlaf die Träume bringt – daheim.“ (Christoph Columbus)

In diesem Sinne: eintauchen in eine neue Welt voll neuer Eindrücke und Geschichten. Wir schreiben uns also weiter fort in allerlei Farben, Formen und Freundschaften. Für uns, für euch, für immer. Das Luftholen im richtigen Moment verdichtet einen Augenblick zur Ewigkeit.

Mein Dank den Gefährten! Ohne euch hätte ich es nicht geschafft. Würdigung.

OCB-„Two Shows This Week“-Oddity

… Fleißaufgabe gemacht!

OCB ist in den nächsten Tagen mit zwei Sendungen (+ zwei Wiederholungen) am Start!

Am 12. Juli, 21h, und 13. Juli, 15h, gibt’s die 167. Auflage von OCBoddity.

Und am 16. Juli, 14h08, und 22. Juli, 0h bringt OCB das Album der Woche ein: The Rolling Stones, Exile On Main St.!

Da heißt’s: Termine fett anstreichen!

FNTOME presents AUDIOLITH

fntome am 11.07.10

audiolith

Frau Nowaks Transorientalischer Musikexpress stellt euch das Hamburger Label Audiolith vor. Linker Techno? Elektropunk? Partypolitik!

11.Juli von 21-22 Uhr
auf www.radiofabrik.at

OCBoddity 166 (30.06.2010)

Ein defektes Mischpult kann OCB nicht stoppen und so ging die 166. Ausgabe von OCBoddity einfach zwei Tage später on air. Und auch die gute Laune des – endlich eingetroffenen – Frühsommers kannte keine Schwächen. Ein veritables Feuerwerk an poppig treibenden Neuerscheinungen – von Arcade Fire bis Blitzen Trapper – fegte aus der Radiofabrik über Salzburg hinweg. Prädikat: C’mon!

PLAYLIST
The Soft Pack, C’mon
Hot Club de Paris, I’m Not In Love And Neither Are You
Ocean Colour Scene, Saturday
Nada Surf, Agony Of Lafitte
Arcade Fire, Ready To Start
Portugal The Man, 1000 Years
Teenage Fanclub, Sometimes In Don’t Need To Believe In Anything
Keane, Stop For A Minute
Rogue Wave, Permalight
James, Ten Below
Andrew Collberg, Clementine
John Grant, I Wanna Got To Marz
Blitzen Trapper, Destroyer Of The Void
Und wer’s hören will … klickt hier