Geräusche sind in unserer Umwelt allgegenwärtig. Haben Sie sich schon mal akustisch in einer Stadt orientiert? Wenn Sie zu den sehenden Menschen gehören, werden Sie diese Frage wohl mit „nein“ beantworten, wozu sollten Sie dies auch tun, wo doch der Sehsinn viel besser zur schnellen und sicheren Orientierung taugt. Wo der Sehsinn aber fehlt, müssen die sogenannten Restsinne dafür sorgen, dass der fehlende Sinn möglichst ausgeglichen wird. Ein Sinn wie das Hören allein kann das nicht. Zusammen mit dem Taststock und dem Riechen aber ist der blinde Mensch sehr wohl in der Lage, sich weitestgehend allein in seiner auch akustischen Umwelt zurecht zu finden. Dies ist nicht immer einfach, viele Hindernisse, die der sehende nicht als solche erkennt, fordern den blinden Teilnehmer am Straßenverkehr zu einer hohen „umsicht“ auf seinen Wegen auf. Diese Sendung will aufzeigen, dass neben anderen Restsinnen das Ohr hier eine wichtige Rolle bei der Orientierung und der Erkennung von Gefahrenquellen spielt. Folgen Sie den beiden Personen, die uns durch einige Straßen und Ecken Bonns und Kölns führen. Erleben Sie dabei, wie auftauchende Probleme sofort auch mit Hilfe des Hörsinns gut in den Griff zu bekommen sind und erfahren Sie dabei vieles über Ihre eigenen Möglichkeiten des Hörens.
In der zweiten Hälfte der Sendung konzentrieren wir uns auf jenes Medium, in dem diese und so viele andere Sendungen ausgestrahlt werden und dass sehende und nichtsehende Menschen vereint, weil es ohne Bild auskommt – Das Radio. Hier wollen wir anhand des altgedienten Hörspiels aufzeigen, dass ein erzählendes Medium für blinde und sehende Menschen gleichermaßen funktionieren kann, auch wenn der blinde Mensch vielleicht durch sein Training im Alltag wahrnehmungsbedingt im Vorteil zu sein scheint. Ob dem wirklich so ist, werden Sie in der Sendung zum Thema „Das Geräusch“ erfahren, in der ich mich unter Anderem mit einem Hörspielregisseur und einem Geräuschemacher unterhalten habe.
Tauchen Sie ein in die Erlebniswelt des blinden Menschen in seinem Alltag, aber auch in die Wahrnehmung des in jedem Falle nicht sehenden Radiohörers und nutzen auch Sie vielleicht ab sofort die Möglichkeiten besser, die Ihnen Ihr eigenes Gehör gibt.
Autor und Gesamtproduktion Raphael Mader.
Eine Sendung von Blinde & Kunst e.V. im Rahmen von “Ohrenblicke – Radiokunst von Blinden & Sehenden”.