Eine Sendereihe der Radiofabrik.
Hallo Leute,
leider wieder etwas verspätet kann ich jetzt endlich ins neue Lehrjahr starten.
Es hat sich vieles geändert in den letzten Monaten. Personell, finanziell und arbeitstechnisch.
Bei mir hat sich vor allem bezüglich meiner Arbeit einiges getan. Das Apropos Inserat hab ich von Babse übernommen, die VA-Tipps hab ich lange Zeit produziert (die sind jetzt aber weg) und die ganze Sendungsprogrammierung fällt nun auch in meinen Bereich. Also falls mal was mit eurem Sendeplatz nicht stimmen sollte, dann war es meine Schuld 🙂
Mein größtes Projekt derzeit ist der Website Relaunch. Das alte Design ist bereits acht Jahre alt und dementsprechend überhaupt nicht mehr aktuell. Die Idee war, uns neu in Szene zu setzen, das Hauptaugenmerk zu verlagern und den vorhandenen Content trotzdem unter zu bringen.
Ich hoffe das ist mir gelungen…
In einigen Wochen sollte die Programmierung starten. Und bis Ende des Jahres sollte die fertige Website dann auch hoffentlich online gehen. Drückt mir die Daumen 🙂
Nicht nur Bad Reichenhall ist on Air gegangen, auch das Innergebirg lässt von sich hören. Vier bereits bestehende Sendung bilden eine neue Gemeinschaft um auch von diesem Teil aus Salzburg zu berichten. Die neue Broschüre verrät Details…
Das wars für heute, bis zum nächste Mal
BaBa Laura
Balthasar Johann Wöss, geboren am 28. Dezember 1892 in Salzburg, war eines der ca. 70.000 Opfer der Rassenhygiene im Nationalsozialismus. Aufgrund einer Versteifung seines rechten Arms konnte er den Tischlereibetrieb seines Vaters nicht übernehmen. Seinen Lebensunterhalt verdiente er deshalb als Wahrsager. Eine seiner Vorhersagen wurde im zu Verhängnis.
Hörstolperstein Balthasar Wöss
Denn er wurde daraufhin für geisteskrank erklärt und in die geschlossene Abteilung der Landesheilanstalt für Geistes- und Gemütskranke eingewiesen. Nur ein Jahr nach seiner Einweisung, wurde der damals 48-Jährige, nach Hartheim deportiert, das damals als Tötungseinrichtung für geistig und körperlich beeinträchtigte Personen fungierte. Am 21. Mai 1941 fand er dort seinen Tod in der Gaskammer.
Interview: Julia Essert, Laura Simet
Gestaltung und Produktion: Carla Stenitzer
SprecherInnen: Laura Leitner, Axel Stenitzer, Carla Stenitzer
Dieser Hörstolperstein entstand im Rahmen eines Projektes der Radiofabrik mit dem Akademischen Gymnasium Salzburg (Klasse 4b 2016/17, Geschichtelehrer Johannes Straubinger), unterstützt vom Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus und vom Land Salzburg (Wissenschaft/Bildungsförderung).
Aloisia Wolf war eines der 10 Kinder der Familie Wolf. Obwohl die Familie zur Gruppe der Sinti und Roma gehörte, entgingen sie der Internierung in das Zigeunerlager Maxglan. Stattdessen waren sie im Behelfsheim am Kräutlerweg 2 in Leopoldskron-Moos untergebracht. Grund dafür könnte die Beschäftigung des Vaters als Straßenarbeiter beim Magistrat gewesen sein.Nachdem der Vater verstarb wurde Aloisia Wolf als einziges der Kinder, weg von der restlichen Familie, in ein Kinderheim in Wien gebracht. Danach wurde sie am 10. Mai 1944 nach Ausschwitz-Birkenau deportiert, wo sie mit nur 14 Jahren ermordet wurde.
Ihr Bruder Albert Wolf erzählt von der Zeit im Behelfsheim und wie es dem Rest der Familie gelang den Zweiten Weltkrieg zu überleben. Historiker Gert Kerschbaumer rekonstruiert die Geschichte der Aloisia Wolf anhand seiner Recherchen.
Das Interview mit Albert Wolf wurde 2010 im Rahmen des Doku-Dramas „Zigeunerlager Maxglan“ (Produktion: Aktion Film Salzburg, Herstellung: DOC.ART Filmproduktion, Copyright: Land Salzburg) als Video aufgenommen.
Wir danken Markus Weisheitinger-Hermann vom IMB/Aktion Film, der uns die Tonspur für diesen Hörstolperstein zur Verfügung stellte.
Gestaltung und Produktion: Carla Stenitzer
Dieser Hörstolperstein entstand im Rahmen eines Projektes der Radiofabrik mit dem Akademischen Gymnasium Salzburg (Klasse 4b 2016/17, Geschichtelehrer Johannes Straubinger), unterstützt vom Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus und vom Land Salzburg (Wissenschaft/Bildungsförderung).
Hildegard Lohmann wurde 1942 im Alter von 8 Jahren mit der Diagnose „frühkindliche Gehirnschädigung“ in der Pflegeanstalt Eglfing- Haar aufgenommen.
Ein Jahr später wurde den Eltern schriftlich mitgeteilt, dass ihre Tochter an einer Lungenentzündung gestorben sei.
Hörstolperstein Hildegard Lohmann
Hildegard Lohmann war eines der vielen Opfer der Euthanasie im Nationalsozialismus. Leider werden deren Schicksale viel zu selten ins Bewusstsein der Menschen gebracht.
Andrea Strixner, die in diesem Hörstolperstein zu hören ist, hat sich mit dem Thema intensiv beschäftigt – angeregt durch eine Stolpersteinpatinnenschaft.
Gestaltung und Produktion: Sophie Haberlander (unterstützt von Benedikt Steiner und Eva Schmidhuber).
Dieser Hörstolperstein entstand im Rahmen eines Projektes der Radiofabrik mit dem Akademischen Gymnasium Salzburg (Klasse 4b 2016/17, Geschichtelehrer Johannes Straubinger), unterstützt vom Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus und vom Land Salzburg (Wissenschaft/Bildungsförderung).
Im Zuge der Geheimaktion „T4“ wurden systematisch körperlich und/oder geistig beeinträchtigte Menschen getötet. Die Ermordung wurde von den Nationalsozialisten zynischerweise als Euthanasie oder Gnadentod bezeichnet. Insgesamt fielen über 200.000 Menschen dieser Geheimaktion zum Opfer. Darunter auch die damals erst 13-jährige Theresia Karas.
Hörstolperstein Theresia Karas
Theresia, von ihren Eltern liebevoll Reserl genannt, litt in Folge einer Kinderlähmung im Kleinkindalter an epileptischen Anfällen und hatte eine verkrümmte, linke Hand. Aus diesem Grund war sie zur Erholung und Therapie in der Heilanstalt Gallneukirchen untergebracht. Im Jänner 1941 wurden ihre Eltern darüber informiert, dass ihre Tochter in die weit entfernte Anstalt Sonnenstein bei Pirna verlegt worden war. Kurt darauf folgte die Nachricht, dass Theresia überraschend verstorben sei.
Roland Rettenbacher erzählt im Interview über Erinnerungen an seine Tante Theresia Karas und die verzweifelte Suche ihrer Eltern – die den plötzlichen Tod ihrer Tochter nicht verstehen können – nach der Wahrheit.
Gestaltung und Produktion: Manuel Adlgasser, Philipp Crome, Maximilian Nitschke, Carla Stenitzer
Dieser Hörstolperstein entstand im Rahmen eines Projektes der Radiofabrik mit dem Akademischen Gymnasium Salzburg (Klasse 4b 2016/17, Geschichtelehrer Johannes Straubinger), unterstützt vom Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus und vom Land Salzburg (Wissenschaft/Bildungsförderung).
Daniel Bonyhadi, 1863 in Ungarn geboren, wohnte bis zur Vertreibung aus Salzburg 1938 in der Rainerstraße 4. Der Vater von 7 Söhnen, war Lederhändler und später Versicherungsinspektor, außerdem Obmann des jüdischen Kranken- und Beerdigungsvereines sowie Tempelvorsteher und Vorstandsmitglied der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg.
Hörstolperstein Daniel Bonyhadi
Im Hörstolperstein für die Familie Bonyhadi kommen auch PassantInnen zu Wort, die vor dem Haus in der Rainerstraße 4 an den dort verlegten Stolpersteinen vorbeigehen.
Mehrere seiner Söhne lebten ebenfalls in Salzburg. In der Rainerstraße 4 Edgar und Ludwig, sowie dessen Frau Getrude und Tochter Ruth.
Wir danken Albert Lichtblau von der Universität Salzburg, der uns verschriftlichte Interviews mit Ernest und Erwin Bonyhadi zur Verfügung gestellt hat, die er 1993 bzw. 1994 geführt hatte.
Sprecher Interviews Bonyhadi: Reinhold Tritscher
Interviews mit PassantInnen: Cecile Ritter, Christina Schwarz
Gestaltung und Produktion: Eva Schmidhuber
Dieser Hörstolperstein entstand im Rahmen eines Projektes der Radiofabrik mit dem Akademischen Gymnasium Salzburg (Klasse 4b 2016/17, Geschichtelehrer Johannes Straubinger), unterstützt vom Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus und vom Land Salzburg (Wissenschaft/Bildungsförderung).
Franz Seywald wurde 1891 geboren und maturierte 1910 am Akademischen Gymnasium in Salzburg. Er studierte in Wien Rechtswissenschaften und arbeitete anschließend für die Salzburger Landesregierung, seit 1931 war er Bezirkshauptmann von St. Johann im Pongau. Ab 1933 war er in der Vaterländischen Front aktiv und wurde nach dem Anschluss aus dem Staatsdienst entlassen.
In seiner Wohnung hörte Franz Seywald mit weiteren Gleichgesinnten regelmäßig ausländische Radiosender ab. 1944 wurden er und weitere 11 Personen dieses sogenannten „Abhörkreises“ aufgrund einer Denunziation verhaftet.
Drei Monate nach der Verhaftung fand der Prozess statt, bei dem Franz Seywald und Karl Biack zum Tod verurteilt wurden. Am 24. Juli, also zwei Tage nach der Urteilsverkündung wurde Franz Seywald in seiner Zelle erhängt vorgefunden. Nach den offziellen Quellen des NS-Regimes hieß es bis 2014, dass er Selbstmord begangen habe.
Sein Enkel Thomas Seywald, Galerist in Salzburg, versucht seit 2014, die offizielle Geschichte über den Tod seines Großvaters richtig zu stellen. Er berichtet im Interview, warum er überzeugt davon ist, dass sein Großvater von Nazis in der Zelle ermordet wurde.
Gestaltung und Produktion: Lilly Brack, Lilly Vriens, Eva Schmidhuber
Quellen: www.oecv.at
Dieser Hörstolperstein entstand im Rahmen eines Projektes der Radiofabrik mit dem Akademischen Gymnasium Salzburg (Klasse 4b 2016/17, Geschichtelehrer Johannes Straubinger), unterstützt vom Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus und vom Land Salzburg (Wissenschaft/Bildungsförderung).
In der Heilanstalt Uchtspringe wurden hinter der Fassade einer „normalen“ Heilanstalt Menschen mit geistiger und körperlicher Beeinträchtigung durch Medikamente, Nahrungsentzug oder Vernachlässigung getötet. Eines der Opfer dieser Praktik war der damals erst 33-jährige Konrad Hertzka.
Hörstolperstein Konrad Hertzka
Nach seinem Studium der technischen Physik wurde Konrad Hertzka eine Depression diagnostiziert. Diese Diagnose führte zu einer Einweisung in die geschlossene Anstalt der heutigen Christian-Doppler-Klinik in Salzburg und seiner totalen Entmündigung. Bislang ist nicht genau geklärt wie es ihm gelang aus der Landesheilanstalt in Salzburg zu fliehen. Bekannt ist nur, dass er in Ostpreußen, im heutigen Russland, wieder aufgegriffen und nach einem Zwischenaufenthalt in Tapiau nach Uchtspringe verlegt wurde. Dort kam er am 7. März 1942 auf der Station 23, dem Todestrakt der Anstalt, ums Leben.
Historiker Gert Kerschbaumer recherchiert die Lebensgeschichte der Familie Hertzka seit den frühen 1990er Jahren, was sich aufgrund fehlender Nachkommen als schwierig erweist. In diesem Interview legt er die Ergebnisse seiner Recherchen dar und zeigt auf, wie exemplarisch die Geschichte des Konrad Hertzka für die Zeit des Nationalsozialismus war.
Gestaltung und Produktion: Samuel Faber, Felix Sax, Arian Gjocaj, Carla Stenitzer
Dieser Hörstolperstein entstand im Rahmen eines Projektes der Radiofabrik mit dem Akademischen Gymnasium Salzburg (Klasse 4b 2016/17, Geschichtelehrer Johannes Straubinger), unterstützt vom Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus und vom Land Salzburg (Wissenschaft/Bildungsförderung).
Der am 30. Dezember 1884 geborene Walter Schwarz, besaß das jüdische Warenhaus „Kaufhaus S. L. Schwarz“ am Alten Markt in Salzburg, sowie die die Kunstgalerie „Neue Galerie“. Bekannt ist auch, dass er enge Kontakte zu Stefan Zweig pflegte.
Walter Schwarz‘ Familie – seine Frau Dora und die gemeinsamen Söhne Hugo, Rafael und Benjamin – wanderten noch vor dem Gewaltjahr 1938 nach Palästina aus. Mehrfach versuchte Walter Schwarz nachzukommen, wurde aber an seiner Flucht gehindert.
Hörstolperstein Walter Schwarz
Bei seiner zweiten Verhaftung im August 1938 wurde er in die Zentrale der Geheimen Staatspolizei in München überführt, wo er in der berüchtigten Terrorzelle der Gestapo ums Leben kam. In dem Attest des Polizeiarztes heißt es, dass Walter Schwarz mit erheblichen Schnittwunden an den Handgelenken ins Polizeikrankenhaus eingeliefert worden sei und sich daraufhin in der Nacht an seinen eigenen Bandagen erhängt hätte. Diese Darstellung der Todesart wird aufgrund von Ungereimtheiten angezweifelt.
Roni Schwarz, der in Zichron Yaakov (Israel) lebt, erzählt im Interview von den Fluchtversuchen seines Großvaters und dem letzten Aufeinandertreffen zwischen seinem Großvater und seinem Onkel in der Gefängniszelle.
Gestaltung und Produktion: Sophie Hausbacher, Leena Poppmeier, Malena Kernacs, Carla Stenitzer
Dieser Hörstolperstein entstand im Rahmen eines Projektes der Radiofabrik mit dem Akademischen Gymnasium Salzburg (Klasse 4b 2016/17, Geschichtelehrer Johannes Straubinger), unterstützt vom Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus und vom Land Salzburg (Wissenschaft/Bildungsförderung).