Nicht jeder kann sprechen

Um meiner stetigen Entwicklung hin zum Paradenuschler und Artikulationsfaultier etwas gegenzusteuern, habe ich letztes Wochenende am Radiofabrikworkshop „Stimme und sprechen“ teilgenommen. Habe dabei auf unterhaltsame und abwechslungsreiche Weise viele gute Tipps bekommen und hoffe einiges davon umsetzen zu können. Mein spezielles Kompliment an Workshop-Leiterin Dorit Ehlers.

Gleichzeitig hat mich die Beschäftigung mit dem Thema „Stimme und sprechen“ wieder ganz massiv auf eine besondere Unzulänglichkeit meiner Sendung „Radio Lebenshilfe“ hingestoßen. Diese Sendung – Untertitel: Menschen mit Behinderung am Wort – soll Menschen mit geistiger Beeinträchtigung die Möglichkeit geben, vor einer größeren Zahl von Zuhörern über ihren Alltag und ihre Probleme zu sprechen. Meine Gäste sind meist Klienten der Lebenshilfe Salzburg, die diese Möglichkeit  sehr gerne nutzen. Es gibt in der Lebenshilfe aber sehr viele Klienten, deren Behinderung zu schwer ist, um sich mit sprachlichen Mitteln ausdrücken zu können.
Da hilft kein Workshop und keine Logopädie. Auf diese Menschen wird leicht vergessen, auch in Radio Lebenshilfe kommen sie bisher nur am Rande vor.

Radio Lebenshilfe vermittelt vielleicht ein falsches – zu optimistisches –  Bild von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung, weil hier in erster Linie diejenigen, die sich artikulieren können, zum Zug kommen. Andererseits wäre es unfair und dumm, ihnen diese Möglichkeit nur deswegen zu nehmen, weil andere sie nicht nutzen können. Ich sollte also einen Weg finden, auch die anderen irgendwie ins Bild zu bringen. (Man entschuldige die für eine Radiosendung schiefe Metapher, aber „ins Wort zu bringen“ klingt noch schlechter.)  Ich habe mir fest vorgenommen, daran zu arbeiten. Porträts wären vielleicht eine Möglichkeit: Menschen mit Schwerstbehinderung und ihr Leben durch andere beschreiben zu lassen, durch Verwandte, Betreuer und Freunde. Ist sicher schwierig, dabei den richtigen Ton zu treffen, aber einen Versuch ist es wert. Vielleicht bietet die Radiofabrik ja einmal einen „Feingefühl-Workshop“ an. Den besuche ich sicher.

Michael Russ        

Sendung 3: Freizeit und Kultur

In der dritten Sendung der „Willkommen in Salzburg“-Redaktion geht es um Freitzeitgestaltung und Kulturangebote.

Die Kulturjournalistin Barbara Meikl informiert über Angebote der Salzburger Volkskultur und Svjetlana Vulin erzählt im Interview über die Angebote des serbischen Kultur- und Sportvereins in Salzburg.

Außerdem gibt es zahlreiche Tipps und Vorschläge von den Redakteurinnen.

Die Sendung zum Nachhören

Hier einige Links zum Thema:

Salzburger Monat (Online-Version der erwähnten Monatszeitung mit Kulturtipps)

Drehpunkt Kultur (Noch mehr Infos über Kultur in Salzburg, inkl. Kritiken und Reportagen)

Salzburger Volkskultur (Projekte und offene Veranstaltungen der Salzburger Volkskultur)

Serbischer Kulturverein

ABZ-Itzling (Tipp interkultureller Garten)

Verein VIELE (Tipp Frauentreffs)

[lang_en]Civilmedia 09 will take place from Nov. 5 – 7 [/lang_en]

[lang_en]!!! Great news !!!

Civilmedia 09 is again funded through the „Europe for Citizens“- programme of the European Union and can therefore take place from Nov. 5 – 7 in Salzburg.

Mark these days red in you calendar!

This year’s topic is „social and technological innovation in open-access media“- further Info and the new WIKI will follow end of Agugst.[/lang_en]

Hörmahnmal am Schwarzgrabenweg installiert

Im Rahmen der Stolperstein-Verlegung am 22. Juni wurde auch das Hörmahnmal der Radiofabrik am Schwarzgrabenweg installiert.

Aufgrund der schlechten Wetterlage konnte die Elektronik, welche für den Transport aus Sicherheitsgründen ausgebaut werden mußte, noch nicht wieder installiert werden. Dies wird erst bei trockenem Wetter wieder möglich sein und ehestmöglich nachgeholt. Leider versprechen die Wettervorhersagen dafür in den nächsten Tagen wenig Chancen.

Ein ausführlicher Bericht zur Installation steht auf salzburg.com zur Verfügung.

Hörmahnmal am Schwarzgrabenweg / im Bild: Marcus Diess (techn. Leitung Radiofabrik), Georg Wimmer (Redaktionsleitung Radiofabrik), Nicole Sevik (Verein Ketani), Zoltan Pap (bildender Künstler), Inge Haller (Stolpersteine)

Hörmahnmal am Schwarzgrabenweg / im Bild: Marcus Diess (techn. Leitung Radiofabrik), Georg Wimmer (Redaktionsleitung Radiofabrik), Nicole Sevik (Verein Ketani), Zoltan Pap (bildender Künstler), Inge Haller (Stolpersteine)

Schulworkshop-Produktion zum Thema „Roma und Sinti in Österreich“

Seit einem ganzen Schuljahr beschäftigen sich die SchülerInnen der 3A und 4A der Hauptschule Lehen in Salzburg mit dem Leben der Roma und Sinti. In Zusammenarbeit mit der Radiofabrik haben sie eine Radiosendung produziert, die sich mit diesem Thema beschäftigt. Die SchülerInnen lesen selbst verfasste Gedichte, führten Interviews, haben Infotexte verfasst und spezielle Musik ausgewählt. Die Sendung schafft einen Überblick über die Geschichte und Gegenwart der Roma und Sinti, unter anderem gibt es ein Interview mit Frau Sevik und Frau Martl des Vereins Ketani (http://www.sinti-roma.at/)

Sendungsgestaltung: 3A und 4A der HS Lehen Salzburg: Daniel Boldow, Florian Feltrin, Daniel Mikuljevic, Gagandeep Singh, Elma Avdic, Princes Bulos, Sarah Gassner, Svetlana Jovanovic, Rachana Negi, Kerstin Rubin, Adnan Eminovic, Kenneth Ramirez mit Alex Naringbauer (Radiofabrik).

Sendung 2: Deutsch lernen in Salzburg

Wo und wie kann frau in Salzburg am besten Deutsch lernen?
Was hat es mit dem Gutschein des ÖIF auf sich?
Was ist ein Intergrationskurs?
Erfahrungen und Tipps zum Thema Sprachenlernen.

Diese und andere Fragen werden in der fünfsprachigen Sendung beantwortet.
Wir haben mit einer Deutsch-als-Fremsprache-Lehrerin und einer Schülerin gesprochen und erzählen euch alles Wichtige rund ums Deutschlernen in Salzburg.

Links mit weiteren Informationen zum Thema:

Österreichischer Integrationsfonds

Verein VIELE

Lernplattform im Internet

Die Sendung zum Nachhören:
Deutsch lernen in Salzburg

HÖRMAHNMAL ab 22. Juni am Schwarzgrabenweg

So wie die Assoziation eines Fuhrwerkes den Bewegungswillen der fahrenden Völker repräsentiert, wird sich auch das Hörmahnmal durch Salzburg bewegen:

*EIN HÖRMAHNMAL *
*ab 22. Juni 09 am Schwarzgrabenweg (Kreuzung Kräutlerweg)*
*Präsentation im Rahmen der Stolpersteinverlegung, 10:00 Uhr*

http://www.stolpersteine-salzburg.at/

Der Standort auf Google-Maps

Im Sinne einer lebendigen Gedächtniskultur jenseits des Schlussstriches geht es um kein sakrales Entrücken des Gedenkens, sondern um offene Reflexion und Diskussionen kontroverser Themen.
Das Hörmahnmal geht weit über ein Denkmal, wie man es bisher kennt, hinaus. Die von Zoltan Pap entworfene Skulptur wird im Inneren des Sockels von affinierter Technik ergänzt. Mit Bewegungsmeldern und Lautsprechern ausgestattet, erinnert das Hörmahnmal bei Annäherung auch akustisch an die Menschen, welche im Sammellager Maxglan von den Nazis inhaftiert wurden, und gibt Ihnen so ihre Namen zurück. Skulptur und Radiofeature verschmelzen zum Hörmahnmal und machen Erinnerungskultur im öffentlichen Raum seh- und hörbar. Weitere Radiosendungen stehen interessierten Betrachterinnen über den im Mahnmal integrieten WLAN-Spot zur Verfügung.

In Salzburg wurden ab dem Jahre 1939 durchziehende „Zigeuner“ auf einem schon bestehenden Sammelplatz zusammengefasst und durften sich nur noch mit behördlicher Erlaubnis entfernen. 1940 wurden diese Roma und Sinti in die Ställe der Rennbahn in Salzburg-Aigen einquartiert. Gleichzeitig mussten sie an der Errichtung eines größeren und besser eingezäunten Lagers in Lepoldskron-Moos arbeiten. Dieses wurde KZ-ähnlich geführt, ca. 300 Eingesperrte wurden zur Zwangsarbeit gezwungen. Ende März/Anfang April 1943 erfolgte die Räumung des Lagers, der Großteil der Insassen wurde nach Auschwitz-Birkenau transportiert. Ein kleinerer Teil kam in das Sammellager Lackenbach, einer Durchgangsstation der nationalsozialistischen Vernichtungs-Maschinerie. Die Namen von 230 der vom Lager Maxglan aus deportieren Roma und Sinti konnte der Salzburger Historiker Gert Kerschbaumer ermitteln.

Erinnern ist Arbeit. Über das Gedenken an Sinti und Roma, die dem Nazi-Terror zum Opfer fielen

Hat Österreich aus seiner Geschichte gelernt? Wie steht Österreich zu seiner Mitverantwortung am Holocaust? Entwicklungen auf lokaler Ebene sind hier ein guter Indikator für die Stimmung im Lande. So war Erinnerungsarbeit für die Roma und Sinti, die von Salzburg aus in die KZs deportiert wurden, im Salzburger Gemeinderat noch in den 1980er Jahren ein Reizthema. Heute lässt zumindest das offizielle Salzburg keinerlei Zweifel daran aufkommen, dass es zu seiner geschichtlichen Verantwortung steht. Was dieses Umdenken in den vergangenen 20 Jahren bewirkt hat und welche Formen der Erinnerungsarbeit von engagierten Schulen und Nicht-Regierungsorganisationen gleistet werden, das erfahren wir in der folgenden von Georg Wimmer gestalteten Sendung.