Konrad Hertzka – Salzburg

Konrad Hertzka Stolperstein

Konrad Hertzka Stolperstein/Wolf-Dietrich-Straße 18

In der Heilanstalt Uchtspringe wurden hinter der Fassade einer „normalen“ Heilanstalt Menschen mit geistiger und körperlicher Beeinträchtigung durch Medikamente, Nahrungsentzug oder Vernachlässigung getötet. Eines der Opfer dieser Praktik war der damals erst 33-jährige Konrad Hertzka.

Hörstolperstein Konrad Hertzka

Nach seinem Studium der technischen Physik wurde Konrad Hertzka eine Depression diagnostiziert. Diese Diagnose führte zu einer Einweisung in die geschlossene Anstalt der heutigen Christian-Doppler-Klinik in Salzburg und seiner totalen Entmündigung. Bislang ist nicht genau geklärt wie es ihm gelang aus der Landesheilanstalt in Salzburg zu fliehen. Bekannt ist nur, dass er in Ostpreußen, im heutigen Russland, wieder aufgegriffen und nach einem Zwischenaufenthalt in Tapiau nach Uchtspringe verlegt wurde. Dort kam er am 7. März 1942 auf der Station 23, dem Todestrakt der Anstalt, ums Leben.

Historiker Gert Kerschbaumer recherchiert die Lebensgeschichte der Familie Hertzka seit den frühen 1990er Jahren, was sich aufgrund fehlender Nachkommen als schwierig erweist. In diesem Interview legt er die Ergebnisse seiner Recherchen dar und zeigt auf, wie exemplarisch die Geschichte des Konrad Hertzka für die Zeit des Nationalsozialismus war.

Gestaltung und Produktion: Samuel Faber, Felix Sax, Arian Gjocaj, Carla Stenitzer

Dieser Hörstolperstein entstand im Rahmen eines Projektes der Radiofabrik mit dem Akademischen Gymnasium Salzburg (Klasse 4b 2016/17, Geschichtelehrer Johannes Straubinger), unterstützt vom Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus und vom Land Salzburg (Wissenschaft/Bildungsförderung).

Walter Schwarz – Salzburg

Walter Schwarz

Walter Schwarz

Der am 30. Dezember 1884 geborene Walter Schwarz, besaß das jüdische Warenhaus „Kaufhaus S. L. Schwarz“ am Alten Markt in Salzburg, sowie die die Kunstgalerie „Neue Galerie“. Bekannt ist auch, dass er enge Kontakte zu Stefan Zweig pflegte.
Walter Schwarz‘ Familie – seine Frau Dora und die gemeinsamen Söhne Hugo, Rafael und Benjamin – wanderten noch vor dem Gewaltjahr 1938 nach Palästina aus. Mehrfach versuchte Walter Schwarz nachzukommen, wurde aber an seiner Flucht gehindert.

Hörstolperstein Walter Schwarz

Bei seiner zweiten Verhaftung im August 1938 wurde er in die Zentrale der Geheimen Staatspolizei in München überführt, wo er in der berüchtigten Terrorzelle der Gestapo ums Leben kam. In dem Attest des Polizeiarztes heißt es, dass Walter Schwarz mit erheblichen Schnittwunden an den Handgelenken ins Polizeikrankenhaus eingeliefert worden sei und sich daraufhin in der Nacht an seinen eigenen Bandagen erhängt hätte. Diese Darstellung der Todesart wird aufgrund von Ungereimtheiten angezweifelt.

Walter Schwarz Stolperstein

Walter Schwarz Stolperstein/Alter Markt 12

Roni Schwarz, der in Zichron Yaakov (Israel) lebt, erzählt im Interview von den Fluchtversuchen seines Großvaters und dem letzten Aufeinandertreffen zwischen seinem Großvater und seinem Onkel in der Gefängniszelle.

Gestaltung und Produktion: Sophie Hausbacher, Leena Poppmeier, Malena Kernacs, Carla Stenitzer

Dieser Hörstolperstein entstand im Rahmen eines Projektes der Radiofabrik mit dem Akademischen Gymnasium Salzburg (Klasse 4b 2016/17, Geschichtelehrer Johannes Straubinger), unterstützt vom Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus und vom Land Salzburg (Wissenschaft/Bildungsförderung).

Martin Schönhorn – Salzburg

Martin Schönhorn

Martin Schönhorn/Jahresbericht des Akademischen Gymnasium 2006/07

Martin Schönhorn wurde 1912 in der Bukowina geboren. Später zog die Familie nach Wien und dann weiter nach Salzburg. Er ging in Salzburg auf das Akademische Gymnasium, wo auch die Produzenten dieses Hörstolpersteins zur Schule gehen.
1931 legte Martin Schönhorn die Matura ab und studierte anschließend an der Uni Wien Medizin. Er war im 10. Studiensemester, als ihm 1938 das weitere Studium untersagt wurde und er kurz im KZ Dachau interniert war. Er versuchte, eine Möglichkeit zur Flucht zu finden, was aber schwierig war. Durch eine Tante, die bereits in Palästina lebte, konnte er schließlich eine Einreisebewilligung bekommen und kam im März 1939 in Haifa an.

Hörstolperstein Martin Schönhorn

Martin Schönhorn pflegte bis zu seinem Tod den Kontakt mit seinen ehemaligen Schulkolleginnen und -kollegen und blieb in Briefontakt mit unserer Schule.

Martin Schönhorn ist 2010 im Alter von 98 Jahren in Tel Aviv verstorben.

Das Interview mit Martin Schönhorn wurde 1999 im Rahmen eines Projektes der Universität Salzburg als Video in Israel aufgenommen. Wir danken Albert Lichtblau, der uns die Tonspur für diesen Hörstolperstein zur Verfügung stellte.
Gestaltung und Produktion: Maximilian Moser, Lukas Ecker, Josef Kupetzius, Eva Schmidhuber

Dieser Hörstolperstein entstand im Rahmen eines Projektes der Radiofabrik mit dem Akademischen Gymnasium Salzburg (Klasse 4b 2016/17, Geschichtelehrer Johannes Straubinger), unterstützt vom Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus und vom Land Salzburg (Wissenschaft/Bildungsförderung).

Berta Eisenberg – Salzburg

Berta Eisenberg

Berta Eisenberg

Berta Eisenberg was born on December 5th in 1884 in Galicia. Her 5 siblings, her parents and herself moved to Vienna at the beginning of the 20th century. She married Siegfried Eisenberg there, who was the owner of the S. Eisenberg department store in Salzburg, where they moved to in 1909. Berta and Siegfried had five children, one of them was Paula, born in 1909. Siegfried died in 1924, so Berta had to take care of their children alone. She ran the department store alone, but when antisemitism got stronger in the 1930s, she sold it and moved to Vienna again with two of her children who still lived with their mother, Robert and Paula.

Hörstolperstein Berta Eisenberg

Paula’s daughter Leah was born in 1940. Berta, Paula and Leah were deported to Latvia by the Nazis on December 3, 1941. Leah was just 1 year old at the time. All three of them were killed in the forest of Bikernieki near Riga in March 1942.

Berta Eisenberg Stolperstein

Berta Eisenberg Stolperstein/Lessingstraße 6

In an Interview via Skype, Berta Eisenberg’s great-granddaughter Tamar Berta Granit, who is living in Israel, gave us invaluable impressions about her family and how they live with what happened. You can hear in the Hörstolperstein, what a great person she is.

Thank you Tamar!

Arrangement, presentation and production: Luna Ceto, Anna Lasinger, Theresa Schmidbaur, Eva Schmidhuber

Dieser Hörstolperstein entstand im Rahmen eines Projektes der Radiofabrik mit dem Akademischen Gymnasium Salzburg (Klasse 4b 2016/17, Geschichtelehrer Johannes Straubinger), unterstützt vom Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus und vom Land Salzburg (Wissenschaft/Bildungsförderung).

Battle&Hum#71

Battle&Hum #71

(Samstag 18.06.2016, Stairway zum Nachhören)

Mit der Waffel in der Hand treiben wir euch ohne Blut und doppelten Boden das Hoamatland aus!

the playlist:

DJ Ridi Mama’s Homies:

  • 4. Florence and the machine (how big, how blue how beautiful) – what kind of man

MC Randy Andy’s Stubnmusi:

  • 2. Hubert von Goisern (gombe) – akipenda
  • 4. Metallica (same) – wherever I may roam

„Von der Humanität über die Nationalität zur Bestialität.“ (Franz Grillparzer)

 !WICHTIGER HINWEIS!

Ab sofort stehen unsere Sendungen nur mehr beschnitten (ohne Musiktitel) auf der CBA Archivplattform zur Verfügung. Dies soll uns Sendungsmacher vor Urheberrechtlichen Verfolgungen schützen. Aber seid nicht traurig ihr könnt weiterhin mit Hilfe eines Passwort jede Sendung voll und ganz herunterhobeln.

Streamen ist ohne Passwort möglich nur für den Download benötigt man ein Zauberwort.

Dieses Passwort lassen wir jenen interessierten welche uns ein E-Mail schreiben gerne zukommen.

Opens window for sending emailinfo@battleandhum.at

Klicket das gelbe Schlößchen (links unter der Musikdatei) an und gebet dann das Passwort ein und das Glück kommt in Strömen!

Zur Abstimmung HIER entlang! (Die Wahlkabinen sind bis Monatsende geöffnet, wo gibts denn sowas…….)

Battle&Hum#70

Battle&Hum #70

(Samstag 21.05.2016, Stairway zum Nachhören)

Das Sprachproblemstellungskommando proklamiert:

Ein Arbeiterlied ist kein revolutionärer Akt. Ein Bob Dylan Lied ist ein revolutionärer Akt.

the playlist:

Otto’s Kapital:

  • 1. Bob Dylan – workingman’s blues #2

DJ Comandante’s Sicheln:

  • 3. Victor Jara (Pablo Olmeto) – zamba del che

Manfredo’s Sternderl:

  • 1. Reinald Grebe – billiardär
  • 2. Ostbahn-Kurti und die Chefpartie – arbeit

MC Brandy’s Hämmer:

  • 2. Schmetterlinge (Proletenpassion medley) – kampflied der bauern

„die arbeit ist ein scheissdreck“ (Konrad Bayer aus „idiot“, 2. Szene)

 !WICHTIGER HINWEIS!

Ab sofort stehen unsere Sendungen nur mehr beschnitten (ohne Musiktitel) auf der CBA Archivplattform zur Verfügung. Dies soll uns Sendungsmacher vor Urheberrechtlichen Verfolgungen schützen. Aber seid nicht traurig ihr könnt weiterhin mit Hilfe eines Passwort jede Sendung voll und ganz herunterhobeln.

Streamen ist ohne Passwort möglich nur für den Download benötigt man ein Zauberwort.

Dieses Passwort lassen wir jenen interessierten welche uns ein E-Mail schreiben gerne zukommen.

Opens window for sending emailinfo@battleandhum.at

Klicket das gelbe Schlößchen (links unter der Musikdatei) an und gebet dann das Passwort ein und das Glück kommt in Strömen!

Zur Abstimmung HIER entlang! (Die Wahlkabinen sind bis Monatsende geöffnet, wo gibts denn sowas…….)

Schlagwerk

Schlagwerk
Die erste Sendung des diesjährigen, fünfwöchigen Mais führt uns in die wahrlich labyrinthartigen Gänge des Universums namens Schlagwerk. Einen kleinen Schwerpunkt gibts auf Schlagzeug.

Senri Kawaguchi – Stratus
Evelyn Glennie – Sorbet – Wood and Metal Chimes
Terry Bozzio – 5 Movements for Drums Set and Orchestra
Max Roach – Third Eye
Evil Dick – Mice
Tirta Sari – Tabuh Sekar Jepun
Sheila E – Drums Solo
Mahavishnu Orchestra – One Word

Die Sendung kann nachgehört werden unter https://cba.fro.at/314926.

ERINNERN VERGESSEN

> Die Sendungen: Artarium Double Feature vom Sonntag, 1. Mai – Wir erinnern an die Salzburger Bücherverbrennung von 1938 und wundern uns über das seltsame Vergessen, das im Hinblick auf die NS-Vergangenheit dieser Stadt jahrzehntelang wie der Sarkophag von Tschernobyl auf dem Gedächtnis ihrer Einwohner lastete – und das nach wie vor erstaunlich weit verbreitet ist. Zu diesem Behufe senden wir 2 (in Worten ZWEI) Stunden ins Gewissen dieser kleinen Welt (in der die große ihre Probe hält). Und freuen uns auf so unterschiedliche Beiträge wie die Live-Statements jugendlicher Radiokollegen von SwitchON oder ein Hörbild zur Literatur von Ö1-Programmchef Peter Klein (welches er uns für diesen Anlass zur Verfügung gestellt hat). Naturgemäß alles fein garniert mit schräger Musik und ein paar selbstgesägten Hörcollagen

 

SPURENSUCHE IN SALZBURG   (zur 1. Sendungsstunde)

 

Berlin Mahnmal
ICH
MAHN
MAL

 

DU
DENK
MAL

 

HEUTE SCHON GELEBT ?

 

Es ist also wieder mal soweit (zum unendlichsten), die Stadt Salzburg (wer sind das eigentlich?) will den Residenzplatz neu gestalten und im Zuge dessen auch ein “in den Boden integriertes” Mahnmal errichten (lassen). Also eines (so steht zu befürchten), das niemanden stören wird, weil es nicht im Weg steht, und das man auch nur dann findet, wenn man eh schon Bescheid weiß. So ähnlich, wie das oben abgebildete Mahnmal zur Bücherverbrennung 1933 in Berlin. Na ja, vielleicht ganz passend zum Begriff des “Unterbewussten” – oder anders ausgedrückt, unser Staatsfeiertag heißt sowieso längst “Maria Verdrängnis” und findet seit 1945 an genau 365 Tagen im Jahr statt. Was? Nationalsozialismus?  Das hat doch hier niemand wollen, das ist uns mit dem Anschluss alles aufgezwungen worden, Österreich ist das erste Opfer und blablabla.”

ICHMAHNMALIn einer vielsagenden Kurzdoku von Raphael Steiner zur Salzburger Bücherverbrennung sowie zur Frage nach einem entsprechenden Gedenk-Mahnmal kommentiert der Historiker Gert Kerschbaumer souverän die üblichsten Argumente gegen ein solches. So auch jenes einer Schülerin: “Ich fänds traurig, wenn es in unserer Gesellschaft heutzutage noch notwendig wäre, so etwas aufzustellen. Weils jeder wissen sollte. Und in der Schule lernen wir auch über diese Zeit.” Gert Kerschbaumer: “Sowas sollte man eigentlich wissen. Doch wissen wir, dass das nicht so ist.” Echt jetzt? Was haben unsere jungen Sendungsgäste im Schulunterricht erfahren? Betrüblich finden wir es auf jeden Fall, dass selbst in spezialisierten Kunstschulen keinerlei Projektarbeiten zum Thema Mahnmal stattfinden. Ausgehend etwa von Max Rieders Entwurf einer Lichtskulptur könnte man doch aus dem kreativen Potenzial Heranwachsender geradezu eine Vielzahl an Ideen schöpfen – und somit auch diesen hoffnungsfrohen Zukunftgestaltern die Aufgabenstellung der Erinnerungskultur im öffentlichen Raum nahebringen. Dazu müsste man sie allerdings als ebenbürtige Projektpartner ernst nehmen – und sie nicht wie kleine Kinder behandeln, die mit den “ach so erfolgreichen” internationalen Künstler_innen überhaupt nicht mitreden können. So scheißt die Politik laufend auf eine Generation nach der anderen und opfert sie zum eigenen Machterhalt dem Moloch einer fragwürdigen Hierarchie.

 

DER VATER UND DER SOHN (SPRINGENSCHMID)   (zur 2. Sendungsstunde)

 

GRABMALUnd während die Stadt Salzburg sich wieder einmal in ihrem Herumgezicke ergeht (und es noch immer keinen Ort des Gedenkens für die Opfer dieser NS-Ausmerzung gibt), thront das Grabmal des Täters Karl Springenschmid als prominenter Ort des Erinnerns an ihn hoch über dem Aigner Friedhof. Dabei ging es den Veranstaltern des ersten Gedenkens (Ludwig Laher, Christine Haidegger und anderen von der Salzburger Autor_innen Gruppe) 49 Jahre nach dem Anschluss in erster Linie nicht um ein statisches Erinnern und Mahnen, sondern vielmehr um die Herstellung eines Bezugs zur jeweiligen Gegenwart. Das zeigte schon 1987 die berühmte Rede von Erich Fried über das Verbrennen der Welt, gehalten ganz im Eindruck der Atomkatastrophe von Tschernobyl, die sich heuer zum 30. Male jährt. In diesem Sinn wollen auch wir in der Sendung einen Zusammenhang spürbar machen, zwischen Vergangenem und Gegenwärtigem. Wer sind etwa heute die “zum Schweigen Gebrachten”? Wie funktioniert Volksverblendung und Massenaufhetzung im großen Stil? Gegen wen richten sich die selben Mechanismen, derer sich die Nazis vor 80 Jahren bedienten, in unserer Zeit? Und welche innerfamiliären Probleme mit der Generation der zumeist schweigenden Kriegsteilnehmer wirken heute wie damals auf Politik und Gesellschaft ein? Dies zeigen vor allem die radikalen Selbstzeugnisse des Künstlers und Schriftstellers Ingo Springenschmid (des Sohnes vom oben erwähnten Karl).

ingo springenschmidHier lassen wir ihn im historischen Feature von Peter Klein selbst zu Wort kommen, kontrastiert von den Zitaten seines Vaters und von der Erzählung ihrer beider Biographien. Zwischen den Zeilen wird das Ringen um seine eigene Identität – und mit den Illusionen des übermächtigen Vaters verständlich. Ausgezeichnet! Und im Zitat spiegelt sich auch die Vergiftung der Heimat durch die Verstopfung der Zwiesprache. “Das hängt für mich auch mit dem Problem Salzburg zusammen, mit der Struktur Salzburg, das ist ja auch genügend dokumentiert, bis zu Trakl, wenn man so will bis zu Mozart. Diese Hierarchien, die auf der Stadt lasten wie eine Hypothek in Form der Festung. Und immer diese künstliche Situation des Aufschauens und Aufblickens, dann die Festspiele, und so wie man früher zu den Bischöfen (aufsah), so war es dann der Karajan, immer diese Künstlichkeit. (…) Und ich empfinde die Stadt also als sehr hinterhältig.” Seine ehemaligen Schüler sagen: “Ingo hat mir das sprichwörtliche Brett vom Kopf wegmontiert.” Oder: “Er hat Schüler gefördert, wo er gemerkt hat, die haben ein Talent. Es war eine totale Freiheit.” – Ein weites Land, dieses Thema, so fest steht viel!

 

Oh, wie schön ist Panama

Nachtrag zu B&H #69

Lichtenstein, Monaco, Kaimaninseln, Panama und noch viele mehr bekommen manchmal auch Löcher und dann tritt etwas zu Tage was den kleinen Tiger und den kleinen Bär erbrechen lassen. Schön ist das gar nicht mehr, zur partiellen Beruhigung helfen eventuell noch Papers und ein ordentlicher Marokkaner oder ein schwarzer Afghane. Nein, keinen Hund oder Menschen rauchen, das tut man wirklich nicht. Die Kohle vor den bösen Steuern in Sicherheit bringen darf man allerdings schon tun. Der freundliche Bankmitarbeiter hilft dabei natürlich tatkräftig mit, das Vermögen in der Steueroase seines Vertrauens zu parken, die Bank macht es ja selber so.

Wenn sich dann ein Landeshauptmann verspekuliert mit seinem „Va banque“ Spiel oder ein Broker die Suppe nicht auslöffeln will die er eingebrockt hat muss der Staat zur Rettung der Banken in die Bresche springen.  Bevor wir, StaatsbürgerInnen, den Löffel abgeben, sollen wir selbstverständlich selbigen noch zur gedeihlichen Mahlzeit der Brokersuppe nutzen. Wir sind die neuen SteuerlöscherInnen für den Investmentbrand.

"Million Dollar Babe" ©Tanja Boukal

„Million Dollar Babe“
©Tanja Boukal

Wir pumpen seit 2009 insgesamt knappe 15 Milliarden!! € als sogenannte Bankenhilfe in das öst. Finanzrektum. Dieses ständige HypOventilieren von Steuergeldern und Zucker in den Mastdarm eh schon gestopfter DiabetikerInnen blasen,  geht irgendwann auf die Pumpn‘. Arbeiterkammerflimmern tritt auf, alle werden ganz blau. Die Flatliners erscheinen am Bildschirm, auch Flächler gerufen, wegen den flachen Gehirnwindungen. Die haben auch schon eine Partei, die Flächler Partei Österreichs! Die sind ja für den kleinen Mann da, ja sicherlich.

Welche Partei hängt nicht am Gängelband der Wirtschaft, wahrscheinlich alle, ich weiß es nicht. Aber Banken zu helfen empfinde ich als unmoralisch und zutiefst verwerflich. Ein absurdes Kasperltheater wird es vollends mit der Jammerei über Kosten für AsylwerberInnen und sonstigen sozialen Aufwendung, die ein Sozialstaat halt so auf sich nimmt. Warum lassen wir uns solch eine Verarsche (wo wir wieder beim Thema wären) gefallen? In diesem Sinne, Geld oder Leben!