Sendung 4: Arbeit finden

Die Willkommen in Salzburg Redaktion beschäftigt sich diesmal mit dem Thema „Arbeit finden“.

Erfahrungen einer russischen Neo-Salzburgerin mit der Jobsuche kommen ebenso zur Sprache
wie Siegfried Lochner vom Arbeitsmarktservice Salzburg und Margit Öppmayr vom Verein VEBBAS.

Wie immer gibt es alle Informationen in fünf Sprachen: Je ca. 10 Minuten in Deutsch, BKS (Bosnisch/Kroatisch/Serbisch), Türkisch, Russisch und Englisch.

Weiterführende Links:

Arbeitsmarktservice Salzburg

Arbeit hat Zukunft – Beratungsstelle für Arbeitsuchende in der zweiten Lebenshälfte

Verein VEBBAS – Beratung zur Integration von ZuwanderInnen in den Österreichischen Arbeitsmarkt

Die Sendung zum Nachhören

Arbeit finden

Remembering means working. About the remembrance of Sinti and Romanies, who died during the nazi terror

Has Austria learnt its lesson from history? What about Austria’s part of responsibility for the Holocaust? Developments on the local level indicate the country’s temper very well. Efforts to remembrance of Sinti and Roma, who were deported to Concentration Camps from Salzburg, was an unpopular issue in council meetings in the 1980s. Huge protests took place against the installation of a Roma and Sinti monument. Today one cannot doubt that at least the officials of Salzburg stick by their historical responsibility. What effect did this change of mind during the last 20 years have?
Georg Wimmer has created the following broadcast, about the forms of remembrance projects of schools and NGO’s.

Lebenshilfe-Fest

Haben gestern ein Fest gefeiert, so ein richtig ordentliches. Zwischen 500 und 600 Leute, mit und ohne Behinderung. Im Lehrbauhof am Rande der Stadt. Viel Musik, viel Essen, Trinken nur gemäßigt – das Saufen, um in Stimmung zu kommen, kann unsereins getrost den Nachwuchspolitikern überlassen. 600 Luftballons wurden in den Himmel gejagt, in engem Kontakt mit dem Flughafen, weil die da oben – die Piloten – stehen da nicht so drauf, dass ihnen ein paar hundert grüne Kugeln die Einflugschneise zupflastern. Beim Feuerwerk um 22 Uhr detto, auf die Art von Beleuchtung sind sie nicht heiß die fliegenden Mädels und Jungs. Aber abgesehen davon störst du da draußen niemand, wenn du einmal so richtig abfeiern willst. Nachbarn sind dort rar gesät. Der Lehrbauhof kann reichlich Platz zur Verfügung stellen, die Lebensküche reichlich Nahrung, gute Ideen kann man selber mitbringen. Haben wir gemacht, davon haben wir von der Lebenshilfe reichlich, also optimale Kombination für ein gelungenes Fest. Allen hat es gefallen. Darum werden wir das bei Gelegenheit wiederholen, denke ich jetzt mal.
Michael

Euthanasie-Erlass

Irgendwie fand man in den letzten Tagen in Österreich – im Gegensatz zu Deutschland – kein Echo auf Hitlers Unterzeichnung des Euthanasie-Erlasses am 5. September 1939, also vor 70 Jahren. Damit wurde damals der Startschuss zum 100.000fachen Massenmord an behinderten und psychisch kranken Menschen abgegeben. Schon ein paar Monate vorher wurde mit der Kindereuthanasie begonnen.
Mit Schaudern muss ich manchmal daran denken, wie das heute wäre, wenn diese „Gesinnungsgemeinschaft“ am Ruder geblieben wäre und die Herren NS-Ärzte ihr dreckiges Geschäft weiterhin betreiben würden. Irgendwelche perversen NS-Ärsche hätten dann schon lange meine Tochter und eine Reihe meiner Freunde umgebracht. Darum finde ich, dass man die Verharmloser der NS-Gräuel nicht einfach mit einem Schulterzucken abtun soll, egal ob sie im Parlament oder am Ulrichsberg herum hüpfen. Hier muss Einhalt geboten werden, mit demokratischen Mitteln – die Schmisse am Maul holen sich die Idioten eh selber.
Michael Russ

Einladung

Sehr geehrte Damen und Herren!

Wir laden Sie ganz herzlich ein sich das Geschäft der Lebenshilfe anzuschauen.
Das Geschäft mit dem Namen Lebensart befindet sich in der Fürbergstraße 15 in Salzburg. In diesem Geschäft arbeiten ausschließlich eingeschulte Verkäufer der Lebenshilfe. Wir verkaufen hier schöne originelle Geschenke für jeden Anlass.
Wenn Interesse besteht bitte einfach vorbei kommen.

Unsere Geschäftszeiten:
Montag-Freitag 9.00-11.30
Montag-Mittwoch 13.30-15.30

Maco Buchinger

The gipsy camp at Salzburg-Maxglan (1939-1943)

In 1939 the national socialist authorities createt a so-called gipsy camp in Salzburg. About 230 Sinti and Romanies werde imprisoned there. Men, women and children were forced into hard labour. Later on, they were deported to extermination camps. The existence of the gipsy camp faded from public memory after the end of war. Redaktion/Gestaltung: Georg Wimmer

Thomas …

Am Sonntag den 2. August 2009 verstarb Thomas Kupfer, plötzlich und ohne jedes Vorzeichen. Fassungslos trauern wir um einen Wegbereiter und Akteur von Radio CORAX, aber vor allem um einen guten Freund, einen freundlichen, tiefsinnigen und zugleich humorvollen Menschen. Als pragmatischer Visionär hat Thomas seit 1997 bis zum letzten Wochenende wesentlich dazu beigetragen, dass Radio CORAX sich so erfolgreich entwickeln konnte. thomas_kupfer.jpg
Gesellschaftliche Phänomene oder Missstände motivierten seinen scharfen analytischen Geist unterschiedlichste Projekte zu entwickeln. So ermöglichte er eine aktive Auseinandersetzung und bot gleichzeitig Interventionsmöglichkeiten. Seine Art die anstehenden Dinge anzugehen war einzigartig. Während für viele von uns das „Was & Wie“ anstehender Unternehmungen langsam Konturen annahm, konnte er schon Anregungen für die nächsten Schritte geben. Nie wirkte er dabei überheblich oder abgehoben, immer agierte er als Teil von uns.

Was dieser Verlust für das freie Radio in Halle, Deutschland und Europa bedeutet, ist im Moment nicht abzuschätzen. Für die Menschen, die ihn kannten und liebten, bleiben der Verlust, die Erinnerung und die Verantwortung, unsere gemeinsamen Ideen zu verwirklichen.

Die Trauerfeier für Thomas Kupfer findet am 15.8.09 statt. Weitere Details sind unter buero [ät] radiocorax.deDiese E-Mail Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, Sie müssen Javascript aktivieren, damit Sie es sehen können zu erfragen.

Kondulenzen und Nachrufe finden Sie über diesen Link.

Die Radiofabrik drückt den Kolleginnen & Kollegen in Halle unser Beileid aus.

Thomas Kupfer war der Projektleiter von „Niemals Vergessen – Ein Hörmahnmal“ bei Radio Corax.  Anfragen im Projektzusammenhang richten Sie bitte voräufig an b.winkler[ät]radiofabrik.at.

Schämen

Neun Jahre lang haben Eltern in Lübbenow in Brandenburg ihre geistig behinderte Tochter vor der Welt versteckt. Offensichtlich durfte das Mädchen das Haus nicht verlassen, nicht draußen spielen, nicht in die Schule gehen. Sie ist dreizehn Jahre alt und jetzt im Krankenhaus, weil sie in einem schlechten Pflegezustand ist. Wie in solchen Fällen üblich, ist von den Behörden niemand zuständig gewesen. Eine Dreizehnjährige, die noch nie zur Schule ging – das soll niemandem aufgefallen sein. Obwohl in unseren Breiten die Metamorphose vom Menschen zum gläsernen Staatsbürger schon so weit fortgeschritten ist.

Das ist aber eigentlich nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass es noch immer Eltern gibt, die sich ihres behinderten Kindes so sehr schämen, dass sie es verstecken! Das war doch einmal! Das kann doch im 21. Jahrhundert nicht mehr sein! In Mitteleuropa! Mitten in der Zivilisation! Verstecken die ihre eigene Tochter!

Dass Menschen mit geistiger Behinderung nicht in dem Maß anerkannt und akzeptiert werden, wie sie es werden sollten, ist mir klar. Sonst müsste ich mich ja nicht in der Lebenshilfe Salzburg engagieren. Aber dieses Weltbild, dass dir suggeriert: „Du musst dein behindertes Kind verstecken!“, habe ich für überwunden gehalten. Andererseits: Die rechten Wölfe heulen wieder lauter und dass aus deren Menschenbild Menschen mit Behinderung herausfallen, muss jedem klar sein. Die werden sich aber nicht mit Schämen und Verstecken begnügen, das muss auch jedem klar sein.

Für alle Organisationen, die sich für die Rechte von Menschen mit Behinderung einsetzen, heißt das: Am Ball bleiben! Nicht nachlassen! Auch wenn es sich in Lübbenow um einen Einzelfall handelt, es gibt noch viel zu tun.     

Michael Russ

Integration

Integration ist für Menschen mit Beeinträchtigung ein wichtiges Thema. Daher wird Maco Buchinger, Klient der Lebenshilfefachwerkstätte Fürbergstraße und Salzburger Abgesandter im Selbstvertreterbeirat der Lebenshilfe Österreich zumindest einmal im Monat hier einen Beitrag posten. Seinen ersten Text könnt Ihr schon heute lesen.
Michael Russ

 

Es macht mir sehr viel Spaß in Sachen Selbstvertretung tätig zu sein.
Ich hoffe, dass unsere Anliegen auch bei anderen Organisationen als der Lebenshilfe gut aufgenommen werden und dass man diese in die Tat umsetzen kann.
Menschen mit Beeinträchtigung werden oft von Firmen nicht berücksichtigt, deshalb kämpfen wir dafür, dass so etwas nicht so oft passiert.
Natürlich gibt es noch viel zu tun, deshalb lautet das Motto: Packen wir’s an!

Unsere Forderungen:
Gerechte Entlohnung
Wertschätzung unserer Arbeit
Barrierefreie Lokale und Verkehrsmittel
Mehr Gerechtigkeit in der Arbeitswelt und bessere Chancen für Menschen mit Beeinträchtigung am Arbeitsmarkt
Bessere Aufklärung über Menschen mit Beeinträchtigung in den Schulen
Bessere Chancen auf Weiterbildung
Menschen mit Beeinträchtigung soll man gleich behandeln wie alle anderen

Maco Buchinger