DaHum

Wenn der Mensch einmal für längere Zeit von seinem schweren Geburtsort weggeht, das Sprachnest verlässt, ich meine wirklich weit weg und nicht nur einen Mond lang. Dann geschehen merkwürdige Dinge im Gehirn des Vagabunden oder selbstverständlich auch der Vagabundin. Zuerst riecht alles nach Freiheit, jeder fremde Duft selbst die Kuhfladen stinken anders. Die verstaubten alten Wege sind  zwar genauso verstaubt aber plötzlich mit xenophilen Fußabdrücken übersät. Alles ist neu und anders, die Dunstglocke des gewohnten Miefs wird gelüftet.

Die Fremde reißt einem den Horizont bis zum Arsch hinunter auf. Im Idealfall lösen sich mit der Zeit alte Denkmuster. Weil, wenn man alleine unterwegs ist, wird alles nur auf einen selbst zurück geworfen. Es bedarf keines großen, geistigen Wurfs um zu entdecken, dass die dortigen keine „Dasigen“ sind, aber dieselben Bedürfnisse hegen. Pflegen sie doch genauso wie wir ihren Körper mit einem Dach über dem Kopf, einer ordentlichen Mahlzeit,  diversen Genussmitteln und natürlich Geborgenheit für den Geist und die Seele. Gerade in einem weit entfernten Kulturkreis, sagen wir Indien, macht das Neue natürlich auf den ersten Blick einen sonderbaren Eindruck. Da sind in Wirklichkeit richtig echte Affen und Esel auf den Straßen unterwegs! Aber im Grunde sind wir alle 37° warme Wasserschläuche. „Same same“ wie man in Indien zu sagen pflegt.

Bitte eine Überdosis Globusli, dann wird’s schon noch mit der Highmat! Früher hab ich es mit den Strom verarbeitenden, schweren Jungs von Metallica gehalten. „Anywhere I roam, where I lay my head ist home.“ war meine Kopfhymne. Es war geradezu mein Credo ohne festen Wohnsitz zu sein, sans domicile fixe! Für eine gewisse Zeit lang sogar als U-Boot. Wie spießig ein Obdach, sagt euch los. Home ist kein Kastl! Als sich meine Heimat wieder einmal gen Osten neigte und nur das Herz mein zu Hause war, stiegen nach einigen Wochen merkwürdige Gedanken in mir auf. Plötzlich gaben mir die Kreuze auf einem alten britischen Friedhof Ruhe und Geborgenheit. Der nationalsozialistisch-katholische Todesboden der fernen Heimat erschien mir weich und tröstend. Aus dem Heimwäh wurde tatsächlich so etwas wie Schmerz, aber auch ein Gefühl der Freiheit, eine Klärung des alten Erinnerungsschlamms.

Siehe da, was hilft oder besser gesagt was bricht die alten Krusten auf und birgt Heilung? Genau, der Humor! Worüber lässt sich in der Fremde vortrefflicher Lachen als über die eigenen Schwächen und Absonderlichkeiten? Richtig: nichts! Wenn über Wochen nur fremde Zungen das Fell trommeln und plötzlich ist da ein Mühlviertler und wir belustigen uns eine geschlagene halbe Stunde an der Phrase: „Hoit, do is jo koa Glandaaaaa!“ und deren komischen Phonetik, dann ist das derart erlösend und „TellerklappenScheurand“ sprengend, dass einem ganz pfingstig ums Heim bzw. Herz wird.

Mit der Zeit kam eine Sehnsucht in mir auf die immer größer wurde, desto mehr Wasser den Ganges hinunterfloss. Es war eine Kulinarische, Liebe geht eben durch den Magen. Mein Willkommensmahl in Österreich bestand aus einer deftigen Frittatensuppe und noch deftigeren Schweinsbratwürsten mit Sauerkraut.  War das geil! Nach Monaten des Vegetarismus, haben mein Darm und sein Ausgang mir einige Beschwerden bereitet, ich erspare euch Details.

Heimat wird sehr oft über(bewertet) Kindheitserinnerungen definiert. Im Nebel der Vergangenheit abstrahieren Gefühle, sie blasmusizieren durch einen Sepiafilter und jodeln am Ende aus der braunen Lederhose. Kommen Weihrauch, Weihnacht, Ostern und Bierwerbung zusammen entsteht ganz schnell ein neues Wappentier mit Fahne, der Bundeswolpertinger! Am schönsten sind die Erinnerungen welche von Gerüchen wachgerufen werden, womit zumindest die Herkunft des Wortes HEIMAT (Die Heumahd. Das Abschneiden des zu trocknenden Grases, welches für die Sicherstellung der Versorgung unserer geliebten Nutztiere im winterlichen Stall benötigt wird!) bewiesen wäre.

Ja! Jetzt haben wir den springend Punkt gehascht! Heimat ist der Geruch von Gras!  Wie das Leben so spielt ist am Ende wahrscheinlich alles doch viel banaler und wir werden uns ein letztes Mal heim drehen. Adieu! Home ist tatsächlich ein Kistl!

Kuhfladen, Weihwasser, Bratwürste, Berge, Schäferhunde, Töchter und Söhne finden in Battle&Hum ein Zuhause, alles kann sich bei uns heimelig fühlen. Denn wir ackern die Scholle durch, ihr werdet platt wie eine Flunder sein! Mensch! Am kommenden Samstag (18.06.2016) ab 22:00 Uhr geben wir unserer Heimat ein neues akustisches Gesicht, mitten in die Fresse! Battle&Hamm! Mahlzeit!

MC Wuh

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It’s all one

Konzertbericht, Attwenger in der Arge 02.06.2016

attwenger_2015_04 © Johannes Wegerbauer

© Johannes Wegerbauer

Ganz Österreich ist mit Einfamilienhäusern zugepflastert, aber es ist eh kana daham. Die sind alle mit ihrem Hausverstand in einem Schwimmbecken voller Lulu und haben sich bei der Landesflagge verwählt. Ganz Österreich? Nein, ein Schlagzeug und eine Ziehharmonika sind von zwei unbeugsamen Linzern besetzt. Diese beiden suchen immer noch das Attwenger (bitte englisch aussprechen) und bringen regelmäßig, live ihre frohe Botschaft übers Land. Auf dass der Widerstandsgeist der Jünger und Jüngerinnen nicht verwelkt, sowie deren Körper und Gesichter. Die Zeit is a Hund. Salzburg war am 02.06.2016 wieder mal an der Reihe um den ganzen Mief raus zu lüften. Wurde in den frühen Jahren das Rockhouse belüftet, so pusten die Herren seit ein paar Jahren die Arge durch. Sie sind naturgemäß auch eine Art Arbeitsgemeinschaft und somit passt das wie eine maßgeschneiderte Jeans. Es herrscht ja Lederhosenverbot! Ein Träger wurde gesichtet, er hängt jetzt noch unten ohne, gefesselt und gerädert an den Radständern im Nonntal.

attwenger-2016-04 © Gerald von Foris

© Gerald von Foris

Nach dem dritten Song, begann der Gassenhauer „muamen“, aber nicht live sondern von Band. Nur wusste niemand woher das Lied kam, es dröhnte nur sehr laut durch die Boxen. War alles gelogen bei Attwenger? Geht der Vorfall in die Geschichte als „the Milli Vanilli incident“ ein? Oder war es eine Störaktion des österreichischen Geheimdienstes, Abteilung Brauchtumsbewahrung? Nach ein paar Minuten war der Spuk vorbei und die Herren ritten on! Jojojo! Was sie nun ja schon über 26 Jahren machen, Gott sei Dank, denn ohne Attwenger waas enger in diesen von Aldi Süd beherrschten Landstrichen. Keine Sorge, sie bleibm e nu lenga.

Wir (sie und das Publikum) schwitzten uns sofort warm und beutelten locker unser Haupthaar bis in den Zugaben Bereich, der gefühlt schon nach fünf Minuten begann. Aber das mit der Zeit ist ja wirklich ein Schmafu. Wir sollten uns davon distanzieren, denn irgendwann ist uns nichts mehr erinnerlich. Ein furioses Landler Medley mit verschiedenen Textpassagen aus US amerikanischen Song Klassikern (u.a. „The Message“) macht zum Abschluss alles klar. Es ist alles eins! Tschakkabum!

MC Wuh

The Lorbeerkranz goes to…

O.T.T.O. mopst uns das ganze o.b.x.t. (sein Kampfname, sprich Obst) vom Baum! Ogottogott!o.b.x.t. siegestrunken! (Nein, das ist nicht Otto's Harem im Niqab, es handelt sich um erwünschte Zensur.)

Die Prophezeiung (ich nenne sie die Abstimmungsfloskelprophecy) des allfleißigen Mr. Bits&Bytes (unser Webmaster) wurde wahr, Otto rupfte uns alle! Mit einem Ergebnis das jeden Zahlenmystiker oder den neuen UHBP juchzen ließe. In Zahlen: 9 zu jeweils 3 Stimmen oder 50% zu je 16,67%! Da blättert der Lackner Franz ab und den Salzburger Schmerz- und Geweihbischöfen von Bernhard von Rohr (der hieß wirklich so) bis Alois Kothgasser wird ganz Laun im spiritus rektum. Was? Rohr? Kothgasse? „Gott ist Verdauung ohne Gedärme, eine unsichtbare Wursthaut ohne Schmerzen.“ (Werner Schwab)

Wie des SchaHs Jubelperser klickten Ottos Wiener KommunardInnen wie vom wilden Mops gebissen in die Mäuse. Nun, erhebet eure Herzen! Wir haben sie beim Vorsitzenden. Zieh die Hos-anna im exess, nimm Deo! Sanctus, Sanctus, Kacktus! Ho Chi Minhistranten, was wollt ihr denn? Maoam Zedong! Ding Dong, wer steht dort vor der Tür? Bim Bamen, er kam, sah und ventilierte Witzi.

Eine leibhaftige Präsentation des Siegesvinyl aus seinem Allerheiligsten Plattentabernakel sei ihm noch gewährt. Zur Anpreisung der Herrlichkeit seiner Mucke darf er auch Worte der Lobhudelei durch seinen Mund sprechen.

So, jetzt haben wir aber genug Zeit auf der Hodenschaukel verbracht. Ich öffnete mit einem verfremdeten E. Jandl und nun lasst mich mit dem einzig guten H.C. schließen:

Pfeift auf den Lorbeer und lasst ihn den Linsen!

MC Wuh

Battle&Hum#70

Battle&Hum #70

(Samstag 21.05.2016, Stairway zum Nachhören)

Das Sprachproblemstellungskommando proklamiert:

Ein Arbeiterlied ist kein revolutionärer Akt. Ein Bob Dylan Lied ist ein revolutionärer Akt.

the playlist:

Otto’s Kapital:

  • 1. Bob Dylan – workingman’s blues #2

DJ Comandante’s Sicheln:

  • 3. Victor Jara (Pablo Olmeto) – zamba del che

Manfredo’s Sternderl:

  • 1. Reinald Grebe – billiardär
  • 2. Ostbahn-Kurti und die Chefpartie – arbeit

MC Brandy’s Hämmer:

  • 2. Schmetterlinge (Proletenpassion medley) – kampflied der bauern

„die arbeit ist ein scheissdreck“ (Konrad Bayer aus „idiot“, 2. Szene)

 !WICHTIGER HINWEIS!

Ab sofort stehen unsere Sendungen nur mehr beschnitten (ohne Musiktitel) auf der CBA Archivplattform zur Verfügung. Dies soll uns Sendungsmacher vor Urheberrechtlichen Verfolgungen schützen. Aber seid nicht traurig ihr könnt weiterhin mit Hilfe eines Passwort jede Sendung voll und ganz herunterhobeln.

Streamen ist ohne Passwort möglich nur für den Download benötigt man ein Zauberwort.

Dieses Passwort lassen wir jenen interessierten welche uns ein E-Mail schreiben gerne zukommen.

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Zur Abstimmung HIER entlang! (Die Wahlkabinen sind bis Monatsende geöffnet, wo gibts denn sowas…….)

Wir machen uns einen Karl

(Oder das Sprachproblemstellungskommando und die Revolution)

Zu unserem 70. Sendungsjubeläum zerrauchen wir Ideologien in der Wasserpfeife und trinken die Lebenskunst in unseren Leib hinein. Als ehrliche Arbeiter im Soundgarden des Herrn wollen wir naturgemäß nicht alleine feiern und da dachten wir uns: La boum! Laden wir uns halt liebe  Co-Gärtner in die heiligen Hallen der Radiofabrik ein und zersägen mit maifeierlichen Arbeiterliedern die gedanklichen Paläste.

Mit dabei bei unserer zweistündigen Maibowlen Verkostung sind diesmal gleich 2 Gäste! Habe die Ehre sagen wir zu:

o.b.x.t. (Kampfname, sprich Obst) der Vorsitzende der Roter Apfel Fraktion und wandelnde Stasiakte aka Otto P-lenin-ger, sein schilyerndes Wissen über die Deutsche Demokratische Republik überstrahlt alles!

und:

Manfred Feichtenschlager , der oberste Holzknecht im Arbeiter- und Bauernstaat, einst spielte er die erste Fidel bei ST.MAMA, er hat aber noch immer einiges am Castro!

DJ Comandante aka Michael Rinnerthaler gibt den Michel und MC Brandy aka Andreas Woldrich den Hammer. Gleich vier Kombattanten? Ja Tanten und Onkelz, das wird ein Kreuzverhör im Schatten der Staatssichelheit. Sehr zum Wohle! Wir schneiden nämlich das Obxt für den Befruchtsalat mit scharfer Zunge.

Kämpft! Ihr seid

Traditioneller Weise heften wir uns im Mai Nelken an die roten Fahnen und besingen das Dasein aller ProletarierInnen oder so ähnlich. In vielen Teilen der Welt (speziell der 3.) handelt es sich allerdings mehr um ein dahinsiechen, das hat mit Sein nichts mehr zu tun. Da läuft was falsch mit der internationalen Solidarität. Na ja, zumindest gibt’s billige EM-Fußbälle, Schuhe, Fetzen und vieles mehr was eh kein Mensch braucht. Der moderne Kapitalismus hat die Ausbeuterei der ArbeiterInnen ganz einfach out gesourct. Wenn in Bangladesh eine Fabrik einstürzt und Hunderte sterben lockt das hier keinen Hund hinter dem Ofen hervor. Irgendwann legt sich schon ein Schleyer des Vergessens über alle Stürme. ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnen ist eigentlich auch falsch rum definiert, ob du es marxt oder nicht.

Auch bei uns in Mitteleuropa wird immer wieder versucht die Kollektivverträge aufzuweichen und die Gewerkschaften zu schwächen, was hierzulande gerne auch selbst verzetnitscht wird. BAWAG. What Elsner? Auf jeden Fall herrscht in den Bürostühlen der BestimmerInnen, BewahrerInnen und VerhüterInnen die Doktrin der Verdunkelung bzw. das Vorenthalten von Information und Wissen. Das lässt sich bereits im kleinsten (auch in größeren, na Servas) Betrieb beobachten. „Wenn keiner fragt, sagen wir auch nichts!“ denken sich die PersonalverrechnerInnen! Wir Lohnarbeitssklaven sollten uns sowieso einmal fragen ob wir unsere „Hackn“ auch ohne Bezahlung machen würden? Nein! So lässig ist die Schinderei dann auch wieder nicht oder nur für wenige. Schon gar nicht 38,5 Stunden in der Woche, da bleibt wenig Zeit für Kreativität. Denn ja, das ist mitunter auch unsere Krux, wir Menschen sind zum Schaffen verblitzdonnert! Grrrrrrrolllllllllll.                                                                       Der moderne Mensch: Homo kruxens kruxensis!

694px-Pyramid_of_Capitalist_SystemDas Paradies muss also irgendwo jenseits der Mauer oder zwischen den Gräben liegen. Eine sozialistische Zwangsideologie die mit Denunziation und Gemauschel rigide verteidigt werden muss, oder gar ein gewaltsamer, blutiger Umsturz à la RAF können keine Lösung bringen. Da ist mir zu viel Gewalt und zu wenig freier Wille dabei. Ach, ich vergaß, Paradies ist ja nicht, vertrieben, raus, aus, Maus.

Bis zum jüngsten Tag oder länger sollten wir deshalb die verbotenen Früchte genießen und sie in die Bowle hach(k)eln.  Derweil (22:00-00:00) vertreibt euch die Zeit mit Battle&Hum, oder dengelt mit Hammer und Sichel ein Bett im Kornfeld, aber stoßt auf jeden Fall mit uns an. Vielleicht ein Cuba Libre oder ein leckerer „Trinkbranntwein für Bergarbeiter“? Wir begießen uns mit des Pudels gebranntem Kernobst! Irgendwie könnte das eine sehr orale Sendung werden am Samstag den 21.05.2016, es heißt ja auch oral et labora, oder? Also! Auf, auf zum Dampf!

MC Brandy

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Die wilde Mama

Die wilde Mama

„None of us are free, if one of us are chained“ so geht der Refrain in einem Song der US-amerikanischen Soul Institution, genannt Solomon Burke (Eine Eloge an den Feminismus mit einem Zitat eines Mannes einzuleiten ist eigentlich mehr als erbärmlich. Patti Smith sei Dank, fällt mir auch noch Yoko&John ein: „Women is the nigger of the world“). Ich werde den Bogen schon noch biegen. Was ich damit sagen will, kommt in beiden Songs unter dem Strich raus. Die Gesellschaft ist noch lange nicht emanzipiert. Solange eine von uns an den Herd gekettet oder nur verhüllt das Haus verlassen darf, sind wir alle nicht frei und gleich gestellt.

Da spreche ich die ganz großen Probleme an. Natürlich ist schon viel passiert, aber nur mit dem Wahlrecht und dem Binnen-I zufrieden geben, Nein das reicht nicht. Wie wir in jüngster Vergangenheit bereits anhand der Umtextung der Bundeshymne mitverfolgen konnten, ist dieser kleine (Symbolgehalt bedeutend größer) Gedankensprung für so manchen völkischen Lederhosenjodler eine schier unüberwindbare Hürde. Wenn die braunen Gesinnungsgenossen ein Kopftuchverbot im öffentlichen Raum fordern und sich aber bei „Söhne, Töchter“ die Zunge brechen, kaufe ich ihnen den neu entdeckten Feminismus nicht ab. Der Wunsch baut nicht auf Frauenrechten auf, sondern kommt aus der Antiislamismus Ecke, den Wolf mit Arschpelz können sie sich selber reiben. In der OÖ Landesregierung haben sie ein gänzliches „Frauenverbot“ eingeführt, das entlarvt den madigen Patriarchalismus der blauen Fraktion.Marienbrunnen Großgmain

„Wir haben ernstere Problem als die Bundeshymne“  oder „Das Binnen-I macht Texte unlesbar“, diese Stehsätze werden gerne als Gegenargument ins Treffen geführt. Das trifft den Nagel aber nicht auf den Kopf, da hauen wir uns voll auf den Finger. Zuerst gehört das Bewusstsein (auch bei bewusstlosen) zurechtgebogen, dann kommt die Sprache und am Ende das Handeln. Als ersten Akt der Befreiung empfehle ich die ganzen sexistischen (Ich weiß, bei dem Blog Foto sollten wir gleich mal anfangen. Lactophil katholisch-raiffeisener Sexismus? ) Werbungen herunter zu schrauben. Miley soll die Zunge wieder rein tun und sich eine Unterhose anziehen. Im Pop Zirkus, vor allem bei der schreibenden Zunft, sind die alten Muster noch in Kraft und der Staub der Vergangenheit reizt die Nase. Der Blätterwald von Feuilleton bis Rolling Stone ist zum Großteil von Buben bevölkert die extra das „Frauen“ zur Band schreiben wenn eben jene nur aus weiblichen Mitgliedern (hier wäre ein Kalauer angebracht) besteht. Die Riot Grrrl Bewegung ist noch ein Begriff und beim schriftgerechten Gendern ist schon das Ende der Schwanzstange erreicht.

Ziemlich peinlich bzw. unwürdig wird es, wenn Testosteron schwangere, junge Männer ihre Band nach der „wilden Wanda“ benennen. Denn kennt man ein bisserl die Geschichte der Wanda Gertrude Kuchwalek, Wiens weibliche Legende in der Strizzi Szene, unterläßt man eigentlich solche Maßnahmen, nur um sich ein wenig Rotlicht ins Laternderl zu stellen. Neben Luftgitarre spielen und weit wixen wird die Luftkopulation, wie im Video zu „Bussi Baby“ aufgeführt, in die Hinterzimmer der Pubertät eingeführt. Apropos, das penetrante penetrieren lässt sich auch auflösen indem wir circludieren. Das Gegenteil von reinstecken/einführen ist überstülpen/umschließen, keine Sorge ich kannte Criclusion auch nicht, das Missy Magazin hilft auch willigen Männern ganz ohne Gewalt weiter.

B&H ist bei weitem keine Insel der Seligen, nein, eher Rügen! Beim sprachlichen Gendern  OnAir tun wir uns schwer. Wir bezeichnen Frauenbands ebenfalls verbal unterstrichen. Hin und wieder kommt uns auch ein kleiner Sexismus aus. Die Tatsache, dass wir noch nie eine Frau zur Gästin hatten schlägt dem Rumfass den Boden aus. Wir senden seit beinahe 7 Jahren und haben uns allerhand ins Manifest gekritzelt und dann das! Dieser Zustand gehört gehörnt, wir versprechen noch heuer eine gemischte Battlejause! Was können wir (alle) sonst noch tun? Tja,…… lasst die Schubladen zu und räumt der Mutter alle Tassen aus dem Schrank und macht euch selbst die Schrauben locker!

Ein kleines Muttertagsgedicht sei euch an dieser Stelle doch noch zu gemutet (auch damit sich mein Bogen richtig biegt):

https://www.youtube.com/watch?v=Yx1seozVPSs

MC Wuh

Oh, wie schön ist Panama

Nachtrag zu B&H #69

Lichtenstein, Monaco, Kaimaninseln, Panama und noch viele mehr bekommen manchmal auch Löcher und dann tritt etwas zu Tage was den kleinen Tiger und den kleinen Bär erbrechen lassen. Schön ist das gar nicht mehr, zur partiellen Beruhigung helfen eventuell noch Papers und ein ordentlicher Marokkaner oder ein schwarzer Afghane. Nein, keinen Hund oder Menschen rauchen, das tut man wirklich nicht. Die Kohle vor den bösen Steuern in Sicherheit bringen darf man allerdings schon tun. Der freundliche Bankmitarbeiter hilft dabei natürlich tatkräftig mit, das Vermögen in der Steueroase seines Vertrauens zu parken, die Bank macht es ja selber so.

Wenn sich dann ein Landeshauptmann verspekuliert mit seinem „Va banque“ Spiel oder ein Broker die Suppe nicht auslöffeln will die er eingebrockt hat muss der Staat zur Rettung der Banken in die Bresche springen.  Bevor wir, StaatsbürgerInnen, den Löffel abgeben, sollen wir selbstverständlich selbigen noch zur gedeihlichen Mahlzeit der Brokersuppe nutzen. Wir sind die neuen SteuerlöscherInnen für den Investmentbrand.

"Million Dollar Babe" ©Tanja Boukal

„Million Dollar Babe“
©Tanja Boukal

Wir pumpen seit 2009 insgesamt knappe 15 Milliarden!! € als sogenannte Bankenhilfe in das öst. Finanzrektum. Dieses ständige HypOventilieren von Steuergeldern und Zucker in den Mastdarm eh schon gestopfter DiabetikerInnen blasen,  geht irgendwann auf die Pumpn‘. Arbeiterkammerflimmern tritt auf, alle werden ganz blau. Die Flatliners erscheinen am Bildschirm, auch Flächler gerufen, wegen den flachen Gehirnwindungen. Die haben auch schon eine Partei, die Flächler Partei Österreichs! Die sind ja für den kleinen Mann da, ja sicherlich.

Welche Partei hängt nicht am Gängelband der Wirtschaft, wahrscheinlich alle, ich weiß es nicht. Aber Banken zu helfen empfinde ich als unmoralisch und zutiefst verwerflich. Ein absurdes Kasperltheater wird es vollends mit der Jammerei über Kosten für AsylwerberInnen und sonstigen sozialen Aufwendung, die ein Sozialstaat halt so auf sich nimmt. Warum lassen wir uns solch eine Verarsche (wo wir wieder beim Thema wären) gefallen? In diesem Sinne, Geld oder Leben!

Battle&Hum#69

Battle&Hum #69

(Samstag 16.04.2016 Stairway zum Nachhören)

MC Reich und DJ Gottes faschieren euch ein Kamel durchs Nadelöhr!

the playlist:

MC Randy Andy’s Mäuse:

  • 1. The Flaming Lips & Co (dark side of the moon) – money
  • 2. Ronnie Urini & Die letzten Poeten (single) – niemand hilft mir
  • 4. Einstürzende Neubauten (1/2 mensch) – seele brennt

DJ Ridi Mama’s Kröten:

  • 1. N.A.S.A  (the spirit of apollo) – money
  • 2. EAV (geld oder leben) – geld oder leben
  • 3. Steaming Satellites (same) – unreal

„Ich kann dein Leben kaufen!“ (Marko Arnautovic)

„Geld kann kein Leben kaufen!“ (Bob Marley)

 !WICHTIGER HINWEIS!

Ab sofort stehen unsere Sendungen nur mehr beschnitten (ohne Musiktitel) auf der CBA Archivplattform zur Verfügung. Dies soll uns Sendungsmacher vor Urheberrechtlichen Verfolgungen schützen. Aber seid nicht traurig ihr könnt weiterhin mit Hilfe eines Passwort jede Sendung voll und ganz herunterhobeln.

Streamen ist ohne Passwort möglich nur für den Download benötigt man ein Zauberwort.

Dieses Passwort lassen wir jenen interessierten welche uns ein E-Mail schreiben gerne zukommen.

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Gott ist Code

Battle&Hum #69 am Samstag, 16.04.2016, ab 22:00 Uhr, diesmal mit Knödel!

Ein römisches Sprichwort besagt, dass Geld nicht stinkt (Pecunia non olet). Die Geschichte trug sich im alten Rom zu. Kaiser Vespasian führte eine Latrinensteuer (die Römer hatten ja einige tolle Innovationen für die Barbaren auf Lager.) ein, hielt die ersten Einnahmen seinem Sohn Titus unter die Nase und fragte: „Riechst du etwas?“ Soweit die Legende.

"Let's Make Money" ©Tanja Boukal

„Let’s Make Money“
©Tanja Boukal

Dazu schießt mir ein Gedanke gleich Jupiters Blitz durch die Synapsen. Die Gleichsetzung der körperlichen Ausscheidungen mit Geld. Sogleich erscheint auf meiner Bildfläche ein Esel, der Golddukaten defäkiert. Der viel beschworene Wunsch, ein Geldscheißer möchte einem doch ein ordentliches Häufchen machen, schlägt in dieselbe Kerbe. Auch die Redewendung: „Mit vollen Hosen ist gut stinken!“ entspricht der Gleichung Fäzes = Mammon. Ich glaube die Homophonie von Kot/Code ist nicht per Zufall in die Welt gekommen. Wir sollen vor dem Bankomat stehend, uns die Finger mit „Code“ beschmutzen. Der Zahltag des Tieres ist gekommen. Die Offenbarung welche der Kontostand bringt, ist oft viel apokalyptischer als die wildesten Visionen des Johannes. Der ewige Geizkragen Dagobert Kack ist wahrscheinlich nicht ungewollt in der Nähe eines analen Charakters angesiedelt. Wir zwicken alles fest zusammen und lassen ja nichts (r)aus. Donald war schon immer sympathischer.

Hält der Vergleich stand? Wenn Ja, heißt das, dass Geld Scheiße ist oder Scheiße Geld? Manche machen aus Scheiße ja einen Haufen Geld, siehe Dixi/ToiToi Klos. Als Düngemittel unverzichtbar, wir bringen Unmengen an Odel auf unsere Wiesen aus. Stickstoff und Phosphor finden sich in beachtlicher Konzentration im Lulu & AA. Meeresvogelexkremente sind derart reich an Phosphor, dass schon so manche Insel im Pazifik durchlöchert und ausgebeutet wurde. Die Ähnlichkeit von Adel und Odel führt mich zu der Schlussfolgerung Kot = gut und Geld = böse. Obwohl der Adel eigentlich auch nicht gut war und abgeschafft wurde. Ihr seht es ist nicht so leicht zwischen Gut und Böse zu differenzieren, sogar sehr kompliziert.

"Das Streben nach Glück" ©Tanja Boukal

„Das Streben nach Glück“
©Tanja Boukal

Grundsätzlich halte ich mal fest, dass Geld schon ein bisschen böse ist. Es verdirbt bekanntlich den Charakter, wohingegen ein ordentlicher Stuhl noch jede(n) befreit und glückselig gemacht hat. Das Kapital ist schlecht, die Reichen schöpfen fröhlich Rendite und die Armen nagen an trockenem Brot. „Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie?“, höre ich Berchtold Brecht sagen. Wie war das noch mit dem einen Prozent der Menschheit welches ungefähr so viel besitzt wie die Hälfte des weltweiten Gesamtvermögens. Das heißt, ein paar Manschettenknopf- und RolexträgerInnen hauen ein paar Milliarden auf ein Packerl und eine Ruhe ist. Sind doch alles nur Zahlen im virtuellen Raum, oder? Wäre die „The K Foundation“ Methode heilsamer? Die Wahnsinnigen haben 1994 im Zuge einer Doku eine! Million! Pfund! Sterling! (Einnahmen aus dem Musikgeschäft als „The KLF“) verbrannt. Ist das nun völlig gestört oder sowas von subversiv dass man sein Sparschwein opfern möchte?

Im Alten Testament tanzten sie noch um ein goldenes Kalb. Natürlich wurde Papa Mose richtig böse, aber im Neuen Testament wird Jesus schon viel konkreter und warnt uns davor Schätze auf Erden anzuhäufen, wo Motte und Wurm sie zerfressen. Wobei das erscheint mir, trotz aller Richtigkeit, doch irgendwie falsch, denn kein Wurm frisst Gold, vorher knabbert er lieber am Menschlein. Ja Ja, wir haben die Botschaft schon verstanden, du kannst dir nichts mitnehmen. Das gilt, da kriecht der Wurm drüber.

Dies alles werden wir am Samstag (16.04.2016) ab 22:00 Uhr in Battle&Hum bearbeiten, präzisieren, streifen oder womöglich auch gänzlich daran vorbei schiffen. Dreht den Swag auf!

MC Wuh

(Die Rechte der Bilder liegen bei ©Tanja Boukal. http://www.boukal.at/de/)

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Manifest

Nachtrag zu B&H #68!

Schon 1955 hat der junge H.C. Artmann seine visionären und mutigen Gedanken in einem Gedicht festgehalten, damals hätten wir eine Chance gehabt dem ganzen Kriegsunfug eine Absage zu erteilen. Nein, Mut kommt in Österreich nur in dem Wort Mutter vor! Österreich frisst Brei!

Hier nun das Gedicht (Manifest):

wir protestieren mit allem nachdruck

gegen das makabre kasperltheater

welches bei wieder einführung einer

wie auch immer gearteten wehrmacht

auf österreichischem boden

zur aufführung gelangen würde…

 

wir alle haben noch genug

vom letzten mal –

diesmal sei es ohne uns!!

 

es ist eine bodenlose frechheit

eine unverschämtheit sondergleichen

zehn jahre hindurch

antimilitärische propaganda zu betreiben

scheinheilig schmutz und schund zu jaulen

zinnsoldaten und indianerfilme

(noch kleben die plakate …)

als unmoralisch zu deklarieren

um dann

im ersten luftzug einer sogenannt

endgültigen freiheit

die kaum schulentwachsene jugend

an die dreckflinten zu pressen!!

das ist atavismus !!!

das ist neanderthal !!!

das ist vorbereitung

zum legalisierten menschenfressertum !!!

wir rufen euch alle auf:

wehrt euch gegen diese barbarei!

lasst euch nicht durch radetzky-

deutschmeister und kaiserjägermarsch

aug und ohr auswischen …

pfeift auf den lorbeer

und laßt ihn den linsen!!!

denkt daran

welche ehre es für österreich

bedeuten würde

bliebe es wie bisher

der einzige staat der welt

der diese unsägliche trottelei

den anderen dümmeren überläßt !!

genau so wie sich der kannibalismus

der urmenschen und höhlenbewohner

überlebt hat

muss nun endlich auch die soldatenspielerei

der vergangenheit überantwortet werden !!

lasst uns die drei milliarden –

oder weißgott noch mehr –

die ein neues bundesheer verschlänge

für kultur und zivilisation verwenden !!

wozu diese schildbürgerintentionen

senilgewordener bürokratengehirne …??

 

ein österreich

das nach wiederbewaffnung schreit

ist mit dem quakfrosch zu vergleichen

der mit bruchband und dextropur versehen

einen antiken dragonersäbel erheben wollte…

(mai 1955)

Meine Lieblingszeile: „pfeift auf den lorbeer und laßt ihn den linsen“

Wer will kann sich das auch von Artmann selbst vorlesen lassen!

Die KollegInnen von „akin“ bzw. „Schallmooser Gespräche“ haben das auch schon zu Gehör gebracht!