Podcast Tipp: The Skeptics’ Guide to the Universe

Wer sich für Kritik der Esoterik interessiert, wissenschaftliche Erkenntnisse spannend findet und gerne Podcasts hört, der*die sollte in The Skeptics’ Guide to the Universe reinhören.

The Skeptics’ Guide to the Universe is dedicated to promoting critical thinking and science literacy through insightful content and resources including an award-winning weekly podcast.

 

Ö1 Morgenjournal: Weihnachten als Fest des Feindbilds

Weihnachten: Zeit des Friedens und der Versöhnung. Mit diesem Klischee zu brechen hat sich das Ö1 Morgenjournal (23.12 um 7 Uhr) vorgenommen. Warum nicht mal Weihnachten verwenden um wiedermal zu zeigen, wie toll unser freier Westen ist und wie abgrundtief böse und unterdrückerisch das chinesische Regime.

Zur Sicherheit und vorausgeschickt: Dass China kein bürgerlicher Staat wie Österreich ist, da hat das Ö1 Morgenjournal recht. Wenn ein nationales Interesse von oben durchgesetzt werden soll, dann kommen schon mal die Rechte von Bürger*innen unter die Räder.

Sich nun zu fragen was das für Interessen sind, die das chinesische Regime da durchsetzt und in welcher Form, das wäre lohnenswert. Das Ö1 Morgenjournal macht aber etwas ganz anderes.

Weihnachten wird ins private zurückgedrängt

Ach wünscht sich das Morgenjournal eine Staatsreligion? Gibt es nicht viele Menschen in Österreich, die von Religion wenig halten und das Christentum und dessen falsche Vorstellungen lieber heute als morgen aus den Köpfen der Leute bekommen würden. Diese Gegenüberstellung von „Bei uns darf gefeiert werden“ vs. „Religion wird verboten“ ist ekliger Nationalismus. Es wird ein „Wir“ beschworen, dass es so in Österreich nicht gibt, aber für Nationalist*innen geben SOLL.

Es geht aber noch dümmer: Chines*innen werden gefragt was der Ursprung, die Bedeutung von Weihnachten ist. Und – oh Wunder – viele kennen sich nicht aus. Als ob in Österreich viele Menschen wüssten um was sich Chanukka dreht. Wird in der Anmoderation sogar erwähnt, dass nur ein kleiner Teil der chinesischen Bevölkerung christlich ist (4%), scheint das Unwissen über christliche Bräuche Verwunderung auszulösen.

Aus dem Beitrag geht auch bald hervor, warum keine Weihnachtsbäume und kein Christbaumschmuck in Peking zu sehen sind. Warum die Leute Weihnachten nicht verstehen.

Es gibt zwar kein offizielles Verbot von Weihnachtsdekoration, aber…

Die religiösen Eifer*innen des Morgenjournals können zwar weder ein offizielles Verbot präsentieren, noch irgendwelche konkreten Anhaltspunkte präsentieren, dass Menschen unter Druck gesetzt werden, Weihnachtsdekoration abzuhängen, aber das stört sie nicht. Sie behaupten munter: Die Bevölkerung hat ein „feines Gespür“ was sich das Regime wünscht und übt vorauseilenden Gehorsam.

Eh klar, wenn eine Bevölkerung eines anderen Landes nicht so tickt und sich nicht so verhält wie man sich das wünscht, dann kann das nur am unterdrückerischen Regime liegen.

Als rauschendes Konsumfest in Einkaufszentren geht Weihnachten in Peking gerade noch durch, klingen dürfen die Kassen, aber nicht die Glocken. Und bitteschön nichts religiöses, da kennt das kommunistische China kein Pardon. Die Geburt eines Erlösers, um Himmels Willen, bloss nicht. China hat bereits einen Heiland, er steht an der Spitze der Partei.

Nichts hat man gelernt über China. Aber viel darüber, wie wichtig einer öffentlichen Presse in Österreich der Aufbau und Aufrechterhaltung von Feindbildern ist. Kein Anlass ist stupide genug um ein „Wir“ aufzubauen, dass sich dankbar dem eigenen Staat zeigen sollte, der ja „so viel erlaubt“. Sogar Weihnachtsbäume dürfen wir aufstellen. Danke Österreich, danke Ö1 Morgenjournal!

Wer den Ausschnitt selbst nachhören will, kann das hier tun

Esoterik-Adventkalender 2023

Auch dieses Jahr wieder gibt es den Esoterik-Adventkalender im derStandard. Geschrieben von dem Blog: Stiftung Gurutest aka Christian Kreil.

esoterik adventkalender
Die ersten zwei Türchen sind bereits offen: Es geht um Grander im Tierfutter und Bier mit Potenz des ganzen Universums. Es sei hiermit eine Empfehlung ausgesprochen.

Studienkritik: Mit Tautologien nichts erklären…

In unserer letzten Folge Mit der „Ursachenstudie zu Ambivalenzen und Skepsis in Österreich in Bezug auf Wissenschaft und Demokratie“ könnens scheissen gehen! haben wir viel über eben diese Studie gesprochen, haben aber aus Zeitgründen auch ein paar Dinge die uns gestört haben, außen vor gelassen. Als Service an unser Hörer*innen wollen wir das hier nachholen.

Wie ein Bericht zu Rechtsextremismus des Grünen Parlamentsclubs festhält, ist Demokratieskepsis politisch extremen Milieus inhärent (Weidinger, 2016). Hier werden ideologische Gemeinsamkeiten zwischen Positionen des Dschihadismus und Rechtsextremismus aufgezeigt, wie eine totalitäre Orientierung, Antiliberalismus und Antifeminismus oder ein apokalyptisches Weltbild.

So lautet ein Zitat aus der Studie. Anstatt diesen Bericht des Grünen Palarmentsclubs zu kritisieren, wird diese einfach wiedergegeben. Sehen wir uns an, was in diesem Zitat genau gesagt wird.

Es wird uns die Erkenntnis mitgeteilt, dass in extremen politischen Milieus Demokratieskepsis inhärent ist, also notwendigerweise vorhanden ist. Dschihadismus und Rechtsextremismus wird angesprochen, ergänzt werden kann auch Linksextremismus, in dem anarchistische oder kommunistische Strömungen zu finden sind.

Unsinnig ist diese Erkenntnis dadurch, dass doch gerade das Label „politisch extrem“ inhaltlich völlig verschiedene politische Strömungen (Dschihadist*innen wollen einen Gottesstaat, Rechtsextreme einen ausländerfeindlicheren autoritären Staat, Linksextreme eine soziale Revolution, …) zusammen fassen, in dem sie bei all diesen eine Gemeinsamkeit herauspicken: Sie haben mindestens eine Kritik an der parlamentarischen Demokratie, wenn sie nicht sogar für dessen Abschaffung sind.

Kurz: Uns wird mitgeteilt, dass Bewegungen, die man politisch extrem nennt, weil sie gegen Demokratie sind, inhärent gegen Demokratie sind.

SO kann Wissenschaft jedenfalls NICHT funktionieren.

 

Videotipp + Nachtrag zur Sendung: Wie tickt die Letzte Generation?

Der Youtube Kanal 99 zu Eins hat passend zu unseren letzten Sendung über die Letzte Generation eine Diskussion mit dem Titel „Radikaler Aufstand des Gewissens?“ organisiert. Dabei: Ein Vertreter der Letzten Generation und ein Redakteur des Gegenstandpunkts.

Warum lohnt es sich das Video anzusehen? Einerseits kann man an Tim’s Beiträgen ganz deutlich den Staats- und Demokratieidealismus – den wir in unserer Sendung kritisieren versuchen – raus hören. Auf der anderen Seite bringt Usama einige Widersprüchlichkeiten der Letzten Generation gut auf den Punkt.

Lesetipp: Noch schlimmer als der Krampus – Recht und Gesetz

In unserer letzten Sendung haben wir uns kurz über das Thema Recht und Gesetz unterhalten. Erwähnt haben wir auch die Broschüre „Das staatliche Strafen“ (als PDF Download) der Gruppen gegen Kapital und Nation. Was nimmt sich diese Broschüre vor?

Die zu erläuternde Gegenthese ist, dass die staatliche Garantie der bürgerlichen Rechts- und Eigentumsordnung selbst fortwährend „gute Gründe“ und Anlässe für den massenhaften Rechtsbruch hervorbringt, der dauerhaft staatliche Sanktionen nötig macht. Es wird weiterhin zu zeigen sein, dass die durchgesetzte Behauptung von Öffentlichkeit und Rechtswissenschaft, das Strafrecht diene dazu, ein friedliches Zusammenleben zu sichern und die Bürger zu schützen, an den tatsächlichen Zwecken des Strafrechts vorbeigeht.

Wer sich von den Gruppen gerne Broschüren und Flyer zusenden will, kann das hier tun.

Podcast Tipp: Kein Kommentar

Gerne stellen wir euch dieses Mal die Sendung Kein Kommentar vor, die auch auf Radio Orange und Radio Helsinki ausgestrahlt wird.

Argumente gegen Kapitalismus und Imperialismus – und gegen die Komplizenschaft der staatstragenden Medien!

Wenn der “Systemtrottel” nicht nur in schöner Regelmäßgkeit für die höheren Werte – für unseren Euro, für ein ausgeglichenes Budget, für ein erneuertes AAA-Rating etc. – benutzt und dadurch geschädigt wird, wenn er sich dabei völlig zurecht auch noch verarscht und nach Strich und Faden belogen vorkommt, dann wird er in der Regel nicht klüger, sondern er mutiert zum “Wutbürger”: D.h. er besteht wider alle Erfahrungen darauf, dass er als “der Mensch im Mittelpunkt der Politik” zu stehen hätte, und zwar ganz anders, als es leider ohnehin der Fall ist. Dann hält er die Machthaber womöglich für Verbrecher – statt einen Verdacht gegen die hohen Ämter und die damit gegebenen Befugnisse zu entwickeln. “Kein Kommentar” widmet sich der Aufklärung gegen die herrschenden Zwecke in Demokratie und Marktwirtschaft und gegen die Kumpanei der kritischen staatstragenden Medien.

Die aktuelle Folge mit dem Titel “Putin verstehen” – wie geht das? Von den USA lernen, um Putin zu verstehen?! sei euch allen ans Herz gelegt.

Videotipp: Worum geht’s in der Ukraine? mit Peter Decker

Passend zu unserer April Sendung Krieg dem Frieden fand bei 99 zu eins ein Interview/Vortrag mit Peter Decker zum Thema Ukraine Krieg statt. Empfehlung!

(Wer das obige Video lieber als Podcast hören will, wird hier fündig oder abonniert 99 zu eins einfach in der Podcast Software des Vertrauens, z.b. https://antennapod.org/).

Weltweiter Handel: Das Gegenteil von Krieg?

In der letzten Folge Engelsgeflüster – passend zum 1. Mai – zum Thema Arbeit, wurde kurz über das Thema wirtschaftlicher Konkurrenz zwischen den Staaten gesprochen. Es wurde auch die These aufgestellt, dass genau dieser – oft als friedlich bezeichnete – Handel der Grund für internationale Konflikte darstellt. Um diese These mit Argumenten zu untermauern, wollen wir hier auf den Text Weltmarkt und Weltmacht: Von der globalisierten Zivilgesellschaft und ihrer antiterroristischen Kriegskultur verweisen.

[…] Dass die Großmächte heute für nichts Geringeres als den Weltfrieden verantwortlich sein wollen, keinen bewaffneten Konflikt unbeaufsichtigt lassen, überall eingreifen können und sich das nach eigenem Ermessen auch vorbehalten, das hat [..] „damit zu tun“, dass sie einen wirklich weltumspannenden Kapitalismus zustande gebracht haben und in ihrem ökonomischen Bestand von dem Nutzen abhängen, den sie aus dieser kapitalistisch erschlossenen Welt herauswirtschaften. Eine so existenzielle Abhängigkeit schließt für die großen Nutznießer die Notwendigkeit ein und ist für deren Regierungen gleichbedeutend mit dem Gebot sicherzustellen, dass die politischen Machthaber in aller Welt die Beteiligung am globalen Geschäftsleben als sachliche Grundlage, wesentlichen Inhalt und verbindlichen Leitfaden ihrer Herrschaft anerkennen, und dafür zu sorgen, dass keiner aus der Reihe tanzt. […]