Stadtteilradio Lehen im November: Auf die Plätze …Generationenspiele

Am Freitag, 16. November um 17 Uhr dreht sich bei Karl und Terence alles um Spiele.

Die ArgeMiteinanderReden arbeitet nach dem Generationendolmetscher „OIDA!“ an einem neuen Buch „Auf die Plätze …Generationenspiele“.

In der Sendung tauschen sich „Alt“(Karl) und „Jung“(Terence) über ihre Spiele aus – genau das soll dann auch im Buch vorkommen.

Hier die Website zum Buch.

 

Veröffentlicht unter Lehen

Dr. Isaak Bacharach – Nürnberg

Als Mathematiker war er unter seinesgleichen weltweit anerkannt, als Hochschullehrer war er beliebt und angesehen. Dennoch wurde Dr. Isaak Bacharach im Alter von 87 Jahren Opfer des NS-Terrors und nach Theresienstadt deportiert. Die Historikerin und Politologin Susanne Rieger bewahrt die Geschichte des Wissenschaftlers Bacharach vor dem Vergessen.

Ein Beitrag von Tobias Lindemann (Radio Z)

Hörstolperstein Dr. Isaak Bacharach

T4 – Der Fall Irma Sperling

   In der Familie Sperling wurde oft musiziert und gesungen. Auch Irma , das siebte von 12 Kindern der Arbeiterfamilie, war von der Musik sehr angetan. Sie saß als kleines Kind oft abends am Bett und klatschte im Takt mit. Doch Irma verbringt nur drei Jahre im Kreis der Familie. Ihre Mutter ist krank und Ihr Vater verliert als Mitglied der Arbeiterbewegung seine Anstellung bei der AOK. Irma die bisher in eine Tageskrippe besuchte wird in die „Alsterdorfer Anstalten“ verlegt Im August 1933 wird bei ihr „Schwachsinn“ diagnostiziert.

Hörstolperstein Irma Sperling

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Max Cohn, Erfurt

Deutschland im Jahre 1943: Der Erfurter Max Cohn wird von seinen Kindern Rosemarie, Helmut und Alfred Cohn getrennt, denn er wird  in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Viele jüdische Familien fürchten in dieser Zeit um ihr Leben, denn das nationalsozialistische Regime hat vor zehn Jahren in Deutschland die Macht übernommen. Jeder  fürchtet um seine Freiheit, was zu Zwietracht innerhalb der Bevölkerung führt. Denunzierungen sind an der Tagesordnung. Das hat auch Folgen für Familie Cohn. Als Vorwand für die Deportation nahmen die Machthaber die Beschuldigung, Max Cohn hätte Zigaretten gegen Nahrungsmittel getauscht. Aber eigentlich war es ihnen ein Dorn im Auge, dass Cohn jüdischer Herkunft und Mitglied der Sozialdemokratische Partei Deutschlands war.

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Naemi Rosenblüth, Erfurt

Mit Erlass der Nürnberger Rassengesetze 1935 und  den darauffolgenden Diskriminierungen durch die Behörden und große Teile der deutschen Bevölkerung kam es verstärkt zu Auswanderungswellen deutscher Juden in die umliegenden Länder. Mit Verschärfung ihrer Einwanderungsgesetze versuchten die Staaten die Flüchtlingsströme einzudämmen oder ganz zu unterbinden. Die polnische Gesetzgebung sah vor, allen Staatsbürgen, die länger als 5 Jahre im Ausland gelebt hatten, ihre Staatsbürgerschaft zu entziehen. Deutschland kam diesen neuen polnischen Gesetzen zuvor und veranlasste eine Abschiebung aller polnischen Juden, die zu dieser Zeit in Deutschland lebten.[i] Am 28. und 29. Oktober 1938 sind im Rahmen der reichsweiten „Polenaktion“ etwa 17.000 Juden polnischer Staatsangehörigkeit über Nacht aus dem Dritten Reich ausgewiesen worden – ein bisheriger Höhepunkt der Diskriminierungsmaßnahmen des NS-Regimes gegenüber den Juden.[ii] Die Ausweisung erfolgte gewaltsam und kam für die Betroffenen völlig überraschend. Die Polenaktion ist bisher kaum im geschichtlichen Bewusstsein Deutschlands verankert.

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Familie Dublon, Erfurt

„13. Mai 1939

Letzter Tag in Hamburg, um 1Uhr stehen wir bereit zur letzten Prüfung der Papiere, Revision von Handgepäck und Pässen, Devisen-Kontrolle, alles in den Räumen der HAPAG bestens organisiert, schnell und verbindlich vor sich gehend. Vor der Halle stehen schon die Autobusse bereit und es geht in halbstündiger Fahrt zum Hafen. Hier haben wir noch mal einen Eindruck von der Mächtigkeit der Hafenanlagen. Über den Laufsteg verlassen wir nun Europas und betreten die St. Louis, die uns 16 Tage beherbergen soll.

Aus dem Reisetagebuch von Erich Dublon“ 

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Seit 1993 wieder Deutscher Meister im Halbschwergewicht, Johan Ruckeli Trollman

Im Altwarmbüchener Moor gibt es eine Gedenkstätte für Sinti, die im Nationalsozialismus ermordet wurden.  Der Nachname Trollmann ist dort sechs Mal aufgeführt. Friederike und Wilhelm Trollmann hatten insgesamt neun Kinder. Eines von ihnen, Johann, hat es als Boxer zu großer Popularität gebracht. Er hatte fünf ältere und drei jüngere Geschwister.

Johann Trollmann als Norddeutscher Meister der Amateure beim Verein „Herus“/Hannover, 1928
by Hans Firzlaff, Source: www.sintiundroma.de

Johann Trollmann wird am 27.12.1907 in Wilsche bei Gifhorn geboren. Die Familie zieht später nach Hannover. Im Alter von 21 Jahren bestreitet er seinen ersten Profiboxkampf in Berlin. Der Kampf findet am 18.10.1929 statt. Trainiert wird er von dem jüdischen Boxer Erich Seelig. Trollmanns Boxstiel zeichnet sich durch Technik, Beweglichkeit und Schnelligkeit aus. Später wird sein Stil mit dem des US-amerikanischen Boxers Muhammed Ali verglichen werden. Sein großes Talent führt ihn an die Spitze des deutschen Boxsportes und gipfelt in einem Titelgewinn. Trollmann gewinnt am 9.Juni 1933 den Titel „Deutscher Meister im Halbschwergewicht“ gegen Adolf Witt. Allerdings ist der deutsche Boxverband zu diesem Zeitpunkt schon in nationalsozialistischem Braun gefärbt. Zunächst wird der Kampf als „nicht gewertet“ verbucht, da ein erfolgreicher Sinti-Boxer nicht in das NS-Bild einer so genannten „arischen Herrenrasse“ passt. Das Publikum aber hat an dem Kampfstil Trollmanns Gefallen gefunden und ist so begeistert, dass ein lautstarker Protest die Kampfrichter dazu zwingt Trollmann den Titel doch zu verleihen. Leider hält dieses Glück nur acht Tage an. Der Boxverband legt ihm „armseliges Verhalten“ zur Last und erkennt ihm unter diesem fadenscheinigen Vorwand den eben erst gewonnen Titel ab.

Hörstolperstein Johann Trollmann Weiterlesen

GÖTTERFUNK präsentiert das Rock’n’Bichl-Festival (01.11.0212)

GÖTTERFUNK, die Sendung für Bands und Musikschaffende aus Salzburg, präsentiert ein weithin noch unbemerktes Highlight des Salzburger Rockjahres: das Rock’n’Bichl. Bereits zum siebten Mal stieg am 29. September 2012 am Rauchenbichl Salzburgs größtes Privat-Rock-Festival. Vom Verein ‚Freunde der Rockmusik‘ organisiert gingen sechs Rockformationen aus Stadt und Land Salzburg, die Schweizer Band Shezoo und das traditionelle Mixed Project zu Werke und boten den rund 500 Zuschauern ein deftiges Spektakel. Oliver Baumann vom Götterfunk war auch (mit Aufnahmegerät) dabei, pickt einige musikalische Perlen des Abends heraus und blickt gemeinsam mit Musical Director Roland Jelinek zurück auf’s 7. Rock’n‘Bichl!

Zum Nachhören PW: GoeFu

Walter Bacher – Talmud-Tora-Schule

Das Grindelviertel entwickelte sich mit dem Anwachsen Hamburgs im 19. Jahrhundert zu einem Zentrum jüdischen Lebens, 1933 lebten dort ca. 25 000 Angehörige jüdischer Gemeinden. Ausdruck hierfür war unter anderem der Bau mehrerer neuer Synagogen, am bekanntesten waren die Neue-Dammtor-Synagoge (1895) und die Bornplatzsynagoge (1906). Daneben entstanden Einrichtungen wie das Deutsch-Israelitische Waiseninstitut am Papendamm und die Talmud-Tora-Schule am Grindelhof. Die meisten Synagogen und Gemeindeeinrichtungen wurden während der Reichspogromnacht im Jahr 1938 zerstört. Die Deportationen nach Osteuropa in die Vernichtungslager begannen 1941/42 von der Moorweide im Grindelviertel, heute bekannt unter dem Namen „Platz der Jüdischen Deportierten“.

Die Talmud-Tora-Schule wurde 1805 gegründet. In den folgenden Jahren stieg die Anzahl der Schülerinnen, so dass ein neues Gebäude von Nöten war, welches 1911 eingeweiht wurde. Am 30. Juni 1942 wurde die Schule geschlossen, von 28 Lehrern überlebten drei die Shoah.

Heute erinnern an diesem Ort 18 Stolpersteine an die ermordeten Lehrer_innen und Angestellten und ein weiterer Stolperstein an die mehr als 300 ermordeten Schülerinnen und Schüler aller jüdischen Schulen in Hamburg.

Hörstolperstein Talmud-Tora Schule

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