Hörsturz #10: Glauben. Oder Nicht-Glauben?

Ein Blick in die Zukunft der Medien im 22. Jahrhundert von Alf Altendorf

Medien im Jahr 2100

Die prognostizierte Zukunft zeichnet ein Bild, in dem Mensch und Maschine immer mehr verschmelzen und eine allumfassende virtuelle Realität – das sogenannte „Metaverse“ – entsteht. Diese Idee, erstmals von Cyberpunk-Autor Neal Stephenson 1992 in seinem ikonographischen Roman Snow Crash beschrieben, ist keine Science-Fiction mehr.

Die Anzeichen dafür sehen wir täglich: Ob am Berg, im Bus, im Zug oder im Café – fast jede*r starrt auf das Smartphone, diesem unseren tragbaren Super-Computer. Wir checken Karten, Fahrpläne, Bewertungen oder recherchieren parallel zu einem Gespräch in der virtuellen Welt.

Die Weiterentwicklung dieser Technologie hin zu Geräten, die noch stärker mit unserem Körper verschmelzen, ist eine logische Konsequenz. Weiterlesen

Hörsturz #9: Information und Politik – Editorial

Community Medien im Zeitalter postfaktischer Unübersichtlichkeit

Im US-Wahlkampf Anfang November 2016 nahm der amtierende Präsident einen bei einer Veranstaltung demonstrierenden Trump-Wähler in Schutz. Alles dokumentiert auf Video. Danach behauptete Donald Trump, der Mann sei von Obama beschimpft worden. Das Video sagt das Gegenteil.

Weiterlesen

Hörsturz #6: Schrauben, 3D-Drucker, fleckiges Gemüse und unser Radio

Bei mir ist eine Schraube kaputt. Genau genommen nicht bei mir, sondern bei der Espressomaschine. Genau genommen ist es keine Schraube, sondern irgendwas beim Ventil, keine Ahnung. Zum Einschrauben.

Schraube

Ich habe keine Ahnung von der Maschine, es ist eine schöne Maschine und sie war teuer. Ich gehe ins Geschäft, es ist ein schönes Geschäft, die Maschine kommt aus Italien, Ersatz kein Problem, bestellt.

Ich stelle mir Mailänder Werkzeugmeister vor, jahrelang ausgebildet, die aus einem Messingblock die Schraube schaben, mit von Spänen gegerbtem Gesicht, polieren, mir schicken. Weiterlesen

Hörsturz #3: Von Freibeutern und der Welt, wie sie ist

Die Diskussion über Reform der Urheberrechte hat einen Höhepunkt erreicht. Und einen Tiefpunkt in der Überheblichkeit, was Netz kann. (von Alf Altendorf)

Tragen Ihnen Ihre 300 Facebook-Freunde beim Siedeln die Möbel hoch? Haben Sie schon mal 100 Euro ertwittert, weil die Kohle zum Monatsende alle war? Hält Sie die Flirtbörse Ihrer Wahl im Arm, wenn Sie von Ihrer Liebe verlassen wurden? Ihre Mutter gestorben ist?

Es gibt viele Situationen im Leben, wo wir „Freunde“ brauchen. Und keine „Likes“. Körperliche Zuwendung und Wärme. Hilfe, die Ihnen die Hand führt. Und keinen anonymen Rat von Online-Freunden. Denen wir egal sind. Weiterlesen