No Future (5/2007, Beitrag „Generation Sexkoffer“)

(Beitrag „Generation Sexkoffer“ – 2007, Löcker Verlag)

No Future“. Wer dabei an den Punk-Slogan denkt, liegt falsch. Oder auch nicht. „No Future“ stand in riesigen Lettern auf dem Poster an der Wand. Kein Wunder, dass sich meine Eltern Sorgen machten. Wahrscheinlich wäre es OK gewesen, wenn es ein Punk-PinUp gewesen wäre. Mit einem greinenden Johnny Rotten,  oder – besser – den gitarreschwingenden Clash. Die ich alle erst später zu hören angefangen habe.

Mit jungen Leuten mit wilden Frisuren, in dreckigen Klamotten. Die „dir den Finger zeigen“. Irgendeiner der unvermeidlichen Musikfanposter, den pubertierende, protestierende Jugendliche an Wände pappen.

Damit hätte ich bestenfalls meinen rechtsnationalen Grossvater provozieren können. Für den sowieso alles mit Schlagzeug „Negermusik – Getrommle“ war. Nur: provozieren wollte ich nicht. Eher Pessimismus plakatieren. Bewältigen. Irgendwie so. Weiterlesen

Artikel über K.O.-Tropfen im Standard

Dieser Artikel fand sich letzten Donnerstag (24. Mai 07) in der Österreichischen Tageszeitung „Der Standard“ und passt thematisch gut zu unserer letzten Sendung:

Tirol: Immer mehr Vergewaltigungen unter Einsatz von K.O.-Tropfen
2007 schon zwölf bis 15 Fälle verzeichnet:
Opfer werden handlungsunfähig – und sie können sich an nichts erinnern

Innsbruck – Eine Häufung von Fällen, in denen Frauen mit K.O.-Tropfen wehrlos gemacht und anschließend vergewaltigt wurden, ist in Tirol festgestellt worden. Seit Jahresbeginn habe es zwischen zwölf und 15 solcher Vorfälle gegeben. Diese Droge werde Frauen unbemerkt ins Getränk gemischt. Die Folge ist, dass die Betroffenen mehrere Stunden lang willenlos werden, sagte Univ.-Prof. Walter Rabl, stellvertretender Leiter der Gerichtsmedizin Innsbruck am Mittwoch auf einer Pressekonferenz.

Erinnerungslücken

Ein Problem sei, dass die Beeinträchtigung von außen nicht immer erkennbar sei. Die K.O.-Tropfen würden häufig bereits alkoholisierten Frauen verabreicht und versetzten sie in einen Zustand der Willenlosigkeit und Handlungsunfähigkeit. Diese Phase dauere mehrere Stunden an. Danach können sich die Opfer an nichts mehr erinnern. „Wenn solche Erinnerungslücken auftreten, ist Feuer am Dach“, meinte Rabl. Vor allem dann, wenn der Alkoholkonsum des Vorabends nicht dazu passe.

Gläser nicht unbeaufsichtigt lassen

Erste Symptome seien Schwindelgefühl, Übelkeit und eine Art Dämmerzustand. Treten solche Anzeichen auf, sollte man sich sofort an Begleitpersonen oder das Lokalpersonal wenden. Univ.-Prof. Christoph Brezinka, Gynäkologe der Klinik Innsbruck, warnte eindringlich davor, Gläser unbeaufsichtigt stehen zu lassen und appellierte auch an die Zivilcourage der Lokalbesucher. Wenn man beobachte, dass jemandem etwas ins Getränk geschüttet wird, solle man sofort eingreifen.

Aus Scham keine Anzeige

Die Täter seien in vielen Fällen Zufallsbekanntschaften. Aber es komme auch vor, dass sie aus dem näheren Umkreis des Opfers stammen, und ein Ex-Freund oder ein Mitglied des Freundeskreises die Tat begeht. Rabl berichtete von einem Fall, wo in der Wohnung eines Verdächtigen bereits präparierte Gläser gefunden wurden. „In den Gläsern war ein Bodensatz der Substanz“, erklärte Rabl. Der Täter habe den Mädchen, die er zu sich eingeladen hatte, dann nur noch einzuschenken brauchen.

Viele Frauen würden aus Scham von einer Anzeige absehen, sagte Brezinka. Dies sei aber äußerst wichtig, da man sonst keine Chance habe, die Schuldigen aus dem Verkehr zu ziehen. Im Fall einer Verurteilung drohen den Tätern Haftstrafen bis zu zehn Jahren. (APA)


Talk about it – Teil 5

Da hört sich der Spaß auf:

Sexualdelikte unter Einfluss von Alkohl bei Opfern und/oder Tätern.

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In den letzten Jahren ist eine starke Zunahme von Sexualdelikten an jungen Mädchen zu verzeichnen, die entweder bewusst betrunken gemacht wurden oder aufgrund mangelnder Erfahrung mit alkoholischen Getränken zu keiner Gegenwehr mehr fähig waren. Gelegentlich mischen Täter sogar heimlich Betäubungsmittel in die Getränke der Mädchen.

Zahlreiche Projekte versuchen, generell für diese Problematik zu sensibilisieren und jungen Frauen die Risiken des Alkohlkonsums bewusst zu machen. Zwei von diesen Projekten werden in der folgenden Sendung vorgestellt: Erstens die Initiative „So nicht mit mir“ in Salzburg und zweitens die Aktion „Sichere Wiesn“ in München.

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"Sichere Wiesn" für Mädchen und Frauen

Mit etwa 7 Millionen BesucherInnen ist das Münchner Oktoberfest das größte und beliebteste Volksfest der Welt. Das Publikum ist international, der Bekanntheitsgrad extrem hoch. Tradition, Genuss und Spaß sind die herausragenden Werte der Wiesn, die in der Kommunikation von VeranstalterInnen und Stadtspitze im Vordergrund stehen.

Die Schattenseite des Oktoberfestes ist, dass Mädchen und Frauen vergewaltigt werden.

Allein im Jahr 2001 wurden 13 sexuelle Übergriffe und Vergewaltigungen angezeigt.

Die in Fachkreisen anerkannte Dunkelziffer liegt um ein Vielfaches höher. Sexualisierte Gewalt auf der Wiesn wird von einem Großteil der Gesellschaft entweder ignoriert oder verharmlost.

Die Verantwortung für die Vergewaltigungen wird oft auf die Mädchen und Frauen abgewälzt.

Nach Angaben der Polizei ist es im Jahr 2003 gelungen, die Zahl der Delikte von 2002 auf 2003 um 53% zu senken. Das sehen wir als großen Ansporn weiter daran zu arbeiten, dass die Zahl sexueller Übergriffe auf der Wiesn sinkt.

Damit alle Mädchen und Frauen auf der Wiesn Spaß haben und sich dabei sicher fühlen, braucht es weiter ein deutliches Signal. Ein Signal, dass sexualisierte Gewalt nicht geduldet und der Schutz von Mädchen und Frauen gewährleistet wird.

Dafür setzt sich die Aktion „Sicher Wiesn“ ein.

Weiter Info: „Sichere Wiesn“

"So nicht mit mir!" – Präventionsaktion in Salzburg

Viele Vergewaltigungen werden an alkoholisierten Mädchen und jungen Frauen begangen. Oft machen Täter ihre Opfer absichtlich betrunken oder sie wählen bereits stark alkoholisierte Mädchen aus. Um zu verhindern, dass für so manches Mädchen/junge Frau nach einer durchzechten Nacht, das böse Erwachen erfolgt, haben sich der Frauennotruf Salzburg und make it – das Büro für Mädchenförderung des Landes Salzburg zu der Präventionsaktion „So nicht mit mir“ entschlossen.

Weitere Informationen zu Aktion und Bestellung der Gratispostkarten:

So nicht mit mir!