Archiv der Kategorie: Worx
Hörsturz #3: Von Freibeutern und der Welt, wie sie ist
Die Diskussion über Reform der Urheberrechte hat einen Höhepunkt erreicht. Und einen Tiefpunkt in der Überheblichkeit, was Netz kann. (von Alf Altendorf)
Tragen Ihnen Ihre 300 Facebook-Freunde beim Siedeln die Möbel hoch? Haben Sie schon mal 100 Euro ertwittert, weil die Kohle zum Monatsende alle war? Hält Sie die Flirtbörse Ihrer Wahl im Arm, wenn Sie von Ihrer Liebe verlassen wurden? Ihre Mutter gestorben ist?
Es gibt viele Situationen im Leben, wo wir „Freunde“ brauchen. Und keine „Likes“. Körperliche Zuwendung und Wärme. Hilfe, die Ihnen die Hand führt. Und keinen anonymen Rat von Online-Freunden. Denen wir egal sind. Weiterlesen
Sex & Maschinen – Poesie am Grossrechner (ORF Matrix – 01/2008)
Geschichten über Sexualverhalten mit Technologieeinsatz, von Alf Altendorf (ORF Matrix – 01/2008)
Bronzefarben schimmerte das Haarknäuel durch den Saal. Glitzerte im Licht von Grafiken und Diagrammen, projiziert weit vorne. Weit hinten schlief sie, Gesicht auf das Buch, versteckt in einem Farbrausch aus Haar. Ich war verliebt. Weiterlesen
No Future (5/2007, Beitrag „Generation Sexkoffer“)
(Beitrag „Generation Sexkoffer“ – 2007, Löcker Verlag)
No Future“. Wer dabei an den Punk-Slogan denkt, liegt falsch. Oder auch nicht. „No Future“ stand in riesigen Lettern auf dem Poster an der Wand. Kein Wunder, dass sich meine Eltern Sorgen machten. Wahrscheinlich wäre es OK gewesen, wenn es ein Punk-PinUp gewesen wäre. Mit einem greinenden Johnny Rotten, oder – besser – den gitarreschwingenden Clash. Die ich alle erst später zu hören angefangen habe.
Mit jungen Leuten mit wilden Frisuren, in dreckigen Klamotten. Die „dir den Finger zeigen“. Irgendeiner der unvermeidlichen Musikfanposter, den pubertierende, protestierende Jugendliche an Wände pappen.
Damit hätte ich bestenfalls meinen rechtsnationalen Grossvater provozieren können. Für den sowieso alles mit Schlagzeug „Negermusik – Getrommle“ war. Nur: provozieren wollte ich nicht. Eher Pessimismus plakatieren. Bewältigen. Irgendwie so. Weiterlesen
„Sex & Maschinen – Stalking“ (ORF Matrix 02/2007)
(Erschienen in ORF Matix 02/2007)
Die Mailbox Ihres Mobiltelefons ist voll. Der SMS-Speicher sowieso. Sie werden ständig angerufen, gehen aber nicht mehr rann. Sie schalten ab. Ruhe. An ihrer Wohnungsglocke wird Sturm geläutet. Sie unterbrechen mit dem Schraubenzieher den Saft für das Ding. Sie schauen aus dem Fenster. Ein Ihnen bekanntes Auto parkt vor Ihrer Tür. Eine Ihnen wohlbekannte Gestalt hängt drinnen ab. Sie ziehen die Vorhänge zu. Drehen den Fernseher an. Den Laptop auf. Weiterlesen
Zum Abpfeifen (Malmoe 33, 2006)
Das Match der Netzkultur-Fördermodelle: Wie schlägt sich der Wiener Ansatz gegen England und Schweden? Ein Blick über den Spielfeldrand. (Malmoe 33, 2006)
Während die Ball-WM zu Ende ist und neue Rekorde an Fouls, gelben Karten und Ausschlüssen eingefahren hat, geht ein anderes Spiel munter in die Verlängerung: Seit 2005 prügelt sich die Wiener Netzkultur-Szene unter dem Titel „netznetz“ selbstverwaltet um knappe fünfhunderttausend Euro Fördergeld. Weiterlesen
Die Freien Medien zwischen politischem Machtzugriff und kollektiver Amnesie (Kulturratzeitung 2006)
Auf der Strecke bleiben kritische Öffentlichkeit und Politikfähigkeit. Realitycheck – 3. Sektor.
(Alf Altendorf für die Zeitung 2006 des Kulturrats)
„Sex, Drugs, Perlscripts – die Party ist vorbei“ (Malmoe, 11/2004)
(Erschienen in Malmoe 22, 11/2004)
Netzkultur: Utopien bröckeln, Zeit für Fragen
Der TechWestern Internet pustete Anfang 1990 Medienkunst ins Zentrum von Innovation. Kondensation: neue Disziplin Netzkunst. Netzkünstler*innen, Freibeuter in Skills & Improvisation (DER Traum jedes IT-Jobprofilings), prägten maßgeblich die neue “cultural-rooted” Info-Elite als Systemarchitekten. Das war neu. Kunst als R&D-Division. Outsourced. Weiterlesen
Junk the Funk (VERSORGERIN 2004)
Ein FollowUp auf VERSORGERIN #0061 „TVTV –Fernsehen muss nicht immer funktionieren dürfen“ (10/2003) von Robert Stachel
Ich gestehe: Ich bin ein Junkie. Und ohne „Stoff“ werde ich nervös. Sehr nervös. Weiterlesen
Zurück zu Degen und Pistole?
Das Freie Mediencamp nimmt Kurs auf einen notwendigen Konflikt.
(Alf Altendorf, Fiona Steinert, Martin Wassermair für die Kulturrisse der IG Kultur Österreich)
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