Das Unendspiel

Pünktlich zum WM-Finale erinnern wir an den „Papierenen“ und an liebenswerte Fussball-Kultur jenseits von Medienmarkt und Nationalgedümmel. Eine Hommage an das Kind im Mann zum Wiederhören und Mitverspieltsein…

Noch ein Papierener!

Er spielte Fußball wie kein zweiter,
er stak voll Witz und Phantasie.
Er spielte lässig, leicht und heiter,
er spielte stets, er kämpfte nie.

(Friedrich Torberg)

Matthias „Motzl“ Sindelar (der Papierene) war einer der besten Fussballspieler Österreichs. Nach dem Anschluss ans Deutsche Reich und der Auflösung und Arisierung seines Vereins Austria Wien verweigerte er den Nationalsozialisten auf vielfältige Weise den Gehorsam und kam schließlich 1939 unter mysteriösen Umständen (Gasvergiftung sic!) zu Tode.

Diese und andere Geschichten rund um sprachverspielte Ballverliebtheiten nebst dem politischen Feingespür erwachsener Gefühlskinder könnten uns sogar auf die indogenen Wurzeln manch rituell ausgeübter Sportart zurück verweisen. Doch genug der Theorie, zurück in die Praxis:

Text: Bernd Begemann über die Symbolik des Fussballs im Film, Günter Paal über den verderblichen Einfluss der Medienkonzerne auf das Spielvergnügen, Peter.W. & Norbert K.Hund über Dichtungen von Friedrich Torberg bis Rio Reiser. Musik: Lyapis Trubetskoy, Reel Big Fish, Zupfgeigenhansel, Gisbert zu Knyphausen, El Canto Del Loco. Signation: Willy Astor, Herman Van Veen, NooN & Snog.

 

Paint it Black

ARTARIUM IN SCHWÄRZLICH – ÄRZTLICHER BEHUNDLUNG:

BERND LACKNER, angehender Allgemeinmediziner sowie Wirt im Schnaitl – und jetzt auch im neu eröffneten Club b.lack (ex Cave Club) – erörtert im Gespräch mit Norbert K.Hund die immunologischen Aspekte einer gesunden, weil vielfältigen SUBKULTUR sowie die Bedeutung von GASTFREUNDLICHKEIT für den Arztberuf.

Es heißt ja auch Arztbesuch und nicht hochnotpeinliches Verhör. Internist oder Inquisitor? Wir sprechen uns dezidiert für Doktor Freund – oder eben Doktor Gastwirt – aus! Sexplicit Content, Social Subtext, Dirty Talk gar beim Hausarzt – der Zugang zu seinem Gehörgang barrierefrei für EigenArt und SonderBar?

Derlei Überlegungen zur Unternehmenskultur lassen einen Begriff wie Gastronomiepraxis ganz neu entstehen als ein Bedeutungskonglomerat aus Arzthaus, Community, Gastgarten, Kuranwendung, Kunst- und Musiktherapie, Nachtdienst,  Sozialpolitik, Subkultur, Untergrund und Urvertrauen.

In diesem Sinne entsteht endlich wieder die eine oder andere echte FruchtBar in Salzburg, die inhaltlich wie formal durchaus an jene goldenen Zeiten einer alten ARGE oder eines GegenLicht anzuknüpfen vermag. Und daran erinnere ich mich durchaus gut und gern!

Aber hört – und vor allem – spürt selbst: Die Sendung zum Wiederhören und Downloaden sowie ein erster Google-Hupf in Richtung „b.lack“ zur weiteren freien Assoziation…