Bettie Serveert – Venus in Furs

> Sendung: Artarium vom Sonntag, 12. Februar“Bettie Serveert plays Venus in Furs and other Velvet Underground Songs” heißt der tatsächliche und auch unsäglich lange Titel des ganzen Albums, welches wir vorzustellen die durchaus erhebliche Freude haben. Denn auf unserer Suche nach besonderen, gelungenen oder sonstwie aus dem Standardsumpf kommerziösen Nachklapperns herausragenden Coverversionen haben wir ja schon jede Menge Scheißdreck nicht angehört (oder halt nur fast). Dabei fällt auch auf, dass die sonst so hyperaktiv hechelnde Zuplärre der üblichen Industrie-Promotoren sich genau dort lauthals ausschweigt, wo unserwelchen außerohrentliche Variationen der interpretativen Genussküche entgegenschwelgen. Soll heißen, dass kaum irgendwo verhandelt wird, was nicht auf die Seichtbahn des Schachterlns passt.

Bettie Serveert ArtworkSo auch im Fall der längst arrivierten und dabei überaus schaffensfrohen Indie-Band Bettie Serveert aus den Niederlanden. Anbei Aufnahmen aus ihrem Video Had2Byou – produziert von Tinca Veerman und Hannelore De Decker. Zum gegenständlichen Cover-Album mit den 1997 live im Paradiso aufgenommenen zehn Velvet-Underground-Songs findet sich kaum ein etwas Substanzielles aussagender Artikel. – Halt, doch, dieser hier auf INK19 sagt sogar etwas höchst Interessantes zum Thema Coverversionen im allgemeinen aus: “…at least I know what it is about these Dutch and Belgian bands I like.Despite a willingness to stick to traditional guitar/bass/drum forms, the bands seem to have a unique melodic character that sets them apart from British and American counterparts, using these tried-and-true formulas as a basis for experimentation, rather than simply parroting what’s cruising up the charts.”Parroting bringts aber sowas von auf den Punkt! Ich übersetze es daher mit “nachpapageien” und es versinnbildlicht mir augenblicks, was ich speziell auch im österreichischen “G’schäft” oft so unsäglich vermisse. Just neulich fiel mir da wieder einmal entsetzlich entgegen, was für schlechte Schauspielchargen die hiesigen Provinzpoptrotteln doch sind. Dann schon lieber was Wesentliches: Bettie Serveert – gut zu hören.

 

Sammelsurdistan

> SENDUNG: Perlentaucher Nachtfahrt vom Freitag, 10. FebruarWillkommen in dem Land, das es nicht gibt und für das Google bis dato noch keinen Eintrag fand. Worauf wir übrigens stolz sein dürfen. Inspiriert von “Sammelsurium” (als was unsere Sendungen häufig bezeichnet werden) und der einst legendären Radiofabrik-Sendung namens “Willkommen in Absurdistan” sowie naturgemäß auch von Rio Reiser oder Karl May (Ardistan und Dschinnistan) haben wir dieses Kunnstwort zum Sendungstitel gemacht. Derlei Quellenstudium zwischen Artefakten und Artefiction soll uns ja noch öfter begegnen, wie Figura und Dramaturgia zeigen. Mit dem Affenschrei wird es also Umpf Uhr. Und schon befindet ihr euch gegen alle Hörgewohnheiten in diesem etwas anderen Geschmacksbiotop namens Sammelsurdistan. Mahlzeit und Guten Morgen!

Bettie Serveert Zur Erinnerung: Als Perlentaucher wollen wir aus realexistierendem Informationsvielflat jene seltenen Kleinodien ans Licht befördern, die uns deshalb sinnvoll erscheinen, weil sie nahrhaft, förderlich und inspirierend sind, wenn es um ein friedvolles und gerechtes Leben geht, in einer Welt, die eben auch ein nichtnachwachsender Planet ist. Und als kunnst-schöpferische Menschen mit Ambitionen zur Weltrettung (oder zumindest Verbesserung) wollen wir diese von uns gesammelten Kleinodien in neue Gestalten überführen und in unübliche Zusammenhänge stellen, so dass wir mit euch gemeinsam die Hoffnung hegen und das Plänzchen Perspektive begießen können. Die heiligen Collagen von Sammelsurdistan, nur durch Verwendung zu verehren, ein fröhliches Vernügen inmitten von Dreck und Tristesse. Schpritzmajim und Amen.

SammelsurdistanZudem auch eine etwas andere Spurensicherung quer durch alle Ursachen: “Wollt ihr die globale Seppublik des Humpfhiasltums? Oder darfs a bissal mehr sein?” Wenn Dummheit grenzenlos wird und Ignoranz international, dann ist es höchste Zeit, Inseln des Echten zu stiften, vom Guten, Wahren und Schönen ganz zu schweigen! Oder kreativ zu sein mit dem Eigenen im angeblich Fremden, so wie unsere unendlich produktiven Kollegen von der drittbesten Sendung der Radiofabrik (nach Artarium und Nachtfahrt) “Battle & Hum”, die in ihrer 52. Ausgabe (ab Minute 10 gut zu hören) eine Mundartübertragung des Velvet Underground Klassikers “Venus in Furs” zum Allerbesten gaben, das sich nur vorstellen lässt. Und die zudem einen Sendungsblog haben, der Phantasie und Wortwitz zu literarischer Qualität malmt. Almdudler akbar!

Mathias EnardEin weiteres Kleinod werden wir diesmal als Mittsendungseinlage vorstellen, ein Interview aus dem schier unerschöpflichen Fundus von Druckfrisch (ARD Das Erste) dem wir immer wieder inhaltliche wie musikalische Anregungen verdanken. “Sie betreiben hier in Barcelona auch ein libanesisches Restaurant…” Und schon gewinnt ein Gespräch Geruch, Geschmack, Gestalt. Da unterhält sich nämlich der Frontman der deutschen Literaturkritik, Denis Scheck, mit dem französischen Autor Mathias Enard über dessen Roman Kompass – im besten Sinne zur Lektüre appetitanregend. Wir senden dies mit Erlaubnis der Produzenten im Radio – für die Hör_innen unserer Aufzeichnung verweisen wir auf die ungemein übersichtlich gestaltete Mediathek von Druckfrisch sowie den entsprechenden Beitrag allhier. Wie schon gesagt, Mahlzeit

und Guten Morgen!

 

Ankündigung Engelsgeflüster #5: Neuer Atheismus – Was ist neu daran und was ist von ihm zu halten?

Wann: Am Dienstag den 7.2.2016 um 20 Uhr auf der Radiofabrik Salzburg.

Wer sich mit Religion und atheistischer Kritik daran beschäftigt hat, wird schon mal über den Begriff des „neuen Atheismus“ gestolpert sein. In der fünften Ausgabe von Engelsgeflüster wollen wir klären, um was es sich bei dem Begriff handelt, was dieser mit vier apokalyptischen Reitern zu tun hat und ob der neue Atheismus wirklich so neu ist.

Wie üblich: Etwas Musik wird die Sendung auflockern.

Leuchtturm: Sendung am Fr. 10.Februar 2017 16:00-17:00 Women and Girls in Science

Inhalte der Sendung:

Zum „International Day of Women and Girls in Science“ (11.Feb.2017) gibt es interessante Hintergrundinformation:

  • Interviews mit Studentinnen, Lehrenden und Schülerinnen
  • Analyse der Situation in Österreich
  • Berühmte und wichtige Frauen in der Wissenschaft –
    früher und heute
  • und als Studiogast: Alexandra Katzian vom Frauenreferat der ÖH Salzburg

THEMA: HEIZEN/ENERGIESPEICHERUNG MIT EIS?

  • Das klingt utopisch. Ist das überhaupt möglich?
  • Wie das funktioniert und wo es eingesetzt wird, wird in der Sendung einfach erklärt und die physikalsichen Hintergründe dazu erläutert.
  • Einsatzgebiete: Autonome Wärmeversorgung zusammen mit Wärme-Solarkollektoren.

AKTUELLES aus Wissenschaft und Technik

  • Mondfinsternis: Partielle Halbschatten-Mondfinsternis am 10./11. Februar 2017
    Maximum in Salzburg : Sa, 11. Feb 2017, 01:43
  • grün-blauer Komet 45P (zu sehen (nur mit dem Fernglas) in der zweiten Nachthälfte nahe des Sternbilds Herkules hoch über dem Horizont

AUSBLICK auf die Themen der nächsten Sendungen:

  • 10. März 2017: Mobilität
  • 14. April 2017: Radioaktivität
  • …   Energie – Verwendung / Verschwendung / Erzeugung / Umweltauswirkung
  • …   Klang – Erstaunliches aus der Welt der Töne

Alle in der Sendung verwendeten wissenschaftlichen Begriffe werden grundlegend an Hand von Beispielen und/oder Einsatzgebieten erklärt und angewendet.

Bob Marley – 72 years of Revolution

Die Musikbox mit Reflekto(h)ren widmet sich in der Sendung am 6. Februar 2017 dem wohl bedeutendsten Protagonisten des Reggae, Bob Marley, zum 72. Geburtstag. Neben den Songs, die in das kollektive musikalische Bewusstsein eingegangen sind, werden auch unbekannte Perlen hervorgeholt, sowie besondere Coverversionen, die eine eigene Interpretation nicht scheuen und unsere Reflekto(h)ren anlaufen lassen.

„Movement of JAH people!“

Dies Sendung kann nachgehört werden unter: https://cba.fro.at/333965.