Winterschlaftraum

> Sendung: Perlentaucher Nachtfahrt vom Freitag, 9. Januar – Während die Winterstürme uns umbrausen, tauchen wir tief in die Träume der Tiere ein, die sich längst in ihren behaglichen Schlafhöhlen verkrochen haben, um dort das Kommen des nächsten Frühlings zu erwarten. Siebenschläfer, Haselmaus und Bär, sie alle schlafen oder ruhen bei verminderter Körpertemperatur und eingeschränktem Stoffwechsel monatelang vor sich hin – doch was denken, erleben, fühlen – was träumen sie dabei? Auch wenn wir Menschentiere derlei Winterpausen nicht ohne weiteres zustandebringen, so ist es doch interessant, sich in die Innenwelten der schlummernden Kollegenschaft hinein zu versetzen – unter Zuhilfenahme von allerlei phantastischen Assoziationen. Ein weiterer Versuch zwischen den Zuständen aus Sprachen, Klängen, Gefühlen und…

Der letzte ÖtscherbärIch erinnere mich da noch an eine denkwürdige Begegnung mit einer Bärin nebst ihren zwei einjährigen Jungen im Herbst 1999 in der Nähe von Gusswerk.  Damals lebten rund ums Ötschergebiet noch mindestens zwölf Braunbären und die Prognose für den dauerhaften Bestand dieser kleinen Population war auch nicht ungünstig. Doch inzwischen haben etliche gesellschaftlich anerkannte Verbrecher die Ötscherbären ein zweites Mal vollständig ausgerottet. Der unter der immer brüchiger werdenden Fassadenfarbe der wohlanständigen Zivilisiertheit hervorgrinsende Ungeist vom Endsieg des Menschen über die Natur hat hier zwischen Naturdenkmälern und Wallfahrtswegen wieder seine ursprünglichste Gestalt angenommen – und zwar so, dass es noch einem jeden anständigen Perchtenlauf die Grausbirn ausm Gsicht haut. Pfui Herrgott, du scheinfrommes Scheißland voll heimtückischer Niedertrachtler!

GeschichtenerzähltigerDavon wird zu erzählen sein in unserem Hörmahnmal des untergehenden Lebens. „Giving Voice to Forgotten Memory“ – das ist ein dermaßen programmatischer Satz, dass man ihn überhaupt einmal auf die eigene Geschichte und ihre Geschichten anwenden sollte. Oder was möchte uns die Erinnerung an die sieben Siebenschläfer mitteilen? Hier, heute, inmitten des 21. Jahrhundertschwachsinns? Was denken die sich eigentlich, diese Viecher? Was erleben, was fühlen, was phantasieren die? Was träumen sie – während des Winterschlafs? Das kann man nicht sagen, sagst du. Das kann man doch weder messen noch beweisen. 😛 Genauso wie die gesamte Kunst, oder? Die bringt doch auch kein zählbares Ergebnis, außer wenn man sie verkauft. Ha! Oder die Gefühle der Kinder, die Geschichten der Alten, die Hoffnungen der Ausgelieferten, die Phantasien der Jugendlichen, die Tagträume der Beschäftigten, die Vorstellungen der Verschrobenen, unser aller Zukunftssehnsüchte? – Weißt was, auf dein Rationalsozialismus wird gschissen, du Wissensgschaftler! Wichs dein Weltbild auf Wikipedia und lass uns am Leben! Denn längst dräut die tödliche Dreiheit über allem: Beherrschen, bequatschen, besitzern.

SoundaushängigerPuh, abgründige Prophetien sind das dann schon – aus der Höhle der zweisam nachtwach winterruhig soundaushängigen Erzählbären vom Klangwolkenberg! 😀 Aber im Winter werd ich einfach schon seit langem depressiv. Wahrscheinlich würd ich deswegen wohl auch nur allzugern die lichtlose Jahreszeit verschlafen. Wie die Tiere! Wiewohl dies dem menschlichen Organismus nun einmal nicht möglich ist, so bleibt doch die faszinierende Frage, was da in so einem Zwischenzustand mit einem geschehn könnte. Und abermals volksmündlich, was da in einem abgehert, was es einem da so schiebert – und was für Vögel es einem dabei dann raushauert. You understand? So befleissigen wir uns diesmal zum Zweck unsrer Untensuchung nebst Sprachspielerein der hirnfreibeutelndem Wesensart auch einer recht stimmungsadäquaten Musikaliensammlung – und hoffen, dass beidesfalls die erwünschten luzidschlummerähnlichen Alphawellenphänomene bewirkt werden.

> Hinweis: Diese Sendung dient ebenfalls als Einstimmung auf die geniale Klangreise „A Book In My Hand“ von SoundDiary – gut zu hören als ganzes Album im Artarium 😉

 

Basisausbildung für RadiomacherInnen am 23./24. Jänner in Salzburg

Am 23. /24. Jänner findet die nächste Basisausbildung für RadiomacherInnen in Salzburg statt.

Dieser Workshop ist für Mitglieder im Verein Radio Reichenhall e.V. im Rahmen des EuRegio-Projektes gratis, ebenso wie der für 13./14. Februar in Reichenhall geplante Basisworkshop.

Infos zum Verein und zum Beitritt gibt es bei dessen Vorsitzenden Michael Thilo (RadioReichenhall@gmx.at).

Infos zu Ablauf und Inhalt des Basisworkshops (in der Radiofabrik, 1. Stock ARGEkultur, Ulrike-Gschwandtner-Straße 5):

ABLAUF FREITAG
16:00 – 17:45 Uhr RADIOFABRIK & FREIE RADIOS
Freie Radios & das Rundfunksystem in Österreich
Die Radiofabrik: Geschichte, Finanzierung, Radiomachen uvm.

18:00 – 19:00 Uhr AUFNAHMETECHNIK
Übung digitale Aufnahmegeräte & Tipps für Aufnahmen

19:15 – 21:00 Uhr MEDIEN- & URHEBERRECHT
Rechte & Pflichten bei Produktion & Verbreitung von Sendungen

ABLAUF SAMSTAG
10:00 – 13:00 Uhr SENDUNGSGESTALTUNG
Journalistische Darstellungsformen im Radio
Moderation & Interview, Sendungskonzeption & Sendeplanung

13:00 – 14:00 Uhr Mittagspause

14:00 – 16:30 Uhr STUDIOTECHNIK
Das Selbstfahrerstudio: Masterpegel, Mikros, Mischpult & Zuspielgeräte
Trockentraining & Studioordnung

17:06 – 17:36 Uhr LIVE-SENDUNG „PROBEBÜHNE“
Die TeilnehmerInnen des Basisworkshops das erste Mal live on air!

 

Infos/Fragen/Anmeldung: Eva Schmidhuber: +43-662-84 29 61-24, e.schmidhuber@radiofabrik.at

Infoabend in Bad Reichenhall am 21. Jänner 2015

Am Mittwoch, den 21. Jänner um 17:30 Uhr findet der dritte Infoabend zum
“1. deutschen Außenstudio der Radiofabrik” in Reichenhall statt.

Auch diesmal treffen wir uns im Café Harlekin im “Gelben Haus” Ecke Tiroler/Anton-Winkler-Straße. LageplanANZEIGEN

Infos/Fragen/Anmeldung: Eva Schmidhuber: +43-662-84 29 61-24, e.schmidhuber@radiofabrik.at

SoundDiary – A Book In My Hand

> Sendung: Artarium vom Sonntag, 11. Januar – Das komplette brandneue Album der Wiener Band SoundDiary – eine in vielerlei Hinsicht außergewöhnliche Abenteuerfahrt durch die Glücksgefühle und Gefährdungen des postmodernen Nomadentums auf der Suche nach der Seinsinsel zwischen Sinn und Zusammenhang. Meine Reaktion aufs erste Durchhören dieses akustischen Bewusstseins-Roadmovies erfand sich in folgenden Worten: „Ich kenne zur Zeit keine österreichische Band – Blank Manuskript einmal ausgenommen – die den nötigen Scheißdrauf hat, ein derart authentisches Progressive-Rock-Konzeptalbum herauszubringen, dem man zwar immer anhört, dass es 2014 produziert wurde, von dem man aber meinen möchte, seine Kompositionen stammten aus der Blütezeit von Genesis & Co.“ Allein das schon eine Empfehlung 😉

A Book In My HandDoch es verbirgt sich noch weit mehr hinter der gefälligen Oberfläche eines stimmigen Musikalbums, das auch durch gelungenes Crowd-Funding produziert und im Eigenverlag fairöffentlicht werden konnte:

Philosophische Fragestellungen zum Beispiel – und Reflexionen über das Verhältnis des Individuums zur Welt – in Gestalt einzelner Mitmenschen, gesellschaftlicher Gegebenheiten oder verinnerlichter Moralgebote, die Songtexte sprechen da für sich.

Where You Lead MeIch in Beziehung UND unabhängig – dieser rote Faden ist das Konzept des Albums und zugleich wohl auch programmatisch für die Interessen der Bandmitglieder. Nicht nur, was kommunikative Publikumsberührung in Verbindung mit größtmöglicher künstlerischer Freiheit anbelangt, sondern gewiss auch in persönlich erlebten Versuchen, neue Formen zu entwickeln fürs Zusammensein der Gegensätze – mit einander, in der Welt – und – zwischen sich selbst! Aufbrüche ins Ungewisse…

Obiedient To IIndifferenceEndlich wieder einmal, textlich wie musikalisch, ein Gesamtkunstwerk, dem man die emotionale Echtheit und das individuelle Engagement seiner Schöpfer_innen (!) abnehmen kann, möcht man lauthals aufjubeln. In Zeiten wie diesen, wo fast jede Neuerscheinung allzu affensichtlich aufs Arschloch des Marktes schielt, um sich sogleich in irgendeiner Pose zu verfieberzapferln zwecks ihres besseren Verkaufs. So erbrechenbar wie Fastfood, Fernsehen und jede andere Mainstream-Prostitution. 😛 Hallelujah! Oder so. Jedenfalls wissen wir jetzt wieder, warum wir ein Konzeptalbum wie dieses lieben. Weil es uns auf eine handwerklich gut zubereitete Zauberreise mitnimmt – durch die wechselvollen Zustände und Zwischenwelten unseres Daseins. Weil wir uns in ihm wiederspiegeln, in unserem Kampf um die eigene Sinnstiftung, inmitten von Größenwahn, Niedertracht und Volksverhumpfung. Eben weil es etwas zu sagen hat – und das auch tut. Eine Message (jawohl), die Fragen und Antworten im Zwiegespräch mit sich selber belässt – und die einen so auch zum Selbstdenken der eigenen Welt anregt. Was ließe sich über ein Kunstwerk wohl Schöneres sagen? Lehnen wir uns also zurück in unsere Leben und genießen wir diese Erfahrung: „What counts and what matters can neither be said nor written, composed, performed or played.“

 > Hinweis: Einen Vorgeschmack auf dieses Kunnstwerk (nebst allerlei musikalischen Assoziationen) gibt es in unserer illustren Nachtfahrt-Sendung „Winterschlaftraum“ 😉

 

Harmonie ab Stunde null

Harmonie ab Stunde null ist nicht selbstverständlich!

Wer einen Hund aus dem Tierschutz zu sich holen möchte, kann eine ganze Menge tun, damit das neue Familienmitglied gut hineinwachsen kann in seine neue Lebenssituation. Frau L. hatte sich im Februar 2013 an mich gewandt, weil die Hündin, die sie aus Nitra zu sich geholt hatte, etwas ängstlich war, in vielen Situationen bellte und ihr gelegentlich Rätsel aufgab.  In der nächsten „Hunderunde“ erzählt uns Frau L., wie die Vorbereitung auf den Familienzuwachs ausgesehen hat und wie es schließlich zur Entscheidung für Dara kam.

Dara wurde aus dem Ausland vermittelt, Frau L. wurde gut beraten und auch über viele Monate weiter betreut. Auch die Tierärztin, in diesem Fall unsere Hunderunde-Tierärztin Frau Dr. Anne Roth, war eine wichtige Anlaufstelle in der Vorbereitungszeit.

 

 

 

 

Außerdem zu Gast in der Sendung wird Angelika Preyer sein,  deren Anliegen „Tiervermittlung durch Trainerhand“ ist.

Hunde aus dem Tierschutz bringen ihre Geschichte mit in ihre neue Familie

Hunde aus dem Tierschutz bringen ihre Geschichte mit in ihre neue Familie

Die Dritte im Bunde ist Christine von Hake, Trainerin und Leiterin des Tierheims in Freilassing. Die Vermittlung von Tieren ist sozusagen ein Teil ihres Alltags, Hilfestellung in ihrer Hundeschule für Menschen mit (Tierschutz-)Hund ein weiterer.

Sendung anhören:

Live auf der Radiofabrik 107,5 oder per Livestream immer am 2. Mittwoch im Monat um 12:08 Uhr und am 2. Donnerstag im Monat um 19:06 Uhr. Nachhören ebenfalls über die Radiofabrik oder über den Hunderunde Blog.

Feedback und Kontakt: Karin Immler,  www.knowwau.com

Welcome 2015: Fvonk dich frei mit Anton Waltl

Fvonk dich frei mit Anton Waltl

Er ist selbst ein Reisender und einer, der sich (nicht nur) beruflich für Menschen einsetzt, die nach langer Zeit ohne festen Wohnsitz wieder ein eigenes Obdach erhalten und zurück in ein selbstbestimmtes Leben finden wollen. Anton Waltl ist Projektleiter bei „Housing First„, einem Wohnungslosen-Hilfsprojekt der Vinzi Gemeinschaft, bei dem langjährig Obdachlose sofort eine eigene Unterkunft erhalten und mithilfe eines mehrstufigen Betreuungsprogrammes eine selbstständige Lebensführung erreicht werden soll. Anton beschreibt sich selbst einen Menschen, der „so ziemlich für jeden Blödsinn zu haben ist, solange er legal ist und keine anderen Menschen zu Schaden kommen“. Er hat Psychologie und Soziologie studiert, sitzt an seiner Dissertation und findet neben seinem Job beim Vinzi-Projekt noch Zeit für Kabarett, die eigene Band („Lilly b. killed“) und viele Reisen, bevorzugt durch Südamerika, vorzugsweise Kolumbien, wo er auch eine Weile gelebt hat.

Wir freuen uns, den Tausendsassa zu unserer Auftaktsendung im neuen Jahr begrüßen zu dürfen und sind auf seine Erzählungen aus seinem Alltag und von seinen Reisen gespannt.

FVONK Dich FREI – Der Radiotalk mit AlltagsheldInnen. Heute im Studio: Housing First-Projektleiter und Reisender Anton Waltl. Freitag 02.01.2015, 18.00-19.00 Uhr auf der Radiofabrik, 107,5 und 97,3 MHz, und im Livestream http://radiofabrik.at/rafab_stream_low.m3u

Wir hören uns & wünschen euch allen ein großartiges, glückliches 2015!

Karo & Su

Nachgereicht: „Erdling“ Antonia Osberger im Talk

Am 5. Dezember 2014 hatten wir die Ehre, Antonia Osberger & ihren Sohn Christian vom Verein „Erdling“ bei uns im Studio zu befragen. Hier alle Infos zu unserer Studio-Gästin & auch der Link zum Nachhören einer kurzweiligen, informativen und fröhlichen Fvonk-Stunde:

Fvonk dich frei mit Antonia vom Verein Erdling

Antonia & Christian vom Verein „Erdling“                     Copyright BB/Schenker

Aufzeigen, dass Natur nicht länger einfach nur ein Gebrauchsgegenstand sein kann, dass Landwirtschaft Vielfalt bedeutet und diese auch leistbar ist – das nennt unser Studiogast als Motive zur (Mit-)Gründung von „Erdling – Verein für kooperative Landwirtschaft“. Antonia Osberger ist studierte Geographin und Geo-Informatikerin, Mutter eines 4jährigen Buben und begeistert sich für Eigeninitiative in vielerlei Hinsicht – ob beim eigenhändigen Gärtnern, Obst ernten und Marmelade einkochen, als leidenschaftliche Lastenradfahrerin oder eben als Obfrau der „Erdlinge“. Das Ziel des Vereins: „Menschen für die Lebensmittelerzeugung und deren Verarbeitung zu begeistern und Interesse für einen zukunftsfähigen, regionalen, saisonalen und ökologisch verträglichen Landbau mit alternativen Vermarktungsformen zu wecken.“ Wie passt der Gedanke von gemeinschaftlicher Produktion und Verwertung von Agrar-Produkten in unsere Fast Food-Konsumwelt und wie grenzt sich der Verein von Hipster-Alternativ-Trends ab?

DANKE liebe Antonia für deine offenen Antworten und das tolle Gespräch! Alle „Fvonkies“ können die Sendung hier nachhören.