Wider die Dummheit

Stream/Download: Artarium vom Sonntag, 13. Oktober – Wir lieben Sprache – nicht irgendeine, sondern, sagen wir mal, eine anspruchsvollere welche. Dumpfrestliches Funktionsblabla ist unsere Sache ebensowenig wie aufgebrezeltes Wahlgeschwafel oder alkoholschwangeres Pimperantorülpsen. Für uns besteht ein Zusammenhang zwischen der Fähigkeit, sich anderen Menschen gegenüber adäquat nuanciert auszudrücken und der Möglichkeit, etwa seine Sexualität als selbstaussagende Mitteilungsform zu erleben – und nicht als blödsinniges Bodenturnen für ausdrucksarme Flachbildhirne, oder was auch sonst immer aus Plastikpornos Fließbandschas heraus interpretiert werden mag. Niveau ist eben auch in Liebesdingen fürwahr keine Haut- oder Gleitcreme! Wir lernen lieber lebenslang, uns artizukulieren – und setzen hiermit ein unüberhörbares Zeichen, wie wunderbar, vielschichtig, rhythmisch, melodiös, humorvoll, detailverliebt, berührend und ausgefeilt Sprache eben auch sein kann:

Der Salzburger SchmutzengelZum Zweck dieser Übung in angewandtem Ausdruck und hörendem Staunen bemühen wir diesmal drei Herren, die das Metier der Wortkunst in jeweils eigener Weise einem solchen Höhepunkt (jawohl!) zustreben lassen, dass uns die Ohrrüben anschwellen und die Gehörherzen weit aufschmelzen vor lauter Geschmeidigkeit eines solch erbaulichen Wohlgetöns…

Nun genug der Werbung für sprachliche Ergüsse der angenehmeren Sorte und stante pede (schlanken Fußes kopfüber) in medias res der heutigen Programmgestaltung: Zum ersten würdigen wir in Anlehnung an unsere Beat-Poetry-Nachtfahrt den Meister des englischsprachigen Spoken-Word-Vortrags Allen Ginsberg mit dem jüngsten Lyrik-Musik-Crossover „America (The Highs and Lows)“ featuring The Trouble Lights. Zum zweiten eine weitere Episode aus Jochen Malmsheimers Bewusstseinstheater, nämlich das bibliophile Kunststück „Flieg, Fisch, lies und gesunde“  – im Rahmen unseres selbstgewählten Bildungsauftrags der Bücherförderung. Und zu guter Letzt, bevor uns die Herren Brandt und Schneider ebenfalls gewohnt eloquent ablösen, erweisen wir noch PeterLicht die Reverenz der Feinfrequenz und zelebrieren mit „Fluchtstück“ die schönste Verbindung von eingängiger Musik mit anspruchsvoller Sprache, die uns in letzter Zeit zu Gehör gekommen ist…

Ein “ganzes Album” aus eigener Produktion 😉 sind wir nicht alle ein geiles Institut?

 

On the inner road

Stream/Download: Perlentaucher Nachtfahrt vom Freitag, 11. Oktober„The Beat Generation“ (die geschlagene, fertige, erledigte Generation) nannte Jack Kerouac die zahllosen Aussteiger und Außenseiter, die im allgemeinen Siegestaumel nach dem 2. Weltkrieg aus der sich stetig angepassenden „Mitte der Gesellschaft“ rausfielen – oder rausgeschmissen wurden. Wohl, weil sie zu empfindsam, zu kreativ, zu prophetisch oder sonstwie zu anders waren. Einige von ihnen wollten sich ums Verrecken nicht mit einer stummen Statistenrolle im Maschinenmoloch des anbrummenden Wirtschaftswunders zufrieden geben – sie dichteten geradezu um ihr Leben und erschufen so eine bis zu diesem Zeitpunkt unbekannte, unerhörte, unverfrorene Ausdrucksweise – jene Bildwelt, Lebensweise und Sprachkultur, die sich bis heute in vielerlei Formen als „Beat Poetry“ erhalten hat. Und so wollen wir diesmal auf unserer Nachtreise den Gefühlen der Beatniks und Dharma Bums nachspüren – die uns auf ebenso beängstigende wie doch zugleich tröstliche Weise als zeitlos gültig erscheinen. Und – wo sind wir jetzt?

Anpassung

Es hat sich in den letzten paar Jahrzehnten doch einiges verändert, will sagen verschärft, verdichtet, verbeschleunigt. Die alten Bilder sind verblasst und taugen nicht mehr so recht zum Veranschaulichen dessen, was tagtäglich rings um uns und eben auch in uns vor sich geht. Erinnern wir uns doch noch einmal an die schöne Metapher vom angepassten Funktionstrottel in seinem Hamsterrad: Angetrieben von einer rätselhaften, unablässig zuckenden Betriebsamkeit läuft und läuft und läuft er – nämlich auf der Stelle. Ihm erscheint es dabei allerdings so, als steige er auf der vor ihm liegenden Karriereleiter immer eine Stufe um die nächste empor, als bewege er sich also nicht nur vorwärts, sondern eben auch aufwärts! Dass dem nicht so ist, er vielmehr in einem veritablen Fitnesstudio der Käfighaltung vor sich hin rotiert und dabei genau gar nichts weiter bewegt außer jenes kleine Rädchen, in welchem er doch tatsächlich gefangen ist – unbemerkt, verdrängt, was weiß ich – das erkennt jedes fein beobachtende Kind, etwa im Zoofachgeschäft.

Aussage

Vielleicht sollten wir dagegen wieder mehr unsere eigenen Gefühlswahrnehmungen zu Wort kommen lassen, um so das gegenwärtige Weltbefinden einigermaßen entsprechend zu verdeutlichen. Wie geht es zum Beispiel mir – wenn ich mich mal außer der Zeit hinsetze um etwas schreiben zu wollen – dürfen, müssen, sollen? Und um dann doch beim Bild des Hamsters zu bleiben – es ist mir dabei, als liefe gar nicht mehr ich im Tretradl herum. Nein, irgend ein mental verrottetes Oberarschloch hat heimlich über Nacht einen Motor an der Radachse montiert, welcher die Trommel, in der ich mich jetzt befinde, immer schneller und schneller in Bewegung versetzt. Fürwahr, ich sitze mit Schreibstift und Papier mitten in einer Waschmaschine und es beginnt soeben das Schleuderprogramm. Und während ich noch versuche, einen klaren Gedanken zu fassen, um ihn womöglich irgendwie zu notieren, schmeißt es mich schon kreuz und quer durch die rotierende Wäsche, haut es mir Jacke wie Socke und Hose luftraubend ins Gesicht und entreißt mir endlich zentrifugal beschleunigt jedweden Rest von Sinn, Plan und Verstand.

Aufstand!

Nein, wir sind alle längst nicht mehr die in den Trichter des Fleischwolfs hinein gestopften Schüler aus dem Pink-Floyd-Video „Another Brick In The Wall (Part II)“ oder aus meiner Kindergartenzeichnung „Die Menschenvernichtungs-Maschine“. Der Fleischwolf ist längst in unseren Seelen und Hirnen befestigt und aus ihm quetscht sich das langweilige Wurstbrät der Informationsgesellschaft – durch uns hindurch – Input, Output, kaputt – und verklebt auch noch die letzten echten Freundschaften mit unwirklich sinnlosem Zuviel. Wir leiden nicht an – wir sind die Verstopfung. Facebookstatusse und Fernsehnachrichten erschaffen in uns die Denkwelt unserer Ausweglosigkeit. Während wir noch am Rotieren sind, quillt es zugleich zäh und ätzend in uns hinein und sofort wieder aus uns heraus – ungefiltert, ungeordnet, unsortiert, ungesinnstiftet. Unsinngestiftet! Die globale Inkontinenz des Banalen, wichtigtuerisches Entertainment. Here we are now, blah our brains out! Wie widerlich…

Bevor wir jetzt alle aus dem Fenster springen, begeben wir uns doch erstmal auf diese spezielle Nachtfahrt durch die Abgründe der Aussätzigen, Unberührbaren, Zukurzgekommenen. Ha! Wir sind in Salzburg – was wäre denn ein besseres Mittel gegen die Monstrosität der Mozartkugel? Lauschen wir einigen Ausschnitten aus Allen Ginsbergs „Howl“ (Film) im englischen Original – und hören wir uns zudem ein paar Portionen von Chriss‘ „interpretativer Übertragung“ ins Deutsche an! Öffnen wir unsere Grenzen, gewähren wir unseren flüchtigen Gefühlen Asyl. Beginnen wir heute damit, die Abspaltung unserer „unerwünschten“ Emotionen zu beenden. Denn auch der Tropfen auf den heißen Stein kann der Anfang eines großen Regens sein. 😉

 

Der Wahlsongtag

Stream/Download: Artarium vom Sonntag, 29. September – Wer die Wahl hat, hat die Qual! Nie war dieser Satz wahrer und quälender zugleich als vor der heurigen Natiolratswahl. Manche meinen gar, eine nationale Heurigenwahl wäre wohl um einiges bedeutsamer. Und Freda Meissner-Blau, Urgestein und Grande Dame der Grünen in Österreich, überlegt in einem Gespräch mit dem Standard, diesmal aus lauter Überdruss erstmals ungültig zu wählen. Immerhin versteht sie es meisterlich, ihren Abscheu in Thomas Bernhard’sche Sprache zu kleiden: „Ganz Österreich ist eingewickelt in Riesenplakate, wo man wirklich Schwierigkeiten hat, sich zu entscheiden zwischen so vielen schönen Versprechen, so viel schöner Zukunft. Und wir wissen, dass das am 30. September alles wieder heruntergerissen ist und Makulatur ist, weil es immer schon Makulatur war.“

christoph_und_lollo_fpoeUm solchernem uns zäh und klebrig umschleimenden Sumpf wenigstens ein Mindestmaß an gepflegtem Kulturpessimismus mit ironischem Niveau abzutrotzen, nutzen wir halt die einzige Wahl, die uns bleibt: Die Wahl unserer Gäste und die der Musik!

Christoph und Lollo etwa, die von Jahr zu Jahr sozialkritischeren Liedermacher, haben uns in den allerletzten Wochen dieses an unfreiwilliger Einschlafkomik und humpelstilzender Hilflosigkeit überquellenden Wahlkrampfs immer wieder die Lachmuskeln gelockert, indem sie (fast) jeder qualwerbenden Partei eine eigene Wahlkampfhymne widmeten. Die eine oder andere dieser den Parteiquatsch entlarvenden Kleinodien wollen wir uns gleich nach Schließung der letzten strengen Urnenkammer abermals zu Gemüte führen – und unsere Stimmen somit endlich doch noch für etwas entschieden Sinnvolles abgeben…

Dies allerdings nicht, ohne dieselben auch frohgemut zu erheben, denn wir haben uns selbst wackere Musikanten und Sangesgäste zum Lautsein ins Studio gebeten. Im Speziellen unseren Kollegen Alexander Zechbauer, der nicht nur die famose Balkan-Musiksendung „rakija i ruže“ herausgibt, sondern auch beim Radiofabrikfest am 25. Oktober mit seiner Ostbeatbend live zu sehen sein wird. Mit ihnen zusammen arbeiten wir nunmehr an einer Jubiläums-Aufführung der geschütteltsten Hymne aller Zeiten für Chor und Orchester:

Österreichische Hundesbymne

Band der Lerge, Strand am Lome,
And der Läcker, Dandler Ohme,
Hand der Lämmer, kuhzunftsreich!
Greimat hosser Söchter und Töne,
Gnolk, befadet schür das Föhne,
Ölgerühmtes Fiesterreich,
Ölgerühmtes Fiesterreich.

 

5 Jahre Nachtfahrt Perlentaucher

Stream/Download: Artarium vom Sonntag, 22. September – „Die Musik- und Literatur-Gefühlsweltreise von Norbert K.Hund + Christopher Schmall aus der etwas spezielleren RADIOFABRIK: Jeden zweiten Freitag im Monat tauchen wir dazu LIVE durch tiefgründige Themen -> Gut zu hören – von 22:00 – 01:00 Uhr!“ Wahrlich, so steht es geschrieben in unserem Nachtfahrt-Perlentaucher-Blog. Und das ist beileibe keine leere Drohung wie so manches Wahlversprechen heutzutage. Wir meinen nämlich durchaus, was wir da tun und sagen! Nachdem diese illustre Sendung am letzten Freitag dem 13. mit der nunmehr 60. Ausgabe ihren 5. Geburtstag gefeiert hat, wollen wir die sich bietende Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen, auch euch, liebe Artarium Hörmuscheln und Ohrrüb_innen auf den Geschmack dieses im Wortsinn tiefgehenden Radioprojekts zu bringen. Denn wir haben – wie ihr wisst – noch lange nicht genug…

P1000510blauDer junge Suchende zieht also irgendeine “erwachsene” Ritterrüstung an und stülpt sich dazu noch einen vorgefertigten Helm über (namens Gott, Ehre, Stolz, Heimat,..) Schon lernt er nichts neues und anderes mehr, als mit den bereits vorhandenen Symbolen mehr oder weniger “richtig” umzugehen. Ob man ihm jetzt noch dazu beibringt, die Rüstung schön anzumalen oder sich darin anmutig zu bewegen, ist scheißegal – er hat sie ja längst an! Dazu hat er auch noch den passenden Helm, Hut, Denkschädel auf. Ob er sich an selbigen dann Blumen, Federn oder Würste steckt – das ist ebenfalls wurscht. Denn Hut bleibt Hut, Herrschaft bleibt Herrschaft, und Gewalt bleibt so eben auch. Es kann also nicht darum gehen, den “ein richtiger Mann” werden wollenden Jugendlichen dabei zu beobachten, wie er das “richtige oder falsche Ficken” lernt. Es ginge vielmehr darum, ihm endlich zu erlauben (und ihn dabei auch zu unterstützen), eine Sexualität zu entdecken und zu erleben, die sich mit überkommenen Brutalbegriffen wie “ficken, pudern, schuastern” gar nicht mehr beschreiben ließe… 😀 Denn wer zu sehr danach strebt, zum Abbild seiner Vorbilder zu werden, der sollte sich dann auch wirklich nicht wundern, dass sein Selbst als ein Abziehbild daher kommt. (Norbert K.Hund in „überwinden verwandeln“ vom 13. September 2013)

unterm radWir wachsen so selbstverständlich mit der Sprache auf, dass uns teilweise gar nicht mehr auffällt, wie zauberhaft und magisch sie sein kann. Sie kann Welten öffnen, fantastisch und traumhaft; sie vermag es aber auch uns zu verletzen, hässlich zu sein, widerlich und ekelerregend. Sie ist unendlich weit, farbenfroh und so facettenreich; dennoch stoßen wir hin und wieder an ihre Grenzen. Sprache kann wirklich sprachlos machen. Manchmal verschlagt es uns die Worte, wir können nichts mehr sagen, bringen keinen Satz mehr hervor, als hätten wir verlernt zu sprechen…

Ich als Dichter lebe von ihr. Ich liebe und ich hasse sie; und bin auf sie angewiesen. Es ist schon merkwürdig wie ein Wort den Sinn eines ganzen Satzes verändern kann. Es ist ein ständiges Abwiegen, ein andauerndes Überlegen und Feilen, eine Arbeit, eine Beschäftigung, die niemals aufhört, immer weiter geht. Ich bin im Bann der Worte. Und kann doch über sie bestimmen! Ich glaube, es ist eine Art Symbiose. Ohne Worte könnte ich nicht meine Gedanken nieder schreiben und ohne mich blieben sie nur seltsame Hieroglyphen… (Christopher Schmall in „Dichterwerdung“ vom 8. August 2013)

Also begleitet uns diesmal ein Stück weit durch unsere letzten Perlentauchereien, von welchen wir Auszüge von selbst gelesenen Texten und  dazu passenden Musiken spielen werden. Und erfahrt auch etwas mehr über die Idee hinter den Nachtsendungen und über ihre Geschichte des Geschichtenerzählens. Womöglich bekommt ihr dann ja auch Appetit aufs Nachhören der einen oder anderen Episode – derlei Bedürfnisse lassen sich gut im CBA-Archiv der Sendereihe befriedigen. Den stimmungsvollen Nachtfahrt-Kurzfilm von Markus Huber empfehlen wir euch ebenfalls gern als Vorspiel – ähm – Speise.  Und apropos – wir haben euch lieb! 😉

 

Placebo – Loud Like Love

Stream/Download: Artarium vom Sonntag, 15. September – Das aktuelle Placebo-Album „Loud Like Love“ erscheint am Montag, 16. September. Wir stellen es euch aber schon heute vor, wir wollen ja auch einmal so richtig top-aktuell sein – bei aller Zeitlosigkeit 😛 Zudem laden wir hiermit in Brian Molkos Namen all unsere Salzburger Hörer_innen zur feierlichen Online-Release-Show auf LOUD LIKE LOVE TV ein – „a unique and candid 90 minute online TV show streamed LIVE globally from YouTube Space London“ – die jedoch hierzulande eine Stunde später beginnt und daher von etwa 21:00 bis 22:30 zu sehen sein wird, wenns denn die Server, wie wir stark hoffen, auch aushalten. Kritik und Presse reagierten wieder einmal (wie bei Placebo auch nicht anders zu erwarten) höchst zweischneidig aufs jeweilige Probehören, vom Lob der Reife bis zum Verriss war alles dabei. Der ORF brachte gar einen Beitrag in der ZiB 24 und schloss mit den Worten: „…auch wenn die alten Fans sie heute als bieder bezeichnen.“ Doch hören wir selbst:

placebo_loud_like_love

 

Es fällt mir persönlich nie wirklich leicht über ein Album zu schreiben, und vor allem dann, wenn es sich um ein Album wie „Loud Like Love“ handelt, welches sich jeglicher Formulierung zu entziehen scheint, sei es durch die Ambivalenz der Texte oder durch die Instrumentierung, welche man nur allzu gut von den rostigblutige Rasierklingen schwingenden Melancholierockern namens Placebo kennt.

Sie sind ruhiger geworden, haben sich ein wenig zurückgelehnt und die Welt ein bisschen nüchterner betrachtet. Natürlich findet man die altbewährte Traurigkeit und die Feststellung, dass nur ein schmerzendes Herz richtig funktioniert, ohne aber auf Hoffnung und Lebensenergie zu verzichten. Perspektive und Zukunft, Liebe und Hingabe, himmelhoch jauchzend, am Boden liegend, verzweifelt, aussichtslos und doch weiter rudern, obwohl man das Licht am Ende des Tunnels nicht sieht…

Wie schon gesagt: ambivalent, so wie das Leben halt. 😉 Fazit: Ein durchaus tanzbares Album, welches sich allerdings nicht am äußersten Rand des brodelnden Vulkans Ekstase bewegt, doch schöne treibende Parts hat, wie auch Verschnaufpausen und überhaupt Passagen zum Wegträumen und Zerschmelzen. Review von Christopher Schmall

 

Ist das jetzt Kunst oder kann das weg? Auf Videoschaun: Too Many Friends Mystery Edit 😀

 

überwinden verwandeln

Stream/Download: Die Perlentaucher Nachtfahrt vom Freitag, 13. September (Teil 1) 🙂 und Stream/Download: Die Perlentaucher Nachtfahrt vom Freitag, 13. September (Teil 2) Eine vierstündige Parzivaliade der etwas sehr anderen Art – zum nunmehr tatsächlich 5-jährigen Jubiläum dieser Sendereihe. Mit Textbeiträgen von Norbert K.Hund und Christopher Schmall, geklauten Ausschnitten aus dem Vortrag „Quest for the Grail“ vom U.S.-franziskanischen Männersynoptiker Richard Rohr (Dank sei dem Großen Bruder Ö1) sowie natürlich jede Menge intuitionsdramaturgisch auserlesene Musik von Collide über Käptn Peng bis Placebo – deren demnächst erscheinendes Album „Loud Like Love“ wir übrigens schon am kommenden Sonntag im Artarium vorstellen werden. Und was wäre geeigneter fürs weiterführende Würdigen unseres ursprünglichen Sendungskonzepts als eine hintergründig entzaubernde Verwandlungsreise auf den Symbolspuren des gernmännlichen Jungritters, der die Antwort sucht ohne Fragen stellen zu müssen?

ÖVPDer junge Suchende zieht also irgendeine „erwachsene“ Ritterrüstung an und stülpt sich dazu noch einen vorgefertigten Helm über (namens Gott, Ehre, Stolz, Heimat,..) Schon lernt er nichts neues und anderes mehr, als mit den bereits vorhandenen Symbolen mehr oder weniger „richtig“ umzugehen. Ob man ihm jetzt noch dazu beibringt, die Rüstung schön anzumalen oder sich darin anmutig zu bewegen, ist scheißegal – er hat sie ja längst an! Dazu hat er auch noch den passenden Helm, Hut, Denkschädel auf. Ob er sich an selbigen dann Blumen, Federn oder Würste steckt – das ist ebenfalls wurscht. Denn Hut bleibt Hut, Herrschaft bleibt Herrschaft, und Gewalt bleibt so eben auch. Es kann also nicht darum gehen, den „ein richtiger Mann“ werden wollenden Jugendlichen dabei zu beobachten, wie er das „richtige oder falsche Ficken“ lernt. Es ginge vielmehr darum, ihm endlich zu erlauben (und ihn dabei auch zu unterstützen), eine Sexualität zu entdecken und zu erleben, die sich mit überkommenen Brutalbegriffen wie „ficken, pudern, schuastern“ gar nicht mehr beschreiben ließe… 😀 Denn wer zu sehr danach strebt, zum Abbild seiner Vorbilder zu werden, der sollte sich dann auch wirklich nicht wundern, dass sein Selbst als ein Abziehbild daher kommt.

SPÖEs ist ein sehr spannendes Unterfangen, die Geschichte des Parzival einmal aus dem Blickwinkel seiner soeben erwachenden Sexualität zu sehen. Denn gerade die Selbstentdeckung leiblicher Lust bei heranwachsenden Burschen wird in einem Ausmaß von Zweckvorgaben zudefiniert, dass einem der Zement des Patriarchts nur so aus der Zerquetsche quillt. Einerseits werden noch immer Überbegriffe wie etwa Gott, Natur, Kulturgeschichte bemüht, um sozusagen „von oben herab“ zu begründen, dass „es von vornherein so ist, wie es ist, und zwar, weil es eben so ist“ – und andererseits werden die Erfahrungen der Mehrheitsmenschheit dahingehend verallgemeinert, dass eben „Vater und Mutter, wir, die Gesellschaft, immer schon so waren (weil wir es eben auch so erlebt oder halt gelernt haben)“ – nämlich HETEROSEXUELL!!! Sinn und Ziel der menschlichen Entwicklung ist also nicht Selbstbestimmung, sondern fruchtbare Fortpflanzung zur Arterhaltung? Wäh 😛

FPÖAuf die eventuelle Frage: „Weshalb regt es sich, weshalb erregt es mich – wenn ich ans Nacktseinküssenberühren denke?“ kommt von irgendwo her eine Antwort wie „Das ist so, damit du später einmal Kinder machen kannst.“ Und es geht gleich noch schlimmer: „Denk nur einmal an Schlüssel und Schloss. Mit einem weichen Schlüssel kann man ja nicht aufsperren.“ Sprache ist eben entlarvend – auch wenns die eigene Muttersprache ist! Wozu statt woher oder die Zerquetschung jeder sexuellen Regung zu gesellschaftskonformem Zwetschkensex. Zu feiner Zerquetschenmarmelade eines immerfortpflanzenden Fruchtbarkeitsismus. Eisprung bist du großer Töne, Jössasmaria! Und was ist überhaupt mit der Burkatante, die dauernd mit dem Gralskelch herumschleicht? Ist Parzival doch ein heteronormativ-katholisches Propagandamärchen für feuchtschwüle Pfadfinder? Das können und wollen wir uns als lebensdiplomierte Symbolentzauberer jetzt aber so gar nicht vorstellen! Gut – zum Schluss der Geschichte lüftet der nunmehr gereifte Held auch noch den Schleier – und erkennt die für ihn bestimmte Frau. Was könnte uns diese Szene jedoch in einem tieferen Sinn zeigen, wenn wir sie nicht einfach allzu schlicht wörtlich nehmen? Die Bedeutung der Symbole können wir durchaus selbst bestimmen. 😉

Die GrünenWas er, der Suchende, im Herzen getragen hat, wird jetzt enthüllt und somit zur Wirklichkeit. Egal, welchen Weg oder Umweg du gehst, kommst du unausweichlich doch dort an, wo du im Unterbewussten schon immer hin „willst“ – und zwar ohne es zu wollen, ohne zu wissen oder zu verstehen, was du willst. Der Fluss des Lebens, die atmende Psyche, jede sich immer wieder gebärende Körperzelle und alles in allem „der Geist“ unseres Gefühlssinns treiben unser jeweiliges Thema immer weiter voran und uns damit solange um, bis wir endlich an-, zu uns – und dann auch noch zusammen kommen! Doch was bedeuten dann der Gral, die Lanze, die „richtige Frage“, wenn nicht das, was uns immer schon beigebracht wurde von den altvorderen Oberhäuptern? Verwandeln wir ein Stück abendländischen Hierarchiezauber wieder in eine ermutigende Erlebensgeschichte und seien wir endlich die, die wir immer schon werden wollten – weil wir es längst sind!

„Oheim, was wirret dir?“ – Wir sind jedenfalls ein geiles Institut! 😀

Ausschnitte aus dieser Sendung sind auch im Artarium vom 22. September gut zu hören… Und unser Nachtfahrt-Kurzfilm-Portrait mit zeitlosen Statements ist ebenso sehenswert.

 

Sexy Songs, seltsam…

Stream/Download: Artarium vom Sonntag, 8. September – Leider, leider zieht Teresa Reiter um – und weiter, nach England an die renommierte Kingston University, um sich dort ihren Master of Journalism zusammen zu brauen. Wir wünschen ihr dabei alles Gute – allerdings auch mit einem weinenden Auge, müssen wir doch deshalb die eigentlich für diesen Sonntag geplante gemeinsame Sendung über den Südsudan bis auf weiteres verschieben. Wir waren schon sehr neugierig auf ihre persönlichen Eindrücke aus dieser erst vor gut zwei Jahren entstandenen Republik in einer nach jahrzehntelangen Bürgerkriegen immer noch vor sich hin kriselnden Region – zwischen heftigem „United Nation Building“ und möglichem „Failed State Szenario“. Auf ihrem Blog hat sie schon mal einen appetitlichen Artikel darüber veröffentlicht. Auf Englisch natürlich 😉

Kleiner Mann, was nun?Aber verschoben ist nicht aufgehoben, versprochen! Und es wäre beileibe auch nicht das erste Mal, dass wir uns ein Kunnstbiotop quasi übernacht aus den Rippen schneiden. Wir sind nämlich – eh scho wissen – ein geiles Institut. Deshalb verlegen wir die Reisereportage einfach nach innen und berichten zum Beispiel aus der Autonomen Republik Perlentaucher: Für die nächste Nachtfahrt am – jawohl – Freitag dem 13. September haben wir uns schon eine ganze Menge vorgenommen. Zum Thema „verwandeln überwinden“ wollen wir vier Stunden auf den Spuren der Selbstwerdung verweilen – alt und jung, selbst und anders, Paradox und Parzival…

Um aber all den inwendigen Wandlungen auch außenweltlich gebührend Gestalt zu geben, befeiern wir bereits in aller Vorfreude das am 16. September erscheinen werdende Album „Loud Like Love“ von Placebo. EingeweihtInnen wissen, dass es sich hierbei um eine unserer absoluten Lieblingsbands handelt: „Brian Molko, du geile Sau – wir wollen ein Kind von dir!“ Doch auch jenseits bereits bereister Soundpfade und Genregegenden sind wir neugierig geblieben – und so ist es uns ein besonderes Volksfest, euch noch vor der Nationalratswahl Folgendes zu verkündigen: Der deutsche Sprechgesang, auch HipHop oder Rap geheißen, hat sich endgültig aus seinem schwanzschwingenden Herkunftsghetto emanzipiert und ist mittlerweile in den Zwirbeldüsen der Philosophen und Intellektuellen gelandet. Na, wenn das mal keine fette Erleuchtung ist: Shaban & Käpt’n Peng – „Sie mögen sich“ oder auch Käpt’n Peng & die Tentakel von Delphi – „Der Anfang ist nah“ Unbedingt anhören! 😛

 

Aufstand des Gewissens

Stream/Download: Artarium vom Sonntag, 25. August – In einer nie gehaltenen Rede heißt es: Die Musik, das Theater, die Poesie – kurz: die Kunst – transportieren die Menschen jenseits ihrer selbst. Die Kunst hat Waffen, welche der analytische Verstand nicht besitzt: Sie wühlt den Zuhörer, Zuschauer in seinem Innersten auf, durchdringt auch die dickste Betondecke des Egoismus, der Entfremdung und der Entfernung. Sie trifft den Menschen in seinem Innersten, bewegt in ihm ungeahnte Emotionen. Und plötzlich bricht die Defensiv-Mauer seiner Selbstgerechtigkeit zusammen. Der neoliberale Profitwahn zerfällt in Staub und Asche. Ins Bewusstsein dringt die Realität, dringen die sterbenden Kinder. Wunder könnten in Salzburg geschehen: Das Erwachen der Herren der Welt. Der Aufstand des Gewissens!“

Das fatale DuettEine solche Rede hätte der Schweizer Soziologe und Globalisierungskritiker Jean Ziegler zur Eröffnung der Salzburger Festspiele 2011 gehalten, wenn er nicht rechtzeitig und auf die allerpeinlichste Weise daran gehindert worden wäre. „Verhaften sie doch die üblichen Verdächtigen!“ möchte man dem Polizeichef von Kassablanca heute noch zurufen, doch „die höchste Stufe des organisierten Verbrechens ist der Kapitalismus“ wie Jean Ziegler bereits 1999 in einem ORF-Interview feststellte. Und auch die Repressitanten und Repräsidentinnen dieses höchststaatslegalen Geldverschwindungstheaters der globalen „Bank-Halunken und Spekulations-Banditen“ scheinen für das gemeine Traumvolk des Friedens seltsam ungreifbar zu bleiben. Gut, die eine hat sich ja erst kürzlich selbst auch wieder unter die Ausgeladenen eingereiht. Und die andere outet sich seit jenem Sommer mit Sprüchen wie „das ist nicht das Theater, das wir hier in Salzburg haben wollen“ – als eine letzte Ignoranzinstanz gegenüber den gesellschaftlichen Wirklichkeiten in der Kunst.

Niveau ist keine HautcremeDie von ihr dergestalt abgefertigte Performance „Das ehemalige Haus“ von SIGNA thematisierte etwa Frauenhandel und Zwangsprostitution. Und Jean Ziegler wollte die Festspielprominenz mit dem tatsächlichen Skandal des Welthungers und der Verteilungsungerechtigkeit konfrontieren. Zudem noch mit gebotenem Realismus: „Aber keine Angst, dieses Wunder wird in Salzburg nicht geschehen! Ich erwache. Mein Traum könnte wirklichkeitsfremder nicht sein! Kapital ist immer und überall und zu allen Zeiten stärker als Kunst. „Unsterbliche gigantische Personen“ nennt Noam Chomsky die Konzerne. – „L’art pour l’art“ hat Théophile Gautier Mitte des 19. Jahrhunderts geschrieben. Die These von der autonomen, von jeder sozialen Realität losgelösten Kunst, schützt die Mächtigen vor ihren eigenen Emotionen und dem eventuell drohenden Sinneswandel.“ 

So billig hätten sie es dann von mir aber nicht bekommen: „Das letzte Licht ist verlöscht. Kein Raunen geht durch die Menge. Regungslos sitzen die Festspielgäste auf ihren Polstersesseln. Sie sind in diesem einzigen, unendlich lang atmenden Augenblick endgültig ganz und gar zu Stein geronnen. Und niemand vermisst sie. Wenn in hundert Jahren ein neugieriger Mensch die Saaltüren öffnen wird und wenn der erste Sonnenstrahl mit einem Hauch frischer Luft ihre erstarrten Körper berührt, dann werden sie zu Staub zerfallen und sich im Wesen ihres Nichts auflösen.“

 

Spiel vom Sterben

Stream/Download: Artarium vom Sonntag, 18. August – Die Festspiele gehen in die Verlängerung und wir nehmen Anstoß an ihrem Zentralspektakel. Seit nunmehr über 90 Jahren verstopft uns Hofmannsthals frömmelnd gereimter Holzschnitt-Jedermann allsommerlich Herz, Hirn und Domplatz. Das hätte sich selbst Max Reinhardt in seinen übelsten Albdrücken nicht träumen lassen, dass sich nämlich die tanzenden Grunzbesitzer auf dieser Ganzstadtbühne alljährlich ein immer noch bigotteres Memento mori leisten würden – zu ihrer perpetuierten katholischen Selbstbefriedung. Denn dass man ihn als Begründer der Festspiele damals nie zu ihrem Präsidenten machte, nur weil er Jude war, das wäre allein schon fieberwahnhafte Realitätsübersteigerung genug – für ein einzelnes Vorstellungsvermögen. Ein sehr lesenswerter Artikel dazu ist übrigens hier im profil erschienen! Aber jetzt ist ja eh unsere Zupfhelga die Redundantin der Fett- und Fetzenspiele – und wie man hört, demnächst auch Intendunst 😀 „Ein zänkisch Weib. Ich kann ausweichen.“

TischgesellschaftDa schaut sie aber, die Tischgesellschaft! Und der allererste Jedermann, Alexander Moissi, der die Rolle bereits von 1920 an verkörperte? Auch er ein Jude und längst vor Hitlers Machtergreifung aus der Mozartstadt der Ursachen und Andeutungen hinaus gehetzt und – vertrieben. Dazu noch einmal der profil-Artikel von Andrea Hager:

Dass der Antisemitismus in Salzburg erst zu lodern begann, als der „größte Führer aller Zeiten“ …. in unheilvolle und später unausweichliche Nähe rückte, ist dennoch ein Mythos, den man bei der kosmetischen Geschichtsvertuschung der Nachkriegszeit gerne bemühte. Bereits ein Jahr vor dem Beginn des Dritten Reichs und sechs vor dem Anschluss wurde gegen den ersten „Jedermann“-Darsteller, den katholisch getauften Juden Alexander Moissi, in Salzburg eine bespiellose Hetzkampagne eröffnet, die dazu führte, dass er 1932 nicht mehr auf dem Domplatz sterben durfte und unter Baron Puthon hinauskomplimentiert wurde. Reinhardt galt zwar als künstlerische Seele des Festivals, durfte aber als Jude nicht offiziell zum Festspielpräsidenten ernannt werden. Moissis Kommentar, ehe er 1932 von Paul Hartmann ersetzt wurde: „Ich habe den Verdacht, dass die Rufmordkampagne nicht mir alleine gilt, sondern dass auch Max Reinhardt damit getroffen werden soll. Es gibt in Salzburg Kreise, denen Reinhardts Tätigkeit schon lange ein Dorn im Auge ist. Freilich wagt man es nicht, ihn direkt anzupöbeln.“

Ab 17:06 Uhr wird also jetzt zurück gepöbelt. Und zwar auf die kultivierteste Weise! 😉

 

Wir sind Helden – Soundso

Stream/Download: Artarium vom Sonntag, 11. August – Das ganze Album zum Höhepunkt der Hitzewelle. Also nachträglich. Doch warum gerade jetzt? Erschienen, gepushed, kontrovers diskutiert und vielfach auch verrissen – so entstand und verschwand „Soundso“ als einstweiliger Höhepunkt in der Schaffensgeschichte von Wir sind Helden – im Sommer 2007. Jetzt tauchen wir es wieder herauf. Denn dieses Album lässt sich durchaus als ein in sich geschlossenes Konzeptwerk verstehen, dessen durchgängiges Thema eben ein uns derzeit auch besonders beschäftigendes ist: Die Widersprüchlichkeit von Selbstsicht und Fremdwahrnehmung. Unter diesem Gesichtspunkt also – zum Wiederhören!

soundso coverWeil wir zudem auch unsere helle Freude an der kratzig-verschrobenen und lustvoll-metaphorischen Lyrik von Judith Holofernes haben (ganz abgesehen von ihrer unschuldig angerauhten Stimme, die wir schlichtweg lieben), wollen wir hier noch ein paar intuitiv willkürliche Auszüge von Songtexten dieses Albums vorab zur Einstimmung bringen 😉 Wer Ohren hat zu spüren oder der Hund hat Arbeit:

1)
Meinst du mich wirklich
Meinst du wirklich mich

Du sagst, du willst
dass ich so bleibe
und zwar für immer
Ich sag: Nicht immer

2)
Bist du zu schlau
Um nicht unangenehm aufzufallen?
Und nicht schön genug
Um damit durchzukommen?

Weißt du genau
Wie es ist, immer rauszufallen?
Nur nicht weit genug
Um woanders anzukommen?

Es tut weh, so zu sein, wie du solltest
Es tut weh, zu sein, wie du bist

3)
Ich bin nicht stiller
nur die Worte fehlen
Ich bin nicht stiller
nur die Worte verfehlen ihr Ziel

4)
Das wäre ich
Oder auch nicht
Oder auch du
Und ich schaute zu

Sie würden fragen: Wo sind sie hin?
Der Hund wird nicht sagen, wo ich bin…