Ö1 Morgenjournal: Weihnachten als Fest des Feindbilds

Weihnachten: Zeit des Friedens und der Versöhnung. Mit diesem Klischee zu brechen hat sich das Ö1 Morgenjournal (23.12 um 7 Uhr) vorgenommen. Warum nicht mal Weihnachten verwenden um wiedermal zu zeigen, wie toll unser freier Westen ist und wie abgrundtief böse und unterdrückerisch das chinesische Regime.

Zur Sicherheit und vorausgeschickt: Dass China kein bürgerlicher Staat wie Österreich ist, da hat das Ö1 Morgenjournal recht. Wenn ein nationales Interesse von oben durchgesetzt werden soll, dann kommen schon mal die Rechte von Bürger*innen unter die Räder.

Sich nun zu fragen was das für Interessen sind, die das chinesische Regime da durchsetzt und in welcher Form, das wäre lohnenswert. Das Ö1 Morgenjournal macht aber etwas ganz anderes.

Weihnachten wird ins private zurückgedrängt

Ach wünscht sich das Morgenjournal eine Staatsreligion? Gibt es nicht viele Menschen in Österreich, die von Religion wenig halten und das Christentum und dessen falsche Vorstellungen lieber heute als morgen aus den Köpfen der Leute bekommen würden. Diese Gegenüberstellung von „Bei uns darf gefeiert werden“ vs. „Religion wird verboten“ ist ekliger Nationalismus. Es wird ein „Wir“ beschworen, dass es so in Österreich nicht gibt, aber für Nationalist*innen geben SOLL.

Es geht aber noch dümmer: Chines*innen werden gefragt was der Ursprung, die Bedeutung von Weihnachten ist. Und – oh Wunder – viele kennen sich nicht aus. Als ob in Österreich viele Menschen wüssten um was sich Chanukka dreht. Wird in der Anmoderation sogar erwähnt, dass nur ein kleiner Teil der chinesischen Bevölkerung christlich ist (4%), scheint das Unwissen über christliche Bräuche Verwunderung auszulösen.

Aus dem Beitrag geht auch bald hervor, warum keine Weihnachtsbäume und kein Christbaumschmuck in Peking zu sehen sind. Warum die Leute Weihnachten nicht verstehen.

Es gibt zwar kein offizielles Verbot von Weihnachtsdekoration, aber…

Die religiösen Eifer*innen des Morgenjournals können zwar weder ein offizielles Verbot präsentieren, noch irgendwelche konkreten Anhaltspunkte präsentieren, dass Menschen unter Druck gesetzt werden, Weihnachtsdekoration abzuhängen, aber das stört sie nicht. Sie behaupten munter: Die Bevölkerung hat ein „feines Gespür“ was sich das Regime wünscht und übt vorauseilenden Gehorsam.

Eh klar, wenn eine Bevölkerung eines anderen Landes nicht so tickt und sich nicht so verhält wie man sich das wünscht, dann kann das nur am unterdrückerischen Regime liegen.

Als rauschendes Konsumfest in Einkaufszentren geht Weihnachten in Peking gerade noch durch, klingen dürfen die Kassen, aber nicht die Glocken. Und bitteschön nichts religiöses, da kennt das kommunistische China kein Pardon. Die Geburt eines Erlösers, um Himmels Willen, bloss nicht. China hat bereits einen Heiland, er steht an der Spitze der Partei.

Nichts hat man gelernt über China. Aber viel darüber, wie wichtig einer öffentlichen Presse in Österreich der Aufbau und Aufrechterhaltung von Feindbildern ist. Kein Anlass ist stupide genug um ein „Wir“ aufzubauen, dass sich dankbar dem eigenen Staat zeigen sollte, der ja „so viel erlaubt“. Sogar Weihnachtsbäume dürfen wir aufstellen. Danke Österreich, danke Ö1 Morgenjournal!

Wer den Ausschnitt selbst nachhören will, kann das hier tun

Ankündigung Sendung #35: Die Weihnachtsverschwörung!!11

Sendetermin: Dienstag, 3.Dezember 2019 um 20 Uhr auf der Radiofabrik Salzburg
Und dann nach zuhören auf diesem Blog oder auf cba.fro.at

Auch dieses Jahr am 24ten werden wir alle das Opfer der größten Verschwörung welche die Welt je gesehen hat. Obwohl hunderte, tausende, ja sogar Millionen von Menschen Geschenke unter ihrem Christbaum vorfinden werden, wird uns weis gemacht, dass der Weihnachtsmann und das Christkind nicht existieren.

Dabei weiß doch schon jedes Kind: Das Christkind fliegt durchs Fenster und bringt die Geschenke, der Weihnachtsmann kommt durch den Kamin und legt Päckchen unter den Baum. Doch wie so viele andere Wahrheiten wird diese unterdrückt! Jede*r der*die an Weihnachtsmann oder Christkind glaubt, wird lächerlich gemacht.

Wir wollen mit vielen Argumenten diese Verschwörung aufzeigen und beweisen: Christkind und Weihnachtsmann existieren!

Mitternachtsgeschnittene Tannen?

Ein weihnachtlicher Gedanke (auf Facebook gefunden), den wir Euch nicht vorenthalten wollen:

Bin grade am Weihnachtsbaum-Markt am Domplatz vorbeigefahren, wo es „Mitternachtsgeschnittene Tannen“ gibt. und dachte: krass, jetzt ist sogar Weihnachten schon voller Esoterikkram. bis mir dann zum Glück gleich klar wurde wie absurd der Gedanke ist.

Stadtteilradio Itzling und Elisabethvorstadt im Dezember: HappyLab, die neue offene Werkstätte und syrische Tradtitionen

Selber eine Stoppuhr basteln und programmieren, Kurvenlineale ausschneiden und das eigene Kiteboard designen – endlich ist es auch in Salzburg für jedermann und jedefrau möglich! Seit Anfang Oktober gibt es das Happylab im Techno-Z und bietet vielfältige Möglichkeiten sich kreativ auszutoben.
Im zweiten Teil unserer Sendung ist Zivar bei zu Gast. Sie verrät uns ein syrisches Keksrezept und beschreibt uns die Feste, bei denen in Syrien Kekse gebacken werden.

 

hier werden Kurvenlineale selber gemacht

hier werden Kurvenlineale selber gemacht

Hier wird an einer Stoppuhr gebastelt

Happylab

 

(c) Mohammad Sadeqi

Redaktionsteam Martha Schweissgut und Fatma Ahmad Said Foto: Mohammad Sadeqi

 

Lebendiges Lehen am 23. Dezember: Armut in nächster Nähe

Um 17 Uhr sendet Lehen wieder live aus dem Studio. Wie immer zu Weihnachten widmet sich die Sendung dem Thema Armut.

Eingeladen hat Karl Zankl diesmal Ernst Flatscher, der sich bereits seit vielen Jahren im Stadtteil sozial engagiert. Mit der Einrichtgung des Sozialflohmarkts in Lehen greift er und seine MitarbeiterInnen jenen unter die Arme, die nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens wandeln. Die Erlöse aus den Verkäufen unterstützen die Wärmestube Lehen, in denen bedürftige Menschen sich aufwärmen können und bei einer warmen Mahlzeit Gespräche führen können.

Moderation: Karl Zankl

Studiotechnik: Bianca Kern (danke!!!)

 

Majas Musikmarkt 02.12.-04.12.

Schöner als Weihnachten!

Majas Musikmarkt – die Wiener Musikszene packt aus.

Wann? Freitag, 02.12.2011 bis Sonntag, 04.12.2011

Wo? Kulturraum purpur 19 Glatzgasse 2 / Ecke Döblinger Hauptstraße 6, Wien

Was? Musik zum Hören, Musik zum Schauen, Musik zum Fühlen, Musik zum Kaufen.

Garantiert ohne Weihnachtsliedergedüdel weiß auch The Gap:

http://www.thegap.at/musikstories/artikel/mit-musikern-auf-kaffee-kuchen-und-konzerte/