Love and Desperation (Chriss)

Podcast/Download: Die Nachtfahrt vom 13. Juli 2012 erzählt von der Liebe und den Abgründen der Existenz. Wir fahren wieder in dunkle und nur von Kerzen beschienene Tunnel, auf der Suche nach der Wahrheit. Und ihr fahrt mit uns mit. Hört unseren Geschichten und Gedanken zu, die wir in ein Klangbett kleiden, das uns weit ab von Mainstream und Mozartkugel berührt. Also, gute Fahrt! 😀

„Stille. Dieser eine Moment in dem dein ganzes Leben fällt. Nur für diesen Lichtfunken- aufschimmernd in der Dunkelheit deiner Erkenntnis. Du würdest alles geben, nur um für eine Sekunde dein innerstes Bedürfnis zu erhellen, um dich selbst zu erkennen. Doch es geht nicht. Du musst in dich gehen. Und das ist der schwierigste Weg von allen.

Einander erkennen. Ganzheitlich. Wesentlich. Einander berühren. Haut. Zarte Finger, die deine Träume wach küssen. Und dann wieder diese Stille, die den ganzen Raum füllt. Du siehst dein Gesicht von deinem „Du“ gespiegelt. Und du gefällst dir. Wenn du jemanden gefunden hast, in dessen Spiegel du dir gefällst, lass diese Person nicht mehr los.

Nein, denn loslassen fällt immer schwer. Egal wen, egal was. Also halte sie oder ihn. Denn vielleicht schon morgen ist alles, was von einem reich gedeckten Mahl übrigt bleibt, der Duft von frischem Brot.

Weitermachen. Weiterdenken. An seinen Gefühlen und Eindrücken festhalten. Auch wenn man weiß, dass alles fallen wird. Doch für den Moment ist es wichtig! Eins sein mit all seinen Erlebnissen und mit seinem Wissen. Carpe Diem! Carpe Noctem!            Das Leben ist dein, also ergreife es!

Geh mit allen deinen Monden und Sternen, die du dir in dein Hemd genäht hast in den Tag und ein Kind wird staunen über deinen Glanz. Ergreife den Augenblick und lebe im Jetzt. Denn Liebe passiert nicht in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Sie passiert jetzt. Genauso wie Sexualität. Alles ist Jetzt und zeitlos!

Und darum feiere das Leben, wie es fällt und gib die Hoffnung nicht auf, sondern spring den Widrigkeiten ins Gesicht. Mit Worten, Bildern und eigenen Definitionen von Liebe und Leben!

Aber erinnere dich immer an die Vergänglichkeit im Leben. Irgendwann wird alles verwehn. Nichts bleibt für immer. Doch erinnere dich auch daran, dass alles ein ewig fließender Kreislauf ist. Leben und Tod sind nicht auseinander zu denken. Ein Ende ist immer ein Anfang und die Sonne geht immer auf –  genauso wie der Mond. Nacht und Tag. Man sieht sich immer zweimal im Leben und jeder Wunsch setzt einen neuen Stern ans Himmelszelt.

Versuche du selbst zu sein und alles wird leichter werden. Und du wirst deine Umgebung viel feiner wahrnehmen können. Die Liebe wird dich leiten.“

Wir werden uns auf die Suche nach uns selbst machen. Tief hinein in unser tiefes Gefühl. Tief hinein in die Dunkelheiten unserer Existenz…

Und hier der Link zu: Norbert’s Artikel 

Hörstolperstein Chinesenviertel Hamburg


Chong Tin Lam gründete 1926 in der Heinestraße, heute Hamburger Berg heißend, die Gaststätte „Hong- Kong- Bar“ und betrieb diese bis zu seinem Tode im Jahre 1983. Noch heute ist sie ein letztes Relikt aus der damaligen Zeit des Chinesenviertels

Hamburg- St. Pauli. Eine weltberühmte Ausgehmeile aber auch seit langem Wohnort von Menschen unterschiedlichster Herkunft und Sozialisation. Hierzu gehört auch die Schmuckstrasse, eine kleine auf den ersten Blick unscheinbare und unbedeutende Straße. Ein Ort, welcher sich während der Naziherrschaft stark ändern sollte und heute nicht mehr an das damalige „Chinesenviertel“ und deren Bewohner_innen erinnert.

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Hörstolperstein Hedwig Klein

Deutschland hatte Sie hinter sich gelassen. 1939 befindet sich

Platz der Jüdischen Deportation – direkt neben der Universität Hamburg

Hedwig Klein an Bord eines Schiffes, dass Sie über ihre Geburtsstadt Antwerpen nach Bombay bringen soll. Doch das Schiff kehrt um und bringt sie zurück nach Deutschland. 1942 wird sie von Hamburg direkt nach Auschwitz deportiert. hoerstolperstein_hedwig_klein

 

 

OCBoddity 219 & 220 (11. & 25.06.2012)

Stressige Zeiten – Teil 2, aber noch bevor die 221. Ausgabe durch den Äther schwebt, sollen die jüngsten beiden Ausgaben von OCBoddity zum Nachhören da sein. Geboten wird wie gewohnt Rock, Pop & Indie at its Best, dabei sind jede Menge Neuerscheinungen, Sentimentales und unzählige Konzertipps, allen voran für’s Stuck Festival im Rockhouse und für‘s Frequency, auch wenn’s nicht mehr heimisch ist.

PLAYLIST OCBoddity 219
Keane, Silenced By The Night
Maximo Park, The National Health
The Hives, Wait A Minute
The Shins, No Way Down
Roxy Music, Re-Make / Re-Model
David Bowie, Moonage Daydream (New Mix)
Snow Patrol, The Garden Rules
Ben Folds Five, Do It Anyway
Conor Oberst & The Mystic Valley Band, Gentleman’s Pact
Ernst Molden, Weiße Frau
Betty’s Apartement, Wie hält man fest
The Tallest Man On Earth, There’s No Leaving Now

PLAYLIST OCBoddity 220
Fletcher C. Johnson, Messing Up My Mind
Soul Asylum, Into The Light
Neil Young & Crazy Horse, Clementine
Wilco, I Might
The Dandy Warhols, Autumn Carnival
Brendan Benson, Pretty Baby (ft. Ashlyn Monroe)
Boy, Little Numbers
Norah Jones, Little Broken Hearts
Neneh Cherry & The Thing, Accordion
Regina Spektor, The Party
Mel, After You Comes Another (live at Götterfunk)
Lana Del Rey, Summertime Sadness

Zum Nachhören

Unsere Schule bewegt uns – fort Schritte

Klar, dass so ein Vorhaben wie „bewegte und gesunde Schule“ nicht in einer halben Stunde erzählt ist. Deshalb geht es dieses Mal weiter mit der bewegten Schule. Wir finden, wir bewegen uns ganz schön! Also: Sendung ins Ohr, rein in die Wanderschuhe, ab in den Wald und beim Gehen über Stock und Stein unsere Sendung genießen.

Unsere Schule bewegt uns – erste Schritte


Wir sind eine Schule mitten in der Stadt. Und da ist es nicht so leicht, Sport zu machen. Um so besser, dass wir in unserer Schule St. Andrä so viel machen, um uns zu bewegen. Wir haben herumgefragt, was denn so los ist. Unser ganz spezieller Hörtipp: mit der Sendung im Ohr einen flotten Waldspaziergang machen!

Autor Emocion

Podcast/Download: Das Artarium vom Sonntag, 8. Juni stellt den jungen Autor Damien Thomas vor. Nachgerade zwangsläufig. Denn auch dieses Jahr besuchten wir die von der Salzburger Autorengruppe veranstaltete Schulschluss-Lesung im Literaturhaus, gekonnt in Szene gesetzt von Gerlinde Weinmüller. Eine Menge frischer Talente aus dem Dunstkreis ihrer Kreativ-Schreiben-Gruppe zeigten als „Blitzlichtgewitter“ sprachliche Momentaufnahmen – klick, klick, klick – Spot on, Spot off. – Schon im letzten Sommer begeisterte uns das Programm „Provokationen“ dermaßen, dass wir zwei Sendungen dazu gestalteten, das gleichnamige Feature mit AutorInnen sowie die Nachtfahrt „Speak Your Mind“ – und auch heuer sind wir die Perlentaucher:

Etwa im ersten Drittel der Veranstaltung nahm ganz außen am Podium ein sympathischer Typ mit Stirnband Platz und lächelte scheu ins Licht. Dann wurde er angekündigt: „Ich bin ein ziemlicher Optimist – für einen Pessimisten. Wenn ich schreibe, dann lege ich die Maske ab, die mir die Gesellschaft aufzwingt.“

Bumm. Das ließ aufhorchen. Und sein Text, den er dann las, ging tief in die authentischen Abgründe verzweifelnder Selbsterforschung. „Champagner“, prickelnd vor Spannung bis zum letzten Schluck und ungemein berührend in seinen Stimmungswechseln vom glühendem Zorn über die dekadente Pose bis hin zu einer nonchalanten – ich verrate hier mal lieber nicht allzu viel, denn genau diesen Text wird Damien in der Sendung vortragen, umrahmt von den entsprechenden Inspirationen aus seiner Musikwelt. Eine kleine Nachtfahrt im Artarium sozusagen (und eine große muss es dann im Herbst auch noch werden!) denn was wir hier zu hören bekommen, das macht ebenso betroffen wie Mut auf mehr! Bedenkenswertes von einem, der sich den ganz großen Fragen entgegen wirft…

Es will mir ohnehin schon die längste Zeit nicht eingehen, wie beleidigend unernst Texte von Jugendlichen generell genommen werden. Das sei nur so eine Phase, unausgereiftes und zügelloses Gefühlspathos. Wie viele erwachsen arrivierte AutorInnen sondern nicht schreckliches literarisches Blech ab? Fragen sie Denis Scheck 😀

Wenn man sich Damiens Texten öffnet (und das ist uns gar nicht schwer gefallen, spüren wir da doch so etwas wie eine thematische Wesensverwandtschaft) dann erschüttern sie einen zunächst, verstören womöglich und stellen einem auch mal so richtig die Welt auf den Kopf. Doch wenn man dem pseudoerwachsenen Reflex des Vorsortierens und Urteilens nicht gleich nachgibt, dann kommt einem der eigene autonome Mensch zum Vorschein, der im Einklang mit seinen Gefühlen und Bedürfnissen leben muss – und dies im herrschenden Nutzzwecksystem nicht so leicht kann. Und dann tun sich die wesentlichen Fragen auf, wie man etwa wirklich selbstbestimmt leben könne in dieser Geldsellschaft oder wie sich denn Gemeinschaft sinnstiften ließe in dieser Umwucht von Blödung und Redandunst…

I’m not okay (Weil ich mich weigere, das System zu akzeptieren. Und weil ich verrückt bin.) Ist das jetzt Emotional Hardcore? Wir sind jedenfalls ein geiles Institut 😉

Krankheit live im Studio.

Krankheit zu Gast im Studio

Chris, Pearcy und Tony (von l. nach r.) von Krankheit zu Gast bei MARKradio

 

Krankheiten befallen uns nicht aus heiterem Himmel, sondern entwickeln sich aus täglichen Sünden wider die Natur. Wenn sich diese gehäuft haben, brechen sie unversehens hervor. Hipprokates, um 460 – um 370 v.Chr. griechischer Arzt

Vor nicht einmal ganz einem Jahr formierte sich die Salzburger Metalband „Krankheit“. Nach einer Vielzahl von Liveauftritten, Radiointerviews und dem ersten Video haben sie nun ihren Weg ins MARK und zu MARKradio gefunden. Die vier Jungs um Sänger Chris heben sich von der schwarzen Metalmasse ab. Sie zeichnen sich vor allem durch Klassik Samples gepaart mit Synthi-Klängen, derben Drums und unverwechselbarem Gesang aus, um ihr eigenes Ding aus Vorgegebem zu machen, so Chris. Selbst bezeichnen sie sich als Vertreter der NDH (Neue Deutsche Härte) und gesellen sich damit zu namhaften Bands wie Rammstein, oder Oomph.

Anlässlich ihres Auftritts am 7. Juli 2012 im MARK.freizeit.kultur waren Sänger Chris, Keyborder Percy und Schlagzeuger Tony zu Besuch im Studio der Radiofabrik. Im Gepäck hatten sie ihre EP und das brandneue Musikvideo zu Menschenfänger.

Außerdem gab sich mein Jungmoderatorenkollege Christian „Bödi“ Bödefeld zum ersten Mal die Ehre. Als Neupraktikant und persönlichem Schützling meiner Wenigkeit hab ich mich besonders gefreut ihn begrüßen, ein bisschen ausfragen und vor allem ein wenig ärgern zu dürfen 😉

Die Sendung gibt’s (wie viele andere!) zum Nachhören auf der CBA.

Herzlichen Dank für’s Zuhören.

Jess

Leo Katzenberger – Nürnberg

Einen selbst für die menschenfeindliche NS-Justiz bemerkenswerten und besonders harten Fall von Justizwillkür stellt die Verurteilung des jüdischen Geschäftsmannes Leo Katzenberger dar. Er wurde nach einer Denunziation des „Verstoßes gegen das Blutschutzgesetz“ angeklagt und später vom Sondergerichtshof Nürnberg wegen „Verstoßes gegen die Volksschädlingsverordnung“ zum Tode verurteilt. Grund war die fürsorgliche Freundschaft zur Tochter einer befreundeten nicht-jüdischen Familie. Leo Katzenberger wurde am 3. Juni 1942 in München hingerichtet.

Ein Beitrag von Tobias Lindemann (Radio Z).

Hörstolperstein Leo Katzenberger

Therese, Max und Walter Jakob, Sebastian Bleistein – Nürnberg

„Das war eine stinknormale Arbeiterfamilie im Räderwerk des Nationalsozialismus“, sagt Eva Rössner aus Nürnberg, und erzählt dann ihre ungewöhnliche Familiengeschichte. Ihr Vater Walter Jakob, Jude und Kommunist, musste fliehen und starb im Exil. Ihre Mutter Margarethe Jakob saß im Gefängnis, bis sie sich scheiden ließ. Die jüdischen Großeltern Jakob wurden deportiert und ermordet. Der andere Großvater, Sebastian Bleistein, wurde wegen dem Hören von „Feindsendern“ verhaftet und starb im Zuchthaus.

Ein Beitrag von Heike Demmel (Radio Z).

Hörstolperstein Therese, Max und Walter Jakob, Sebastian Bleistein