Laibach – Opus Dei

-> Download: Artarium vom Sonntag, 13. April – Willkommen zur etwas anderen Slowenien-Woche auf der Radiofabrik unseres Vertrauens! Radio Študent aus Ljubljana (gegründet 1969 und somit einer der ältesten freien Sender in Europa) ist im Rahmen einer Projektvisite zu Gast in Salzburg. Wir nutzen diese Gelegenheit, um selbst einige Programmschwerpunkte zu setzen: So wird bereits am Donnerstag Abend im Rahmen des Stammtischs der Freien Medien (Beginn 19 Uhr, ARGEkultur 1. Stock) ein Gespräch über das Kunstkonzept der Gruppe Laibach stattfinden, das zum Teil auch live aus dem Sendestudio übertragen wird. In der Nachtfahrtsendung am Freitag, 11. April zum Thema „Heimat under construction“ werden wir diese Unterhaltung mit unseren Gästen (von 22 bis 00 Uhr) weiter vertiefen können. Und zu guter Letzt spielen wir auf mehrfache Anregung noch ein frühes Laibach-Album in voller Länge!

laibach - opus dei (front)Und dieses Opus Dei von Laibach von anno 1987 vermag exemplarisch zu verdeutlichen, was uns am Konzept dieser Band und dem mit ihr verflochtenen Kunstkollektiv NSK (Neue Slowenische Kunst) derart interessiert. Slavoj Žižek, der weithin bekannte Kulturphilosoph aus Slowenien, hat dies in einem wunderbaren Video „What the hell is Laibach all about?“ auf den Punkt gebracht. Noch Fragen? 😀 Kurz skizziert – das herrschende System im künstlerischen Ausdruck noch ernster zu nehmen als es sich selbst jemals ernst nimmt, das führt zur Entlarvung der totalitären Mechanismen und ist somit zutiefst subversiv. Ein Konformist wäre somit jemand, der dem System gegenüber in ironischer Distanz lebt – ein Revolutionär dagegen eher so eine Art Übertreibungskünstler. Womit wir auch der Erforschung des Skandals einen großen Schritt näher gekommen sind. Hallo, Thomas Bernhard! Was darüber hinaus die kontroverse Kritik anbelangt, mit der Laibach wegen ihrer rauschhaften Verwendung (Entwendung/Verfremdung) von eklektisch zusammengeglaubten Herrschaftssymbolen immer wieder konfrontiert wurden, dazu wollen wir in unseren aktuellen Sendungen einiges an Anhörungsmaterial beisteuern. Zur Einführung in dieses Thema empfehlen wir die Videos „Geburt einer Nation“ sowie „Opus Dei“ vom gegenständlichen Album!

 

Heimat under construction

Perlentaucher Nachtfahrt vom Freitag, 11. April -> Download: Part 1 with our Guests from Slovenia -> Download: Part 2 mit Chriss & Norbert als Duo – Heimatkunde für Fortgeschrittene oder Brauchtumspflege für angewandte Außenseiter. Eine weit gespannte Themenreise, etwa durch den Heimatbegriff unserer slowenischen Nachbarn oder das uns Salzbürger_innen von altersher angeerbte und von oben verordnete Heimatgefühl – sowie einige Betrachtungen dessen, worin wir uns womöglich selbst von vornherein wohl und zuhause fühlen können. Eine Materialsammlung zur kritischen Wiederaneignung des immer wieder missbrauchten Begriffskonglomerats „Heimat“ und eine Denkanstiftung zum gedeihlichen Selberbasteln einer ureigenen Ausdrucksform von „Do bin i dahoam – und do gehts ma guad!“ Eine rituelle Wissenschaftsausgießung mit den einfachsten Mitteln jeglichen Kindes: Hören, sehen, riechen, schmecken, beurteilen, wie es sich anfühlt – und sich sodann selbst einen Reim drauf machen ohne allzuviel nachzudenken, wer das für richtig hält oder obs wem was bringt. 🙂

fexgrafik von salzburgEine „andere Heimat“ kennen zu lernen, kann einem die Augen für die „eigene Heimat“ öffnen. Also nutzen wir gleich die Gelegenheit des Salzburg-Besuchs unserer Kollegen von einem der ältesten freien Radios in Europa (Radio Študent Ljubljana) und erörtern wir mit ihnen ein paar Aspekte von Heimat aus dem slowenischen Erleben. Damit dies auch passend zur Musiktradition unserer Nachtfahrten geschehn kann, werden wir uns hauptsächlich über die Band Laibach unterhalten, die seit Anfang der 80er Jahre immer wieder wegen ihrer künstlerischen Verwendung/Entfremdung bezw. Entwendung/Verfremdung von totalitären Symbolen kontrovers diskutiert wird. Das Video zu „Life is live“ (Cover des Opus-Hits) geriet wegen seiner brachial übertreibenden Heimatdarstellungen schwer in die Kritik und seine Macher auch gleich in den Verdacht faschistoider Heimattümelei.

Laibach Band SymbolsAls starker Einstieg in die zweite Stunde, die wir mit „Heimat von Amts wegen“ betitelt haben, eignet sich das nunmehr aufgerissene Spannungsfeld zwischen Hirschgeweih, Lodenjanker und Bergpanorama ganz vorzüglich, liegen doch allerlei Assoziationen zum erzieherisch beförderten Hurranationalismus und Jubelpatriotismus hiermit in greifbarer Nähe. Und das ist es ja auch, was einem selbstbestimmt denken – und unverbaut fühlen wollenden Menschen den unbefangenen Umgang mit seiner näheren Umgebung so oft erschwert, wenn nicht gar ganz verunmöglicht: Dieses in weiten Bevölkerungskreisen für allgemein üblich und daher für „normal“ gehaltene „Heimatbild“ – ein durch Erziehung in Schule und Familie weitergegebenes Konstrukt, welches aber seit Generationen von handfesten Interessen geprägt worden ist, die der „Allgemeinheit“ dann meist nicht bewusst sind.

Ton Steine Scherben im RockhouseWas könnte denn dann „unsere Heimat“ sein, jenseits der Definitionen von Kirche, Staat und Marktwirtschaft? Und jenseits der Blut-und-Boden-Bande, die uns mit Familie verbindet, deren herausragendstes Merkmal allzu oft der Umstand ist, dass man sie sich eben nicht aussuchen kann? Ein mögliches Konzept wäre da das Kunstkollektiv oder die „Wahlfamily“ – ein Freundeskreis von gleichgesinnten Mensch_innen 😉 mit denen sich gemeinschaftlich etwas von dem verwirklichen ließe, was man als im guten Sinne „heimatlich“ verstehen kann. Eine Insel von Anerkennung und bestärkendem Zuspruch inmitten der erstarrenden Kälte all des von vorn herein über uns Verfügten. Für viele verkörpern zum Beispiel die Lieder und Texte von Ton Steine Scherben diese Hoffnung auf einen anderen Lebensentwurf, der sich den herrschenden Verhältnissen zu entziehen verspricht, so dass die eigene Lebensnachbarschaft endlich auch wieder zu einer richtigen Heimat umgestaltet werden könnte. Inwieweit diese Vision speziell mit jungem Publikum immer noch funktioniert, werden wir beim Konzert im Rockhouse am Samstag, 12. April ergründen! Inwieweit die Dekonstruktion der Herrschaftssymbole durch Laibach’sche Hintergründigkeit uns beim Heimweh hilft – ist hier gut zu hören.

Das ganze Album „Opus Dei“ von Laibach bringen wir am Sonntag, 13. April um 17:06 Uhr zu Gehirn. Unseren Stimmungsbericht vom „Ton Steine Scherben“ Konzert hört ihr dann am Ostersonntag, 20. April ebenfalls um 17:06 Uhr. Begleitet uns wieder zu der einen oder anderen Erfahrungund lasst euch mit uns einaufs Leben! 😀

 

Lilli ON AIR mit Hans Sigl am 11. April

 +++ Jetzt als Podcast verfügbar+++

Lilli und Hans Sigl

Der Bergdoktor – traumhafte Aufnahmen des Wilden Kaisers und spannende Fälle – doch nicht nur deshalb ist die Serie sowohl in Deutschland als auch in Österreich so erfolgreich… Ihre Beliebtheit hat sie vor allem ihrem Hauptdarsteller Hans Sigl zu verdanken! Doch was viele nicht wissen: Hans Sigl ist nicht „nur“ der Bergdoktor:

Er ist ein toller Musiker, Moderator, Gastgeber in seiner Livesatiretalkshow „Hintze und Sigl“, er spricht Meditations-CDs und ER HAT SELBST ‘MAL RADIO GEMACHT!

Das Interview mit Hans Sigl, in dem wir über all diese Facetten, seine Liebe zum Radio und die Verbindung zwischen ihm und der in meiner Sendung sehr beliebten Band Klima sprechen, gibt’s am 11. April ab 16 Uhr in Lilli ON AIR zu hören!

Die Radiofabrik ist im Sendegebiet auf 97,3 und 107,5 MHz empfangbar, ansonsten über den Livestream im Internet.

Freitag, 4.4.: Fvonk dich frei mit Robert Buggler

Salzburg braucht MUT - Fight poverty not the poor.

Salzburg braucht MUT – Fight poverty not the poor.

Die soziale Ungleichheit wächst, Armut bzw Armutsgefährdung und damit die Unmöglichkeit gesellschaftlicher Teilhabe sind reale und riesige Probleme, vor denen wir gerne die Augen verschließen, solange sie uns persönlich nicht betreffen. Aber nicht nur im globalen Kontext, auch in der Stadt Salzburg offenbart sich die Kluft zwischen Besitzenden und von Armut Betroffenen mehr und mehr.

Einer, der nicht müde wird, über die drängenden und beunruhigenden Armutsentwicklungen zu forschen, zu sprechen, zu schreiben und Aktionen zu setzen ist Robert Buggler.

Fvonk dich frei am 4.4. mit Robert Buggler von der Salzburger Armutskonferenz

Fvonk dich frei am 4.4. mit Robert Buggler von der Salzburger Armutskonferenz

Neben seiner Arbeit im Netzwerk der Salzburger Armutskonferenz hat R. Buggler z.B. erst am 19. März den Tag der Wohnungsnot zur prekären Situation von Obdach- und Wohnungslosen in Salzburg mitgestaltet und engagiert sich intensiv für einen respektvollen Umgang mit ArmutsmigrantInnen und BettlerInnen, indem er u.a. die Tagung „Betteln. Eine Herausforderung“ im Mai in St. Virgil mitorganisiert.

 

Wir freuen uns sehr auf das Gespräch mit Robert, dem ihr am Freitag, den 4.4. von 18 bis 19 Uhr lauschen könnt.

 

FVONK Dich FREI – Der Radiotalk mit AlltagsheldInnen. Am 4.4.2014 im Studio: Robert Buggler von der Salzburger Armutskonferenz. Freitag, 18.00-19.00 Uhr auf der Radiofabrik, 107,5 und 97,3 MHz, und im Livestream.

Check Your Choice im April: Aktive Bürgerschaft und warum die EU-Wahl wichtig ist

Nächstes Monat ist es bereits so weit – am 25. Mai finden in Österreich die EU-Wahlen statt. Nach 5 Jahren wird das EU-Parlament, dh. DIE Vertretung der Bürger auf EU-Ebene, neu gewählt. An dieses Wahlen darf jeder EU_Bürger teilnehmen und kann so direkt mitbestimmen. Bereits seit Juni 2013 begleitet euch die Radiofabrik unter dem Titel ‘Check Your Choice’ bis hin zur Wahl mit monatlichen Infospots und Studiodiskussionen zu allen wichtigen Themen rund um das Europäische Parlament und die Europäische Union. So kurz vor der Wahl widmen wir uns den Themen Demokratie, Aktiver Bürgerschaft und warum man unbedingt zur Wahl gehen sollte.

Check Your Choice, der Infocountdown der Radiofabrik zu den EU-Parlamentswahlen gibt’s monatlich auf der Radiofabrik zu hören, Infos gibt’s unter www.checkyourchoice.info, alle Sendetermine findet ihr auch unter www.radiofabrik.at.