Hinter den Spiegeln – FNTOME im Februar

Alex NowakSaudi-Arabien – Land unendlicher Weiten, niemals versiegender Ölquellen, unermeßlichen Reichtums und unantastbarer Traditionen.

„Was die schreiben dort auch Bücher?“

Und wie!
Saudi-Arabische Literatur boomt!
Zwei Bookerpreise gingen schon an Saudische Autoren.
Davon eine Frau.

„Was, die dürfen auch schreiben?“
Saudische Frauen diskutieren mit. Im Fernsehen, im Internet, in Zeitungen und in Büchern.

Der Roman nimmt dabei eine wichtige Stellung ein. „Nämlich indem er Dinge hinterfragt, indem er Dinge aufzeigt. Er bildet ab, was sich wirklich im ganz privaten Leben abspielt.“
Der Roman als Spiegel der Gesellschaft.
Elga Martinez Weinberger, Autorin des Buches „Romanschauplatz Saudi-Arabien“, ist zu dieser Gesellschaft gereist. Sie erzählt uns von dort. Zwischendrin ein paar Stücke Literatur, ein wenig Musik und viel Information.

Hier wird der Bildungsauftrag noch erfüllt.

Kommt mit, hinter die Spiegel eines Königreiches!

Wann und Wo???

Freitag, 17. Februar –  18:00 Uhr – Radiofabrik
Wiederholung  19. Februar –  09:00 Uhr

Montag, 27. Februar – 20:00 – Radio Fro

Mittwoch, 29. Februar – 18:00 –  TIDE 96.0

Wie???
In Salzburg, Linz und Hamburg über die UKW Frequenz der Sender. Im Rest der Welt einfach über den Live-Stream der Sender-Webseiten.

 

NOFX RELOADED (Cokie the Clown 2.0)

Download/Podcast: Artarium vom Sonntag, 8. Januar – Was soll man denn nun von einem fast 45-jährigen Musiker und Labelchef halten, der spät nachts lachend in eine Tequilaflasche brunzt und anschließend eine dermaßen abgefahrene Solo-Performance zelebriert wie Fat Mike von NOFX? Wobei er Bühnengästen und Publikum dann auch noch Drinks vom nämlichen Tequila verabreicht – und dann die auf Video dokumentierte Piss-Aktion live vorführt? Wir finden – sehr viel! Denn selten seit den 80ern war Punk so pointiert wie 2010 beim SXSW Festival in Austin, Texas – und selten wurde aus berufenem Schwanz – äh – Mund ein derart profundes Statement zur Musikindustrie – ähm – abgesondert…

In diesem Sinne – Prost! Und gleich auch noch unsere glücklichsten Herzwünsche zum demnächst wirklich drohenden 45. Geburtstag, Cokie the Clown! Mit solch einem Überlebenshumor besteht echt die Gefahr, dass du uns noch einmal 45 Jahre den Schädel knetest und das Gehirn ausputzt.

By the way – wir bedanken uns artig grinsend bei Pinpoint Music für den feinen Bericht von der Cokie-Performance und die entsprechende Fotostrecke. 🙂 Lohnt sich auf jeden Fall zu lesen – ebenso wie dieses nüchterne Hintergrund-Gespräch mit Fat Mike ein Jahr nach dem „Skandal“ – das war doch bitte bester Aktionismus! Haut rein, auch wenn euer Englisch nicht gerade uptempo daher kommt – jetzt nach den wein- und weihrauchschwangeren Weihnachtsferien. Prost Neujahr also nochmal von uns – mit einer für heuer durchaus prototypisch gemeinten Sendung:

Denn das Wesentliche an Fat Mike’s punk-atypischer Performance war ja nicht die medial skandalisierte Brunzflaschlerei, sondern die von ihm nachgerade legendär vorgetragene Emo-Explosion aus erlebten Geschichten und schrägen Versionen bekannter NOFX Songs. Ein echter Abgrund!

Das war doch die Essenz des Punk – bevor er zur merkantilen Pose verkam: Unverstellteste Aufrichtigkeit gepaart mit einer gehörigen Portion Scheiß-dir-nix und einem bewundernswerten Mut zur eigenen Lächerlichkeit – auch und gerade im Angesicht der besoffenen Wertvorstellungen des „Entertain-us-Publikums“. Wenn Fat Mike gegen die johlen wollende Meute in leisen Tönen an-erzählt, wie er und Eric Melvin als 16, 17-jährige bei einem Punkkonzert die Hilfeschreie eines vergewaltigt werdenden Mädchens ignorieren und mittels Musik verdrängen, weil sie von einem der Täter bedroht werden, dann kehrt die Ambivalenz des traurigen Clowns mit unhörbarem Krachen in unsere Herzen zurück – verschreckt, verwirrt und verzweifelt.

Auch das Outro von The Decline erzeugt plötzlich eine andere Betroffenheit: Wir alle werden tagtäglich gefickt von inhumaner Machtausübung und Gewaltanwendung, von verlogenen Ideologien, wirren Sozialsystemen und einer zutiefst destruktiven Weltwirtschaft. Scheiße!

Und die Moral von der Geschicht? Die Sendung zur Story (Abgründe aushalten und selbst weiter denken!) – Der Graffitikünstler (und selbst Musiker) Leo Tischendorf sowie die emoreale Konzeptextase Norbert K.Hund spielen prototypische und ungewohntere Tracks von NOFX und versuchen sich dabei rotzspontan an der Philosophie dieser konsequent independent gebliebenen Punkband zwischen Selbstdarstellung und Sozialkritik. Abschließend bitten wir zum gemeinsamen Gehör-Genuss von The Decline, dem gut 18-minütigen Opus Magnum dieses ebenso faszinierenden wie verstörenden Kunnst-Kollektivs mit politischen D.I.Y. Ambitionen. NOFX – Da hilft weder Arzt noch Apotheker!

 

Schluss mit Textase

Podcast/Download: DAS LETZTE ARTARIUM (des heurigen Jahres) vom 25. Dezember: Christopher Schmall und Norbert K.Hund zelebrieren die etwas andere Weihnachtsfeier der Perlentaucher – mit stimmungsvoller Musik und schrägen Textbeiträgen – in Gestalt einer spontanen Nachtfahrt-Miniaturausgabe. Allerdings wollen wir nach nunmehr gut einem Jahr ersprießlicher Zusammenarbeit endlich einige inhaltliche Schwerpunkte der Artarium-Reihe neu bestimmen. Also feiern wir diesmal auch Abschied – und brechen zugleich wieder auf zu neuen Ufern. Natürlich, wie immer: Das Leben!

Was soll denn nun eigentlich so dramatisch neu werden? Müsst ihr euch in Zukunft gar vor uns fürchten? Aber ja doch, aufs Angenehmste! Denn der Meister des aushängigen Empfindens und der diplomierte Fettnäpfchentreter werden forthin genau das tun, was sie am besten können: Alle Themen noch mehr im eigenen Erleben spiegeln.

Aber sind wir nicht ohnehin genau dafür bekannt, dass wir unsere Sendungen sehr subjektiv und emotional gestalten? Ja, schon – aber trotz all der atmosphärischen Individualität, die wir dieses Jahr vor allem in den Nachtfahrt-Perlentaucher-Sendungen angewendet haben, berichten wir im Artarium immer noch viel zu sehr von Personen und ihren Produkten. Und was soll daran schlecht sein? Erstens, dass man diese Art von Magazin-Journalismus mit der Zeit von uns erwartet. Und zweitens, dass es keine kreative Herausforderung für uns bietet, in gewohnten Formen zu arbeiten, die es außerdem so ähnlich bereits x-mal in der Kultursparte gibt. Also werden wir die Gestaltung des etwas anderen Kunnst-Biotops mehr an unseren künstlerischen Interessen und unserer persönlichen Wesensart ausrichten…

Wir wollen also im kommenden Jahr weniger berichten, dafür aber mehr erzählen. Unsere Themen und Gäste sollen noch unmittelbarer mit unseren Innenwelten verbunden sein. Die Sendungen werden jedenfalls ein gemeinsames Erlebnis darstellen, auch in Form von Expeditionen und Experimenten. Und den Begriff „Kunnst“ im Sinn von Ausdruck, Möglichkeit und Überleben, den müssen wir noch viel weiter fassen. Schließlich geht es uns darum, unsere Eindrücke gemeinsam mit euch zu verdichten, so dass etwas für uns alle Inspirierendes dabei entsteht. Nennt es, wie ihr wollt, am besten aber gar nicht!

Auf jeden Fall FROHE FEIERTAGE und EIN GUTES NEUES JAHR! Wir sind ein geiles Institut. Und wir haben noch lange nicht genug.  😀  Bitte. Danke.

 

Das Geile Institut – An alle Schafe

Podcast/Download: Artarium vom Sonntag, 11. Dezember präsentiert das wunderbar abgründige Erstlingswerk „An alle Schafe“ der leider, leider nicht mehr aktiven Salzburger Ausnahme-Combo „Das Geile Institut“. Richtig gehört, von deren Bandnamen und Station-ID haben wir auch das legendäre Audio-Statement „Wir sind ein geiles Institut“ geklaut, das wir Ja, Panik Sänger Andreas Spechtl spätnachts (oder war es frühmorgens?) jedenfalls listig und überfallsartig in den Mund gelegt haben und welches nunmehr seit einem Jahr fast in jeder Signation unserer Sendungen vorkommt – gleich neben den Nebenwirkungen vom Arzt oder Apotheker!

Dieses Album (dessen titelgebender Track immer wieder mal als Musik aus Salzburg gespielt wird) besticht durch hochkarätige Spielfreude und profundes instrumentales Können seiner Mitwirkenden. Allerdings erschöpft sich seine Qualität längst nicht in allerlei unterhaltsamen Stilzitaten und liebevoll ausprob-duzierten Arrangements – nein, es springt uns da auch ein durchgängig spannendes künstlerisch-inhaltliches Gesamtkonzept entgegen, so hintersinnig, surreal und aberwitzig, dass es im Zusammenwirken mit den wahrlich hervorragenden Texten von Sänger und Gitarrist HC jede Menge Kunst in den Köpfen der Hörerschaft verursacht. Wissenschaftlich erklärt werden kann dieses Phänomen letztendlich zwar nicht, aber das ist ja auch ganz gut so. Wer will schon Moleküle zählen und Statistiken auswerten während er sein Bewusstsein erweitert? Die einzelnen Songs tragen Titel wie „Grasvulkan“, „Ich kann fliegen“, Wirklichkeit“ oder „Voll daneben“ – und die Bandphilosophie wurde schon mit folgenden Worten beschrieben: warum geil? – weil es uns so gut tut! —– müssen alle Menschen geil sein? – ja.

WEITERE WETTERWARNUNG FÜR DEN GEHÖRGAU:

Die PERLENTAUCHER-NACHTFAHRT am Freitag, 9. Dezember von 22:00 bis 02:00 Uhr: Sonderausgabe „EIN SALZBURGER ADVENTSINGEN 2.0“

Vier Stunden Text und Musik, dem Adventsingen im Ablauf nachempfunden und dessen Themen lustvoll und kritisch hintertreibend: Dazu die Gedanken vom Chriss und des Norberts Konzept vom Nachtfahrt-Blog. Ein Jahr arbeiten wir nun schon zusammen und – wie es Klaus Kinski als Jesus einst sagte: Wir wollen die Liebe in eure Herzen werfen!

Die Aufzeichnung der letzten 2 1/2 Stunden dieser Live-Sondersendung gibts jetzt doch noch als Podcast/Download hier.

Metallener Frühling am Krampustag

Frau Nowaks Transorientalischer Musikexpress – Metallener Frühling
am 05.12.2011

21:00 Radiofabrik http://radiofabrik.at/

23:00 Radio Orange 94.0 http://o94.at/

Eine Woche später kommt der Krampus dann im Norden an (der arme ist mit der Deutschen Bahn gefahren) – am 12.12.2011 um 18:00 auf dem wunderbaren Hamburger Sender TIDE 96.0 http://www.tidenet.de/

Nachdem die Termine geklärt sind – worum gehts in dieser Ausgabe Eurer Lieblingsradioshow mit dem unaussprechlich langen Namen, der um den ganzen Erdball reicht?

Metallener Frühling – Arabischer Metal und mehr: Wenn die Sonne im Westen untergeht, kommen die Teufelchen des Morgenlands und machen laute Untergrundmusik. Da ist nicht erst seit den Revolutionen die Hölle los.
Metalmusik existiert in Arabischen Landen seit der Zeit, als die Männer noch komische Langhaarfrisuren trugen und Nietenhandschuhe beim Gitarrespielen.

In der Arabischen Sprache gibt es kein Wort für Subkultur. Frau Nowak spielt das Namenlose.
Wer aber bei schnellen Rhythmusschlägen Herzrasen, jaulenden Saiten Migräne und gegröhlten Lyrics Ohrenbluten kriegt, der sollte trotzdem zuhören. Zwischen den Tracks unterhält Euch die schöne Frau Nowak mit spannenden Geschichten über:

Satanismus, Antiislamismus, Feminismus, Kriegskunst, Hexerei, eine ganz spezielle White-Shirt Party und einem Hauch von Frühling.

Majas Musikmarkt 02.12.-04.12.

Schöner als Weihnachten!

Majas Musikmarkt – die Wiener Musikszene packt aus.

Wann? Freitag, 02.12.2011 bis Sonntag, 04.12.2011

Wo? Kulturraum purpur 19 Glatzgasse 2 / Ecke Döblinger Hauptstraße 6, Wien

Was? Musik zum Hören, Musik zum Schauen, Musik zum Fühlen, Musik zum Kaufen.

Garantiert ohne Weihnachtsliedergedüdel weiß auch The Gap:

http://www.thegap.at/musikstories/artikel/mit-musikern-auf-kaffee-kuchen-und-konzerte/

Deine Freiheit, meine Freiheit?

Podcast/Download: Artarium vom Sonntag, 27. November – Chriss begeht seinen 18. Geburtstag und darf sich dann sogleich zur Feier dieser Amtserwachsenheit zu einer grotesken staatlichen Stellung verrenken, während zur selben Zeit unser aller begnadeter Denk-Anstifter Thomas Oberender vom Bürgermeister das goldene Stadtsiegel verliehen bekommt. Norbert hingegen eröffnet seine 5. Radio-Saison als „das etwas andere Kunnst-Biotop“ und wollte diesen erfreulichen Zustand doch mit gebotener Zufriedenheit zelebrieren. „Vier Jahreszeichen Live“ wäre der Sendungstitel gewesen – doch da ereilt uns plötzlich eine Todesnachricht nach der anderen. Wie passt das alles zusammen – noch dazu am ersten Advent? Ganz und gar wunderbar, finden wir…

Georg Kreisler, der eigensinnige Altmeister des schwarzen Humors und der anarchischen Groteske mit politischem Anspruch ist diese Woche 89-jährig in Salzburg verstorben. Noch im August konnte ihn Thomas Oberender zur Teilnahme an einem Podiumsgespräch zum kapitalismuskritischen Faust-Projekt verführen. Dort räsonierte der große Grantige zum letzten Mal – einigermaßen resigniert – über die von ihm festgestellte Bedudelung und Eingelulltheit potentiell revolutionärer Massen. Im Besonderen ging es bei diesem radikalen Rückblick des Alters auch um (s)ein mögliches Vermächtnis an die Jugend.

Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an einige – leider vergeblich gebliebene – Versuche, diesen überaus lebenserfahrenen Heimatlosen mit seinem grandiosen Anekdotengepäck zu einem Livegespräch, einer Erzählstunde oder einem Interview mit gesellschaftskritischen Jugendlichen zu bewegen. Er hätte so viel zu sagen gehabt von der Flucht vor den Nazis als 15-jähriger über die Arbeit mit Charly Chaplin in Hollywood oder seine Verhöre von Göring und Streicher beim Nürnberger Prozess bis hin zur nie wieder erlangten österreichischen Staatsbürgerschaft und seiner anarchistischen Ablehnung des „Staates“ an sich. Wie gerne hätte ich ihn jene bizarre Episode – als Paradebeispiel jüdischen Überlebenshumors erzählen gehört: Kreisler fiel die Aufgabe zu, Julius Streicher, den Chef der antisemitischen Hetzschrift „Der Stürmer“ zu verhören. Streicher bedankte sich am Ende bei ihm: „Sie waren ja nett zu mir. Aber die Juden haben mir sehr zugesetzt.“ Kreisler darauf: „Na, vielleicht haben Sie angefangen.“

Die zweite Todesmeldung: Kubus 1024 – das geniale Kulturhaus-Projekt im Lungau – wurde im Gemeinderat Tamsweg mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ endgültig umgebracht. Gerüchten zufolge soll Bürgermeister Walter Ulbrichtpardon, Alois Lankmayer statt dessen um Subventionen zum Bau einer Mauer angesucht haben.

Dieser antifortschrittliche Schutzwall soll entlang der Geschmacksgrenze um den gesamten Lungau herum errichtet werden, um den einzigen Volksmusikantenstaat auf deutschem – pardon, österreichischem Boden vor dem verderblichen Einfluss engagierten Denkens, innovativen Gestaltens und  kreativen Mitbestimmens zu schützen. Um jeglichen kontrakonservativen Umsturzversuch bereits im Ansatz hintan zu halten, soll die Lungauer Zonengrenze mit den modernsten Gesinnungsdedektoren und Kopfschussanlagen aufgerüstet und von eigens dafür abgerichteten Hornochsen und Kampfkühen kontrolliert werden. Alles, was nicht genauso schwatzblau – pardon, schwarzbraun ist wie die Faselnuss und die anderen Heinodien der Vervolkskultur, wird hinfort wieder in bester Landestradition enteignet und exiliert wie einst schon die Protestierer – pardon, Protestanten.

Womit wir in bester satirischer Tradition schon wieder bei Georg Kreisler gelandet wären, der sein Erfolgsrezept wie folgt formulierte: „Das Rezept ist ganz einfach. Man nehme ein an und für sich grausiges Ereignis und übertreibe es maßlos, so daß es seinen Schrecken verliert und grotesk wird, dann kann man noch eine Musik dazu schreiben, die gar nicht dazu passt und schon ist das Lied fertig.“ Unser diesbezüglicher Textvorschlag für eine neue Lungauer Landeshymne wäre somit (in Anlehnung ans dann wohl wieder üblich werdende Sprachniveau von Heimat, Heino und HJ) folgender:

Holdrio, duwiduwidi, holdria.
Holdria duwiduwidi.
Holdrio, duwiduwidi, holdria.
Holdria duwiduwidi.

Wir jedoch spielen mit gutem Grund Querschläger, Georg Kreisler, Erben der Scherben. Und – wo lassen sie sich eigentlich empören?

Me First and NOFX

Download/Podcast: Artarium vom Sonntag, 13. November – Zwei Portionen Punk gegen die Depression oder Fat Mike Revisited Vol. I – „Das ganze Album“ kreativ neu interpretiert: Me First and The Gimme Gimme Gimmes „Blow in the Wind“ in voller Pracht und Länge von 27:31 Minuten sowie im Anschluss NOFX „Cokie the Clown“ (EP), mit 10:48 Minuten ein eher kurzes Opus. Da bleibt sogar noch etwas Zeit für den NOFX-typischen Track „Idiots Are Taking Over“ und etwas informativ schräges Gequatsche zum und neben das Thema: Warum wir diese spezielle Art von Punk als ein wohltuendes Psychotonikum empfehlen möchten, gerade jetzt in der kalten Jahreszeit:

Dem Leo sein kreatives Kalenda

Die in der Sendung angekündigte zweite Folge mit den NOFX Lieblingstracks von Leo und Norbert, voll garniert und fein planiert mit profunder Intuition und emotionaler Spontananalyse sowie in einer abgeschmackt erlesenen Hörexplosion von The Decline (18:18 Minuten – Ein Song!) gipfelnd, wird im Rahmen des Artarium-Adventsingens am Sonntag, 11. Dezember ab 17:06 Uhr live stattfinden. Da könnt ihr euch jetzt schon die Ohrstöpsel eindübeln! Den ersten Rest vom Bar Mitzvah Fest (Johnny Wixen) dürft ihr euch per Download-Link jetzt schon ins Hirn reiben. Achtung: Oralverkehr mit Schafen zeichnen wird in Deutschland üppigerweise mit Ernsthaft bestraft!

So, das wars wohl für heute. Warum also gerade diese Art von Punkmusik geeignet sein soll, die trüben Gespenster des allzu anstrengenden Alltagsgrau(en)s zu verscheuchen, sei hier abschließend noch einmal mit unserer – auch in der Sendung verlesenen – Refinition (!) von Punk als Philosophie veranschaulicht:

„In der vorliegenden Form ist Punk keine Pose, sondern eine Philosophie. Eine existenzialistische Zwischenstation und Schutzimpfung für das Überleben in einer höchst unvollkommenen Gesellschaft! Seelische Selbstverteidigung als Kunstform und visionäre Überwindung des postmodernen Bierernst einer Zitate wichsenden Beliebigkeit. Und Kommerzialität? Fuck the Sex Pistols!

PS. Liebe allzu gelangweilten Backstage-Mädelz, „Cokie the Clown“ heißt übersetzt soviel wie „Koks-Kasperl„. In diesem Sinne: Sauber bleiben – und nie wieder ohne Helm und Schwimmweste aus dem Haus gehen! 🙂

Emotional Overdose Nachtfahrt

Podcast/Download: In der Sendung vom Freitag, dem 11. 11. 11 (kein Scherz!) ist es wieder soweit: Norbert K.Hund & Christopher Schmall wühlen herzhaft abgründig in der alten Schachtel für allgemein nicht anerkannte Emotionen. Weltschmerz, Verzweiflung, Überdruss – alles was uns abtörnt, ängstigt, gefährdet und runter zieht, was uns verstimmt und verärgert, uns Anlass zu laut schweigendem Schreien oder blind wütendem Zerstörungszorn bietet. Das allerdings im ästhetischem Ambiente der zwei Perlentaucher und Sternenpflücker, die mit dieser Ermutigung zum Erlebendürfen und Überlebenkönnen von wirklich allen, also auch den schattigsten Empfindungen, zu einer Weltrevolution der Liebe anstiften.

Wenn euch das jetzt aber zu abgründig, zu anstrengend und vor allem zu unchillig erscheint, dann gehts bitte wo anders hin, rauchts euch doch mit eurem zigsten Selbstschmäh von unverwundbarer Übercoolheit ein oder saufts euch in jeder beliebigen Bumsbar in der Stadt mit schwitzschmierigem Smalltalk zua! Wenn ihr aber zum Overdose unterwegs seids oder allein daheim, arbeitend, mit Freunden, im Bett, gelangweilt, vom Automatensex angeödet, aber noch neugierig – dann hörts uns zu und kommts mit auf eins der allerletzten Abenteuer – sich selbst sein! Wegschmeißen könnts euch ja dann nachher eh immer noch!

Alle weiteren Ankündigungen, Erläuterungen und zusätzlichen Verwirrungen zur aktuellen Sendung dürfts ihr euch wie immer auch vom (nicht mehr ganz) neuen Nachtfahrt Perlentaucher Blog ins Hirn wuzeln, aufs Aug schütten und über die Psyche ausbreiten. Die Emotional Overdose vom Norbert gibts schon mal zur Einstimmung ebenso wie die Emotional Overdoze vom Chriss. Betten, die die Welt bedeuten hier in diesem Hör-, Spür- und Text-Theater. Kleine Bitte zum Schluss: Wenn euch ein Artikel gefällt und auch gut unterhält, dann gleich unterhalb liken und somit zur Verbreitung dummheitsgefährdender Inhalte beitragen!

Danke 🙂 und Emo Entblah!