D.I.Y.

Podcast/Download: Perlentaucher Nachtfahrt vom Freitag, 12. April – diesmal rund ums Thema D.I.Y. oder explizit „Do It Yourself“ – wobei wir jetzt aber gewiss nicht die Industrialisierung des Heimwerkertums durch Bastelshops und Baumärkte beleuchten wollen, nein – ganz im Gegentum. Wer sich mit uns zusammen in die Begrifflichkeiten von D.I.Y. als Konzept kritischer Kunst- und Aussageproduktion einleben möchte, dem sei hier zunächst der ausgezeichnete Dokumentarfilm Noise and Resistance empfohlen (der sich wohl immer wieder unter wechselnden Links in unser aller Internet finden lässt) 😀 Und nachdem wir bekanntlich auch nicht die Hilfsprediger irgendwelcher Welterklärer sind, sondern durchaus die Spielfreunde der Selbstgestaltung im Kunnst-Biotop der unendlichen Möglichkeiten, könnt ihr in diesen drei Stunden ja auch selbst auf Entdeckungsreise gehen. Willkommen im kreativen Vakuum! Hören sie genau hin…

verschwindenWir haben Musik und Spoken Word Beiträge vorbereitet, aus denen sich der Impuls zum kreativen Selbermachen immer wieder heraus hören lässt – auch wenn es sich zum Teil um Werke von inzwischen nicht nur kommerziell höchst erfolgreichen Künstler_innen handelt. Und doch unterscheiden sich gerade diese oft auf wohltuendste Weise vom allumbrodelnden Einheitshype geldquetschender Berechnung. Was haben sie nun also gemeinsam mit den anderen Beispielen aus unserem Radiofundus, etwa den spontanen Gastauftritten und nächtlichen Aufnahmesessions aus jugendlicher Schaffensfreude? Was verbindet sie zum Beispiel auch mit den von uns selbst zumeist als Konzepte, Entwürfe und Anregungen vorgetragenen Texten? Sind es die persönlichen Geschichten, die da jeweils dahinter stecken, sind es die inneren Beweggründe, die einen zur Darstellung geradezu zwingen können? Oder geht es um die Notwendigkeit, etwas auszusagen über uns selbst und über die Welt, in der wir leben? Machen wir einen Versuch:

das kreative vakuumWas empfindest du bei diesem Bild? Was würdest du dazu sagen wollen? Stell es dir einfach vor! Hier ist das kreative Vakuum:

 

 

 

 

 

 

 

Und schon ist etwas von diesem D.I.Y.-Spirit verwirklicht. Zugleich veranschaulicht sich aber auch etwas ganz Wesentliches: Derartige Selbstaussagen brauchen Platz – und zwar in jeder Hinsicht. Um etwas Eigenes spüren zu können, braucht es schon einmal Zeit. Um es dann auch noch als Mitteilung an andere zu formulieren, braucht es noch mehr Zeit. Und Zeit in unserem Leben ist nun einmal nichts anderes als ein möglicher Raum, in welchem wir etwas gestalten können – oder auch nicht. Weil uns womöglich „keine Zeit bleibt“ für uns selbst – oder wer bestimmt eigentlich darüber, wie viel Zeit wir „haben dürfen“? Jetzt kommen wir allerdings dem Wahnsinn plötzlich ganz nahe, gegen den sich auch dieses öffentlich versteckte Mahnmal richtet…

auswandernNun braucht es aber nicht nur Zeit als persönlichen Freiraum, sondern auch den einen oder anderen Ort, wo man sich treffen und irgend etwas ausbrüten könnte. Wo man spontan hinmalen, sich aufführen, jemand etwas vorhupfen, die Wand anschreiben, den Raum umstellen oder sonstwie selbstbestimmt gestaltend tätig sein kann. Doch auch solche Örtlichkeiten und Plätze werden immer seltener, was unsere Bedürfnisse nach kreativem Ausdruck fortwährend in uns zurück hinein stopft und so unsere Köpfe zu restlos virtuellen Bühnen verkümmern lässt. Das kann doch aber alles nicht wirklich gesund sein, oder? Nichtsdestotrotz sollen wir immer noch mehr Zeit für irgendwelche fragwürdigen Leistungssteigerungen aufwenden, während uns ringsumher jedwede Stadt und Landschaft zur Wirtschaftszone wegverzweckt wird. Findet da ein regelrechter Eroberungskrieg gegen das Eigene in uns statt? Gegen unseren Raum, gegen unsere Zeit, gegen unsere individuelle Freiheit? Schauen wir genau hin – wie Aussagekunst entsteht – und lassen wir uns inspirieren 😉

 

Szenenwechsel Salzburg: Roia und The Pond Pirates

In der Aprilausgabe des Szenenwechsels werden von Oliver Baumann und Romana Stücklschweiger 2 aufstrebende aber sehr unterschiedliche Bands vorgestellt.

Roia haben sich gerade mit ihrem neuen Album „Suitcase Affair“ zurückgemeldet – Sphärisch geheimnisvolle Musik aus Österreich, die zu gleichen Teilen Schwerelosigkeit und Schwermut verkörpert. Schön und doch beängstigend eng, minimalistisch und doch alle Ufer überbordend.
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Und die Pond Pirates sind in Salzburg schon seit längerem die Band für Worldmusic, Funk, Ska, Reggae, RocknRoll, Polka und Jazz – Im Herbst steht die Veröffentlichung ihres 3. Albums an.

Sendung auf CBA nachhören: http://cba.fro.at/108126

10. Festival des Lateinamerikanischen Films in Salzburg

Hoy  celebramos el segundo aniversario de nuestro programa Bienvenidos a Salzburgo – Edición Español-Alemán, y lo vamos a celebrar hablando de las películas que se exhibirán en el 10 festival de cine latinoamericano que se llevará a cabo en Salzburgo.

Heute feiern wir das zweijährige Jubiläum der Deutsch-Spanischen Ausgabe von Willkommen in Salzburg, und wir werden über die Filme des 10. Lateinamerikanische Film Festivals in Salzburg sprechen.

Osterbrot in Rotweißrot

Podcast/Download: Artarium vom Ostersonntag, 31. März – Liebe Freunde der seichten Bespaßung – bis zum Eintreffen der Rettungskräfte in ungefähr einer Stunde verlässt niemand den Raum! Wir werden euch die Zeit bis dahin schon möglichst unorthodox – totschlagen. Auch wenn die meisten assoziativen Doppeltheiten zum Ostertamtam schon verbraucht erscheinen – wir finden sicher noch ein paar fiese Vieldeutungen jenseits von Auferstehung und Eierausblasen. urbi@orbit? Geschenkt! Der Segen dieser urmenschlichen Frühlingsorgie erschließt sich erst jenseits von Habemus Papperlapapp. Das Führerfest der Volksmusik explodiert in unseren Ohren und die Braunauer Osterhasen scheißen uns ihre blauen Wahlkrampfeier vor die Himmelstür. Knallelujah! Doch seit früh um fünfundvierzig wird jetzt zurück gejodelt…

le baguette magiqueIm Zwischenfeld von Frühlings Erwachen und christlich verbrämter Fruchtbarkeit ergehen wir uns einfach einmal in den satirischen Osterchorälen heimischer Berufsmusizierer. Denn Volkes Musik ist nicht notwendigerweise zum Fußeinschlafen blöd und wahre Heimatliebe hat immer noch mehr mit dem ehrlichen Verzweifeln am bestehenden Missverhältnis zu tun, als uns das Fäkalpatridiotentum politisierender Blut- und Lodensäcke glauben machen will. Denn die da zur Jagd auf vermeintliche „Nestbeschmutzer“ blasen, die sind es auch, die den größten Kackhaufen an Neid, Missgunst und Gewalt in eben diese Heimat scheißen, die sie zu „schützen“ vorgeben.

Schauen wir einmal, was uns dazu an Schmutz und Schund, ketzerischem Gedankengut und sonstwie entarteter Kunst einfällt, wenn wir in diesem Kulturkampf um das Salzburger Seelenheil den allseits abgedroschenen Phraseologen ein Gegengewicht an Geistreichem zu verpassen versuchen. Manch Witz mag dabei Blödsinn bleiben – doch das ist noch allemal nahrhafter als jeder im Namen der Vernunft begangene Sozialbetrug am Menschsein! Bedienen wir uns also bei den zweifellosen Größen volkstümlicher Heilseligkeit, den unerschrockenen Rettern des christlichen Abendlands vor außerehelicher Hirnaktivität und traditionsferner Sexualakrobatik, etwa bei Alf Poier, der Ersten Allgemeinen Verunsicherung oder Das Balaton Combo. Und glaubt uns – es kann nur besser werden!

Im Anschluss (nicht schon wieder!) verbrennen die Herren Brandt & Schneider live in ihrer Sendung m4quadrat soviele Silben, dass nur noch ein einziges (nicht einsilbiges, jedoch einvokaliges) Wort übrig bleibt. Das ist dann auch gut zu hören! Und wir selbst gehen um 19:06 Uhr sogar ein zweites Mal auf Sendung – zusammen mit einer lieben Kollegin vom Top Alba Radio, die wir technisch unterstützen wollen. Wenn es die Zeit erlaubt, dann werden wir dazu noch passende Musik der kosovarischen Band The Freelancers spielen. Deren ganzes Album N’Kuti – übrigens ein Geheimtipp unserer Balkanexpertin Teresa Reiter – haben wir auch schon im Artarium vorgestellt. Wir wünschen euch allen jedenfalls frohe – achwasauchimmer! 😛

 

First A2R residency and ws at Hangar: Roc Jiménez de Cisneros

Roc Jimenez de Cisneros, Barcelona, 1975

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Sound artist specialised in algorithmic composition. In 1996 he creates the electronic experimentatal  band EVOL . From 1997 he directs together with Anna Ramos the record company ALKU .

His work explores the possibilities of algorithmic composition in the electronic music production and it is often based onthe deconstruction of iconic sounds from rave culture. His work has been shown in galleries, museums and clubs of Europe, North America and Asia and it has been edited  by international record companies like Entr’acte, Mego, Presto!?, fals.ch.

His residence at Hangar is taking place in the framework of  ‚Addicted2random‘, a European project on generative music. The aim of the project is to investigate on the connections between European  musical past  and contemporary music generated by computer.

The piece that he’ll develope during the residence is an aesthetic and formal extension of acid house. This is going to be a new layer in his intention of decontextualising rave iconic sounds as he also does  together with Stephen Sharp in the project EVOL . During his residency he will also give  the workshop ‚Post-acid autònom‘, an introduction to sound synthesis and generative composition.

 

OCBoddity im März 2013 (Nr. 238 & Nr. 239)

march2013Die Welle rollt weiter und bahnt sich ihren Weg durchs Popödland … klingt dramatisch, aber tatsächlich ist 2013 ein naturgewaltiges Rockjahr, das in unheimlicher Dichte hörenswerte Neuigkeiten mit sich schleppt. Bei Oliver Baumann schwammen im März keine Geringeren als David Bowie – ihm war das erste III from One seit Jahren gewidmet – Suede, Stereophonics, BRMC, I Am Kloot, Crime & The City Solution, The Veils, Portugal The Man, Vampire Weekend und viel mehr oben auf. Und das ist noch lange nicht alles … da heißt’s über Wasser bleiben und Luft holen mit OCBoddity lauschen!

PLAYLIST OCBoddity 238
Suede, It Starts And Ends With You
Stereophonics, We Share The Same Sun
BRMC, Hate The Taste
III from One
David Bowie, The Stars (Are Out Tonight)
David Bowie, The Next Day
David Bowie, You Feel So Lonely You Could Die
The Boys You Know, All The Other Kids
Steaming Satellites, No Sleep for the Damned
Naked Lunch, 41
Shout Out Louds, Sugar
Get Well Soon, The Last Days Of Rome
I Am Kloot, Even The Stars

PLAYLIST OCBoddity 239
Crime & The City Solution, Goddess
The Veils, Dancing With The Tornado
Portugal The Man, Evil Friends
Vampire Weekend, Diane Young
The Strokes, Welcome to Japan
Depeche Mode, Secret To The End
Ivan & Alyosha, Be Your Man
Josh Rouse, It’s Good To Have You
Josh Ritter, New Lover
John Grant, GMF
Devendra Banhart, Never Seen Such Good Things
Youth Lagoon, Mute

Zum Nachhören: OCBoddity 238 (11.03.2013) PW: OCBoddity
Zum Nachhören: OCBoddity 239 (25.03.2013) PW: OCBoddity