Lina Anna Čenić im Studiogespräch mit Fahim Amir (Tier- und Migrationstheoretiker an der Akademie der Bildenden Künste Wien) und Fanny Müller-Uri (Autorin des bald im Mandelbaum Verlag Wien, Reihe Kritik und Utopie, erscheinenden Buches „Antimuslimischer Rassismus“)
Aus der Reihe MARKretro: Kuschelrotz und Obdachlosigkeit – Endlich ist Herbst!
Mittwoch, 3. Oktober 2012 ab 20:00 Uhr: Unter der Rubrik MARKretro nehmen wir euch mit auf eine kleine Zeitreise. Ab sofort spielen wir ab und an eine Perle der MARKradio Geschichte. In über zehn Jahren Sendehistorie hat allerhand Kurioses, Witziges und auch Nachdenkliches über den Äther den Weg in eure Schlaf-/Wohn-/Kochzimmer gefunden.
Die erste Ausgabe MARKretro, ist passend zur Jahreszeit zumindest musikalisch eine kuschlige. Marita, ohne Gast, aber mit Patricia, hat aber auch eine richtige Mission. Das MARK.freizeit.kultur wurde gerade mal wieder auf die Straße gesetzt und sah sich großen Veränderungen gegenüber gestellt. Dazu kam die Depri-Herbststimmung und eine Kuschelrock-Playlist. Was die Leute von der Straße zu diesen Themen und überhaupt zum MARK.freizeit.kultur sagten und vieles mehr hört ihr in dieser Sendung vom 14. Oktober 2009!
Die nächste Sendung MARKradio gibt’s höchstwahrscheinlich live, aber ganz sicher am 17. Oktober 2012 ab 20:00 Uhr auf den Frequenzen der Radiofabrik und auf www.radiofabrik.at
Eine Stunde geballte Jugendkultur!
P.S.: Ihr habt eine Sendung ganz besonders im Gedächtnis und wollt sie unbedingt noch mal hören? Mit einem Mail an Jess (j.tuerk@radiofabrik.at) seid ihr dabei!
Sinti und Roma in Halle – ein Hörstolperstein
Die Schicksale der Sinti und Roma, die in Halle lebten und von dem nationalsozialistischen Regime getötet und deportiert wurden, sind bisher nur wenig erforscht. Das liegt nicht nur an einer generell niedrigeren Stellung in der offiziellen Gedenkordnung, sondern einfach auch an einer sehr schlechten Quellenlage. Nur, was müssen wir eigentlich von einer Person wissen, um uns an sie zu erinnern? Reicht tatsächlich nur ein Name?
Ohne eine konkrete Lebensgeschichte zu erzählen, skizziert dieser Hörstolperstein die Chronologie der Entrechtung und Vernichtung, stellvertretend für alle Opfer der Sinti und Roma, deren genaueres Schicksal unbekannt ist. Gegen die Vergessenheit treten die Namen derjenigen, die keine Zeit bekommen haben, um eine Biographie leben zu können.
Ein Hörstolperstein von Mariya Petrova (Radio Corax).
Aktuell im Toihaus – „Heliaden“
„So A Theater“ meldet sich aus der Sommerpause zurück, denn im Toihaus herrscht schon wieder reger Betrieb. Und gestartet wird die neue Theatersaison gleich mit der Premiere eines nagelneuen Stücks. „Heliaden“ heißt es und ist eine Musik und Tanz-Performance von Hüseyin Evirgen. Inspiriert von Mythen, Techno-Sounds und Science-Fiction Zitaten erzählt „Heliaden“ die Geschichten längst versunkener alter Welten. Kräftige, üppige Techno-Sounds, archaische Klänge und eine futuristische Performance saugen den Zuseher in eine abstrakte Welt ein – Theater zum Eintauchen.
In der aktuellen Ausgabe von „So A Theater“ gibt es noch mehr Infos zu „Heliaden“ und einen Ausschnitt aus dem Stück zu hören. Außerdem erfahrt ihr, was es derzeit sonst noch im Toihaus zu sehen gibt.
GÖTTERFUNK mit GUESS WHY (live & unplugged, 16.08.2012)
Am 16. August präsentierte GÖTTERFUNK, die Sendung für Bands und Musikschaffende aus Salzburg auf der Radiofabrik, GUESS WHY. Von Vorbildern wie Arctic Monkeys, The National und Editors geprägt hat sich die junge Salzburger Band der Alternative Music verschrieben. Mit einem guten Schuss Verplantheit versetzt haben sie sich in kurzer Zeit in die Salzburger Musikszene gedrängt und 2011 ihre erste EP Paranoid City veröffentlicht 2011. Im Götterfunk erzählten sie über ihre noch junge Karriere und boten live & unplugged bemerkenswerte Hörproben aus ihrem bisherigen Schaffen. Auf Moderationssessel saß Oliver Baumann.
Viel Spaß beim Nachhören
Stadtteilradio Aigen 2012-09-28 Citybikeguide Salzburg
Ein Mensch fährt gerne mit dem Rad,
doch oft wird’s ziellos,
weil gründlich er des Weges sich vertan,
ob rechts, ob links, oder besser gar nicht,
er weiß sich keinen Rat,
weil er nämlich
IHN
noch nicht hat.
IHN,
den neuen Ratgeber für Radfahrer,
den CityBikeGuide Salzburg,
eine mit viel Radler Schweiß sorgfältig erstellte
Sammlung von 25 Fahrradtouren für Genußradler und Familien
in und um die Stadt Salzburg.
Im Stadtteilradio Aigen gibt’s heute die Präsentation dieses neuen Guide durch die Mitautorin Antje Kindler-Koch im Gespräch mit Felix Freisinger.
NeueTöne September: Rückkehr aus dem Urlaub….
Il rientro dalle vacanze e´ sempre traumatico. Cerchiamo di affrontarlo al meglio con qualche consiglio e, come sempre, con buona musica: in questa puntata vi presento i nostrani Marina Giaccio, Ali Salvioni con i „Settore Giada“, L’Orage, Paul Bernardoli & Francis P., ed infine i Soap&Skin per l´Austria!
Die Rückkehr aus dem Urlaub ist immer traumatisch. Hier ein Paar Ratschlägen und, wie immer, gute Musik: in der heutigen Sendung Marina Giaccio, Ali Salvioni mit Settore Giada, L’Orage, Paul Bernardoli & Francis P. aus Italien, und schließlich die Soap & Skin aus Österreich!
http://cba.fro.at/63371
Das falsche Herz
Podcast/Download: Das Artarium vom Sonntag, 30. September präsentiert den Filmemacher Cajetan Jacob – im Livegespräch über seinen brandneuen Film „Das falsche Herz“, der hier in Salzburg vom 5. bis 13. Oktober im Mozartkino gezeigt wird. „Wer sich den Film ansehen möchte sollte besser starke Nerven mitbringen. Das Falsche Herz verzichtet weitgehend auf Hollywoodklischees und setzt auf ruhige Bilder. Das tut der Spannung allerdings keinen Abbruch: Schreckhafte Gemüter finden sich gerade im letzten Drittel des Films schnell vor den Kinotüren wieder.“ So steht es etwa auf Vorarlberg Online. Und Cajetan selbst schreibt dazu: „Unser Film ist ziemlich harter Tobak.“ Dabei kommt einem diese Geschichte von einer lesbischen Liebesbeziehung im Umfeld der skurrilen katholischen „Pöschlianer-Sekte“ zunächst ziemlich anheimelnd entgegen, etwa mit wunderschönen Stimmungsbildern längst untergegangener ländlicher Idylle…
Man fühlt sich auch durch das gemäßigte Tempo der Szenenfolge in einen Heimat- oder Historienfilm mit einem leichten „Werner Herzog Touch“ versetzt und bewundert die schon fast überirdisch anmutenden Lichtstimmungen, die an Waldwanderungen und Spätherbsttage erinnern.
Doch unter der Oberfläche lauert unmerklich das Grauen. Und es ist keinesfalls ein plakatives Grauen, möchte man meinen! Langsam, aber sicher kippt dieser Film auf eine schiefe Ebene und steuert einem Abgrund entgegen, den man nicht für möglich hält (oder den man lieber nicht als folgerichtig und konsequent erkannt hätte!) Alles trägt in sich etwas Anbahnendes, etwas zunehmend Fortreißendes, etwas Unausweichliches – und das wartet und wirkt in jeder Andeutung. Nicht genug, dass sich inmitten der volksgläubig frömmelnden Umgebung eine durchaus handfeste sexuelle Liebesgeschichte zwischen einer Adeligen und ihrem Dienstmädchen entwickelt, die mit dem Fortgang der Handlung immer fordernder, elementarer und bedeutsamer wird. Nein, auch das katholisch-abergläubige Geistesgefüge der Dorfbewohner ringsumher gerät durch manipulative Machenschaften des Hilfspfarrers Thomas Pöschl und seiner Anhängerinnen immer mehr durcheinander und es entstehen so grausame Geheimrituale, dass man nicht mehr zu erkennen vermag, was zuerst da war – die Religion oder der Irrsinn.
Alles vermengt sich und zieht uns wie in einem Strudel zum Höhepunkt. Die zwei Handlungsstränge sind längst unentwirrbar mit einander verknüpft – und laufen doch nach wie vor langsam neben einander her. Wir leiden mit und wollen die verwegene Hoffnung nicht aufgeben!
„Das falsche Herz“ (Interview) ist ein wesentlicher Film, der sich nicht scheut, in unangenehme oder besser weitgehend verdrängte Zusammenhänge einzudringen. In bester Michael Haneke Tradition seziert er allgemein für gültig, normal und richtig Gehaltenes, treibt es behutsam ins Extreme und betrachtet sodann die Entwicklung des Geschehens wie unter einem Mikroskop. Dabei widerfährt einem Erkennen und Verstehen ohne moralischen Prügel und ohne erhobenen Zeigefinger, sondern subtil zwischen den Zeilen als ein sehr weit hinten im Bewusstsein kaum noch wahrnehmbarer Prozess. Und das ist auch gut so – bei einem einerseits so brisanten wie andererseits derart durchdefinierten und phraseologisch zugequatschen Thema wie eben der Verrücktmachung des Menschen durch religiöse Wahnideen. Denn wo fängt sie an, die perfide Durchdringung des menschlichen Gewissens mit Begriffen wie „sündhaft, schmutzig, schlecht“ – und wie weit reicht sie, bis in unsere Zeit, diese überhebliche Verunglimpfung menschlicher Sexualität und Selbstbestimmung im Namen irgend einer „höheren“ Idealvorstellung?
PS. Das könnte euch auch interessieren – die Sendung „Evangelische Deformation“ mit Eindrücken von Michael Hanekes Film „Das weiße Band“. Und ein Passwort zum Download der ungekürzten Sendungskopie gibt es wie immer auf persönliche Anfrage! 🙂
OCBoddity 225 – 227 (27.08./10.09./24.09.)
OCBoddity – das bürgt seit über acht Jahren für Rock, Pop & Indie at ist Best and at ist Newest! Und das war – selbst wenn OCB jüngst bei der online-Präsenz gespart hat – auch in den letzten Woche nicht anders: Rund 20 Neuerscheinungen – vom Two Door Cinema Club über Get Well Soon zu Mumford & Sons – eine Handvoll Rückblicke in die Pop-Historie – auf Mott The Hoople und Peter Gabriels „So“ – und wie gewohnt unzählige Konzerttipps prägten die jüngsten Ausgaben von OCBoddity. Wer’s versäumt hat, kann hier nachlesen bzw. nachhören. Und für Anregungen, Wünsche und Nachfragen steht o.baumann@radiofabrik.at jederzeit zur Verfügung! OCBoddity – auf diese Töne können sie bauen!
PLAYLIST OCBoddity 227
Two Door Cinema Club, Someday
The Shins, No Way Down
David Byrne & St. Vincent, Who
Bonaparte, Sorry We’re Open
Passion Pit, Take A Walk
Get Well Soon, Roland I Feel You
Newton Faulkner, Write It On Your Skin
Band of Horses, Dumpster WOrld
Mumford & Sons, Holland Road
The Sea & Cake, Skyscraper
Wovenhand, Longhorn
Binder & Krieglstein, Sommer
PLAYLIST OCBoddity 226
Admiral Fallow, The Paper Trench
The Gaslight Anthem, Handwritten
The Darkness, Nothing’s Gonna Stop us Now
Band Of Horses, How To Live
Calexico, Sinner In The Sea
Train, You Can Finally Meet My Mom
Mott The Hoople, All The Young Dudes
Bob Dylan, Pay In Blood
John Hiatt, Wood Chipper
Neil Young & Crazy Horse, High Flyin’ Bird
Peter Gabriel, In Your Eyes
PLAYLIST OCBoddity 225
Morning Parade, Headlights
Two Door Cinema Club, New Year
Dr. Dog, Old Black Hole
Bloc Party, Octopus
The Tryp, Come To Wonderland
Me & My Drummer, Heavy Weight
The XX, Sunset
Trembling Bells & BPB, Ain’t Nothing Wrong With A Little Longing
Midnight Oil, The Dead Heart
Ivan & Alyosha, Fathers Be Kind
The Tallest Man On Earth, Leading Me Now
Animal Collective, Father Time
Leonard Cohen, Going Home
Zum Nachhören: OCBoddity 227 (24.09.2012)
Zum Nachhören: OCBoddity 225 (27.08.2012)
Anton Schubert – Salzburg
Anton SCHUBERT, geboren am 19. September 1910 in Groß-Kunzendorf (Österreichisch-Schlesien, hernach Tschechoslowakei), war katholisch, Sohn einer sozialdemokratischen Arbeiterfamilie, von Beruf Elektrotechniker und Gewerbeschullehrer und verheiratet mit Elisabeth Weinzierl, die zwei Kinder bekam: Anton, geboren am 16. September 1932, und Elisabeth, geboren am 19. August 1939 in Salzburg. Die Familie SCHUBERT wohnte im Salzburger Stadtteil Schallmoos, Stadlhofstraße 8 (vormals Gemeinde Gnigl-Itzling). Das schlichte Haus gehörte je zur Hälfte den Brüdern Anton und Richard SCHUBERT. Ihre Eltern Anton senior und Thekla SCHUBERT wohnten in Gnigl, Eichstraße 31.
Hörstolperstein Anton Schubert
Anton SCHUBERT jun. (Deckname »Max«) übernahm im Februar 1941 die Leitung der kommunistischen Widerstandsorganisation im »Gau« Salzburg. Anfang 1942 wurde diese – wie auch die Organisation der Revolutionären Sozialisten – durch einen Spitzel enttarnt und in der Folge ausgelöscht.
Den inhaftierten Salzburger Widerständlern wurde erst nach dem Sieg der Roten Armee in Stalingrad der Prozess gemacht. Anton SCHUBERT jun. wurde am 6. April 1943 vom sogenannten Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode verurteilt und am 22. Juli 1943 im Strafgefängnis München-Stadelheim enthauptet. Sein Bruder Richard wurde zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt und im Mai 1945 befreit.
Von Anton SCHUBERT jun. ist der an seinen Bruder Richard und seine Schwägerin Maria adressierte Abschiedsbrief erhalten:
Lieber Bruder und Schwägerin.
Nun muß ich mich auch bei Euch von dieser Welt verabschieden. Wenn Ihr meine Zeilen erhaltet, so habe ich auf dieser Welt schon ausgedient. Mein irdisches Leiden nimmt heute um 6 Uhr ein Ende. Ich scheide mit ruhigem Gewissen von dieser Welt. Möge es Euch gegönnt sein, den Krieg zu überleben, und möge Euch eine glücklichere Zukunft noch beschieden sein.
Eine Bitte habe ich an Dich, lieber Bruder, u. besonders Du, liebe Schwägerin, die Du ja am nächsten bei meiner lieben Frau bist, tröste meine Liebsten u. unterstütze sie, was in Deiner Macht steht. Ihr müsst Euch gegenseitig Trost u. Stütze sein. Ihr seid ja nicht die einzigen, von denen dieser Krieg Opfer fordert, und Ihr werdet auch stark genug sein, diese Opfer zu ertragen. Unser Leiden ist bald vorüber, für Euch dauert es doch Euer ganzes Leben. Vertragt Euch wie bisher, und macht Euch das Leben so angenehm, als es Euch möglich ist. Meine arme liebe Maus [Ehefrau] braucht jetzt eine starke Stütze, und die erbitte ich von Dir, liebe Schwägerin, auch für meine lieben Kinder. Mein armes Lisbetherl wird vergebens auf ihren Papa warten.
Nun seid zum letzten Mal gegrüßt u. geküsst von Eurem Toni.
Auch Erika habe ich nicht vergessen. Grüßt mir auch alle Bekannten zum letzten Mal recht herzlich.
Auf Wunsch der Mutter Thekla Schubert las der Gnigler Pfarrer Franz Dürnberger eine Messe, worauf dieser verhaftet wurde (bis April 1945 im KZ Dachau). Auf Initiative des Landesverbandes Salzburg der österreichischen KZler, Häftlinge und politisch Verfolgten wurden die hingerichteten Widerstandskämpfer Heinrich Auer, Karl Schallmoser, Anton Schubert und Rudolf Smolik auf dem Forstfriedhof in München-Perlach exhumiert und am 14. Dezember 1952 auf dem Kommunalfriedhof in Salzburg feierlich bestattet – unter Beteiligung des Pfarrers Franz Dürnberger.
Recherche: Gert Kerschbaumer
Gestaltung & Produktion: Felix Freisinger