OCB presents STOOTSIE, 3. Dez., 19h, live & unplugged at Radiofabrik

„Zuerst haben wir einen Veröffentlichungstermin ausgemacht und dann hab‘ ich die Songs geschrieben und aufgenommen“, erzählt Stootsie grinsend und auf den neben ihm liegenden frisch gepressten Silberling „Running Around“ schielend. Solche und viele andere amüsante Geschichten weiß der Sunnyboy der Salzburger Popszene immer zu erzählen. Und am Samstag, 03.12., 19h06 tut er das live und mit Gitarre bewaffnet, bei OCBpresents in der Radiofabrik. Das sollte man sich nicht entgehen lassen!

TERMIN: OCB presents Stootsie „Running Around“, 03.12, 19h06, live & unplugged auf der Radiofabrik!

OCBoddity 204 (28.11.2011)

OCB hält, was er verspricht: Rock, Pop & Indie at its Best! So auch in der 204er-Ausgabe: Kräftige D‘raufhau-Beats (The Features & Los Campesinos!), deftig angereicherter Rock (Noel Gallagher & Portugal The Man), unwiderstehlich leicht fliegender Pop (Foster The People & Leisure Society), solider Indie (Joseph Arthur, Ryan Adams & Kurt Vile) herbstlich Verträumtes (Bonnie Prince Billy), dazu einen großen Moment Trauer (Ludwig Hirsch) und einen Schuss Lokalpatriotisches (Stootsie – kommt am 03.12. mit Gitarre live zu OCBpresents in die Radiofabrik). Und schon ist OCBs unwiderstehlicher Mix bereit serviert zu werden. Mmmmmh. Genussgarantie!

PLAYLIST
The Features, Kids
Los Campesinos!, Songs About Your Girlfriend
Noel Gallagher’s High Flying Birds, AKA … What A Life!
Portugal The Man, Senseless
Foster The People, Pumped Up Kids
The Leisure Society, I Shall Forever Remain An Amateur
Stootsie, I Saw That Storm Coming
Joseph Arthur, Almost Blue
Ludwig Hirsch, Alles Palletti
Ryan Adams, Ashes & Fire
Bonnie Prince Billy, Quail & Dumplings
Kurt Vile, Jesus Fever

Und wer’s nachhören will … klickt hier

Meins…

Spitz die Ohren, Mini Andrä im November: „Meins….!“

Meine Musik, mein Bruder, meine Gedanken…, und daraus mache ich meine Sendung. Anela und Ileana haben ihre Meisterstücke produziert. Hört ihnen zu, es macht richtig gute Laune.

Diese Sendung ist eine Wiederholung vom Juni 2011. Wer sie also noch nicht gehört hat, der kann sich freuen!

 

Bild von Lisa Kaufmann

meins...

Deine Freiheit, meine Freiheit?

Podcast/Download: Artarium vom Sonntag, 27. November – Chriss begeht seinen 18. Geburtstag und darf sich dann sogleich zur Feier dieser Amtserwachsenheit zu einer grotesken staatlichen Stellung verrenken, während zur selben Zeit unser aller begnadeter Denk-Anstifter Thomas Oberender vom Bürgermeister das goldene Stadtsiegel verliehen bekommt. Norbert hingegen eröffnet seine 5. Radio-Saison als „das etwas andere Kunnst-Biotop“ und wollte diesen erfreulichen Zustand doch mit gebotener Zufriedenheit zelebrieren. „Vier Jahreszeichen Live“ wäre der Sendungstitel gewesen – doch da ereilt uns plötzlich eine Todesnachricht nach der anderen. Wie passt das alles zusammen – noch dazu am ersten Advent? Ganz und gar wunderbar, finden wir…

Georg Kreisler, der eigensinnige Altmeister des schwarzen Humors und der anarchischen Groteske mit politischem Anspruch ist diese Woche 89-jährig in Salzburg verstorben. Noch im August konnte ihn Thomas Oberender zur Teilnahme an einem Podiumsgespräch zum kapitalismuskritischen Faust-Projekt verführen. Dort räsonierte der große Grantige zum letzten Mal – einigermaßen resigniert – über die von ihm festgestellte Bedudelung und Eingelulltheit potentiell revolutionärer Massen. Im Besonderen ging es bei diesem radikalen Rückblick des Alters auch um (s)ein mögliches Vermächtnis an die Jugend.

Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an einige – leider vergeblich gebliebene – Versuche, diesen überaus lebenserfahrenen Heimatlosen mit seinem grandiosen Anekdotengepäck zu einem Livegespräch, einer Erzählstunde oder einem Interview mit gesellschaftskritischen Jugendlichen zu bewegen. Er hätte so viel zu sagen gehabt von der Flucht vor den Nazis als 15-jähriger über die Arbeit mit Charly Chaplin in Hollywood oder seine Verhöre von Göring und Streicher beim Nürnberger Prozess bis hin zur nie wieder erlangten österreichischen Staatsbürgerschaft und seiner anarchistischen Ablehnung des „Staates“ an sich. Wie gerne hätte ich ihn jene bizarre Episode – als Paradebeispiel jüdischen Überlebenshumors erzählen gehört: Kreisler fiel die Aufgabe zu, Julius Streicher, den Chef der antisemitischen Hetzschrift „Der Stürmer“ zu verhören. Streicher bedankte sich am Ende bei ihm: „Sie waren ja nett zu mir. Aber die Juden haben mir sehr zugesetzt.“ Kreisler darauf: „Na, vielleicht haben Sie angefangen.“

Die zweite Todesmeldung: Kubus 1024 – das geniale Kulturhaus-Projekt im Lungau – wurde im Gemeinderat Tamsweg mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ endgültig umgebracht. Gerüchten zufolge soll Bürgermeister Walter Ulbrichtpardon, Alois Lankmayer statt dessen um Subventionen zum Bau einer Mauer angesucht haben.

Dieser antifortschrittliche Schutzwall soll entlang der Geschmacksgrenze um den gesamten Lungau herum errichtet werden, um den einzigen Volksmusikantenstaat auf deutschem – pardon, österreichischem Boden vor dem verderblichen Einfluss engagierten Denkens, innovativen Gestaltens und  kreativen Mitbestimmens zu schützen. Um jeglichen kontrakonservativen Umsturzversuch bereits im Ansatz hintan zu halten, soll die Lungauer Zonengrenze mit den modernsten Gesinnungsdedektoren und Kopfschussanlagen aufgerüstet und von eigens dafür abgerichteten Hornochsen und Kampfkühen kontrolliert werden. Alles, was nicht genauso schwatzblau – pardon, schwarzbraun ist wie die Faselnuss und die anderen Heinodien der Vervolkskultur, wird hinfort wieder in bester Landestradition enteignet und exiliert wie einst schon die Protestierer – pardon, Protestanten.

Womit wir in bester satirischer Tradition schon wieder bei Georg Kreisler gelandet wären, der sein Erfolgsrezept wie folgt formulierte: „Das Rezept ist ganz einfach. Man nehme ein an und für sich grausiges Ereignis und übertreibe es maßlos, so daß es seinen Schrecken verliert und grotesk wird, dann kann man noch eine Musik dazu schreiben, die gar nicht dazu passt und schon ist das Lied fertig.“ Unser diesbezüglicher Textvorschlag für eine neue Lungauer Landeshymne wäre somit (in Anlehnung ans dann wohl wieder üblich werdende Sprachniveau von Heimat, Heino und HJ) folgender:

Holdrio, duwiduwidi, holdria.
Holdria duwiduwidi.
Holdrio, duwiduwidi, holdria.
Holdria duwiduwidi.

Wir jedoch spielen mit gutem Grund Querschläger, Georg Kreisler, Erben der Scherben. Und – wo lassen sie sich eigentlich empören?

Der 30. Lorbeerkranz goes to…

…DJ RIDI MAMA!

Liebe Schrüder und Bwestern!

Verdrängt eure Schmerzen, es ward uns ein neuer Highland geboren, DJ Ridi Mama wurde mit 9 Stimmen erhöht.

Die drei highligen Krocher schicken sich an, am Tempelberg ein neues Highligtum zu errichten. Dieses Monument soll fürderhin Proletendorfdisco geheißen werden und eine Brutstätte des standesgemäßen krochens sein.

Nun denn, stimmt ein mit uns ins hohle Lied des Solomos zur Lobpreisung des Maß-ias:

Herr des Elektronenmikroskops!

„Mit Küssen seines Mundes bedecke er mich. Süßer als Wein ist deine Liebe.

Köstlich ist der Duft deiner Salben, dein Name hingegossenes Salböl; darum lieben dich die Mädchen.

Zieh mich her hinter dir! Lass uns eilen! Der König führt mich in seine Gemächer.

Jauchzen lasst uns, deiner uns freuen, deine Liebe höher rühmen als Wein.

Dich liebt man zu Recht.“ (Das Lied der Lieder, Hohelied 1,1-4)

Oh Krocha unser! Bim Bamen!

 

OCBoddity 203 (14.11.2011)

OCBoddity, die 203., folgt einfach dem Wetter: Der morgendlichen Nebelsuppe (Death Cab For Cutie) entspringen druckvolle Beats für die heiteren Sonnenstunden (Patrick Wolf – am 28.11. im Rockhouse, Brett Anderson und The Cars). Zu Mittag gibt’s fette Grooves und entspannende Hausmannkost (Mark Davis und Snow Patrol). Dann braucht‘s für die herbstlichen Nachmittage mit ihrer Mischung aus prächtigen Farben (Ane Brun, Anna Ternheim) und fallenden Temperarturen „Herzerlwärme“ (Marketa Irglova, Lana del Ray). Und da ist dann sicherlich für jeden etwas dabei. Und OCB sagt: einfach genießen diesen prächtigen Herbst!

PLAYLIST
Patrick Wolf, This House
Brett Anderson, Actors
Death Cab For Cutie, Monday Morning
The Cars, Too Late
Mark Davis, A Good One
Snow Patrol, This Isn’t Everything You Are
Ane Brun, Do You Remember
Anna Ternheim, Lorelie-Marie
Cowboy Junkies, Continental Drift
Love Inks, Blackeye
Marketa Irglova, We Are Good
Lana Del Ray, Video Games

Und wer’s nachhören will … klickt hier

Jazziger Gast bei Tandaradio – Prof. Reinhold Wagnleitner

Heute freuen wir uns über einen sehr musikalischen Gast – A.o. Prof. Dr. Reinhold Wagnleitner.

Prof. Reinhold Wagnleitner

Prof. Reinhold Wagnleitner

 

Der Spezialist für US-amerikanische Geschichte erzählt über seine Karriere, seine große Leidenschaft – die Musik – und das ein oder andere Schmankerl aus Mauerkirchen und den USA.

Natürlich kommt der Jazz bei uns nicht zu kurz – neben Miles Davis hören wir die Neville Brothers, Georgie Fame sowie Ben Sidran.

Weitere Informationen zu Herrn Wagnleitner findet Ihr unter: http://www.uni-salzburg.at/portal/page?_pageid=1485,573397&_dad=portal&_schema=PORTAL

Tandaradio – Das HistorikerInnen-Café mit Prof. Wagnleitner – So, 20.11.2011, 20-21 Uhr sowie Di, 22.11.2011, 9-10 Uhr auf der Radiofabrik. www.radiofabrik.at

So long, angenehmes Lauschen!

Jo&Su

Battle&Hum#30 (Sonderausgabe 4.0)

Battle&Hum #30

(Samstag 19.11.2011)

 

30 Mal das Mikrofon geküsst, 30 Mal das Ohr püriert, 30 Mal ist viel passiert!

Eine zweistündige Rumsendung!

the playlist:

MC Randy Andy’s Altersweisheit:

  • 1. Hans Söllner (endlich eine arbeit, live) – mama ziag die Schürz’n aus
  • 2. Helge Schneider (out of kaktus) – möhrchenlied
  • 3. Frank Zappa (joe’s garage act1,2&3) – stick it out
  • 4. Guns ’n‘ Roses (appetite for destruction) – welcome to the jungle
  • 5. Miles Davis (doo-bop) – blow
  • 6. Dr. Dre (OST: natural born killers) – the day the niggaz took over
  • 7. Yeasayer (Sampler: dark was the night) – tightrope
  • 8. Tocotronic (k.o.o.k.) – let there be rock

DJ Ridi Mama’s Jugendsünden:

  • 1. Vanilla Ice (?) – ice ice baby
  • 2. Mucky Pup (a boy in a mans world) – death by cholesterol
  • 3. Murray Head (Musical: chess) – one night in bangkok
  • 4. De La Soul (platinum collection) – ring ring ring (ha ha hey)
  • 5. Wolfgang Amadeus Mozart (KV 384) – o, wie will ich triumphieren
  • 6. Buena Vista Social Club (same) – el carretero
  • 7. Les Yeux D’la Tête (danser sur les toits) – ma bande
  • 8. Gotan Project (lunatico) – lunatico

„Ohne das Tier in uns sind wir kastrierte Engel.“ (Hermann Hesse)

 

Zur Abstimmung HIER entlang! (Die Wahlkabinen sind nach der Sendung 48 Stunden lang geöffnet, hernach seht ihr unter demselben LINK das Ergebnis!)

Psychedelische Pilzgeschichten

Podcast/Download: Das Artarium vom Sonntag, 20. November widmet sich diesmal einigen Eigenarten der betrüblicherweise allzu oft übersehenen, allerdings neben Tieren und Pflanzen eigenständigen Lebensform verschiedener Pilze (Fungi) sowie ihren möglichen künstlerischen Anwendungen. Und wir meinen nicht bloß die sprachassoziative Potenz deutscher Pilznamen wie etwa Behangener Düngerling oder Ockergelber Scheidenwulstling. Kein Schelm, wer bei Herrenpilz oder Eierschwammerl an den Besuch beim Hautarzt denkt! Kulturgeschichtlich gäbe es allerdings auch kein Bier ohne Hefe(pilz) und wohl auch keine Graffiti-Schriften ohne Magic Mushrooms.

Ich entsinne mich seit meinen ersten Begegnungen mit psychedelischer Musik (Pink Floyd) und bewusstseinserweiternder Literatur (Hermann Hesse) an die phantasieanregenden Auswirkungen jeglicher Grenzen überschreitender Kunstausübung. Was sich die surrealistischen Maler und Filmemacher von Salvador Dalí bis zu den Wachowski-Brüdern so alles reingezogen haben, darin wollen wir jetzt gar nicht weiter umrühren. Auch die Legende, irgendwer hätte einen letzten Rest von J. R. R. Tolkiens Rauchzeug gefunden, hält sich sympathisch hartnäckig. Es scheint jedenfalls ein gewisser Zusammenhang zwischen aushängigen Seinszuständen und bunten Bildern mit tanzenden Buchstaben ins Auge zu fallen.

Die Idee zu dieser Verknüpfung von Pilzmetaphern, Graffitikunst, psychotroper Musik und angewandter Überlebenstechnik entstand bereits im vergangenen Winter, als auf Salzburger Wänden immer öfter das Motiv eigenartiger Pilze auftauchte und ich mit ihrem Schöpfer Flo Schaubmaier in dem Zusammenhang über Psychedelic Art und ihren Einfluss auf unsere Wahrnehmung diskutierte. So beschlossen wir endlich, unsere diesbezüglichen psychomyzelischen Phantasien zusammen zu tragen und in einer Radiosendung hörbar zu machen. Und glaubt bloß nicht, dass wir euch jetzt auch noch das dauerwaache Seelenheil aus dem Head-Bang-Shop der Konsumwichtelkiffer verkündigen. Viel wichtiger ist uns die wirkliche Veränderung der Wirklichkeit.

Kunst kann nämlich viel mehr, als die herrschenden Verhältnisse wohlfeil zu behübschen und für pralle Kassen bei den Zuhältern der Macht zu sorgen. Deshalb schreiben wir Kunnst ja auch mit zwei N – kunnst dir das vorstellen? Wenn nämlich die menschliche Fähigkeit erlahmt, sich etwas anderes auszumalen und auszudenken, als das, was ohnehin allüberall tagtäglich vorgekaut stattfindet, dann wird auch nie etwas anderes passieren als das Bisherige – also der Sparefroh wird Präsident, Griechenland wird auf eBay verkauft und wir können alle heim gehen…

Zwischenzeitlich gibts noch eine ganze Menge an Inspiration für Schriftarten, Styles, Plakat- und Wandgestaltung aus dem schier unerschöpflichen Fundus des Filmore Auditorium in San Francisco. Guten Appetit – und bloß keine Lackdose-Intoleranz! 😉